24h Nürburgring - mein ganz persönliches 24h-Rennen, Teil 1

Wallbreaker

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[Hinweis: Dieser Blog ist, naja, etwas lang geworden, weswegen ich mich dazu entschieden hab, ihn zweizuteilen.]

Zugegeben, geplant war dieser Trip nicht. Zu weit weg wohne ich vom Nürburgring, zu teuer wäre eine Reise samt Übernachtung. Und doch wurde es mir möglich gemacht.

Ein Blick zurück: Dem offiziellen Playstation Blog sei Dank gab es zwei freie Plätze zu gewinnen. Ja, wo denn? Ganz einfach: Beim virtuellen 24h Rennen an der Playstation, welches bereits seit einigen Jahren immer parallel zum echten Rennen ausgetragen wurde. Die 2011er Auflage konnte (Gran Turismo 5 sei Dank) zum ersten Mal unter absolut gleichen Bedingungen stattfinden, denn erstmals gibt es auch die 24h-Variante im Spiel. Wie konnte man gewinnen? Ganz einfach: "Schießt ein Foto vom Nürburgring in Gran Turismo 5 und schickt es per Mail ein." Steilvorlage für mich, schließlich ist der Fotomodus in Gran Turismo mein zweites Zuhause, seit ich angefangen habe, regelmäßig an Photomode Competitions auf GTPlanet.net teilzunehmen, der größten Gran Turismo Fanseite der Welt. Gesagt getan, Foto aus der iPhoto-Bibliothek ausgewählt, an Playstation gemailt und gehofft, dass ich vorne landen würde.

Es kam der Tag, an dem die Fotos schließlich auf Facebook veröffentlicht wurden. Die zwei Fotos mit den meisten "Likes" würden ihrem Besitzer die Reise in die Grüne Hölle ermöglichen, inklusive Zutritt zum Fahrerlager, den Tribünen rund um die Strecke und der Übernachtung in einem Zelt im Nissan Race Camp direkt an der Strecke. Doch mir unterlief irgendwie ein Fauxpas. Ich hatte das falsche Foto gemailt, ohne einen Schimmer zu haben, wie das passieren konnte. Ich also eine neue Mail geschrieben, um anzufragen, das Foto zu tauschen - nur um hinterher nen Rückzieher zu machen, weil das Foto mit Abstand die meisten "Likes" hatte. Nun, mit der Zeit kamen immer weitere Fotos hinzu, die nur einige wenige Klicks bekamen, während ich mit meinem Foto weiterhin unangefochten das Feld anführte. Plötzlich realisierte ich, dass ich dem größten Motorsportspektakel der Welt so nahe war, wie nie zuvor in meinem Leben. Und es kam, wie es kommen musste: Am Mittwoch vor dem Wochenende erreichte mich eine Mail von Vera Mann von Sony, die mir sagte, dass ich gewonnen habe und und mich mit ihr schnellstens in Verbindung setzen sollte.

Doch dann stellte ich mit Schrecken fest, dass ich für den Samstag eigentlich überhaupt keine Zeit hatte. Eine Frühschicht stand an, und was noch viel wichtiger war: Ich hätte ein Gespräch mit meiner Personalreferentin haben sollen, zwecks Ausbildungsplatz. Also setzte ich alle Hebel in Gang und mit viel Wohlwollen meiner Brötchengeber bekam ich für den Samstag doch noch frei. Am Donnerstag besorgte ich mir die Zugtickets am Automaten (ebenfalls gesponsert von Sony) und der Reise stand nichts mehr im Weg.

Samstag morgen um 5:32 Uhr fuhr der erste Zug. Gott sei Dank ohne Verspätung kam ich um 12 Uhr in Bonn an, mein "Chauffeur" Charly hat mich noch zu einem anderen Treffpunkt geleitet, zu dem ich jedoch ohne Probleme hinkam. Am vereinbarten Treffpunkt begegnete ich auch dem allerersten "Motorsport-Promi" wenn man so will. Ich wurde mit niemand Geringerem als Alexander Welcke zu Strecke gefahren, dem GT Academy Finalist aus Deutschland 2011. Auf dem Weg zum Ring (der von einigen Staus und einem wilden Umweg quer durch durch die Eifel geprägt war) unterhielten wir uns über alles Mögliche: Was uns erwarten würde, seine Erlebnisse im GT Academy Trainings Camp in Silverstone, seine Begegnungen mit Johnny Herbert und Eddie Irvine ("Alle haben gesagt: "Was für ein Arsch".") sowie die Art und Weise, wie ich mir den Platz beim virtuellen 24h Rennen sichern konnte. Gegen 13:30 Uhr kamen wir dann endlich an der Strecke an.

