Zwischen mobbing & Cyber- Größenwahn

AzziPerlenSound

Bekanntes Gesicht
Mitglied seit
05.05.2009
Beiträge
20.857
Reaktionspunkte
156
Website
quake-resurrection.jimdo.com
Vorwort:
Es ist mitlerweile halb 5 Uhr morgens und ich liege noch immer wach. Was wohl an den feiernden Nachbarn, die laut zu "Hey Baby" mitgröhlen, liegt.
Zu dieser Zeit spinnt sich mein Kopf wieder allerlei Fantasien zusammen unter anderm auch die Folgende.
ACHTUNG! Diese Geschichte basiert auf purer fiktion, Namen und Handlungen sind frei erfunden und spiegeln nicht die Meinung des Schreiberlings wieder.
Wir schreiben das Jahr, 2011. Es ist ein sonniger Start in einen Mittwochmorgen. Die Vögel zwitschern, Kinder hüpfen fröhlich auf den Wegen umher und mitten in diesem ach so schönem Tag, steht Evelyn.
Dieser Tag war so wunderschön, das Evelyn am liebsten kotzend im Quadrat gehüpft wäre. Evelyn, ja so hieß das 16 jährige, voll in der Pupertät hängende Mädel, welches voller Hass und Menschenverachtung in ihrem schwarzen Ledermantel, an der viel befahrenen Straße ihrer Schule stand.
"Wieder ein Schultag mit den Vollpfosten, die sich Mitschüler schimpften, an dieser versifften Schule.", dachte sie sich.
Ja Evelyn, war ein wahrer Sonnenschein, demnach auch schwer beliebt bei ihren Schulkameraden.

Doch es gab auch noch die andere Evelyn. Jene die mit einem Headset und Maus bewaffnert, Gegner in Counter Strike und anderen Shootern, erledigte. Ja, in der Online Welt war sie jemand, ein hoch geachtetes Mitglied eines hiesigen Clan's. Kaum jemand konnte ihr etwas vormachen, sie nutze jeden hinterhalt scharmlos aus und ging so mit ihrem Team meistens siegreich vom Feld.

Zu Evelyn's bedauern, war sie in der Schule weniger geachtet. Sie war zu ruhig, hielt sich aus allem raus, boykottierte den Gruppenzwang, war zu klug und auch noch viel zu hübsch, unter ihrem tief schwazem Make Up das ihre Eisblauen Augen, böse erschienen lies. All das machte es ihr alles andere als leicht, dennoch ging sie jeden Tag wieder hin, beugte sich dem was die Anderen über sie redeten und versuchte all dem wenig beachtung zu schenken.

Mitlerweile ist die sechste Stunde angebrochen. Werken, steht auf dem Stundenplan. Evelyn war beschäftigt einen funktioniernden Stromkreis mit einem Lötkolben herzustellen. Natürlich, klappte das mehr schlecht, als recht. Da wurde sie unerwartet von hinten angestoßen, der Lötkolben kam an ihre Hand und verbrannte ihr den Finger. Der gestank von verbrannter Haut, breitete sich rasch im gesammten Raum aus. Nach dem ersten Schockmoment, stellte es sich herraus, das es ein ihr sehr verhasster Mitschüler war. Natürlich war das absicht, das sah man allein an seinem gehässig grinsendem Gesicht. Und natürlich griff der Lehrer nicht ein, als wieder alle anfingen zu lachen. Die Klassenkameraden nährten sich wieder an ihrem schmerz.

Evelyn sagte nichts, sie verzog nicht einmal eine Miene. Die Anderen sollten nicht wissen, das es weh tut, sie sollten denken sie sei unverwundbar. "God mode für die Schule.", grinste Evelyn wärend sie sich die verbrannte Stelle unter dem Wasserhahn kühlte.
Am liebsten würde sie nun eine Handgranate, in die sich schieflachende Gruppe schmeissen. Aber dummerweise hatte sie keine dabei. Somit verging wieder ein unspektakulärer Schultag. An dem sie sich einfach nur auf zu Hause und vorallem auf ihren Computer freute.


Nachdem Mittagessen, das sie sich wie immer alleine machte, da ihre Mutter lange arbeitete. Setzte sich Evelyn an den PC. Er fuhr hoch und mit jedem piepen das der langsam startende PC von sich gab, stieg auch ihre Laune sichtlich.
Nur das Game an sich, langweilte sie heute irgendwie. Es war grade einfach nicht befriedigend, 13 jährigen Teens aus Südkorea zu zeigen wo der Hammer hängt.
Sie beschloss daraufhin eine Erweiterung runter zu laden, mit der es möglich war, die Gesichter anderer Personen auf die Gegner zu projezieren.

Den halben Nachmittag verbrachte Evelyn damit, sorgsam die Köpfe ihrer verhassten Mitschüler aus dem aktuellem Klassenfoto zu schneiden und in das Programm einzuarbeiten. Es wurde schon langsam dunkel, da war sie endlich fertig.
Nun nur noch das Spiel starten und da waren sie auch schon. Die blöden Fratzen, die ihr jeden Tag das Leben zur Hölle machten. Und siehe da, das Game machte plötzlich noch viel mehr spass als sonst, immerhin konnte man nun die Leute Head shooten die man so sehr verachtete.

