Umsonst ist nur der Tod....

Masterschelm

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... und der kostet das Leben.

Manche Tage, scheinen zu sein wie jeder andere. Man chattet mit Leuten per ICQ, isst gemütlich, putzt sich die Zähne, wäscht sich und legt sich ins Bett.

Aber dann gibt es unvorhersehbare Ereignisse, die ohne Vorwarnung, ohne ein Anzeichen über einen herein brechen. Niemand wollte sie erahnen, keiner wollte darüber sprechen, doch sie treten einfach so ein.... einfach so und keiner kennt den Grund. Mit solch ein schreckliches Ereignis will niemand konfrontiert werden, so etwas will niemand am eigenen Leib erfahren. Doch, wen es trifft, dass bestimmen nicht wir, sondern das Schiksal.. ach was rede ich, es passiert einfach. Ich spreche von dem Tod. Der mir heute morgen in Form einer bitteren Nachricht begegnete. Heute morgen um viertel vor 4... hat der Tod den keinen Anstand? Nein, hat er nicht. Er wählt Leute aus unserer Mitte, die wichtig für uns sind...ohne sie leben kommt für uns nicht in Frage oder war nie vorstellbar. Von der zittrigen Stimme meiner Mutter wurde ich aus dem Schlaf gerissen, sie machte es kurz und redete nicht lange um den heißen Brei: "Der Opa ist tod." Schock.... ein Gefühl, das nur Menschen nachvollziehen können, die es selbst schon mal erlebt haben. War es ein Scherz? Ein sehr schlechter Scherz? träume ich etwa noch?

Nein, aus Träumen kann man Aufwachen. Man wacht verschwitzt, manchmal geschockt aus Albträumen auf, aber man beruhugt sich wieder und erkennt das es eben nur ein Traum war, aber dies ist die Realität. Plötzlich ist einem so ziemlich alles egal, man sagt das Konzert, auf das man am Mittwoch gehen wollte ab und man weiß nicht recht wie man darüber hinweg kommen soll.

Gestern Abend war ich noch bei ihm zu Besuch. Er war morgens im Krankenhaus und hat noch gewitztelt wie schön er die Krankenschwestern fand, dort haben sie ihm eine Ernährungssonde gelegt. Auf seine sarkastische Weise hat er noch gemeint, dass es schlimmer sein konnte. Laufen war ihm nicht mehr möglich, dazu war er zu schwach, da er auch kaum noch essen konnte, aber wir konnten ihm immer noch auf eine Art Klostuhl in der Wohnung herum fahren, sonst lag er im Bett. Darüber das meine Cousine bald heiraten wollte, war er ganz erpicht und kündigte sogar an, dass er dort mit meiner Oma/seiner Frau einen Schneewalzer tanzen wollte. Es schien eigentlich so, dass er bald wieder auf die Beine kommt.

Da er schon ewigst kein Bier mehr getrunken hatte, überredete er uns gestern noch das mir ein Bier mit ihm trinken sollten. Er schaffte nicht mal eine halbe Flasche, aber er hatte seinen Spaß daran mit seinen Söhnen und mir mal wieder in einer Runde sitzten zu können. Auch dort riss er seine Witze und er wollte mich noch bitten etwas für ihn zu tun. Das wollten wir heute erledigen, doch dazu ist es nun zu spät. Ich werde wohl nie erfahren was genau er von mir wollte....

Er entschlief im Kreise seiner Familie, genau so wie er es sich gewünscht hatte, er wollte auf keinen Fall ins Krankenhaus, sondern von seinem Liebsten umgeben sein. Bis zum Schluss hielt meine Oma seine Hand und war bei ihm, ich glaube schöner kann man gar nicht übertreten.
Ich möchte euch nicht mit meinem Erlebnis zumüllen, aber das musste ich mir jetzt von der Seele schreiben, ich glaube das hilft beim darüber hinweg kommen und außerdem kann ich es so besser verarbeiten und versauer nicht vollständig in Trauer.
by Masterschelm
 
liest man so oft völlig belangloses, daß mich dieser Blog total schockt.

Ich will jetzt garnicht schreiben, wie toll dein Blog ist und so, sondern einfach mein Beileid aussprechen.

LG Dani
 
Mein Beileid!

Wie d.night es auch schon gesagt, möchte ich auch gar nicht mehr schreiben und wünsche dir darum einfach alle gute, dass du das so schnell wie möglich verarbeiten kannst!

Liebe Grüsse
H4rmOny
 
hey ich sprech dir mein beileid aus das ist wirklich sehr schlimm.lg toni
 
Hab den Blog erst jetzt entdeckt..

Mein Beileid spreche ich dir auch aus.

Krieger
 
Mein Beileid - aber der Tod gehört zu einem hoffentlich erfüllten Leben dazu. Schön, wenn man dann eine Familie um sich hat.
Mein Opa ist letzen November 7 Tage nach seinem Geburtstag überraschend im Krankenhaus nach einer Routine-OP gestorben - einfach nach dem Abendbrot eingeschlafen - mit zwei Bettnachbarn im Raum. Auch kein schlechter Tod, solange man nicht einsam ist dabei. Wenigstens habe ich mich einige Zeit an seinem Geburtstag mit ihm verbracht - und der Dänische Wodka hat ihm auch noch geschmeckt, den ich ihm jedes Jahr schenkte :-)

Bevor ich abschweife - nochmals mein Beileid.
 
Ich will dir hiermit mein ernstes Beileid zukommen lassen. Ich kenne die Situation, nachts aufzustehen und vom Tod eines nahen Verwandten zu erfahren, deswegen kann ich mit dir mitfühlen. Ich weiß das hört sich nicht toll an, aber der Tod gehört zum Leben dazu. Das hab ich mir zu der Zeit zumindest immer eingeredet und das hat mir iwie geholfen.
 
Es kommt zwar etwas spät aber ich habe deinen Blog erst jetzt gesehen.
Normalerweise geht mir das nicht so nah, aber ich denke du hast genau die worte gefunden die einem zum nachdenken bringen bzw. eigene sachen die passiert sind zu verarbeiten. Und man merkt das es einem jeden so geht und man nicht allein dasteht in seiner Trauer!
Liebe Grüsse
Chris
 
wenns spät kommt mein Beileid, mein Opa ist 11 und 14 Monate vor meiner Geburt gestorben (6.1.1994), auch wenns doof klingt, jeder aus meiner Fam meinte ich wär die Wiedergeburt von ihm, ich seh auch so aus wir er.

MfG
Killerzombie
 
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