Usertest: The Darkness

Bad Mojo

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Da das Spiel hier bei Cynamite nicht in der Datenbank ist, anbei mein Usertest zu The Darkness für die PS3. Hoffe, es gefällt. :)


Einführung und Story:
In The Darkness schlüpfen wir in die Rolle von Jackie Estacado, einem 21-jährigen Hitman der New Yorker Mafia. Eines Tages ist Jackie mit zwei Kollegen im Auto unterwegs und wird attackiert. Hier springen wir direkt ins Spiel werden quasi in die Story geradezu hingeschleudert! Es gibt einen Crash, Jackie überlebt und bekommt gerade noch mit, wie einer seiner beiden Kollegen ihm letzte Infos ins Ohr röchelt. Jackies Onkel Paulie hat es auf ihn abgesehen. Aber warum nur?
Und hier beginnt die Hatz. Die Mafiosi sind hinter uns her und wollen uns ans Leder. Zum Glück gibt Sympathisanten, die mit Paulies Führungsstil alles andere als einverstanden sind. Diese sind von nun an unsere Auftraggeber.

The Darkness ist das Spiel zum bekannten Comic des Infinity-Verlags einem Ableger der Witchblade-Serie. Die Geschichte handelt wie gesagt von einem jungen Auftragskiller, der an seinem 21. Geburtstag zum ersten, aber nicht zum letzten Male stirbt... und von einer Art Dämon besessen wird, den es zu kontrollieren gilt. Der Dämon beeinflußt uns, aber er läßt sich auch nutzen...
Wenden wir uns im folgenden Review also einem weiteren Versuch zu, einen Comic zu versoften und schauen, ob dies gelungen ist.

Etwas zur Version:
Getestet wurde hier die deutsche Version des Spiels. Dieses ist ebenfalls ab 18 Jahren freigegeben, komplett in Englisch mit deutschen Untertiteln. Die deutsche Variante ist aber geschnitten. Es gibt keinerlei Blut zu sehen und die Finsternis (die dämonische Kraft in Form von zwei aalartigen Köpfen an den Seiten) reißt den Toten nicht das Herz heraus, sondern raubt diesen die Seelen. Ob dies Einfluß auf das Gameplay hat, erörtere ich weiter unten.


Audio:
Das Game ist gänzlich in Dolby Digital abgemischt und bietet mit einem entsprechenden Soundsystem einen hervorragenden Klang. Die englische Synchro ist herausragend, man hat ganz vortreffliche Sprecher engagiert. Besonders hervorzuheben ist dabei Mike Patton (ex Faith No More-Sänger) als Stimme der Finsternis.
Das Spiel brilliert allerorten mit subtilen Geräuschen, alles wurde fein herausgearbeitet und versetzt den Spieler mitten in die jeweilige Szene. Ganz großes Tennis!


Grafik:
Klar, normalerweise müssen Spiele einfach insgesamt gut sein und nicht notwendigerweise einfach nur mit Grafik protzen. Da man das Spiel aber nun auf einer Konsole der nächsten Generation zockt, darf man State of the Art Pixel-Kunst erwarten; und diese wird geboten! The Darkness gehört mit zum grafisch besten, was ich bis jetzt gesehen habe und das auch auf einem normalen Röhren-TV!
Besondere Mühe haben sich die Entwickler bei den Details gegeben. Ein Beispiel: Läuft man zu einer Häuserwand, an deren unterem Ende ein kleines Gitter auf dem Boden ist (wenige Zentimeter breit) und schaut man dann nach unten hinein, liegen dort oft lauter Sachen, wie leere Flaschen, Chipstüten oder ähnliches, die zwar nicht zur Story beitragen, aber ein Gefühl davon vermitteln, wie ernst es den Entwicklern gewesen ist, eine schöne, reale Umgebung zu schaffen.
Da beleuchten geschlossener Fenster die Straße und tauchen es in ein schwaches Zwielicht, das ausreicht, um genug zu sehen und gleichzeitig die Finsternis zu aktivieren (dazu später mehr). Es ist wirklich genial gemacht, einfach top!
Ein besonderes Gimmick waren für mich die manchmal vorzufindenden TV-Geräte. Bei diesen kann man sogar die Sender wechseln und es laufen dann nicht einfach Standbilder, wie man dies aus früheren Spielen kennt, sondern es laufen tatsächlich Filme und Cartoons, die man sich komplett ansehen kann! Irre!
Fazit: die Grafik ist eine Wucht. Da flimmert nichts, da ruckelt nichts und es sieht einfach gigantisch aus!
Etwas unübersichtlich geraten ist der Info-Screen, den man während des Spiels aufrufen kann; hier ist die Schrift viel zu klein, als daß sie vom Sofa aus noch bequem zu lesen wäre. Wenn ich mich auf die Couch gelümmelt habe für eine Zock-Session, dann mußte ich oft aufstehen, um die Texte entziffern zu können.


