Warum Resident Evil 5 nicht so gut ist wie Teil 4

Splintersnake

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Warum Resident Evil 5 nicht so gut ist wie Teil 4

2005: Resident Evil 4 war fertig und schrieb Videospielgeschichte. Die Neuausrichtung war ein regelrechter Befreiungsschlag aus ausgetretenen Survival-Horror-Pfaden. Das Gameplay flutschte, die Grafik holte das letzte aus dem Gamecube heraus. Resident Evil 4 im Gesamtkonzept war erschreckend unangreifbar und erinnerte uns daran, warum wir Videospiele lieben. 2009 erschien Resident Evil 5, und ließ sehr viele Dinge vermissen, die den 4. Teil auszeichneten.

Das Inventarsystem

machte in Resident Evil 4 einfach Spaß und konnte getrost als Spiel im Spiel bezeichnet werden. Da wurde nebenbei ordentlich Tetris gespielt und Gegenstände getauscht und gedreht, bis sie effizient verstaut waren. Und was freute man sich, wenn man durch clevere Anordnung noch Platz für die ein oder andere Granate freiräumte! Ständig war man bestrebt, die Grenzen des Inventars auszuloten und sparte auf einen neuen, größeren Koffer!

Ein solches System zu entwickeln, kostet Zeit und Nerven, deswegen haben es sich die Entwickler bei Resident Evil 5 wohl einfach gespart: Ein drei mal drei Felder großes Raster, in dem jeder Gegenstand den gleichen Platz einnimmt. So was ist wohl in fünf Minuten programmiert - überspitzt formuliert. Und was ist mit all den tollen Waffen samt Munition und Kräutern, die man im Laufe des Spiels findet? Die passen dort einfach nicht rein. Zu wenig Platz sorgt für Dauerfrust, und so wirft man ab und an eine Granate weg, um ein Kraut einzusammeln. Oder verschießt die letzten 5 Patronen für die 9-mm-Pistole, um die stärkere Pumpgun-Munition mitnehmen zu können.

Sheva (Resident Evil 5)

nervt. Erspäht sie eine Kiste, rennt sie wie ein Hund darauf zu, um sie aufzubrechen. Bewegt man sich im selben Moment jedoch auch auf die Kiste zu, macht sie halt. Hier scheint eine Programmroutine einzusetzen, die erkennt, ob man eine Kiste lieber selber öffnet oder es dem Partner überlässt. Hektisch ist das in jedem Fall. Denn ständig rennt sie einem vor der Nase herum, versperrt die Sicht, steht in der Schusslinie, hindert einen in engen Räumlichkeiten oft am weitergehen und wuselt derart hektisch hin und her, dass sie teilweise sogar gegen den Spieler rennt und seine Position verschiebt. Überhaupt: Tut es dem Spielerlebnis gut, wenn man dem Spieler dauerhaft einen Partner zur Seite stellt oder schadet es nicht dem Gefühl der Einsamkeit und Isolation, welches für ein Survival-Horror-Game nötig ist?

Ashley (Resident Evil 4)

nervte nie. Brav hielt sie sich immer hinter oder neben Leon auf, ging in Deckung, wenn die Fetzen flogen und versteckte sich schon mal in einem Müllcontainer, während Leon die Umgebung sicherte. Ach, Ashley.

Der Händler (Resident Evil 4)

war ein cooler Zeitgenosse. Ständig fieberte man dem nächsten Treffen entgegen. Was er wohl diesmal unter seinem Mantel verstecken würde? Und wie er sich über die Antiquitäten freute, die man ihm verkaufte: "Ah, dafür mach? ich dir einen guten Preis!" Kaufte man ihm einen Raketenwerfer ab, beglückwünschte er einen: "Mann, das ist ja mal ne? Waffe!" Er achtete sogar darauf, ob Antiquitäten vollständig oder verschmutzt waren. Also wartete man, bis man den letzten Edelstein gefunden hatte, der das Schmuckstück komplett und somit besonders wertvoll machte. Und ist einem die Uhr in ein Güllefass gefallen, war sie gleich halb so viel wert.

Auch dieses Handelssystem erfordert sehr viel Arbeit in der Konzeption und der Umsetzung, auf welche die Entwickler von Resident Evil 5 offenbar keinen Bock mehr hatten: Der Händler fehlt hier komplett, die Antiquitäten blieben. Welchen Sinn macht das? Man freut sich nicht mehr über all die Schmuckstücke, die man findet, sondern tauscht sie einfach nur noch schnell im Menü gegen Geld. Mit anderen Sachen kombinieren kann man sie auch nicht mehr und ihr Zustand spielt keine Rolle. Ihr Begleittext ist einem so auch völlig gleichgültig. Man könnte sie genauso gut weglassen und nur Geld in den Kisten deponieren. Und bei wem verkauft oder kauft man eigentlich? Wo kommen das Geld und die neuen Waffen her?

Der Schwierigkeitsgrad

ist in Resident Evil 5 deutlich zu hoch angelegt. Das Spiel ist offenbar total auf den Koop-Modus ausgerichtet. Im Einzelspielermodus sind zum Beispiel die Kettensägenmänner einfach nicht kleinzukriegen. Frust pur.

