Ich hatte ja geschrieben, dass Videospiele nicht das einzige Medium sind. In anderen Medien gibt es diese Darstellung ebenfalls. Ein aktuelles Beispiel wäre die "50 Shades of Grey"-Beziehung, in der die Frau sich komplett und vollständig dem Mann unterordnet. Oder davor eben die Twilight-Filme. Oder die Darstellung von April O'Neil in den beiden neueren Turtles Filmen. Oder Lois Lane in Batman vs. Superman, die bei fast jedem Auftauchen auf dem Bildschirm gerettet werden muss und sonst nichts zur Story beiträgt. Bei Spielen hinke ich etwas hinterher, da ich mich inzwischen vom AAA-Markt fast losgelöst habe. Nach etwas umgucken in meinen dieses Jahr gespielten Titeln war noch Bravely Second dabei, in dem die Päpstin Agnes auch nur auf ihren Liebsten wartet, der sie endlich abholt. Alleine bekommt sie gar nichts hin und verläuft sich im Schloss des Entführers
Immerhin schließt sie sich dann der Party an.
Die Liste von absolut vom Helden abhängigen Frauen in den Unterhaltungs-Medien könnte man noch sehr lange fortsetzen, das hat hier aber eigentlich nichts verloren. Klar gibt es auch Filme, Comics, Bücher und Spiele in denen es anders läuft. Nur bei denen, die immer noch diesen alten Klischees nachhängen, wird und darf die Kritik daran nicht verschwinden, nur weil es woanders auch anders läuft. Vor allem wenn man bedenkt, was für Kassenschlager diese Titel sind und welche Reichweite damit entsteht. Es wird bestimmt niemand beim Ansehen eines Films dieser Art SOFORT "zu einem chauvinistischen Affen" werden. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass einen Effekt auf den Konsumenten hat, wenn auch nur einen geringen, unterschwelligen und unbewussten. Des weiteren bin ich mir ziemlich sicher, dass dieser Effekt fast gegen 0 geht, WENN man sich einfach mal eingesteht, wie simpel und unsinnig diese oder jene Darstellung ist. Damit dürfte ein Großteil der unterschwelligen Beeinflussung bereits wirkungslos sein... Doch dazu muss man erst mal auf diese Kritik stoßen, weswegen ich nicht müde werde sie zu äußern.