Bono soll "Mercenaries 2: World in Flames" stoppen

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ok das Thema scheint ja sehr heikel zu sein ... ich bin mal aber ehrlich, dass ich von dieser Sache nicht viel wusste. Die Parallelen auch nicht so verstehe, aber ich denke nicht, dass dieser Troubel einfach so entsteht. Passiert ja recht selten, dass Spiele von Organisationen als nicht "gut" empfunden werden ...

Man sei gespannt wie es ausgeht!
 
Wie geht's weiter?

Bin auch gespannt wie das weitergeht. Bin geteilter Meinung, was das Thema betrifft. Einerseits sollten Schöpfer sich frei entfalten dürfen. Schließlich sollte sich jeder aufgeklärte und mündige Bürger selbst ein Bild von den Zuständen in der Welt machen. :confused:
Andererseits sind bestimmte Grenzen wohl auch sinnvoll. Wenn sich ein Spiel mit Reizthemen befasst und dabei eine sehr einseitige Sichtweise an den Tag legt, ist Skepsis das Mindeste. Bei Crysis umschifft man dieses Problem alleine dadurch, dass sich die zu Beginn verfeindeten Nordkoreaner und Amerikaner im Laufe des Spiels verbünden.:ugly:
Aber es gibt noch soviel für und wieder, von Einmischung in die Politik oder übertriebener Zensur einmal abgesehen. Aber fast alles sind moralische Bedenken, nicht zuletzt darum sollte man sich darüber ruhig mal Gedanken machen.
 
Aber ist auch komisch ich mein ... in Spielen ist die moralische Grenze schwer einzuschätzen.
Man erschiesst einen Mensch (ob mit Blut befleckte Kinderzimmerwand oder ohne sei mal egal)
und ja ... ist eigentlich egal. Und jetzt? Man hat ein Thema was gewisse Parallelen zu einem anderen gewissen Thema zieht und es wird scharf kritisiert und man möchte es stoppen.

Das ist ein sehr heikles Thema ... schwierig drüber zu diskutieren!

Bestes Beispiel Michael Moore in einen seiner Filme :
2 Szenen in einer wird ein Schwarzer von der Polizei verfolgt und erbarmungslos "niedergeschossen" sofortiger Szenenwechsel ein Hase ist zu sehen, der erschlagen wurde ...

Das lustigste daran ist, dass er verdammt viele Zuschriften bekommen hat wie er nur sowas grausamen in einem Film ziegen konnte...

Ja nicht der erschossener Afroamerikaner... sonder der erschlagene Hase...

p.s.

sorry, falls einige das Wort Schwarzer irgendwie falsch auffassen! Habe nichts ggn öhm ja, ... dunkel Häutige! Schwarze or what ever... nur mal zur Klarstellung
 
Insgesamt denke ich, daß Szenarien nicht zu realistisch sein sollten und das Spiele schon garnicht radikale politische Positionen vertreten sollten. Wenn die Amis hier virtuell auf Chavez losgehen, wer will dann einem arabischen Entwickler einen Ego-Shooter in Israel oder im Deutschland des dritten Reiches (auf Seiten der Nazis) verbieten? Wenn ein politsches Szenario mit Humor vermischt wird (wie in Tropico 1 zum Beispiel), kann das gutgehen, aber sobald ernsthaft geballert wird, kriegen das die Leute in den falschen Hals. Man stelle sich vor, in Venezuela entwickelte man ein Spiel in dem eine deutsche Kanzlerin mit Gewalt gestürzt werden soll... spätestens hier hätten wir wieder eine Killerspieldebatte. Auch Chavez ist demokratisch gewählt, wenn die Amis unbedingt was realistisches entwickeln wollen, könnten sie ja mal ein Spiel machen, in dem man die weltpolitischen Scherben aufkehren muss, die Bush hinterlassen wird. :evil:
 
Die Macht der Medien

Die Spieleindustrie hat mittlerweile eine Ähnliche macht wie die Filmindustrie
was die Meinungsbildung und die Beeinflussung der Zuschauer Spieler angeht.
man behauptet zwar immer das jeder (jedenfalls die meisten)die grenze zwischen Realität und Fiktion erkennen könne aber es ist wie Propaganda wenn du sie zu oft hörst glaubst du den lügen nur allzu leicht.
Nichts desto trotz sind Spiele auch eine Art von Kunst und spiegeln die Gesellschaft wieder darum sollte man auf jeden Fall darüber diskutieren aber ganz vorsichtig mit der Zensur sein.

Ich denke es ist nur eine frage der zeit bis Spiele auch aktuelle Themen verarbeiten, die frage ist nur wie dabei mit der Wahrheit umgegangen wird.