Die Atmosphäre

Okay, jetzt wird es etwas subjektiv. Trotz der Grundintension von Resident Evil 4, Panik zu erzeugen, habe ich mich schon ein wenig gegruselt. Das Dorf mitten im Wald, in finsterste Nacht und in strömenden Regen gehüllt, und die rot leuchtenden Augen der Infizierten im Hintergrund, das hatte schon was. Auch die Burg im Mondschein mit den irren Kuttenträgern war ziemlich morbide. Und wie wir im Mondschein auf den riesigen Turm zumarschierten, in dem sich Salazar verschanzte. Das alles hatte fast schon eine märchenhafte Atmosphäre. Irgendwie lässt Resident Evil 5 dieses spezielle Gefühl vermissen. Alles ist in gleißendes Sonnenlicht gehüllt und das Leveldesign wirkt, besonderes zu Beginn, recht einfallslos und konventionell. Und so kommt mir Resident Evil 5 einfach zu schnörkellos, zu routiniert daher. Es ist eher eine "Interpretation", um nicht zu sagen, eine schlechte Kopie von Resident Evil 4. Ein Machwerk, welches sagt: "Hey, 2005, da gab es dieses Wahnsinnsspiel - und ich will genauso sein!"
 
Schön ausgearbeitete Kritikpunkte, denen ich soweit möglich nur zustimmen kann. Außer in Einem: Ashley nervte auch...manchmal! ;-D

Resi 5 ist das bisher erste und einzige Spiel, welches ich mir aufgrund einer Demo nicht mehr geholt habe, obwohl es nach diesem 4. Teil weit oben auf meiner Most Wanted Liste stand.
Und das genau aus einigen dieser Gründe - die restlichen bestätigen meine Entscheidung rückwirkend nur noch...
Der Händler und dieses logischere Inventarsystem waren im Nachhinein schon wirklich wichtige Faktoren, mit denen ich viel Zeit verbracht habe, um das Bestmögliche rauszuholen...

Ich hätte aus den letzten 3 Sätzen des Absatzes "Die Atmosphäre" noch einen extra Punkt "Fazit" gemacht.
Ansonsten guter Blog über eines meiner Lieblingsspiele und eine große Enttäuschung.
 
ok ich muss dir in einigen Punkten wirklich recht gebn ich finde allein das das Spiel am Tag spielt raubt schon extrem den grusel Faktor!
dann is mir der Titel einfach zu aktion lastig geworden nur noch gegner, gegner, gegner die Rätsel sind für kleine Kinder naja auf was ich hinaus will Klar die 4 war super ich hab sie auch geliebt und auch die 5 war geil aber ich vermisse einfach den Flare der alten Spiele...
wär Resident evil 2 kennt der weiß was ich meine...
das spiel is vom Horror zum fsk 6 spiel mutiert...( ihr wisst wie ich das meine )
mir fehln die Zombies, mir fehln echte schreck momente,mir fehln echte Rätsel mir fehln krasse Mutanten aller Tyrant !

Leute habt ihr euch mal Alan Wake angesehn die Atmosphäre is top stellt euch das mal vor mit Leon echtn Waffn, und Zombies das wär der Knaller! stellt euch folgendes vor:

Leon auf na Geheimen Mission sein Heli wird abgeschossn mitn im Nirgendwo er kämpft sich durch eine rießiges offenes Wald gebiet keine Ahnung halt mit paar Geheimen orten Mienen, anwesn usw. fast wie in der eins halt bloß das man sich erst stunden lang durch nen Zombie verseuchten wald kämpft da halt an verschiedene orte muss dinge herausfindet usw bis er in das anwesen kommt wo er halt ne geheime Basis von Umbrella findet und das geile er wir von anfang an von nem Tyrant verfolgt der immer wida mal im Spiel auftaucht boah wär das geil : )
mfg Lloyd
 
Ich stimme dir in allen Punkten zu! Damals freute ich mich riesig, dass Resi5 auf der 360 rauskommt. Ich dachte, NextGen-Konsole, da ist die Grafik noch besser und automatisch realistischer und packender. Leider war dies nicht der Fall! Im Großen und Ganzen finde ich, Resi5 ähnelt mehr "Gears of War" als Resi4, Rein bezogen auf Atmosphäre. Ist halt (fast) ein reines Actionspiel geworden anstatt Horror.
Für mich leider enttäuschend. Action gibt es schon genung, aber GUTE Horrorspiele?
Vielleicht beim nächsten Teil!!??
 
habe noch keinen gehört der so genau beschrieben hat was bei Resi 5 gefehlt hatte und einfach nur doof war. ich danke dir für diesen blog. zudem möchte ich noch anmerken das ein remake von resi 4 vielleicht nochmal an dem original rannkommen würde, aber diese faulen entwickler mal wieder.
 
Resident Evil 5 fand ich fast so gut wie den 4 Teil. Und Sheva will ich nicht mehr missen, da ich schon in so vielen Horrorspielen zuvor, allein unterwegs war. Resi 4 war vielleicht, aufgrund seiner radikalen Neuerungen, die für einen direkten Nachfolger nur schwer zu toppen sind, besser. Vielleicht war Resident Evil zu hell, zu actionlastig, vielleicht, mir gefiel es trotzdem, da es Resident Evil 4 konsequent fortsetzte. Wie gross wäre der Aufschrei gewesen, wenn es wieder ein Schloß im 5 Teil gewesen wäre oder diesmal ein italienisches Dorfim Wald. Ich habe alle Resident Evil Teile gespielt, ich mag sie alle, mehr oder weniger...mit Resident Evil 4 wurde allerdings rechtzeitig ein Cut gemacht, bevor die Serie wie ihr Konkurrent Silent Hill stagniert wäre. Resident Evil 4 wäre nichts besonderes, wenn es so einfach von seinem Nachfolger getoppt worden wäre; oder?!!! Ich mag beide Teile und freue mich schon auf Resident 6, der hoffentlich wieder einen Offline Kooperationsmodus hat, denn es machte unglaublich viel Spaß Resident Evil 5 mit meiner Frau zu spielen.
 
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