Wer das Leben genießen will, wird ein armer Schlucker bleiben...

Bad Mojo

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... es sei denn, er hat sauviel Glück oder hat sich vorher halb tot geschuftet und eine gute Idee gehabt, auf der er sich ausruhen kann.

Aber ist das mit den "Normalsterblichen"?
Ich halte es ja normalerweise nicht mit sozialistischen oder sozialdemokratischen Ansichten, aber kann das alles sein: ein ganzes Leben lang die meiste Zeit nur roboten?
Die wenigen Glücksmomente, die einem im Leben beschieden sind, wiegen den täglichen Gang zu einem evtl. sadistischen, zynischen oder sonstwie gearteten Brötchengeber höchstwahrscheinlich nicht auf.

Nur muß man Vorsicht walten lassen, will man eine These aufstellen, die da bereitwillig erklärt, daß Mann und Frau beinahe sämtlich in unerträglichen Jobs ihr trostloses Dasein fristen müßten. Es soll ja Menschen geben, die, ungeachtet einer Aufstiegs-Chance, des Verdienstes oder anderem genau das machen, was sie sich immer erträumt haben, oder eben zumindest ziemlich zufrieden und im besten Falle sogar glücklich mit dem sind, was sie tun. Aber ob das die Mehrheit ist?

Ich stelle mir inzwischen immer häufiger die Frage, ob es sein kann, daß immer mehr Menschen erhebliche Nachteile hinnehmen müssen (zB Entfernungen), um eine Arbeitsstelle zu finden, die mit dem, was sie machen wollen gar nichts zu tun hat. Ob es sein kann, daß dies in einer, wie es ja immer propagiert wird, mächtigen Industrie-Nation vorkommt. Ob unsere Eltern, Großeltern und andere Vorfahren sich umsonst den Buckel krumm geackert haben, daß aus diesem Land ein Staat wird, in dem man in ruhigeren Wassern segeln kann. Aber offensichtlich sind das Tagträumereien, denn ein bestimmter Status Quo läßt sich nicht mit Nachlassen halten.

Nun haben wir aber zig Arbeitslose... viele bekommen keinen Job und bestimmt genauso viele wollen keinen. - Zumutbarkeitsmaßstab hieß vor einiger Zeit noch das Zauberwort... komisch nur, daß viele Akademiker, von denen man es am wenigsten erwartet hätte, viel eher dazu bereit sind, "niedrigere" Jobs anzunehmen als ohne weniger (aus-) gebildete Menschen.

Aber wohin führt die Reise dieses Landes?
Ich für meinen Teil kann mir nicht vorstellen, jede Entfernung hinzunehmen. Jeden Job nur um des Jobs willen anzunehmen. Ein Leben lang wie ein Roboter zu funktionieren.
Wofür lebe ich denn?

Natürlich ist ein Mindestmaß an Zufriedenheit nichts, daß sich mit Müßiggang erreichen läßt. Und man muß sicherlich bereit sein, einiges hinzunehmen - vor allem dann, wenn man nicht mehr nur an sich slebst denken muß, sondern auch zB an eine Familie.
Vielleicht ist es auch nur die Hektik, die mir Sorgen bereitet. Alles wird schneller. Jeder muß, egal für welchen "Idiotenjob", immer höher qualifiziert sein.
Und ist man erst einmal 50, scheiß man sowieso ins Eck, weil Erfahrung nichts zählt.

Quo vadis, Deutschland?
Immer mehr
 
Mal schauen wieviele sich anstecken am Gedankengut des hießigen Vordenkers.
Ich seh das nich so rosig, da ich das Ganze
bereits 60/70 zu Gesicht bekommen hab.
Aber man kann ja nie wissen, was den jungen
Menschen heutzutage noch alles einfallen kann!
Einer für alle, und vielleicht auch zur Abwechslung mal Alle zusammen!
 
...lebt man um zu arbeiten und arbeitet nicht, um zu leben... das musstei ch auch schon feststellen.
 
Das ist übrigens ein Sprichwort aus Frankreich. Beinahe Wörtlich. Es fehlen nur die Länderangaben.
Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Ich sehe es wirklich und ganz ehrlich und mit jeder Überzeugung nicht ein, ein ganzes Leben nur zu arbeiten und von dem bißchen, daß einem ohnehin nur beschert ist, rein gar nichts zu haben, außer vielleicht einen käglichen Sonntag, an dem man ohnehin nur an den nächsten Arbeitstag denken kann und eine spärliche Rente, die einem bestimmt nicht ermöglicht, die wenigen 5 bis 7 Jahre nach der Zahl 67 halbwegs gesund zu und fröhlich zu verbringen.
 
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