Resident Evil - Solution Sigma Squad (Part 1/3)

DCDT

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ACHTUNG! Dies ist eine Fanfiction, die im Rahmen eines Schreibwettbewerbes auf GU entstanden ist. Ich habe keinerlei Rechte an Residen Evil und verdiene kein Geld mit dieser Geschichte. Die Story selbst stammt größtenteils von mir. Nur der kursiv markierte Anfang wurde von den Moderatoren von GU vorgegeben. Die Verwendung dieses Teils erfolgt mit Genehmiung.
Helle Blitze durchzuckten die pechschwarze Nacht, als ein Ambulanzfahrzeug die lange Einfahrt zu dem alten Anstaltsgebäude hinauffuhr. Fernab jeglicher Zivilisation inmitten eines dichten Waldes erhob sich jene Nervenheilanstalt scheinbar aus dem Nichts. Starker Regen prasselte erbarmungslos vom Himmel herab. Die Insassen des nun parkenden Fahrzeugs wurden innerhalb weniger Sekunden vollkommen durchnässt, als sie den kurzen Weg zum Eingang der Anstalt zurücklegten. In der Eingangshalle warteten bereits vier uniformierte Gestalten, die koordiniert umherwandernde Lichtkegel in die dunklen Korridore der Anstalt warfen. Die Neuankömmlinge nahmen schnell und lautlos die zuvor abgesprochenen Positionen ein und nahmen erste Informationen entgegen.
"Bisher kein Kontakt. Das Zielgebiet scheint verlassen zu sein, aber ich bin sicher, dass der Schein trügt." "Was für ein Aufwand! Dabei hätten wir mit einem Panzer vorfahren können und niemand hätte es bemerkt. Und diese Ambulanzkarren sind so unbequem, ich konnte gar nicht richtig schlafen." "Klappe, Lazy! Du solltest gar nicht pennen, das hier ist schließlich ein Einsatz. Eine Geheimmission wohlgemerkt, also finde dich damit ab." "Jaja, zum Meckern ist es eh zu spät und streiten ist immer so ein Aufwand." "Ich finde es seltsam, dass hier mit dem T-Virus experimentiert worden sein soll. Heutzutage schwören die Psychoschurken doch auf die Las Plagas, oder?" "Ach Stein, ich glaube, du bist das beschränkteste Genie, das ich kenne. Die Plagas sind unverhältnismäßig teurer und lassen sich ohne Mutter-parasiten praktisch gar nicht vermehren. Nicht so betuchte Psychoschurken bleiben beim T-Virus." "Schluss mit dem Geschwätz! Stein, versuch das Licht einzuschalten! Disko, gib ihr Rückendeckung! Nobel, Adler und Doc bauen hier in der Eingangshalle eine Basis auf. Ice, Lazy, wir werden Alpha-5 bei seiner Erkundung begleiten."

Sigma-6 war ein Berg von einem Mann: 2,20m groß, muskelbepackt und trotzdem geschickt und beweglich genug, um jeden Faustkampf zu gewinnen. Jedenfalls könnte er das, wenn sich mal jemand trauen würde, ihn herauszufordern. Aus diesem Grund hatte Lazy mal gesagt, dass es kein Türsteher wage würde, ihn nicht hereinzulassen. Seitdem nannten ihn seine Kameraden schlicht Disko. Auch seine direkte Vorgesetzte, Sigma-5, hatte ihren Spitznamen Lazys Eigenarten zu verdanken. Wegen seiner Faulheit hatte er sie einst Stein, anstatt Mrs. Einstein genannt, was dann von den anderen übernommen worden war. Sie war genial, aber auch etwas naiv und sah zusätzlich auch noch gut aus - wenn auch nicht so gut wie Ice.
Für ihren Job spielte das Aussehen natürlich keine Rolle, schon gar nicht in dieser Finsternis. Schritt für Schritt bewegten sie sich in Richtung der Hauptsicherung, um endlich mehr Licht zur Verfügung zu haben, als die Scheinwerfer auf ihren Waffen hergaben. Diese waren Spezialanfertigungen, mit einem MG- und einem Kampfflintenlauf, die übereinander angeordnet waren. Nur Nobel, ihr Sprengstoffexperte, hatte statt der Kampfflinte einen Granatwerfer eingebaut.
"Uuuuhhh!" Ein Schwall Verwesung schlug ihnen entgegen und kündigte die lebenden Leichen an, die sich mit schwankenden Schritten auf sie zu bewegten. Der ganze Gang schien vor ihnen mit Zombies überfüllt zu sein, sodass der einzige Weg mitten durch die Meute führte. Soweit man in der Dunkelheit sehen konnte, war kein Ende der Gruppe zu erkennen. Die Enge war jedoch ein Vorteil, da die Untoten schön aufgereiht vorwärtsschlurfen mussten. Während Stein begann, die Gegner mir präzisen Kopfschüssen auszuschalten, griff Disko zum Funkgerät. " Sigma-6 an Sigma-Zero, wir haben Feindkontakt. Die Geheimdienstinformationen sind augenscheinlich korrekt."

