Schicksalsstern_Kapitel_1.3

Risingstarhawk

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Hier noch einmal Kapitel 1.2
für diejenigen, die es noch nicht gelesen haben.
Ich wünsche euch wieder viel Spass beim lesen und hoffe auf viele Kommentare ;)
Xantos, der auf dem Weg zum Reittraining war, sah seinen Lehrmeister Siraven bei einer Besprechung mit dem Boten und den anderen Ausbildern. "Das ist in der Tat ein besorgniserregender Zwischenfall, wenn diese Räuber sich die Mühe machen, einen der großen Bäume zu fällen. Vielleicht sollten wir einen Suchtrupp aussenden, um mehr über sie zu erfahren." "Das ist aber ungewöhnlich, dass ein Spitzohr vor etwas Angst hat." Dieser spöttische Kommentar kam von Gundring, dem zwergischen Waffenschmied der Akademie. "Meine Ohren haben mit ?Wissen über den Feind sammeln? genauso wenig zu tun, wie deine nächtliche ?alle-Humpen-leer-kriegen-Feierei? mit deiner Schmiedekunst." Es braucht schon viel um einem Zwerg aus dem Konzept zu bringen, aber der elfische Meister in Sachen Reiten und Bogenschießen hatte auch dafür ein Händchen. "Hahahaha. Ich hätte wissen müssen, dass ich bei einem Wortgefecht mit dir nicht gut aussehe. Na gut, aber dann wirst du diese Sache übernehmen. Und deinem Schüler kannst du auch gleich alles sagen ? so wie er gelauscht hat."
Die Lehrer wanden sich nun dem mit roten Kopf dastehenden Xantos zu. "Ich, äh... Mir muss nichts mehr gesagt werden, aber ich möchte dem Trupp angehören." "Große Worte für jemanden, der nicht wie vorgesehen bei seinem Unterricht ist und stattdessen seine Lehrer belauscht." Das Lächeln im Gesicht des Elfen nahm seinen Worten die Schärfe, "Aber ich bin wohl auch etwas spät... Geh du schon mal zurück zur Gruppe, Xantos. Ich muss noch Vorbereitungen für meine Patrollie treffen." "Wie stellst du dir das vor, Sivaren? Du alleine den ganzen Forst absuchen?" Bei diesem berechtigten Einwand kam der Elf ins Nachdenken:
"Andererseits... Warte Xantos!" Dieser war schon losgeeilt, um zum Übungsgelände zu kommen. Er sah zu seinem Lehrer, der einen neuen Vorschlag hatte: "Wie wäre es, wenn wir heute unseren Unterricht ins Umland verlegen? Sag den anderen bescheid, wir treffen uns dann am Stall." "Du willst mit den Frischlingen losziehen?", Gundring war skeptisch, ob und wie die Sicherheit der Jungritter gefährdet war. "Irgendwann müssen sie erwachsen werden. Solche Aufgaben kommen später ohnehin auf sie zu; und ich will auch nicht in den Wald sondern auf unserer Lichtung nach Hinweisen suchen."