Steuerung:
Ich gehe an dieser Stelle nur auf die Steuerung per Gamepad ein – eine andere habe ich nicht selbst getestet; Maus und Tastatur werden aber meines Wissens auch unterstützt.
Nun, ist man die Steuerung z.B. von Killzone gewohnt, geht eigentlich alles leicht von der Hand. Bewegt wird die Spielfigur mit den Analog-Sticks, die anderen Tasten sind mit Zusatzfunktionen belegt.
Ich habe einige Male im Netz gelesen, die Steuerung sei völlig überbelegt. Nun, diesen Eindruck kann ich nicht bestätigen. Es ist aber auch mir einige Male passiert, daß ich die falsche Waffe ausgelöst habe, weil ich vergessen hatte, die Knarre zu wechseln, weil ein bestimmter Finsternis-Modus aktiv war.
Mit den Tasten Hoch und Runter wechselt man die Fähigkeiten der Finsternis, mit den Tasten Rechts und Links wechselt man die herkömmlichen Waffen, die recht zahlreich sind. Diese reichen von verschiedenen Pistolen und Revolvern, bis hin zu Karabinern, Maschinenpistolen, Sturmgewehren und schwererem Geschütz. Mit den kleinen Waffen (Pistole, Revolver und Maschinenpistole) ist man immer beidhändig ausstaffiert. Ist eine der beiden leer, wird sie kurzerhand als Schlaginstrument im Nahkampf verwendet. Abgefeuert werden die Schießeisen mit den beiden Triggern L2 und R2. Die Fähigkeiten der Finsternis liegen auf den Tasten L1 und R1. Gesprungen wird auf dem Dreieck, nachgeladen auf Kreis, X ist die Aktionstaste, mit dem Quadrat kann beispielsweise ein kleiner Dämonenhelfer dirigiert werden, von denen es insgesamt 4 Stück gibt und die an bestimmten Punkten im Level herbeigerufen werden, sofern die Finsternis aktiviert und es dunkel genug ist. Hört sich nach viel an, ich persönlich finde, das ganze geht recht leicht von der Hand.
Die Finsternis beherrscht auch einige nette Kräfte: einen mächtigen Dämonenarm, eine Art Aal, mit dem man zu ansonsten unzugänglichen Stellen kommt, zwei Schußwaffen und letztlich noch das extrem coole Schwarze Loch, das alles in einem gewissen Umkreis aufsaugt und vernichtet. Die Helferdämonen sind: Berserker, Schütze, Lichtkiller und Kamikaze.


