Ken Levine möchte Story-Games wiederspielbarer machen

Dieses Wie spielt doch in Filmen die gleiche Rolle. Ich kann mich spontan an keinen Film erinnern der, wenn man ihn auf die Geschichte reduziert, total überragend wäre. Für mich sind Spiele weitaus wertvoller was Geschichten erzählen angeht als Filme. Bei den einen bin ich nur ein stummer Zuschauer während ich beim Spiel die Kontrolle habe. Ich bestimme wann es weitergeht, auf wen geschossen wird, wer gerettet wird usw. Klar lassen gescriptete Games nicht viel Spielraum, dennoch ist da eine Interaktivität und die zieht mich mehr ins Geschehen rein als es jeder Film je könnte. Spiele wie Beyond oder Heavy Rain sind genauso Videospiele wie Skyrim oder Dragon Age. Nur haben sie eben eine andere Herangehensweise. Wenn wir jetzt anfangen würden zu diskutieren wann ein Spiel ein Spiel ist würden wir nie fertig werden zu diskutieren.
Spiele erweitern einfach die Möglichkeiten des Geschichtenerzählens. In keinem Film sind solch ausdehnende Gespräche wie bei MGS möglich, verschiedene Handlungsstränge wie bei Heavy Rain oder dieses mitten drin Gefühl bei Shootern. Wenn es irgendwann einmal einen richtig ernsten, gut gemachten Anti- Kriegs- Shooter geben wird, wird es wohl viel intensiver als jeder Anti- Kriegs- Film.
 
Ich kann mich spontan an keinen Film erinnern der, wenn man ihn auf die Geschichte reduziert, total überragend wäre. Für mich sind Spiele weitaus wertvoller was Geschichten erzählen angeht als Filme. Bei den einen bin ich nur ein stummer Zuschauer während ich beim Spiel die Kontrolle habe. Ich bestimme wann es weitergeht, auf wen geschossen wird, wer gerettet wird usw. Klar lassen gescriptete Games nicht viel Spielraum, dennoch ist da eine Interaktivität und die zieht mich mehr ins Geschehen rein als es jeder Film je könnte.
Mit der Interaktivität hast du natürlich eine der großen Stärken angesprochen, in denen ich aber auch eine der RICHTIG großen Schwächen in Bezug auf die Story von Spielen sehe: Wenn du nicht weißt, was du bzw. deine Spielfigur machen soll, hakt die Story plötzlich GANZ gewaltig. Mir sind nur wenige Filme/Comics/Bücher/andere Medien bewusst, bei denen das so krass der Fall ist wie bei Spielen. Plötzlich hält die Handlung vollständig an und die Figur läuft endlos herum und hat keine Ahnung, wie es weiter gehen soll. Das ist ein ECHT mieses Stil-Element, das aber aufgrund der Interaktivität in so gut wie jedem Spiel vorkommt, sogar vorkommen muss, damit ein Spiel nicht als "viel zu leicht" abgehakt wird. Dafür mag ich Spiele ja andererseits auch!
Ich formuliere es mal so: Gute Geschichten leben von einer guten eben spannenden oder einfach nur unterhaltsamen Erzählung. Doch Erzählungen sind nicht interaktiv. Man hört sie sich an und sie geraten nicht direkt ins Stocken, weil die Figuren der Geschichte einfach nicht weiter wissen... Interaktive Geschichten sind auch irgendwo Geschichten, nur haben sie blöderweise immer einen unglaublich langen Leerlauf oder sie wiederholen sich ("Help me!", "Please help me NOW!!!", "Would you like to help me NOW???" => Typische Nicht-Spielercharaktere in Spielen, wenn der Spieler mal wieder nicht weiter kommt). Vielleicht können das ja einige ausblenden, was in diesen "Ich habe keine Ahnung!"-Phasen passiert, aber für mich ist das auch irgendwie Teil der Geschichte eines Spiels und solche Geschichten, finde ich einfach nicht gut erzählt...

In meinen Pen & Paper Rollenspielrunden hält in so einem Fall das "eigentliche Spiel" an und die Spieler diskutieren am Tisch, was ihre Charaktere nun machen sollen. Finden sie eine mögliche Lösung "läuft das Spiel weiter". Allein durch diese Pause "außerhalb" des Spiels haben Rollenspiel-Geschichten bereits eine bessere Erzählung/Story als jedes Spiel auf der Konsole oder am Computer.

Kompliziert, aber vielleicht versteht ja jemand, wie ich das meine.
 
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Ich verstehe was du meinst. Da kommt es sicherlich auch auf die individuellen Vorlieben an. Mich persöhnlich stören diese Pausen nicht. Ich musste FFX an vielen Stellen mehrmals wiederholen weil ich nicht weiterkam, habe aber nie das störende Gefühl gehabt aus der Geschichte rausgerissen zu werden. Im Gegenteil, der Drang diesen einen Boss endlich besiegen zu können wurde immer größer und der Sieg schließlich viel befriedigender als es jeder Tod eines Filmbösewichts je sein könnte. Sowas zieht mich unweigerlich tiefer ins Geschehen was ich wiederum als Vorteil von Spielen sehe.
Wie du schon geschrieben hast, haben beide Medien Vor- und Nachteile, deswegen würde ich auch nicht vergleichen zwischen beiden, da sie einfach verschieden sind. Aber dass Videospiele generell schlechtere Geschichten haben als Filme bezweifel ich ganz stark.
 
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