Ich behaupte jetzt einfach mal, das CoD4 unrealistisch ist. Denn den wirklich Krieg spiegelt es überhaupt nicht wieder. Das liegt daran, dass es eben ein Spiel ist. Ich meine damit, dass man mehrere Schüsse aushalten kann und gleichzeitig noch hunderte von Menschen tötet. Das ist alles schon sehr unrealistisch. Und auch solche Sachen wie: "Ich schmeiße eine Granate, sie explodiert bei einem Gegner, er fliegt in die Luft, sieht aber aus wie vorher." Wenn man ein Spiel wirklich realistisch machen würde, wäre es unspielbar und niemand würde das Ende des Spiels sehen. Deswegen ist es eben ein Spiel, es ist virtuell und spiegelt die Realität nur bedingt wieder.
Und genau das ist bei diesem Veteran passiert. Als er vermutlich das Kriegsgeschehen in CoD4 im Nahen Osten gesehen hat, wurden seine Erinnerungen hervorgerufen. Aber wie zuvor gesagt, kann es bei vielen Kriegsveteranen auch durch ganz andere Situationen ausgelöst werden. Sylvester ist da immer ein gutes Beispiel, wenn ihr versteht.
Um noch mal auf den Realismus zu sprechen zu kommen. Ein Spiel ist ja dazu, um Spaß zu bringen. Und letztlich ist es ja auch so, dass uns CoD4 Spaß bringt, mir zumindest. Gleichzeitig wirkt es aber auch bedrohend, wie es VelvetNightmare gerade geschildert hat. Ein positiver Aspekt ist also, dass die Spieler, die Krieg nie erlebt haben, hier den Krieg in gekürzter und zensierter Fassung zu Gesicht bekommen und ihn so auch verabscheuen. Wenn aber eben dieses Spiel an einen echten Kriegsveteranen kommt, kann es eben auch die uns bekannten Folgen haben.
Ähnlich ist es ja auch mit Filmen. Kriegsfilme sind meistens noch eine Spur brutaler als Spiele, wirken auch realistischer, denn man selber ist ja nicht direkt ins Kampfgeschehen eingebunden. So hat der Regisseur vielmehr Spielraum. Der Film ist das Medium, welches den Krieg wohl am ehesten widerspiegelt, auch auf Grund der Brutalität und des Absoluten, die in Spielen nicht rüberzubringen ist.