Fast die ganze Nacht hatte sie so zugebracht.
Evelyn lachte schon fast hysterisch vor sich hin, es erfüllte sie mit einem hochgefühl, sie fühlte sich unheimlich mächtig und klopfte jede menge böser Sprüche, wenn sie wieder einen von ihren lieben Freunden das Gehirn nach aussen kehrte.

Dann schoss ihr ein Satz durch den Kopf, der sie dazu bewegte, das Spiel zu beende und den PC sofort aus zu machen, da er ihr selbst angst bereitete.
Sie hasste ihre Schulkollegen zwar und ihr Leben war auch alles andere als rosig, aber als ihr, "Wie schön es wäre, das einmal live machen zu können.", durch den Kopf ging, beschloss sie es fürs erste gut sein zu lassen.

"Lieber bin ich eine Kämpferin und gehe erhobenen Hauptes durch das verdammte Höllentor dieser Schule, als einfach feige meine Probleme auszulöschen."
 
An sich fördert dieser Blog (so denke ich) die Idee, das Games dafür sorgen, dass Schüler amok laufen. Beschreib doch noch ein wenig mehr, wie sehr es ihr missfällt, dass gerade die, die zusammen so viel Spaß haben in der Schule sie verachten und "mobben".
 
@rohrschach13: Irgendwie kann ich nicht nachvollziehen, wo du die Wirkungskette Games begünstigen Amokläufe siehst. Wenn man wollte könnte man sogar sagen: Na zum Glück hat sie vorher am PC/Konsole gemerkt, dass das zu weit geht. Das geht mir dann aber doch etwas zu weit :)

Gerade der Schlusssatz gefällt mir sehr gut, ebenso wie der Stil des ganzen Blogs (habe ich ja schon im Forum geschrieben, aber eigentlich gehört es wohl besser hierher).
 
Einen harten Weg zu bestehen und dabei nicht aufzugeben, das Zeigt von wahrer Größe mit jeder Erfahrung wird man stärker. Ein heikles Thema doch ein guter Satz am Ende.
 
Röhrchen, das was hier steht, ist die gekürzte Fassung. Hätte ich jedes Drama der letzten Nacht aufgeschrieben, die mir durch den Kopf ging, wäre der Blog mindestens doppelt so lang geworden und das würde nun wirklich kein Schwein lesen.

Und nein, es soll hier nun keine Diskussion über angebliche Killerspiele die kaputte Menschen zu amokläufern machen, entfachen.
Es dreht sich einfach nur darum, das sich kämpfen immer lohnt, egal wie hart der Weg ist.
Dazu fiehl mir halt diese Story ein, wobei ich zugeben muss, einiges in dem Blog beruht auf Wahrheiten, die sich tatsächlich genauso abgespielt haben. Vieles wurde ausgeschmückt und einiges bewusst weg gelassen.
 
ok... jetzt weiß ich... ist ein wenig verändert, doich ich erkenne die parallelen zu dem Satz, den ich kenne^^

Belassen wir es dabei.
Ich will um Gottes Willen keinen Streit vom Zaun brechen. besonders nicht bei einem Thema, bei dem wir uns sicher alle einig sind.
 
der Blog lässt mich etwas ratlos zurück. Warum ist die so? Ist sie so weil sie gemobbt wird oder wird sie gemobbt weil sie so ist?

Zu klug? Zu hübsch? Versteh ich nicht...wie kann man zu klug, zu hübsch sein?

Und die Moral von der Geschicht: Fight on? Aber gegen was genau kämpft sie an? Gegen den Drang ihre Mitschüler zu töten? Gegen ihre Depressionen, dagegen auf die Schule und die ganze Welt da draußen zu kacken und sich zuhause einzusperren?

So, das hört sich jetzt sehr kritisch an, ich weiß. Aber in Wirklichkeit heißt das: Interessanter Blog, da hätte ich gerne mehr. In den Kommentaren schreibst du, du hast einiges weg gelassen weil du befürchtest dass, wenn der Blog zu lange wird, ihn niemand liest. Finde ich schade und ich glaub auch dass die Leute die den Blog wirklich gelesen haben, ihn auch gelesen hätten wenn er doppelt so lang oder noch länger gewesen wäre.
 
@d.night: Also ich teile Azzis Einschätzung, dass längere Blogs von noch weniger Leuten gelesen werden... Aber das ist natürlich nur so eine Ahnung/ein Gefühl.
 
Sehr schöner Schreibstil! Ich finde aber leider eben viel zu kurz^^ , ja ich weiß warum und weshalb aber über sowas würden viele auch 20 solcher Seiten verschlingen. Denn so kommt leider eine nachvollziehbare Charakterentwicklung zu kurz und schroff. Ich finde die Thematik auch sehr ansprechend und lässt einen auch einmal über die Fassaden einiger Arbeitskollegen/Mitschüler nachdenken (meist hat man ja doch irgendwelche Vorurteile).
Alles in Allem steckt eine Menge Potential drin und ich denke du wärst auch locker in der Lage einen ganzen Roman zu verfassen, der spannend und eben auch nachvollziehbar ist!!!
 
Zurück