The Dark Knight

Fortinbras

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Gestern Abend kam ich endlich in den Genuss, meinen meisterwarteten Film des Jahres 2008 zu sehen. Und was soll ich sagen - ich bin regelrecht weggeblasen worden. Ich bin zu tief beeindruckt. So sehr, dass mir der Film spontan einen eigenen Blogeintrag wert ist. Ich hatte mich bislang geweigert ins Kino zu gehen. Nach den ganzen Trailern wollte ich den Film unbedingt im Originalton sehen. Nicht zuletzt wegen Heath Ledger. Eine bei Kritikern derart gefeierte Darstellung wollte ich mir unbedingt im Original ansehen. Ich wollte den Darsteller spielen sehen und selbst sprechen hören. Eine Synchro hätte in meinen Augen die Wirkung verfälscht. Glücklicherweise wurden meine Wünsche erhört: Das örtliche Kino zeigte den Film nun - mehr als einen Monat nach deutschem Kinostart - im O-Ton.

Über Heath Ledger möchte ich dann auch meine ersten Worte verlieren: Sein Spiel und seine Präsenz als Joker vereinnahmen den ganzen Film. Er ist der Star des Films, er definiert die Rolle des Jokers neu. Mich hat Ledgers Darstellung des coolsten Comic-Fieslings überhaupt so überwältigt, dass ich den Szenen mit ihm regelrecht entgegenfieberte. Alle Szenen mit ihm waren letztendlich seine Szenen. Der Film macht noch einmal deutlich, welch großes Talent die Filmwelt und wir Filmfans mit ihm verloren haben. Ich bin eigentlich kein Fan dieser Forderungen wie 'Gebt dem oder dem diesen oder jenen Filmpreis!' - in dem Fall halte ich es aber für angebracht.

Man könnte nun argumentieren, dass es schwachsinnig sei, einem verstorbenen Darsteller eine solche Auszeichnung (wie bspw. den Oscar) zu verleihen. Das sehe ich jedoch absolut nicht so. Im Prinzip geht es doch bei solchen Preisen nur darum, außergewöhnliche Leistungen zu honorieren. Und weshalb sollte Ledgers Leistung heruntergespielt werden? Sie wurde erbracht und bleibt für die Nachwelt erhalten. Ich bin vollkommen für eine Auszeichnung. Es ist eine Würdigung dieser schauspielerischen Glanzleistung. Denn wenn wir ehrlich sind: Welche andere schauspielerische Leistung erreicht dieses Jahr diese Klasse? Mir fällt keine ein.

Zumal Ledger bereits für Brokeback Mountain eine Trophäe verdient gehabt hätte.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich die anderen Darsteller. Auch sie machten ihre Sache allesamt hervorragend. Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle noch Aaron Eckhart. Glücklicherweise wurde Katie Holmes durch Maggie Gyllenhaal ersetzt. Holmes hätte in dem Film wie ein Fremdkörper gewirkt. Nur Cillian Murphy (Scarecorw) wurde leider etwas verheizt.

Der Film selbst ist ganz großes Kino. TDK schafft es eine Intensität aufzubauen die Comicverfilmungen bisher nicht imstande waren zu erreichen. Spannung, unvorhersehbare Wendungen und eine tolle Regie machen den Film zu einem filmischen Genuss. Die Wackelkamera des Erstlings wurde glücklicherweise etwas abgeschwächt. Christopher Nolan ist als Actionregisseur spürbar reifer geworden.

Lobenswert fand ich diesmal auch den Soundtrack. Ich hatte mit Hans Zimmers Score in Begins noch meine Probleme. Ohne passende Bilder wirkt die Musik einfach uninspiriert und langweilig. TDK macht deutlich, dass erst die passenden Bilder Zimmers Kompositionen wirklich zur Geltung kommen lassen. Umgedreht profitieren die Bilder natürlich auch von der Musik.

Kritikpunkte finde ich kaum: Eine minimale Länge in der ersten Filmhälfte auf der einen Seite, der verheizte Murphy auf der anderen. Ansonsten kann ich nur Lobprreisungen für TDK aussprechen. In jeder Form ein exzellenter Film und deshalb von meiner Seite aus wohlverdiente

9-10 (oder 9,5) von 10 möglichen Punkten.

Die bislang beste Superheldenverfilmung.
Ich bin schon jetzt tierisch auf den Abschluss von Nolans Bat-Trilogie gespannt. Ich hoffe aber, dass das Thema Joker beendet ist und er nur am Rande (z.B. als Erwähnung) im 3. Film auftaucht. Falls nicht, tut mir bereits jetzt der Schauspieler leid, der die Nachfolge Ledgers antritt.
Zum Abschluss möchte ich noch darauf hinweisen, dass mit Paul Newman eine weitere Legende des Kinos aus dem Leben geschieden ist. Verdammter Krebs.

Newman hat mir zahlreiche tolle Filmstunden beschert. Zwei meiner absoluten Favoriten (Butch Cassidy and Sundance Kid und The Sting) wurden erst durch Newman und Redford zu dem was sie sind: Zeitlose Meisterwerke.

Rest in Peace Paul - Du hast es Dir verdient.
 
dass sie eben Burton-Filme sind. Nicht falsch verstehen, ich verehre Tim Burton aber seine Filme wirken immer wie Burton-Filme. Egal was er macht.

Seine Batman-Streifen kann ich mir heute nicht mehr ansehen, ebenso wie die Joel Schumacher-Filme. Mit Batman im eigentlichen Sinne haben die nur wenig zu tun.

Ich finde es gut, dass Nolan sich an die realistischere Linie hält. An das extrem Düstere was in den Comics mit Frank Miller begonnen wurde.

Hat man Ledgers Joker gesehen, wirkt Jack Nicholson nur noch wie ein Hampelmann. Und ich schätze Nicholson. 'Einer flog über das Kuckucksnest' ist mein Lieblingsfilm.
 
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