Auf jeden Fall hat man in dem man (mal wieder) gegen ein Spiel schimpft es auf jeden Fall sicher das man genug Aufmerksamkeit bekommt.
 
Ihr habt da schon recht es ist ein heigles thema !!
Es ist gewalttätig aber welches spiel ist das nicht :confused:
Gewallt liegt im Auge des betrachters winde ich !!
Ich selbst finde es Super es ist auf meiner most wanted lisste auf Platz 2 :D
 
@ Phibus: Gute Idee...

Ein Spiel, wo man die weltpolitischen Scherben (die Bush hinterlassen hat) wieder aufkehren muss. Das wäre eine feine Sache.:D

Und klar, wenn ein Spiel sich gegen eine imaginäre deutsche Kanzlerin richten würde, dann würde dies in Deutschland auch eine heftige Diskussion in Gang setzen.

Mal sehen, ob man bald ne Stellungnahme von Seiten der Entwickler oder von Bono oder sonst wem hört. Aber die Amis von Pandemic werden sich bestimmt kaum reinreden lassen. DIe gehen eher mit dem Kopf durch die Wand. Oder versuchen es zumindest. :autsch:
 
Oh Gott! Was für ein heikles Thema, nein, da kann man doch kein SPIEL machen!
Aber hunderttausend Spiele über den 2.Weltkrieg sind okay...
Also echt! Das ist genauso dämlich wie das verlangte Verbot von Ghost Recon Advanced Warfighter 2 und Rainbow Six Vegas, weil das ja alles ein "schlechtes Licht" wirft!

Bono sollte sich darauf konzentrieren mal wieder gute Musik zu machen, dämlicher Weltenverbesserer :runter:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@tiki

Der zweite Weltkrieg ist eine abgeschlossene Sache, außerdem kämpft man in den meisten Spielen gegen einen bewiesenermaßen "bösen" Gegner.

Das Problem sehe ich in der Beeinflussung der Spieler im Bezug auf eine aktuelle politische Situation. Davon sollten die Entwickler lieber die Finger lassen. Propaganda hat in der Unterhaltung nix zu suchen... das haben wir nicht zuletzt aus dem Verhalten des deutschen Propagandaministeriums im dritten Reich gelernt ... oder sollten es zumindest gelernt haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also erstmal vielen herzlichen Dank für die Thematisierung so einer Sachlage, Sascha! Das sind wirklich News von hoher Wichtigkeit. :hoch:

Nun also mal meine Meinung dazu. Ich halte mich für reflektiert genug, um zu wissen, dass Videospiele eher als Parodie oder Übertreibung auf das reale Leben in der Welt zu verstehen sind. Dazu gehört es meiner Ansicht nach auch, nicht immer nur der strikte Werteverfechter zu sein, sondern auch mal in gewisser Weise ein Galgenhumorist zu sein. Man muss auch mal über ernste Themen mal lachen können, sonst platzt man irgendwann.

Dass nun derart konkret auf einen real existierenden Staat eingegangen und die grundlegende Thematik mit Halbwahrheiten aufgefüllt wird, ist natürlich weder sehr feinfühlig von den Entwicklern, noch weltpolitisch sonderlich sinnvoll.
Man spricht bei der "Story" von Mercenaries 2 ja von Venezuela und einem Diktator, was so schonmal nicht wirklich stimmt. Präsident Hugo Chávez ist ein direkt gewähltes Staatsoberhaupt, welches eben gleichzeitig Regierungschef und damit auch Chef der staatlichen Exekutive ist. Er ist also schon ein alleiniger Machtinhaber, aber dennoch durch direkte Wahlen vom Volk ernannt und auf eine festgelegte Amtszeit (6 Jahre) beschränkt. Diese Staatsform nennt sich Präsidialdemokratie und eben nicht zwangsläufig Diktatur. Das Volk sucht sich also einen starken Mann an der Spitze aus, der letztlich alles leitet, sich aber auch auf die Fahnen geschrieben hat, Korruption zu bekämpfen und die direkte Demokratie zu stärken.
Und so schlecht können die Menschen in Venezuela ihren Präsidenten nicht finden, wenn dieser immer wieder auf's Neue gewählt wird und das bei einer ordentlichen Wahlbeteiligung von über 70%. Vor fünf Jahren kam es zwar zu einem Putschaufruf des Generalstabs, dem aber weder das Volk, noch das Militär Folge leistete. Man will also diesen Präsidenten. Zudem hat Venezuela als Republik seit 1999 auch eine eigene Verfassung, die nicht nur Bürgerrechte schützt, sondern auch die Privatisierung der Ölindustrie verbietet. Wenn man also nun in einem Videospiel, welches ganz konkret in Venezuela spielen soll, zunächst einen Diktator erfindet und diesem dann noch die Übernahme der Ölindustrie anhaftet, dann ist das fast schon Verleumdung und geht eigentlich zu weit.
 
