Brauche Tipps, Anregungen: Studium oder Ausbildung?

_voyevoda_

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Kurz gesagt: es geht um die Berufsaussichten eines Juristen heutzutage.

(Zunächst muss ich allerdings die Situation darstellen, damit die Interessierten ein genaues Bild bekommen, um urteilen zu können.)


Es geht um meine Freundin, sie steckt gerade in einer Krise:
Sie hat im Oktober 2009 ein Jurastudium in Deutschland angefangen. Da sie Polin ist, bekommt sie kein Bafög. Somit bleibt ihr als einzige Möglichkeit, Geld zu verdienen, Arbeiten zu gehen. (Falls einer von euch auf die Idee kommt: Nein, ein Bankraub kommt nicht in frage...^^) Mit dem Studium an sich kommt sie gut klar und es macht ihr Spaß.
Sie hat bereits bei MEXX ihre dreimonatige Probezeit überstanden und wird länger eingestellt. Da die Arbeit aber viel Zeit und Kraft kostet, befürchtet sie, dass die Anstrengungen über ganze sieben Jahre oder noch etwas mehr nicht lohnenswert sind, wenn sie am Ende ohne Arbeit dasteht.
Welche Chancen haben also Juristen heutzutage in Deutschland?
Man hört oft, dass die Aussichten eher schlecht sind, auch nach einem Staatsexamen, eine angemessene Arbeit, in Bezug auf die sieben "quälenden" Jahre, zu finden. Man sieht z.B. in Leipzig alle 100 Meter Rechtsanwälte, Kanzleien und ähnliches.
Deswegen zieht sie es in Erwägung, das Studium zu schmeißen und eine Ausbildung anzufangen, damit wäre zumindest eine Stelle sicher.
Hat einer von euch ein Jurastudium erfolgreich abgeschlossen oder befindet sich gerade beim Studium oder weiß etwas über die Aussichten für Juisten?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab mit Jura nichts am Hut.

Aber es gibt auch die Möglichkeit von "Studien-Krediten". Die man von Banken bekommt und dann immer so 400-600€ pro Monat ausgezahlt bekommt und halt immer nachweisen muss, dass man noch studiert und so. Damit könnte man sich das Studium auch vorfinanzieren, ohne keine Zeit mehr zum Lernen zu haben.

Und ich gebe zu Bedenken: Auch ein Ausbildungsberuf braucht Zukunftsaussichten, denn es ist nie sicher, ob man dann übernommen wird oder woanders einen Job findet. Nach dazu sind normalerweise die Lohnaussichten schlechter, als nach einem erfolgreichem Studium.

An den Unis gibt es übrigens solche Beratungsstellen, die sich genau mit diesem Thema befassen. Sollte sie mal besuchen.
 
Um als Jurist(in) eine gute Stelle zu bekommen sind Beziehungen unerlässlich. Sofern man nicht die richtigen Leute kennt, z.B. über Studentenverbindungen (sind aber meist nur für Männer), wird es extrem schwer. Im Staatsdienst besteht zwar Personalbedarf, da ist aber kein Geld für Neueinstellungen da.
Ich kenne Leute mit abgeschlossenem Jura-Studium, die arbeiten aber alle als was anderes, nicht als Rechtsanwalt, da haben sie einfach keine Stelle bekommen.

Ich würde die Ausbildung empfehlen, da hat man (Frau) wenigstens schonmal was in der Hand. Und wenn die einem vielleicht noch eine Übernahme mit Festeinstellung garantieren können, würde ich sofort zuschlagen.

Prinzipiell müsste einem nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung auch BaFög zustehen, außer das wurde wieder abgeschafft.

dest1ny49
 
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