Vorstadt Despotie [Arbeitstitel]

Leonynn_1987

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Der nachfolgende Text beinhaltet den Anfang einer Geschichte, die ich seit längerem schreiben will. Ich möchte den Anfang hier posten um zu erfahren, wie er auf euch (neutrale Leser) wirkt. Ich wünsch euch viel Spaß.
Am Abend, als Gregor seinen Lehrer aufsuchte, sollte es regnen. Wie ein Feldwebel trieb der Wind schwarze Gewitterwolken zusammen, ließ sie sich formatierten um jeden Augenblick auf ihn herabzustürzen. Doch der Himmel wartete.
Die Gasse war schmal und dunkel, doch er wusste, dass der Eingang zu Herrn Bannert nur von hier zu erreichen war. Schon beim ersten Besuch hatte er sich gefragt, wieso er in so einer Gegend wohnte und wie man das Klavier durch das schmale Treppenhaus gehievt hatte.
Patsch! Der erste Regentropfen traf Gregor genau im Gesicht. Rasch lief er zur Tür und als er den Flur betrat, brach hinter ihm das Gewitter herein. Der Himmel hatte also tatsächlich gewartet.

"Guten Abend", sagte Gregor leise als Herr Bannert ihm verwundert die Tür öffnete "Darf? darf ich kurz reinkommen?"
Er trat zurück und gab den Weg frei. In der Wohnung roch es nach Zigarettenrauch. Gregor fand den Weg ins Wohnzimmer und setzte sich in die linke, äußere Ecke der Couch, so wie er es früher tat, wenn er nicht spielen mochte.
"Ich werde nicht an der Abschlussaufführung teilnehmen."
"Was ist passiert?", fragte er ruhig, rückte den Sessel in Gregors Richtung, setzte sich, faltete die Finger und beugte sich nach vorn.
"Ich werde für eine Weile wegfahren. Zu meiner Oma vielleicht? Ich? kann zur Abschlussaufführung jedenfalls nicht spielen."
"Ich meine den Arm, mein Junge."
Gregor wich den Blicken seines Lehrers aus und versteckte den Gipsarm unter der braunen Trainingsjacke. Dann schüttelte er mit dem Kopf und zog die Nase hoch.
"Was ist passiert?", fragte er erneut.
Nun hob Gregor den Kopf und schüttelte ihn. Der Regen prasselte gegen die Fensterscheibe und er kämpfte mit den Tränen.
"Das ist alles nur wegen dem blöden Geld passiert! Ich hätte es nicht nehmen sollen?" und während Gregor schluchzend nach draußen sah seufzte der alte Mann mit ihm.
Kurz darauf setzte er sich neben seinen Schüler, legte den Arm um die schmalen Schultern und tröstete. Gregors Herz machte einen Sprung. Ungewohnt war diese Fürsorge, ungewohnt aber willkommen. Trotz-dem gestatte er sich keine Tränen und schwieg.
"Erzähl mir was passiert ist!" forderte Herr Bannert schließlich und Gregor grübelte lange, ehe er antworte.
"Eigentlich hat alles angefangen, als ich Mama zum ersten Mal gesagt habe, dass ich nicht mehr spielen will."

[...]
Hat dir der Text gefallen? Besuch doch meinen Literaturclub hier auf Cynamite.de. Ich würd mich freuen!

Lieben Gruß
Leonynn
 
Sehr gute Einleitung für deine Geschichte.
Du hast mit deinem Text bereits eine gute Ausgangslage für den Leser geschaffen: Wie kam es zum gebrochenen Arm? Was bedeutet die Aussage "Das ist alles nur wegen dem blöden Geld passiert!"? Und wie sind die weiteren Umstände, in der sich Gregor befindet?
Das weckt Neugierde beim Leser.
Also mir hat der Text gefallen.

Es haben sich aber ein paar kleinere Fehlerchen eingeschlichen, die nicht so wild sind.
Vielleicht sind das auch nur Flüchtigkeitsfehler.
Du hast hier zum Besipiel ein Fragezeichen hingesetzt, wo keins hingehört:
"Schon beim ersten Besuch hatte er sich gefragt, wieso er in so einer Gegend wohnte und wie man das Klavier durch das schmale Treppenhaus gehievt hatte?"
Das ist indirekt gemeint, deswegen wird das glaube ich mit einem Punkt beendet.
Aber das ist Erbsenzählerei.
Von mir gibts für den Blog 5 Sterne.
 
Oh du hast Recht! An der Stelle hab ich länger überlegt, ob da ein Punkt oder Fragezeichen hin muss, aber jetzt denk ich auch, dass der Punkt richtig wäre. Danke für den Hinweis!
 
Ich empfehle dir, die Geschichte erst zu schreiben, vollständig, um sie dann als Blog der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Warum?!!! Weil zu viele Köche den Brei verderben. Die Meinung anderer könnte dich in der Entstehung der Geschichte zu sehr verunsichern und dich vom eigentlichen Weg abbringen.

Du bist fähig eine Geschichte zu schreiben, habe mehr Selbstvertrauen und auch ich habe Probleme mit der Zeichensetzung. Gruss TrakLL
 
ich liebe Erbsenzählerei. Beim Essen versuche ich stets, die letzte Erbse mit der Gabel aufzuspießen, um danach im Genuss dieser letzten Erbse, vermengt mit der Euphorie des Sieges sie doch erwischt zu haben, das Mahl krönend zu beenden. Ja, dafür ist sie da, die Erbse: Jedes Detail muss stimmen.