Phoibos Delphi schrieb:
Der zweite Weltkrieg ist eine abgeschlossene Sache, außerdem kämpft man in den meisten Spielen gegen einen bewiesenermaßen "bösen" Gegner.

Sehr richtig! Über diesen Fakt solltest du dir schon im Klaren sein, tiki. Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen abgeschlossener, vergangener und gegenwärtiger, existenter Politgeschichte.

Phoibos Delphi schrieb:
Propaganda hat in der Unterhaltung nix zu suchen...

Halleluja! Das möchte ich so unterschreiben. :hoch:
 
@tikiwuku

Ich höre auch lieber die älteren Sachen, aber dennoch bewundere ich Bono als Mensch. Außerdem ist er nicht derjenige, der von sich aus auf die Idee gekommen ist. Vielmehr soll er als populäre Speerspitze im Kampf gegen Mercenaries 2 dienen.

Ich finde auch, dass der Zweite Weltkrieg an sich sogar noch wesentlich heikler ist. Aber - und da gebe ich Phoibus Recht - der Zweite Weltkrieg ist vorbei und die Rollen dabei sind streng verteilt. Aber jetzt stelle sich mal einer vor, man würde in einem Ego-Shooter die deutsche Seite spielen und versuchen, die "bösen" Alliierten zu besiegen. Das geht halt gar nicht.

Noch brisanter sind aber auf jeden Fall Bezüge zu aktuellen politischen Themen... Da kann Stimmungsmache schon gefährlich werden. Aber ich selbst fühle mich erwachsen genug, um auch solch fragwürdige Spiele zu spielen ohne danach ein willenloser Roboter zu sein. :evil:
 
Okay, das der 2. Weltkrieg abgeschlossen ist, stimmt, da habt ihr recht!

Aber ich verstehe die Aufregung um ein Spiel bei dem EIN Mann ein ganzes Land in Schutt und Asche legt, überhaupt nicht, denn das kann man einfach nicht ernst nehmen, egal wie aktuell das Thema ist.

Edit:
Wieso könnte man keinen Deutschen spielen? Man könnte ja ein 08/15 Wehrmachtssoldat sein der einfach gegen die Alliierten kämpft weil ihm das von den Kommandanten befohlen und von der Propaganda eingetrichtert wird. Man muss ja nicht auf Seiten der SS kämpfen oder im KZ Juden umbringen.
Dann würde man den Krieg mal auch aus anderer Sicht sehen.

Aber hier gehts jetzt um Mercenaries und ich finde den Wirbel um das SPIEL einfach dumm.
 
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matt_stifler schrieb:
Ihr habt da schon recht es ist ein heigles thema !!
Es ist gewalttätig aber welches spiel ist das nicht :confused:
Gewallt liegt im Auge des betrachters winde ich !!
Ich selbst finde es Super es ist auf meiner most wanted lisste auf Platz 2 :D

Es ist sicher ein gutes Spiel und wenn man sich der Sache im klaren ist spricht nichts dagegen es sich zu holen.
Aber hierbei geht es ja nicht um die Gewalt die in dem Spiel gezeigt wird sondern um die politische aussage und das ist oft genau so ein Problem.
Die frage ist auch ob man nicht auch diese Aufmerksamkeit mit dem Spiel haben wollte.
Ich bin mir sicher das die Entwickler dieses Thema nicht aus eigener politischer Überzeugung gewählt haben sondern um damit Geld zu verdienen
 
Zuletzt bearbeitet:
warum sollten die sowas nicht machen dürfen?? bono würde sich meiner meinung nach lächerlich machen, sollte er sich dieser inititiative anschließen:
generell haben auch die entwickler von pandemic das recht auf künstlerische freiheit, meinungsfreihiet etc., und von letzterem machen sie noch nicht mal gebrauch, da die story zu diesem spiel doch frei erfunden ist.

natürlich sind parallelen gewollt und, dass nun einige drauf anspringen, zeigt dass das szenario nicht weit her geholt ist. wenn jedoch ein direkter bezug mit namen etc. bestehen würde, könnte ich die aufregung nachvollziehen. so jedoch....

generell bin ich für viel mehr politischen bezug in videospielen, da sich so wenigstens überhaupt mit solchen themen beschäftigt wird.
 
@ Desaster
Also Geld zu verdienen ist sicherlich ein Hauptgrund. Aber ich denke schon, dass die Leute bei Pandemic für das Spiel ein anderes Setting hätten wählen können. Zumindest, wenn sie selbst gar nicht diese politische Meinung vertreten wollen, hätten sie es anders anlegen sollen/müssen.

