Rogue Galaxy

flowla

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Zu viel versprochen hatten einschlägige Internet-Reviewseiten nicht: bei Rogue Galaxy handelt es sich tatsächlich um das wohl letzte große Rollenspiel auf der Playstation 2. Jetzt, nach nunmehr knapp 60 Spielstunden, sind sämtliche Storymissionen erfüllt, sämtliche Mobaufträge erledigt und viele Schatzkisten eingesammelt.

Storytechnisch: Jaster, der auf einem versklavten Wüstenplaneten lebt, gerät in die Fronten eines von der Waffenlobby geschürten Konfliktes zweier Militärparteien - dabei wollte er sich doch eigentlich nur seinen großen Kindheitstraum erfüllen und ins All fliegen... An Bord der Dorgenark, einem weltraumtauglichen Piratenkreuzer, macht er sich zusammen mit sieben anderen mehr oder weniger skurrilen Gestalten auf, den Konflikt zu lösen, um seinem Heimatplaneten Frieden und Freiheit zu bringen - und stößt dabei in immer tiefere Tiefen (blöde Redewendung ;-)) der Story vor, die ich allerdings nicht vorwegnehmen möchte!

Von der Story her --> Top! Am Ende spielt der eigentliche Militärkonflikt zwar überhaupt keine Rolle mehr, soll uns aber soweit egal sein.
Neben dem Missionsstrang gibt es zahlreiche Nebenquests (vergleichbar den Mobhunts aus FFXII), die es zu erledigen gilt, will man sämtliche Sonderboni, Waffen, etc. abstauben. Leider werden diese - zumindest war das bei mir der Fall - mit der Zeit sehr leicht und bringen deswegen nicht mehr den strategischen Kick.
Ansonsten gibts auch Entwicklungen von Waffen, Schilden, etc. in der Waffenfabrik zu tätigen. Bei dieser handelt es sich eigentlich um einen großen Alchemiekessel, der mir zur Verwirklichung der auf meinen Reisen gesammelten Rezepte dient (Dragon Quest VIII lässt grüßen) und die ein oder andere Spieltstunde in Anspruch nimmt.

Als nächstes vllt. zur Steuerung: geht flüssig von der Hand, was in dem sehr aktiv gestalteten Kampfsystem à la FFXII auch bitter nötig ist. Leider sind Gambits o. Ä. nicht zu programmieren. Ein cooles Novum ist hingegen, dass mir meine Mitstreiter die Attacken, die sie gern ausführen würden, selbst vorschlagen, und ich nur noch mit den Schultertasten bestätigen brauche anstelle ständig durchs Menü zu kramen und Fähigkeiten einzeln zuzuweisen. Cooles Ding :-)

Soundtechnisch passt auch alles, wie das bei einem Mammut-RPG eben so sein muss!

Grafik: schöne Rendersequenzen, Spielgrafik ca. auf dem Level eines FFX, das war schon ansehnlich so.

Ein Rundum-Sorglos-Paket, sollte man also meinen - wäre da nicht: ...
-- der zum Ende hin relativ einfache Schwierigkeitsgrad. Vllt wars nur bei mir so, weil ich relativ viel gelevelt, viele Waffen entwickelt hab usw. - aber sowohl Mobhunts (nenn ich jetzt einfach mal so) als auch tatsächliche Endgegner (vor allem der finale Boss) waren kaum mehr Herausforderungen. Selbst die Standardgegner stellten mit den richtigen Fähigkeiten meiner Members kein großes Problem mehr dar.
-- Level 5, woher kenn ich das nur?... Ach ja, Dark Chronicle, das Bau-dir-dein-Dorf-RPG mit dem nervig langen, monotonen Leveldesign. Könnt ihr nicht dazulernen? Selbiges ist bei Rogue Galaxy, wenn auch "nur" im letzten Spieldrittel, wiederzufinden. Ständig gleiche Formen, gleicher Dungeonaufbau, Ausrechenbarkeit, wo die nächsten Zufallskämpfe kommen, das musste nicht sein und motiviert verständlicherweise nicht so stark. Auch der Endboss - Moment, eigentlich waren es eins, zwei, ..., acht oder neun Subendgegner ohne Speicherpunkt am Schluss - hat sich recht lang und eintönig hingezogen. Da hätte ich mir nen größeren Kracher erhofft :-(

Ungeachtet dieser Kritikpunkte war mir das Spiel diesen Marathon auf jeden Fall wert, eine echte RPG-Perle für jeden Fan, der sich dafür begeistern kann! - Klar, noch immer gibt es Nebenquests zu erledigen und Gegenden zu erkunden, aber ich brauch jetzt erstmal was Neues - schließlich steht die PS3-Slim bei mir schon in den Startlöchern!

Flowla, aus den Tiefen des Raums ;-)
 
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