So kam es, dass im Stall die Pferde für die zwölfköpfige Gruppe gesattelt wurden.
"Wir werden zwei Teams mit je sechs Männern bilden - beziehungsweise Frauen." fügte er noch schnell nach bösen Blicken hinzu. Es war für ihn immer noch ungewohnt, bei den Menschen Frauen an den Waffen zu sehen ? wenngleich sie sich besser anstellten, als mach von sich überzeugter Kerl. Zu Hause war der Anblick Waffen tragender Frauen alltäglich, aber Elfen verließen sich in erster Linie auf ihre Geschicklichkeit und nicht auf Kraft, so wie andere Völker. "Wieso nur zwei Teams? Wir können leicht mindestens vier ? wenn nicht sogar sechs ? Teams bilden. Dann sind wir schneller mit der Suche fertig." Bei diesem Einwand von Tanja, einer der jungen Ritterinnen, gab es zustimmendes Gemurmel. "In der Tat sei ihr dann schneller... EURE KÖPFE LOS!" Dem Zusammenzucken folgten verständnislose Blicke zu dem Lehrer. "Was, glaubt ihr, werden mögliche Banditen mit euch machen, wenn sie bemerken, dass sie es nur mit zweien aufnehmen müssen? Im besten Falle töten sie euch gleich; im schlimmsten Falle..." Mit diesen Worten sah Sivaren das skeptische Mädchen bedeutungsvoll an. Ihr wurde der Fehler klar und sie nickte.
"In Ordnung. Da das geklärt ist: Auf die Pferde!"
Alle Zwölf saßen auf und ritten durch das Haupttor in Richtung Dorf. Ein paar der Bauern grüßte sie auf dem Weg zum und durch das Dorf, aber die meisten waren zu sehr mit ihren Aufgaben beschäftigt, um die Ritter zu bemerken. Hinter dem Dorf führte der Weg weiter durch das Land, bis er zum Wald gelangte. "Da wären wir. Wir bilden die zwei Gruppen folgendermaßen: Tanja, Florina, Miguel, Xantos und Patrik kommen mit mir. Wir werden links am Wald entlang reiten. Der Rest nimmt die rechte Route und trifft uns dann auf der anderen Seite der Lichtung."
Die beiden Gruppen trennten sich und nahmen die Suche nach Hinweisen auf. Je drei paar Augen auf den Wald gerichtet und auf den Boden der waldabgewandten Seite. Xantos und Tanja bildeten die Spitze, ein Stück den anderen voraus, um ihnen im Angriffsfall Zeit zu geben; entweder um sich zu bewaffnen oder zur Flucht um die Informationen weiter zu leiten.
Aber ihre Sorge erwies sich als nicht eintreffend: Sie hatten einen Großteil der Strecke hinter sich gebracht, ohne Anzeichen für Eindringlinge zu finden.
Bis...
"Hey, seht euch das an. Hier wurden ein paar Bäume gefällt." Miguels Ruf lies die anderen aufschauen. Er war grade mit Patrik als Späher dran und winkte die restlichen Vier nun zu sich. " Seltsam, hier sollten gar keine Bäume fehlen." Sivaren sah sich um und stellte fest, dass es sehr viel mehr als nur ein paar Bäume ihrer Stämme beraubt wurden. "Und ist noch nicht alles. Da hinten sind auch Feuerstellen ? mindestens 20." Xantos war mit Florina ein Stück in den Wald eingedrungen, um sich einen Überblick zu verschaffen. "Bei den Massen an Fußspuren könnten es vier duzend Personen gewesen sein." "Oder noch mehr. Ich habe weiter hinten etliche weitere Feuerstellen gesehen." fügte Florina hinzu. Sivarens Stimmung sank von Minute zu Minute: "Ein Lager dieser Größe kann nur eins bedeuten... Wir müssen zurück und die Akademie warnen." Wie ein Mann drehte die ganze Gruppe um und ritt im vollen Galopp über die Lichtung. In die zweite Gruppe, die wie vereinbart einen Steinwurf weiter am Treffpunkt wartete, kam ebenfalls Bewegung. Sie schlossen auf, als Sivaren etwas das Tempo drosselte, um die anderen auf den neusten Stand zu bringen.

In der Akademie nahm man den Bericht mit Sorgenfalten auf. "Eine solch große Bande hätte man im Umland doch bemerken müssen. Besteht vielleicht die Möglichkeit einer Täuschung ? zumindest in Hinblick auf die Anzahl der Angreifer?" Rektor Trikun - eigentlich hieß jeder Rektor so, weil zu den Anforderungen dieses Postens drei Meisterschaften in verschiedenen Kampfkünsten gehören - wollte die Hoffnung nicht aufgeben, zumindest die Bewohner des Dorfes in Sicherheit zu wissen.
"Ich hatte das auch gehofft, aber niemand würde sich die Mühe machen unzählige Bäume zu fällen, um dann doch nur zu bluffen. Ich fürchte, dass selbst unsere Mauern einem solchen Angriff nicht stand halten können." Sivaren hatte lange überlegt, wie er dem weißbärtigen Leiter der Akademie helfen konnte, "Aber vielleicht würde Verstärkung sie doch noch abschrecken." "Verstärkung? Woher denn, hier mitten im Wald?" Trikun war der Verzweiflung nahe, "Die einzigen, die zur Zeit zu uns unterwegs sind, kommen mit den Versorgungskonvois." "Eine Vorführung." Beide schauten verärgert auf. "Lasst eure Späße, Gundring." Sivarens Stimme spiegelte seinen Ärger wieder, "Dafür haben wir nicht den Nerv." "Ich meine es durchaus ernst, unflexibeler Elf. Sämtliche Adlige kommen mit Eskorten hierher. Es würde also nicht auffallen, wenn sie den Jungrittern zeigen, wie sich langjährige Erfahrung auf einen Kampf auswirkt." Das ließ die beiden neugierig aufhorchen. "Einige Demonstrationen zur Verdeutlichung der Ansprüche würde sicherlich manchen Jungspund zurecht stutzen.", stimmte der alte Rektor nachdenklich zu.
"Dann müssen wir schnellstens den Anreisenden eine Nachricht schicken, damit sie auch die besten mitbringen. Hoffentlich haben wir genug Zeit..."
Damit war das weitere Vorgehen beschlossen. Jetzt konnten sie nur noch warten: auf die Gäste und auf den Angriff.

Die Fortsetzung findet ihr hier.
 
...hier wieder klare 5*****Sterne. Freu mich schon auf den nächsten Blog. :-)
 
super, es wird immer interesanter, immer mehr davon :-D
 
will mehr lesen! obwohl ich so was nicht lese Elfen, Drachen und andere ding wie (herr der ringe) .

aber ist sehr interessant

ich gebe für alles auf jeden fall 5 sterne

lg Jugaro86
 
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