Aber der Bezug zu den amerikanischen Streitkräften ist durch Full Spectrum Warrior halt auch sehr offensichtlich. Aufmerksamkeit bekommen sie dadurch natürlich genug. Denn auch negative Publicity ist Publicity. Aber die propagandistische Art und Weise ist halt in meinen Augen zumindest fragwürdig.

@tikiwuku
Die Idee mit dem Wehrmachtssoldaten fände ich irgendwie ganz interessant, aber wie sollte bei so einem Game das Ziel des Spiels aussehen? Das du dich (als Mitläufe innerhalb des Militärapparats) irgendwann doch auf die Seite der Alliierten schlägst und dann für die gute Sache kämpfst?
 
TonySoprano schrieb:
natürlich sind parallelen gewollt und, dass nun einige drauf anspringen, zeigt dass das szenario nicht weit her geholt ist. wenn jedoch ein direkter bezug mit namen etc. bestehen würde, könnte ich die aufregung nachvollziehen. so jedoch...

Die Story ist eben nicht so frei erfunden, Tony. Und Venezuela ist ein direkter Namensbezug. Warum lässt man das Ganze nicht im Takkatukkaland spielen, wenn es so frei erdacht ist? Und dass Leute darauf anspringen ist nur verständlich, weil eine gesamte Staatsform mitsamt ihrer Regierung mutwillig durch den Dreck gezogen wird.
 
@ Tony Soprano

Stimmt !!!

Ein stärkerer politischer Bezug in Videospielen könnte die Menschen auch für die (realen) Themen als solche sensibilisieren. Allerdings sollte man damit schon verantwortungsvoll umgehen. Immerhin zeigt die Diskussion ja, wie wichtig sowas ist. Das ist meiner Meinung sogar wesentlich wichtiger, als zum zweiundfünfzigsten Mal die Normandie zu erstürmen. Das ist Geschichte.
Aber zumindest sollte bei Mercenaries 2 sichergestellt sein, dass das fiktive Weltbild des Spiels nicht ins reale (und ach so ähnliche) Weltbild fließend übergeht.
 
crizzo silverblue schrieb:
Die Story ist eben nicht so frei erfunden, Tony. Und Venezuela ist ein direkter Namensbezug. Warum lässt man das Ganze nicht im Takkatukkaland spielen, wenn es so frei erdacht ist? Und dass Leute darauf anspringen ist nur verständlich, weil eine gesamte Staatsform mitsamt ihrer Regierung mutwillig durch den Dreck gezogen wird.

nein, das finde ich nicht. beim ersten teil hat sich niemand aufgeregtund der hatte nordkorea als direkten bezug!!!!! außerdem habe ich doch von gewollten parallelen gesprochen....

'mutwillig in den dreck gezogen' wird hier höchstens chavez (imo zu recht).
weder das land, seine einwohner und schon gar nicht die staatsform sind hier ziel einer kritik.
 
In diesem Zusammenhang ist es vielleich interessant zu wissen, daß den privaten Fernsehanstalten während des Putschversuchs gegen Chavez ein große Bedeutung zukam. Diese haben gezielt Unwahrheiten über Chavez verbreitet und Fernsehbilder manipuliert um das Volk vom "bösen" Chavez zu überzeugen. Diese Fernsehsender befinden sich zum großen Teil in der Hand amerikanischer Investoren. Und jetzt gibt es halt auch ein Anti-Chavez Videospiel. Herr Bush und die Neokonservative Elite in den USA geben sich halt alle Mühe, die neuen, eher linken Machthaber in Südamerika (Lula da Silva, Hugo Chavez, Evo Morales) zu diskreditieren und als unverbesserliche kommunistische Träumer darzustellen. Amerika nutzt seine mediale Macht schon immer, um Andersdenkende vor der eigen Haustür zu diffamieren. Man denke an den Mord an Salvador Allende (am 11.September 1973, wenn das mal kein Zufall ist), die blutige Zerschlagung der demokratisch gewählten sandinistischen Regierung in Nicaragua in den 80ern, die Einsetzung von Ex-CIA Noriega in Panama usw., usw. Man will keine alternativen Politikmodelle im Hinterhof der USA. Die sollen schön Rohstoffe liefern und die Klappe halten.

Nicht umsonst hat schon Präsident Eisenhower schon 1953 vor der "Machtübernahme des militärisch-industriellen Komplexes" in den USA gewarnt. Und dazu zählt neben Lockheed-Martin in der heutigen Zeit auch eine Firma wie Pandemic, die bereits für die US-Army tätig war.

@Tony Soprano: Warum wird Chavez "zu recht" in den Dreck gezogen ?
 
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