Wahljahr retten? Aber wie?

Obihörnchen

Erfahrener Benutzer
Mitglied seit
26.12.2007
Beiträge
128
Reaktionspunkte
0
Wir schreiben das Wahljahr 2009. Superwahljahr. Nahezu alle Volksvertreter werfen ihre Angeln aus, um möglichst viele Stimmen aus dem Teich zu fischen, der sich Deutschland nennt. Einige dieser Angeln könnte man auch problemlos in der alten Sendung "Vorsicht Falle! - Neper, Schlepper, Bauernfänger? unterbringen. Heute geht man natürlich nicht mehr von Haus zu Haus, gibt sich als Staubsaugervertreter aus und klaut Omas das Zahngold aus dem Gebiss. Heute klaut man Omas ihre Stimmen per Fernsehen und Tageszeitung. Hier eine Anleitung:

1. Man wähle mindestens ein populäres Thema, welches Omas ohnehin nicht verstehen. Derzeit bieten sich Wirtschaft, Killerspiele oder Kinderpornographie im Internet dafür an. Von allem hat die Oma schon mal was gehört. Von ersterem weiß sie, dass sie im argen liegt. Von den letzten beiden weiß sie, dass es böse ist.

2. Man diskutiere das Thema in verschiedensten Medien und sorgt dafür, dass andere mitdiskutieren. Je mehr Diskussionen in so vielen verschiedenen Medien wie möglich stattfinden, desto wichtiger wirkt das Thema und desto mehr Omas erfahren davon.

3. Man leite eine Verbindung zwischen dem gewählten Thema und der eigenen Position her. Je fadenscheiniger diese Verbindung ist, desto besser.

4. Man nehme aus den Diskussionen die scheinbar offensichtlichsten Lösungsvorschläge. Jede Oma wird nach so vielen Diskussionen davon überzeugt sein, dass das Offensichtlichste auch das Richtige ist. Wird schon keiner prüfen ob?s stimmt.

5. Man verabschiede ein Gesetz. Egal welchen Inhalt das Gesetz hat, wie viel es kostet und ob es der Sache irgendwie nutzt. Wichtig ist, dass es einen klangvollen Namen hat und irgendwie den Anschein macht, es würde etwas nützen. Am besten verabschiedet man Maßnahmen, die Omas nicht nachvollziehen können und bezeichnet sie mit den Worten "sicher?, "konjunkturfördernd?, "erschwert? oder "empfindlich stören?.

6. Man präsentiere sich in der Öffentlichkeit als Retter der Nation. Am besten gelobt man vor 20 Mikrofonen und laufenden Kameras, mitten im Blitzlichtgewitter, dass mit dem verabschiedeten Gesetz nur Vorteile entstünden, dass die Maßnahmen absolute Sicherheit garantieren und dass sie sehr wirkungsvoll seien.

7. Fertig! Die Wahl ist gerettet!
 
Zurück