Sommer, Sonne ... Schweiß! (Planlos, aber mit Bildung!)

JaTho

Bekanntes Gesicht
Mitglied seit
03.10.2006
Beiträge
1.244
Reaktionspunkte
0
Website
www.eurogym.info
Es werde heiß, es werde endlich Sommer!
Ganz ähnlich lautete der Tenor nahezu meines gesamten Freundeskreises im Juli. Grade ich und ein Freund von mir, wir wussten, dass es unweigerlich so kommen wird, als wir Mitte Juli in unseren klimatisierten Büros saßen, Akten bearbeiteten, uns irgendwie auf das Ende des Juli freuten, auf unser Gehalt. Wir wussten, dass der Sommer beginnt, wenn wir mit unserer Arbeit fertig sind.

Und hier ist er! Der Sommer! Seit nun schon einiger Zeit ist es richtig heiß, fast schon unangenehm. Und wir lachen uns ins Fäustchen, gehen gemütlich zum Badesee, plantschen erfreut im Wasser herum, kühlen uns ab und sind dabei in Gedanken, mit etwas Schadenfreude, bei allen anderen die bei dieser brütenden Hitze arbeiten müssen.

Wenn man schon soviel Zeit hat, hat man auch entsprechend mehr Zeit, nachzudenken. Das eigene Wissen punktuell selbst auf die Probe zu stellen. Zwei wichtige Fragen, die sich mir gestellt haben, sind; "Wieso wird es im Sommer eigentlich so verdammt viel wärmer?" und "Wieso schwitzen wir eigentlich?". Diesen Fragen möchte ich mich nun kurz widmen. Oder weniger kurz, wer weiß ...

Die erste Frage ist eigentlich recht einfach zu beantworten, wenn man über grundlegende astronomische Kenntnisse verfügt.
Wie wir wissen, besitzt die Erde eine Eigendrehung. Die verläuft um eine bestimmte Achse. Nun steht diese Achse aber nicht immer im rechten Winkel zu unserer Umlaufbahn um die Sonne. (Das lässt sich recht gut mit einem Kreisel vergleichen, der leicht ins Schwanken gekommen ist, und von einer Seite zur anderen schwankt. Dabei wird die Erde sozusagen am Äquator "hinauf"- und "hinunter"gezogen.)
Nun stellen wir uns die Sonnenstrahlen vor, die auf die Erde treffen. Wenn wir uns sozusagen von der Sonne wegdrehen, fallen die Strahlen wesentlicher flacher auf die Nordhalbkugel, sie sind also deutlich verteilter, wobei sich die Anzahl der auftreffenden Strahlen nicht verändert. Die Intensität lässt also deutlich nach, es wird kühler.
Das Gegenteil ist im Sommer der Fall. Dann fallen die Strahlen deutlich direkter auf uns, sie sind gebündelter, intensiver. Es wird wärmer.

Das erklärt nun also, wieso es im Sommer generell wärmer wird. Wieso aber hatten wir im Juli schon fast herbstliche Temperaturen. Es müsste doch heiß sein. Einen wichtigen Punkt dabei spielen die Wolken. Die waren im Juli fast durchgehend vorhanden und blockten einen Teil der Sonnenstrahlen ab. Jetzt, wo es beinahe ständig nahezu wolkenlos ist, ist dieser "Schutz" nicht mehr vorhanden und die Sonne kann mit voller Kraft auf die Erde scheinen. (Der Treibhauseffekt spielt auch eine Rolle, ist aber als Erklärung dafür naheliegenderweise nicht brauchbar, das ist eine ganz andere Geschichte. Dieser widme ich mich später ... Vielleicht.)

Die zweite große Frage, die ich mir stellte, war die nach dem Schweiß.
Auf den ersten Blick ist es in unserer modernen Gesellschaft irgendwie nur nachteilig. Schweißgeruch, Schweißflecken, dieses unangenehme Gefühl, wenn die Kleidung am Körper klebt.

Das Schwitzen hat aber evolutionäre Gründe. Und diese sind sehr einleuchtend und logisch.
Jede körperliche Tätigkeit verbraucht Energie, die wir in Form von Kalorien, Kohlehydraten (Zucker!), und weiteren zu uns nehmen. Es dürfte bekannt sein, dass jede Form von Energieverbrauch auch Wärme erzeugt. (Schon mal einen Motor angefasst, der eine Weile lang gelaufen ist? Genau das mein ich ...)
Und wenn etwas zu heiß wird, läuft es nicht mehr ordentlich. (Man könnte detaillierter werden, aber darum geht's hier nicht.) Genau deswegen brauchen auch Organismen Kühlung. Hunde hecheln, kühlen durch die Luft ihr Blut ab, was wiederum die Körpertemperatur senkt. Reptilien und Insekten besitzen keinerlei Kühlmechanismen, die müssen in den Schatten, wenn's ihnen zu heiß wird. Wir Menschen haben es da eigentlich am Besten, da unsere Methode sehr raffiniert und effektiv ist.
Wir schwitzen Wasser aus, das dann auf der Haut verdampft. Um das aber zu können, braucht es Energie. Und die holt es sich vom Menschen(bzw. der Haut), in Form von Wärme.
Man könnte es mit der Luft- und Wasserkühlung bei PCs vergleichen. Letztere funktioniert deutlich besser, solang genug Wasser vorhanden ist.
Apropos Wasser ... Wenn wir schwimmen gehen, schwitzen wir auch.

Ich hoffe, ich konnte die Fragen zu aller Zufriedenheit beantworten.
Es kursierte mir gerade im Kopf herum.
 
Der Anfang und warum wir schwitzen hat mir gefallen, der Mittelteil war mir ein bissi zu trocken. Aber im großen und ganzen...klick.
 
Zurück