Der Ring Boulevard und alles was dazu gehört, ist ein äußert imposantes Bauwerk, das man vor 2 Jahren hier aus dem Boden gestampft hat. Und so viele Möglichkeiten, seine Zeit zu verbringen, dass ich gar nicht wusste, wo ich anfangen sollte. Zudem war noch nicht klar, wo und wie ich das Nissan Race Camp erreiche. Also ließen wir die Sachen erstmal bei Charly im Van und gingen in den Ring Boulevard zum Playstation Stand. Dort stand bereits der Großteil der anderen Teilnehmer, von denen ich niemanden kannte. Ein leicht befremdliches Gefühl beschlich mich, als Alex die Leute begrüßte, weil er sie scheinbar schon länger kannte. Leute, die ich auch später noch kennenlernen würde. Doch zunächst ging es in den Nissan Shop, einer der vielen Shops im Boulevard, genau unter der Haupttribüne. Dort hielt Vera Mann das Fahrerbriefing ab, zusammen mit Romy, die rund um die Uhr unser Ansprechpartner sein würde.
Dort traf ich dann weitere mir bekannte Personen, von denen ich jedoch vorher nur im Netz gelesen habe: Roland Fauster, Hauptverantwortlicher vom deutschen Playstation Blog, der zu meiner Überraschung Österreicher war. Nichtsdestotrotz eine sehr sympathische Erscheinung, mit der ich mich im Verlauf des Wochenendes noch das ein oder andere Mal sehr nett unterhalten sollte. Zum anderen Jordan Tresson. Richtig, der Gewinner der GT Academy 2010. Er würde für Team Nissan antreten, also mein Gegner sein. Grund Angst zu haben? Das würde sich wohl noch herausstellen.
Die Teams sahen wie folgt aus:

Team Playstation

Swen P.
Ferid P. (moi)
Uwe T.
Tobias S.
Tim Grossenbacher
Steffen Christein
Stefan Jahr
Team Nissan

Jordan Tresson
Alexander Welcke (beide nicht auf dem Bild zu sehen)
Jörg S.
Hendrik M.
Uwe L.
Niko M.
Tobias C.
Zu erwähnen sind neben Alexander und Jordan noch Tim Grossenbacher, Steffen Christein sowie Stefan Jahr. Tim war extra aus der Schweiz angereist um an einem Wildcard Event teilzunehmen - und sich einen der begehrten Plätze zu sichern, ebenso wie Tobias S. Soweit ich weiß, war Tim einer der nationalen Finalisten der GT Academy in der Region Schweiz/Frankreich. Denjenigen, die die GT Academy schon seit der ersten Fassung verfolgen, dürfte Steffen Christein ein Begriff sein. Er schaffte es sowohl 2008 als auch 2010 in die GT Academy Finals nach Silverstone. Da er schon zweimal dabei war, wurde ihm verklickert, er dürfe nicht mehr daran teilnehmen... Und last but not least Stefan Jahr, der 2011 nur knapp an einem gewissen Alexander Welcke gescheitert ist um ins GT Academy Finale 2011 einzuziehen. Daher kannten sich die beiden auch, als wir ankamen... Danach ging es zurück zum Playstation Stand, um kurz vor dem Start noch ein paar Proberunden zu drehen.

15:00 Uhr, Rennstart. Als Team entschieden wir, dass ich den Start fahren würde, Alexander bei Team Nissan. Gefahren wurde der Nissan GT-R GT Academy Special, den man erhielt, wenn man an der GT Academy 2011 in GT5 teilgenommen hat. Schnell wurde klar, warum Leute wie Alex in der GT Academy gelandet sind und ich nicht. Er machte weniger Fehler und war auf Anhieb extrem schnell. Ob ich sein Tempo zu dem Zeitpunkt hätte mitgehen können, werde ich nie herausfinden, da sich in jeder Runde ein Fehler bei mir einschlich. Aber wer hat schon behauptet, dass die Nordschleife einfach ist? Jedenfalls hab ich unserem Team in den ersten 5 Runden (etwa ein 45 Minuten-Stint) ein bisschen Rückstand aufgebrummt. Nichts im Vergleich zu den Abständen, die sich im weiteren Verlauf des Rennens unter beiden Teams ansammeln würden. Kurz vor 16 Uhr war ich also fertig, gerade rechtzeitig um mir den Start des echten Rennens anzusehen. Da die Haupttribünen wegen Überfüllung beim Start dicht gemacht wurden, begab ich mich in den Nissan Shop zurück, der auf Höhe der Strecke lag und einen Blick auf Boxenausfahrt und die erste Kurve ermöglichte.

16:00 Uhr, Start des echten Rennens. Es dauerte ein wenig, bis die erste Gruppe an Fahrzeugen die Start- und Ziellinie passierte, aber sie rauschten mit atemberaubendem Getöse und einer Wucht, die man selbst noch im Shop spüren konnte, an uns vorbei. Nach und nach folgten auch die anderen Gruppen und damit zog ich mich zum Stand zurück, um zu sehen, was Stefan nach mir ausrichten konnte. Er brannte gute Rundenzeiten in den Asphalt. Nach Alex griff allerdings Jordan Tresson ins Lenkrad und legte Bestzeiten hin, von denen wir nur zu träumen wagten. Team Nissan hatte also die stärkste Waffe auf seiner Seite - jedoch nur für den Samstag, da er am Sonntag wieder abreiste. Vielleicht ja doch noch eine Chance auf den Sieg... Gegen 17:00 Uhr etwa hat Charly dann rausgefunden, wie wir ins Nissan Race Camp kommen. Per Shuttle wurde man dorthin gefahren, jedoch hatte ich Mühe, das Shuttle zu finden. Gott sei Dank sprach mich einer der Fahrer an, da er mich an meinem Nissan Pass erkannte. Gleichzeitig haben wir auch irgendwie Alexander aufgefischt, der bereits seit einer Stunde unterwegs war, um das Shuttle zu finden.

Fortsetzung folgt...

sofort. hier
 
hier gratuliere ich dir nochmal, war sicher geil, das 24 Rennen vom Nürburgring hat schon was...nicht so elitär wie andere große Rennen, wäre ich auch gern mal dabei. Am liebsten selber fahren...das echte Rennen, aber dazu im zweiten Teil mehr, ich hab da eine ganz tolle Idee. ^^
 
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