Gameplay:
Um die Finsternis zu aktivieren, muß man im Dunkeln stehen. Auch hier kommt der Sound wieder positiv zur Geltung. Denn läuft im Finsternis-Modus ins Licht, hört man ein Zischeln, das einem verrät: hier ist es zu hell; und wenn ich hier noch lange rumstehe, verschwinden die Kräfte der Darkness. So ist es ratsam, überall die Lichter auszuballern. Aber keine Angst: die Finsternis glimmt und ersetzt damit eine Taschenlampe. Leider aber oft nicht akkurat, sodaß es, gerade in geschlossenen Räumen oft ein wenig zu dunkel ist.
Einen unlogischen Punkt gibt es leider auch: nahezu alle Lichter lassen sich ausknipsen, nur die Scheinwerfer von Autos nicht.
Als letztes bleibt noch zu erwähnen, daß hier die geschnittene deutsche Version einem ab und an einen Strich durch die Rechnung macht. Denn die Blutspuren im Original weisen oft auf bestimmte Gegner hin oder stellen schlicht Spuren dar, die in der deutschen Fassung nicht zu erkennen sind. Auch beißen die Dämonenköpfe öfter ins Leere, haben dann aber doch eine Seele im Maul, um die sie sich dann streiten. Das fand ich am Anfang ziemlich lustig, aber wenn man dann die Unterschiede zur ungeschnittenen Fassung kennt, kommt es einem doch irgendwie albern vor. Und natürlich geht von der brutalen oder fiesen Atmosphäre letztlich einiges verloren – das Spiel ist aber dennoch extrem spannend und diese Schnitte fallen nicht übermäßig negativ ins Gewicht.


Sonstiges:
Die Handlung spielt einerseits in New York, andererseits in einer Art Hölle, in der die Finsternis zuhause ist. Dort laufen dann eine Art Zombie-Nazis durch die Gegend, die nicht einfach zu töten sind, denen muß man die Seele entreißen, sonst stehen sie wieder auf. Mich persönlich at das irgendwann ziemlich genervt. Das Höllen-Kriegsgebiet, in das man gerät, wenn man stirbt, wirkte auf mich auch sehr eintönig, dunkel und unübersichtlich. Da hat mir New York deutlich besser gefallen.
Schön ist auch, daß man mit vielen Personen, die nicht unmittelbar etwas mit der Story zu tun haben, Schwätzchen halten kann – bei diesen Gelegenheiten gibt es manchmal, ganz rollenspielmäßig, Zusatzaufgaben.
Auch sonst gibt es viele Adventure-Elemente, wenn man Gespräche mit den Kollegen der Verschwörung führt. Das alles sorgt für eine sehr dichte Geschichte, die einen gut in den Bann zieht.


Fazit:
The Darkness ist ein hammergeiles Spiel mit einem Supersound, einer Bombastgrafik und einer unglaublich dichten Atmosphäre, die in der deutschen Fassung leider etwas leidet.
Spielenswert ist es dennoch – wenngleich man vielleicht doch einige Euro mehr in Versandkosten investieren und sich das Spiel in Österreich oder der Schweiz kaufen sollte.
 
Und wie kann ich einen Test dazu schreiben?
Wenn ich unter "HOME - Community - Meine Beiträge" auf "neuen Beitrag" klicke und nach dem Spiel suche, findet er es nicht. Und von der Seite des Spieleprofils aus, komme ich auch nicht zu einem Link, der es mir gestattet, einen Usertest zu schreiben.
 
wirklich ausführlicher,schöner bericht. wenn ich das spiel nicht kennen würde ,hät ich jetzt gefallen daran gefunden mich näher zu informieren.hab das spiel uncut(us) und muss sagen,das das einer der stimmungsvollsten shooter ist wo ich gespielt habe.:hoch:
würd ich aber nur uncut spielen,weil gerade auf einem full hd fernseher die schussverletzungen und blutspuren zum dunklen und brutalen gameplay beitragen.die deutsche version macht viel von der eigentlich düsteren und stimmigen atmosphäre kaputt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, freut mich :)
Irritierend finde ich auch, daß selbst auf der deutschen packung hinten die blutigen Screens aus der uncut-Version drauf sind :rolleyes:
 
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