Wie schnell etwas passieren kann

Nemesis88

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Manche Sachen passieren oft schneller, als man eigentlich will. Dazu möchte ich euch gerne eine kleine Geschichte erzählen, die mir am letzten Samstag, den 29. 09. 2007 wiederfuhr. Es geschah zu der Zeit gegen 20. 30 Uhr am abend. Wegen einer kleinigkeit, die ich besorgen solle, fuhr ich mal eben zu dem nahe gelegenen Supermarkt rüber. Das gute ist, dass dieses Geschäft immer bis 22 Uhr geöffnet hat. Wenn man also noch was braucht, kann man es schnell besorgen. Ich setzte mich also in das Auto meiner Eltern und fuhr aus der Einfahrt heraus los. Es hatte schon den ganzen Tag geregnet und zu diesem Zeitpunkt tat es das noch immer. Am Supermarkt angekommen suchte ich mir einen Parkplatz und parkte den Wagen. Obwohl es schon nach acht Uhr war, war das Geschäft noch recht rege besucht. Ich betrat den Laden und sah mich um. Der kleine Backladen am Eingang fing bereits an, dicht zu machen. Auch die Lotto- Bude war schon geschlossen. Ich ging weiter in den Hauptteil des Supermarktes und sah mich um. Ich suchte, konnte aber nicht finden, was ich besorgen sollte. Mein Handy klingelte. Es war meine Mutter, die mich anrief. Ich solle noch ein Brot mitbringen. Das war aber nicht mehr möglich, da der Bäcker ja schon am schliessen war. Nach dem kurzen Gespräch am Handy begab ich mich wieder richtung Ausgang. Der von mir gesuchte Artikel war noch gar nicht verfügbar, wie ich später erfuhr ( Anzeigen in Prospekten sollten also immer genau gelesen werden ;) ).
Ich war wieder bei dem Auto. "Warum nicht noch zum Spass eine kleine Runde drehen?" , dachte ich mir. Also beschloss ich, nicht den direkten Weg zurück nach hause zu nehmen, sondern einen kleinen Umweg, der sich gemütlich fahren lässt und am Ende auch zu meinem Zuhause führt. Zurzeit fahre ich oft mit Musik, also stellte ich die Lautsprecher an und wählte den Song "Boulevard of Broken Dreams" von Green Day aus.
Ich fuhr los. Schnell hatte ich das Grundstück des Supermarktes verlassen und fuhr eine lange Strasse entlang. Der Regen hatte schon nachgelassen, die Strassen waren aber sehr nass. Dennoch fuhr ich nicht schlecht gelaunt die Strasse entlang. Die Gegend kenne ich nur zu gut, also war mir auch bekannt, dass auf dieser langen Strasse alle paar meter eine Verkehrsinsel kommt, die es zu umfahren gilt. In der ferne sehe ich auch schon eine dieser Inseln kommen. Routiniert fuhr ich darauf zu. Kurz umsehen. Zimlich alleine bin ich. Niemand hinter oder vor mir. Aus den Boxen läuft weiter "Boulevard of Broken Dreams". Jetzt muss ich um die Insel rumlenken. Ich lenke einmal nach rechts und dann wieder nach links, damit ich auf der Strasse bleibe. Jetzt weiss ich, dass ich zu schnell gewesen bin oder zu stark gelenkt habe. Ich verliere jede Kontrolle über den Wagen. Mit dem Heck reisst er nach Links auf die Gegenfahrbahn aus und schlittert dabei weiter. Es kommt soweit, dass der Wagen sich auf der Fahrbahn einmal um die hälfte dreht, also genau in die entgegen gesetzte Richtung zeigt. Auch als er sich um die Hälfte gedreht hat, schlittert er immer noch weiter über die nasse Strasse.
In diesem Moment dachte ich daran, dass es aus sei. Erst dachte ich, dass ich warscheinlich durch die Windschutzscheibe fliegen werde und dann auf der Fahrbahn aufschlage. Es kam aber alles anders. Der Wagen kam auf dem Parkstreifen neben in der Strasse zum stehen. Instinktiv zog ich die Handbremse an. Meine Hände fassten wie von selbst fassungslos über meinen Körper. Ich war unverletzt. Stark zitternd stieg ich aus dem Wagen und sah mich um. Der Wagen kam nur knapp einen halben meter vor einem anderen Parkenden Fahrzeug zum stehen. Nichts ist passiert. Ich konnte es kaum fassen. Immer noch stark zitternd stieg ich in den Wagen zurück. Jetzt merkte ich erst, dass immer noch "Boulevard of Broken Dreams" lief. Ich schaltete die Musik aus. Erstmal atmete ich durch. Dann fuhr ich weiter. Zuhause zitterte ich immer noch.

Ein Unfall kann schneller passieren, als man sich wünscht. Okay, bei mir war es jetzt kein Unfall, da ja nichts schlimmes passiert ist, aber es bringt mich doch zum Nachdenken. Ich glaube, an diesem Abend hatte ich mehr als einen Schutzengel gehabt.
Ich möchte also allen raten, dass sie besonders bei Regen und dunkelheit besonders aufpassen sollen. Und natürlich beim Autofahren allgemein.
 
Ich bin vor ca. 12 Jahren in Hamburg Taxi gefahren - und zu Weihnachten (den 25.12. in der Nacht) hatte es geregnet, nachdem es tagelang deutlich unter 0°C war - mit Blitzeis war zu rechnen. Vor mir fuhr ein Auto mit deutlich unter 20 km/h, das war mir dann zu langsam, ich wollte ihn mit dem 200er Mercedes Diesel überholen. Bevor ich ausscheren konnte, brach das Heck aus, ich drehte mich um meine eigene Achse und rutschte einen Kantsein zum Bürgersteig hoch - und stand anschließend wie gewollt entgegengesetzt der Fahrtrichtung genau parallel zum Kantstein und zur Mauer - uff... Glück gehabt :-) Das kann ich kaum beschreiben, wie langsam das alles abging.
Direkt danach durfte ich bei dem Eisregen auch noch 40 km außerhalb Hamburgs fahren...

Die Routine und der Siebte Sinn kommen aber mit der Fahrpraxis, solch eine Situation hatte ich nie mehr :-) Die nächste Erfahrung sollte das Motorradfahren betreffen, aber mit dem Autofahren nicht mehr...
 
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