Fortinbras
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wikipedia schrieb:Arrested Development (deutsch: angehaltene/verhaftete Entwicklung) ist eine US-amerikanische Comedyserie über eine wohlhabende Familie, die alles verloren hat, und über einen Sohn, der keine andere Wahl hat, als sie alle zusammenzuhalten (so der Sprecher im Vorspann).
Die Fernsehserie wurde von 2003 bis 2006 von 20th Century Fox Television und Imagine Television im Auftrag der US-Fernsehgesellschaft FOX produziert. Der Erfinder der Serie, Mitchell Hurwitz, arbeitete auch als Autor und Produktionsleiter mit. Imagine-Miteigentümer Ron Howard war ebenfalls Produktionsleiter und führt im Original als Erzähler durch sämtliche Episoden, von ihm stammt auch die ursprüngliche Idee zur Serie, die im Folgenden von Mitchell Hurwitz ausgearbeitet wurde.
Der Protagonist der Serie ist Michael Bluth, der nach der Inhaftierung seines Vaters George Bluth sen. wegen Anlagebetrugs und Veruntreuung alles versucht, um das Familienunternehmen, die Immobilienfirma Bluth Company (engl. "real estate development firm"), vor dem Ruin zu bewahren und die Familie vor sich selbst zu schützen. Seine Familie macht ihm diese Aufgabe jedoch alles andere als leicht, so kümmert sich seine Mutter mehr um ihr eigenes Ansehen als um alles andere, sein älterer Bruder Gob versucht sich immer wieder als Magier und sein jüngerer Bruder Buster hat es mit 30 Jahren noch immer nicht geschafft, sich von seiner Mutter zu lösen. Hinzu kommt Michaels selbstverliebte und egozentrische Schwester Lindsay, die in einer sehr ungewöhnlichen Ehe mit dem noch ungewöhnlicheren Ex-Psychiater Dr. Tobias Fünke lebt.
Nachdem Michael klar geworden ist, auf was er sich mit dieser Aufgabe einlassen würde, verliert er schnell jegliches Interesse daran, den Babysitter für seine Familie zu spielen. Doch da sein Sohn George Michael nach dem Tod seiner Mutter den Kontakt zu seiner Familie so sehr wünscht und sich zudem noch heimlich in seine Cousine Maeby verliebt hat, bleibt Michael nichts anderes übrig, als mit seinen Geschwistern, seinem Schwager und seiner Nichte in ein Musterhaus des Familienunternehmens zu ziehen und sich fortan um jedes Problem der Familie zu kümmern.
Die Serie zeichnet sich aus durch bis ins kleinste Detail ausgeplante Szenen und Dialoge und außergewöhnliche, skurrile Charaktere. Es werden alle denkbaren Arten von Humor eingebaut. Einen enormen Anteil hat die Verwechslung: regelmäßig missverstehen sich die Familienmitglieder und machen dann das genaue Gegenteil dessen, was von ihnen erwartet wird. Dadurch, dass jeder Protagonist einige sehr extreme Charakterauswüchse besitzt, entstehen somit die abstrusesten Situationen und Geschichten.
Auch sind die Autoren sehr wortspielverliebt, besonders in der Figur des Tobias zeigt sich dies, da er mit nahezu jedem Satz eine homosexuelle Doppeldeutigkeit von sich gibt, aber auch sonst enthält fast jedes Plakat, jeder Schriftzug, jedes geschriebene Wort, das zu sehen ist, einen Kalauer. Allgemein sind im Hintergrund sehr viele kleine, subtile Gags eingebaut, teilweise werden einmal gebrauchte Gags nicht weniger als 20 Folgen später wieder aufgegriffen, nur um sie erneut als sog. „Throw-Away-Lines“ zu verwenden.
Die ganze Serie ist im Mockumentary-Stil gehalten, d.h. es wird nicht etwa eine typische Sitcom mit Lachern vom Band gedreht, sondern es wird mit nur zwei Kameras, häufig Ort in echten Situationen, gefilmt, und das Ganze wird vom Erzähler Ron Howard mit subtilem Humor kommentiert.
Die Familie dreht sich meistens im Kreis und kommt in ihren Bestrebungen kaum voran, was sich im Titel der Serie widerspiegelt, der sich, wie so vieles in der Serie, mehrfach deuten lässt; metaphorisch betrachtet, beschreibt er die Gefängnis-Situation von George sen. und auch wörtlich genommen, beschreibt der Begriff „gestoppte Entwicklung“ in jeder Hinsicht die Aktionen und Denkweisen der Charaktere.
Arrested Development erhielt von Anfang an hervorragende Kritiken und wurde auch mit Nominierungen und Auszeichnungen geehrt, darunter 6 Emmys. Die Einschaltquoten entsprachen aber nicht den Vorstellungen des Senders FOX, weshalb schon die zweite Staffel von ursprünglich vorgesehenen 22 Episoden auf 18 Episoden gekürzt wurde. Am 19. August 2005 startete FOX dennoch eine 3. Staffel. Nachdem die Einschaltquoten jedoch wieder unter den Erwartungen lagen, nahm FOX die Serie im November zunächst komplett aus dem Programm. Unter dem Druck einiger (Online-)Petitionen kündigte FOX jedoch die vorläufige Fortführung der Sendung an, die dritte Staffel wurde jedoch von 22 auf 13 Episoden gekürzt.
Die Fangemeinde von Arrested Development hoffte zunächst auf eine Übernahme der Serie durch den US-Sender HBO, welcher aber schnell erklärte die Serie nicht übernehmen zu wollen. Anschließend verhandelten der Pay-TV-Sender Showtime und ABC noch um eine eventuelle Fortführung der Serie in ihrem Programm, ein großes Problem für die Übernahme stellten aber wohl die hohen Produktionskosten dar. Die Übernahme scheiterte dann aber letztlich an der Entscheidung von Mitchell Hurwitz, von dessen Mitarbeit Showtime eine Übernahme der Sendung abhängig machte, keine weitere Staffel von Arrested Development auf einem anderen Netzwerk zu produzieren.
Die vielen Spekulationen um einen Wechsel zu HBO oder Showtime verarbeitete Mitchel Hurwitz in den letzten ausgestrahlten Folgen von Arrested Development.
mit: Jason Bateman, Jeffrey Tambor, Michael Cera, Portia de Rossi, Jessica Walter, Alia Shawkat, Will Arnett, Tony Hale, David Cross, Ron Howard (als Erzähler) sowie Liza Minnelli, Carl Weathers, Jamie Kennedy, Judy Greer, Heather Graham, Frankie Muniz, Zach Braff, Charlize Theron, Martin Short, Thomas Jane, Ben Stiller, Henry Winkler, Julia Louis-Dreyfus, Alan Tudyk und Judge Reinhold als Richter (Judge) Reinhold.
3 Staffeln - von 2003 bis 2006, deutsche Ausstrahlung auf Comedy Central
neue Folgen ab 2013 - produziert durch Netflix, Kinofilm geplant
Update am 21.11.11: Netflix hat sich die Rechte am Stoff gesichert und wird neue Episoden produzieren lassen, welche 2013 exklusiv bei dem amerikanischen Internet-Streaming-Service zu sehen sein werden. Nach Plänen von Erfinder Mitch Hurwitz und Produzent Ron Howard dienen die Episoden als Brücke zum Kinofilm. Die seit dem Ende der Serie vergangene Zeit soll in der Handlung berücksichtigt werden.
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