Grob finde ich den Ansatz schön und interessant. Da ist bestimmt viel Raum für die Geschichte; gelockt wird man auf jeden Fall. Es hätte vielleicht sogar etwas mehr sein können?^^
Und nun noch die Details, die mir auffielen:

?Schon beim ersten Besuch hatte er sich gefragt, wieso er in so einer Gegend wohnte und wie man das Klavier durch das schmale Treppenhaus gehievt hatte.?

Genau, da kommt ein Punkt hin. Was mich aber auch stört ist: ?wieso er in so einer?? Ich kann mich gewaltig irren, aber für mich klingt ?warum? besser, wegen des ?so?.
Aber das ist schon arg kleinkariert. Viel bedeutender ist folgender Fehler (sofern er einer ist^^):

?Guten Abend?, sagte Gregor leise als Herr Bannert ihm verwundert die Tür öffnete ?Darf? darf ich kurz reinkommen??
Er trat zurück und gab den Weg frei. In der Wohnung roch es nach Zigarettenrauch. Gregor fand den Weg ins Wohnzimmer und setzte sich in die linke, äußere Ecke der Couch, so wie er es früher tat, wenn er nicht spielen mochte.
?Ich werde nicht an der Abschlussaufführung teilnehmen.?
?Was ist passiert??, fragte er ruhig, rückte den Sessel in Gregors Richtung, setzte sich, faltete die Finger und beugte sich nach vorn.


Ja, wer denn? Vermutlich trat Herr Bannert zurück. Beim nächsten Dialog fehlt ebenfalls ein Hinweis, wer spricht; dank des Sessels weiß man dann, wer nun spricht. Es erschließt sich einem also erst etwas später. Keine Ahnung, ob das okay ist. Zumindest ich war kurzfristig verwirrt, ich musste ein Stück weiter lesen, um den Zusammenhang zu finden.
Nach dem ?Was ist passiert?? sollte der Bannert wieder zu lesen sein. So wäre es vielleicht am besten.
Aber wie gesagt, keine Ahnung, ob ich da richtig liege, vielleicht ist das auch ein beabsichtigter Kniff, hihi.^^

So, ich hoffe, die Erbsenzählerei war irgendwie sinnvoll. Ich zweifle, weil ich auch kaum Plan hab. xD

Zur letzten Frage: Ja. (?Hat dir der Text gefallen??, Meeensch^^)
 
ich schließe mich genau TrakLL an. schreibe die geschichte erst zu ende und poste sie dann ganz :)
aber ich fand den anfang recht gut.

lg

metalmaster
 
für die guten Kritiken. Ich denke, dass ich mit meinem Text ganz zufrieden sein kann. :-)

@ TarkLL und metalmaster
Ich werde die Geschichte schreiben. Sie ist schon so lange in meinem Kopf, dass ich mich nicht mehr beeinflussen lassen werde. Das Handlungsexposé ist vollständig und fast alle Szenen und Details ausgearbeitet. Die Schreibarbeit folgt in den kommenden Wochen und ich hoffe, dass alles gelingt. Vielen Dank, für eure unterstüzenden Worte!

@ Balthier9999
Wenn klar ist, wer spricht, darf man Sprechverben weglassen. Besonders wenn sich nur zwei Personen am Gespräch beteiligen bietet sich das an, denn irgendwann wiederholt man sich zwangläufig. "Sagte Herr Bannert", "meinte Gregor" "Antwortete Herr Bannert" "seufzte der Schüler" "sagte der Lehrer" ... ich denke, dass der Leser sich schnell langweilt, wenn man diese Hinweise immer und immer wieder in den Text einwebt. Außerdem kann ja auch der Eindruck entstehen, der Autor hält den Leser für "zu doof" um selbst zu erkennen, wer spricht.

Ich denke doch mal, dass niemand mit diesem kurzen Dialog überfordert ist oder durcheinander kommt. Aber ich werde deinen Rat bei längeren oder komplizierteren Dialogen gern berücksichtigen.

Deine anderen Stiltipps möchte ich gerne überdenken. Darum hab ich den Blog ja online gestellt!

Vielen Dank für eure Kommentare
*knuddel wuddel*
 
1.
"ließ sie sich formatierten" --> t zuviel? Meintest Du evt. formieren?
Ich fände hier eine Aufteilung in mehrere Sätze sinnvoll.
Statt: "Wie ein Feldwebel trieb der Wind schwarze Gewitterwolken zusammen, ließ sie sich formatierten um jeden Augenblick auf ihn herabzustürzen." -->
Wie ein Feldwebel trieb der Wind die schwarzen Gewitterwolken zusammen. Sie formierten sich, um jeden Moment auf Gregor hinab zu stürzen.
2. Gregor fand den Weg ins Wohnzimmer und setzte sich in die linke, äußere Ecke der Couch, so wie er es früher tat, wenn er nicht spielen mochte.
?Ich werde nicht an der Abschlussaufführung teilnehmen.? --> hier würde ich nach "mochte" einen Doppelpunkt setzen. Dann ist es klar, dass Gregor spricht.
Auch mich haben die diversen "er"s, die abwechselnd für verschiedene Personen stehen, irritiert.
Also, das mit den vielen ers gefällt mir definitv nicht.
(- er wusste,
- hatte er sich gefragt, wieso er
- lief er zur Tür und als er
- Er trat zurück,
- so wie er es früher tat
- fragte er ruhig
- schüttelte er
- fragte er
- setzte er
- er kämpfte
- gestatte er --> getattete
- ehe er antworte --> antwortete)

Ansonsten würde ich auch gerne die ganze Geschichte lesen!
 
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