Nur in Verbindung mit amoklaufenden Jugendlichen aus Süddeutschland.
So ist es. Und hierbei liegt auch ein Problem! Nein, ich meine damit nicht die übliche Killerspiele-Debatte, bei der inzwischen selbst Rentnern das Gebiss ins Cognac-Glas fällt aus Langeweile. Es geht mir um die Frage, ob man einen Nachrichtendienst über Games überhaupt sinnvoll führen kann.
Das Internet gibt ein derartig rasantes Tempo vor, obwohl es bei manchen Gebieten gar nicht notwendig ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so regelmäßig unheimlich wichtige News über Games gibt.
Durch den Informationsmarkt, der entstanden ist, wird aber jede noch so kleine Kleinigkeit aus der Konsumsphäre der Games herausgepickt. Und natürlich hat das Folgen! Den Spielen kommt in ihrer Entwicklungsphase so viel Aufmerksamkeit zu, wie nie zuvor; wie oft hatten wir es jetzt schon, dass Hypes entstanden sind, deren Inhalte schon vom reinen logischen Menschenverstand her real kaum möglich waren, schließlich dann auch in einem Gewitter des Protests mündeten, weil sie den geschaffenen Erwartungen nicht entsprachen? Man will sich hier die Spieler nur näher an den Markt zerren; wer will schon eine News zu seinem Lieblingsspiel verpassen? Egal, wie absurd und unnötig.
Ich kann ein vollständiges Informationsprogramm, wie es eine Tageszeitung bietet, nicht durch Spiele allein bringen. Logisch, ist ja auch gut so. Aber viele Jugendliche haben ja nur diese eine Informationsquelle, die befinden sich nun mal derzeitig in dieser Konsumwelt.
Sowieso, wenn ich mich schon mal reingesteigert hab, kann ich auch weiter machen: Wie wäre es mal mit einem Spielemagazin im Stile von musikexpress oder Spex? Ja, das sind unterschiedliche Konzepte und so weiter, aber das soll den Versuch nicht aufhalten. Ich kann etwa die Hälfte eines Heft doch damit befüllen, einzelne, kaum gekannte Spiele (Indie-Games bspw.) extrem detailliert vorzustellen und philosophisch zu hinterdenken, wie auch stilistisch zuzuordnen (fehlt übrigens völligst: eine stilistische Zuordnung von Spielen; STIListik, nicht Genre!). Ich könnte auch den ein oder anderen Stil beschreiben, auseinanderklabustern, schaffen oder zuordnen – was eben in Spex und Co. regelmäßig im Musik-Bereich geschieht.
Die andere Hälfte widme ich Kleinrezensionen über sämtliche Spiele, und seien sie noch so unwichtig. Ja, dafür brauche ich auch Zeit und Redakteure. Screw it. Und dann kann man von mir aus noch die ein oder andere Schicki-Micki-Modestrecke einbauen, die eh unnötig ist, weil alle Gamer eklige Schweine sind, in ihren Ställen, die rumgasen, or- und anal. Überhaupt die Leute hier, ne ne ne.
Im Web vermisse ich echt einfach mal eine
intelligente Lösung. Ich fordere Community-Konzepte. Ja, das klingt dumm, das klingt nach Partikularinteressen, aber ich widerspreche: Das ist imo der richtige Ansatz. Wenn ich nicht mit dem besten Infostoff aufwarten kann, weils das Genre einfach nicht herbringt, dann suche ich andere Wege. Wer mal seine Läuscherchen aufmacht und hört, was man so sagt, der nimmt vor allem eins wahr: Facebook. Nee, kein Nike hier, kein ProSieben, keine gammlige News-Innovationswebsite, nee. Facebook, Social Media. Es wäre einfach mal schön, wenn es eine echte (!!!) Gamer-Plattform gebe. Keine Newsplattform, eine reine Gamerplattform. Und da gibt es eben kein gammliges Forum mit schlecht gelaunten Jungen, die ellenlange Posts schreiben, weil sie nachts um halb vier irgendwie eine Macke kriegen. Da gibts auch keine trockene Post-Scheiße, keine News-Sache, blabla: Da ist einfach Gaming implementiert, da findet man Trophäen, Skills, Games und und und, die automatisch aus den Networks abgerufen werden. Diesen Blog-Quatsch findet man dort nicht, die Clubs auch nicht, man hat eine einzige Timeline mit einem Profil. Und Ziel ist nicht Information, sondern Spiel: Absprachen im Spiel, Abspeicherung von Screenshot ins Profil, Sharing, Finden von Spielern mit ähnlichen Skills, und so weiter. Utopia? Warum? Weil MS und Sony doof sind, aber man kann’s ja mal versuchen.
Zumindest im PC-Bereich wär’s keine unmögliche Sache.
Und überhaupt, was machen wir hier eigentlich? Sind wir Germanisten? Schriftsteller? Journalisten? Was macht der da? Wieso liest der das? Und noch eine Frage drauf, damits noch doofer aussieht?
---------- Zusammengeführter Beitrag, 03:38 Uhr ----------
Um zu informieren, muss Information zerstört werden. Das fehlt hier.
Edit: Leute, das kommt von Anne Will. Anne will es so. Die diskutieren da in einer Weise, dass man sich fragt, warum man Ulli Wegners vertrocknetes Geschrei nicht hören kann. Man wartet nur, bis einer der Leute dort zum anderen Arschloch sagt. ’unge, ’unge, ’unge. Aber eigentlich ganz gut, ne?
