Simon Fistrich
Autor
Hätte ich die Wahl zwischen Pest, Cholera oder einem Umzug in eine 100 Kilometer entfernte Stadt - ich würde den Umzug wählen. Fast hätte ich mich anders entschieden. Derzeit fühle ich mich wie die Meerschweinchen meiner Freundin, die gerade entsetzt beobachten müssen, wie die in ihrem Erbsenhirn mühsam eingespeicherte Welt um sie herum zusammenbricht. Da, wo gerade noch der Schrank war, klafft jetzt ein Loch. Und warum schlafen die beiden Riesen, die sich um die tägliche Ladung Frisch- und Trockenfutter kümmern, neuerdings auf der ausgeklappten Couch im Wohnzimmer, direkt neben ihrem Käfig? Weil das Bett im Schlafzimmer voll mit Klamotten ist, die noch wegsortiert oder der Altkleidersammlung überantwortet werden sollen.
Ich will eigentlich gar nicht hier weg. Ich fühle mich hier wohl. Zwar hat die enorme Kälte der letzten Tage gezeigt, dass die Fenster mal erneuert werden müssten, aber ansonsten ist die Wohnung spitze. Geräumig, gemütlich, günstig, supernette Vermieter, supernette Nachbarn, alles easy.
Aber die Umstände zwingen mich dazu. Die Pendelei (110 km, anderthalb Stunden) ist mir zu teuer, zu schädlich für die Umwelt und meine geistige Gesundheit. Deswegen ziehe ich jetzt in Gehweite zum Verlag. Ein Traum! Von 180 auf 4-7 km/h, vom Autofahrer zum Fußgänger, bei schönem Wetter, wohlgemerkt! Und die neue Wohnung ist ebenfalls (fast) klasse - hab mir auch nur gefühlte 20 Wohnungen angucken müssen, bevor ich eine fand, die meinen Wünschen (halbwegs)entsprach.
Aber statt mich darüber zu freuen, fühle ich mich depressiv.
Meine Freundin hat's gut. Da sie aus beruflichen Gründen unterhalb der Woche hier in Würzburg verbleibt (und ich sie von Montag bis Freitag ganz schön vermissen werde), ist ihr neues Domizil schon eingerichtet. Ich dagegen stehe noch am Anfang. Und was mache ich, statt die Arbeiten anzugehen? Lieber ein Blog schreiben.
Dabei muss ich mich dringend von uraltem Zeug trennen, was ich seit Jahren mit mir mitschleppe, aber in der Regel nur dann hervorkrame, wenn's ans Umziehen geht. Und der restliche Kram will noch ordentlich verstaut werden. Seufz.
Ich weiß, ich klinge ein bisschen weinerlich, aber so ist mir eben zumute. Man muss auch dazu wissen, dass dies mein vierter Umzug in sechs Jahren ist. Ich will einfach nicht mehr umziehen. Scheiß Flexibilität! Ich will, dass die Firma morgens zu mir kommt, nicht umgekehrt. Und der Urlaub. Und die Behörden. Und meine Bank. Und mein Auto. Kann mal bitte jemand den Transporter aus Star Trek erfinden? In zwei Sekunden zur Arbeit gebeamt, und nachmittags mal eben für ein Stündchen in die Karibik! Das wär's!
Ich merke schon: Ich muss mich dringend selbst therapieren! Deswegen schreibe ich jetzt ein Umzugsblog. Ich versuche, hier täglich ein kleines Update zu hinterlassen. "Simons Umzugsblog" klingt doch spannend, oder?
Lest und leidet mit!
Euer
Simon
Ich will eigentlich gar nicht hier weg. Ich fühle mich hier wohl. Zwar hat die enorme Kälte der letzten Tage gezeigt, dass die Fenster mal erneuert werden müssten, aber ansonsten ist die Wohnung spitze. Geräumig, gemütlich, günstig, supernette Vermieter, supernette Nachbarn, alles easy.
Aber die Umstände zwingen mich dazu. Die Pendelei (110 km, anderthalb Stunden) ist mir zu teuer, zu schädlich für die Umwelt und meine geistige Gesundheit. Deswegen ziehe ich jetzt in Gehweite zum Verlag. Ein Traum! Von 180 auf 4-7 km/h, vom Autofahrer zum Fußgänger, bei schönem Wetter, wohlgemerkt! Und die neue Wohnung ist ebenfalls (fast) klasse - hab mir auch nur gefühlte 20 Wohnungen angucken müssen, bevor ich eine fand, die meinen Wünschen (halbwegs)entsprach.
Aber statt mich darüber zu freuen, fühle ich mich depressiv.
Meine Freundin hat's gut. Da sie aus beruflichen Gründen unterhalb der Woche hier in Würzburg verbleibt (und ich sie von Montag bis Freitag ganz schön vermissen werde), ist ihr neues Domizil schon eingerichtet. Ich dagegen stehe noch am Anfang. Und was mache ich, statt die Arbeiten anzugehen? Lieber ein Blog schreiben.
Dabei muss ich mich dringend von uraltem Zeug trennen, was ich seit Jahren mit mir mitschleppe, aber in der Regel nur dann hervorkrame, wenn's ans Umziehen geht. Und der restliche Kram will noch ordentlich verstaut werden. Seufz.
Ich weiß, ich klinge ein bisschen weinerlich, aber so ist mir eben zumute. Man muss auch dazu wissen, dass dies mein vierter Umzug in sechs Jahren ist. Ich will einfach nicht mehr umziehen. Scheiß Flexibilität! Ich will, dass die Firma morgens zu mir kommt, nicht umgekehrt. Und der Urlaub. Und die Behörden. Und meine Bank. Und mein Auto. Kann mal bitte jemand den Transporter aus Star Trek erfinden? In zwei Sekunden zur Arbeit gebeamt, und nachmittags mal eben für ein Stündchen in die Karibik! Das wär's!
Ich merke schon: Ich muss mich dringend selbst therapieren! Deswegen schreibe ich jetzt ein Umzugsblog. Ich versuche, hier täglich ein kleines Update zu hinterlassen. "Simons Umzugsblog" klingt doch spannend, oder?
Lest und leidet mit!
Euer
Simon