"Bestätige, wir riechen es. Sigma-Zero Out!" "Ich finde es unfair, dass die im Lager Kaffeekränzchen abhalten dürfen, während wir den Stress haben." "Wenn es dich so stört, warum kündigst du dann nicht einfach?" "Lieber nicht! Kündigen ist zuviel Papierkram und Papierkram ist immer so ein Aufwand."
Manchmal konnte Ernst Richter alias Sigma-Zero über die Eigenheiten seiner Untergebenen nur den Kopf schütteln. Sigma-1 war eine kaltblütige, kompromisslose Frau, die zu begehren schon vielen Männern einige Knochenbrüche eingebracht hatte. Daher war Ice sicher der perfekte Name für sie. Wie es Lazy auf die zweite Position seiner Einheit gebracht hatte war ihm immer wieder ein Rätsel. Es wäre fast unmöglich jemanden mit noch geringerer Arbeitsmoral aufzutreiben, doch da er nun mal Soldat war, musste er zwangsläufig um sein Leben kämpfen und dabei beweisen, dass er zur absoluten Elite gehörte. Sein einziges Hobby schien darin zu bestehen, Ice zu ärgern und das konnte er sehr gut. Gelegentlich prahlte er öffentlich damit, wenn er sie mal wieder zu einem Wutausbruch getrieben hatte und war stolz darauf, dass er der einzige war, dem dieses Kunststück gelang. Ernst selbst war der stinknormale Anführer, der keinen Spitznamen hatte und sich deshalb teilweise ausgegrenzt fühlte. Andererseits wäre es auch nicht klug, sich wie ein Kumpel zu benehmen und damit praktisch seine Autorität aufzugeben. Außerdem hatte er das Gefühl, dass das Team sich zu sehr mit ihren Spitznamen identifizierte. Einige schienen bereits ihre bürgerlichen Namen vergessen zu haben. Doch solange sie nicht ihre offiziellen Bezeichnungen vergaßen, war das kein Problem. Das letzte Mitglied ihres Quartetts war Charles Newton, der den fünften Rang innerhalb der Alpha-Einheit besetzte. Er schien sich als eine Art Fremdkörper zu betrachten und überließ das Kommando, das er offiziell inne hatte, lieber dem Teamführer und beschränkte seine Befehle auf ein Minimum. Das war auch ganz gut so, denn es gab Belege, dass ein Team mit einem vertrauten Anführer besser funktionierte. Daher war es umso erstaunlicher, dass er sich scheinbar mühelos in ihre Formation einfügte, die sich langsam, aber zielsicher, durch die dunklen Gänge der ehemaligen Nervenheilanstalt bewegte. Der inzwischen allgegenwärtige Verwesungsgestank schien aus allen Richtungen zu kommen und wurde noch mal intensiver, als sie einen größeren Raum betraten, der scheinbar als Mensa oder Freizeitraum gedient hatte. Überall waren Tische umgekippt und Stühle verteilt. Erstaunlicherweise waren die meisten Möbel trotz des Chaos noch intakt. Ohne Vorwarnung gab Ice einen Schuss in die Dunkelheit ab, kurz bevor man eine Art Platschen hörte, als der niedergestreckte Zombie auf dem Boden aufschlug. Unter Stöhnen und Fauchen strömten aus allen Richtungen weitere Zombies in den Raum, doch es war zu dunkel um genaueres zu erkennen. Hinter den Möbeln versteckte Untote erhoben sich , um sich ihren schlurfenden Freunden anzuschließen, oder krochen einfach auf die vermeintliche Malzeit zu. Von ihrer schieren Masse abgelenkt, bemerkte Ernst nicht rechtzeitig, wie einer der Kannibalen ihm seine Zahne in den Stiefel rammte. Wütend stampfte er dessen Schädel zu Brei und ärgerte sich über seine Unachtsamkeit, war jedoch froh, dass sie bissfeste Uniformen bekommen hatten. Immer höher wurden ihre Schussfrequenzen und jeder Fehlschuss könnte tödliche Konsequenzen für sie alle haben. Unvorbereitete, oder schlechter ausgebildete Soldaten hätten in dieser Situation sicher auf Dauerfeuer geschaltet und wären beim Nachladen überrannt worden. Doch sie erledigten ihre Gegner gezielt und ließen sogar kleinere Gruppen herankommen, denen sie dann eine Schrotladung aus dem unteren Lauf ihrer Waffen verpassten. Langsam begann sich Sigma-Zero zu fragen, wie viele Zombies wohl noch auf sie zuströmen würden, als das Licht anging und seine unausgesprochene Frage beantwortete: Sie waren von über einhundert Zombies umzingelt. "Oje, das sieht aus wie eine suboptimale Situation. Wie stressig!"
 
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