Civilization V - Spanien vs. Inka in der Neuen Welt

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StHubi

Gast
Fans wissen es bestimmt schon: Seit einigen Tagen gibt es neuen DLC für Civilization V (kurz: CiV genannt)! Dieses Mal bekommt ihr für 4,99 ? die Völker Inka und Spanien sowie das Szenario "Die neue Welt". Ich habe beide Völker ausprobiert und wollte euch nun von meinem Eindruck von diesem Teil des DLC berichten. Das Szenario sehe ich mir in Ruhe an, nachdem ich etwas vertrauter mit den beiden Völkern geworden bin. Gerade die Inkas sind sehr interessant, aber das lest ihr weiter unten genauer.

Ein paar Dinge vorweg:
Dieses Paket ist sehr viel günstiger geworden als die bisherigen DLCs. Die Babylonier allein haben bereits 3,49 ? gekostet und enthielten nur das eigentliche Volk. Vermutlich war der Preis höher, da es einige Leute gab, die sich die Digital Deluxe Edition mit diesem Volk gekauft haben und dafür 15 ? mehr zahlen mussten als die Besitzer der Laden-Version (zu dem Volk gab es noch weitere Extras aber der Preisunterschied ist schon recht groß für eine Download-Variante).

Das Kartenpaket Cradle of Civilization war dann mit 7,99 ? sogar ziemlich teuer, wenn man den Nutzen eines Kartenpakets in einem Spiel bedenkt, in dem jeder User eigene Karten bauen kann. Ich habe mir die Karten zugelegt und angespielt und empfand sie als weder schlecht noch als wirklich herausragend. Es waren einfach nette Karten aber viel mehr auch nicht.

Eines sollte aber nicht unerwähnt bleiben und das ist der aktuelle Zustand des Spiels. Einen Tag vor diesem DLC ist der neuste Patch für CiV erschienen. Durch diesen Patch wurden viele Spielregeln verändert und die KI stark überarbeitet. Als Folge davon haben einige Dinge nicht mehr so funktioniert, wie ich es bisher gewohnt war. Beispielsweise hat die KI jetzt sehr viel öfter leichtsinnig abgestellte Fernkämpfer angegriffen als früher. Das mag vielleicht Zufall gewesen sein, aber es hat merklich einige meiner Züge gefährlicher gemacht. Dadurch habe ich leider keinen klaren Blick darauf gehabt, was gerade die spanischen Einheiten für Einsatzzwecke später im Spiel gehabt hätten. Denn wer weiß, wie die KI jetzt mit berittenen Einheiten umgeht? Sachdienliche Hinweise nehme ich gerne entgegen!

Wichtig ist vor allem auch, dass antike Fernkämpfer-Einheiten jetzt schlechter gegen Städte kämpfen können. Die Spezialeinheit der Inkas ist dadurch nicht mehr ganz so stark wie andere antike Fernkämpfer vor dem Patch.

Dank dieses Updates funktionieren jetzt auch die Steam-Errungenschaften/-Achievements für die Babylonier und Mongolen. Ich habe für meinen letzten Bericht das Spiel mit beiden Völkern gewonnen und dafür keine Errungenschaft erhalten. Bei einem erneuten Durchspielen bekam ich diese nun nachgetragen? Ärgerlich und warum denn nicht gleich so?
Das Mongolen-Szenario muss ich jetzt wohl auch noch einmal gewinnen, wenn ich die Errungenschaft haben will - "ICH WILL!" *sabbern*
Spanien
Als erstes wäre die interessante neue Fähigkeit dieses Volkes zu erwähnen. Sie bekommen durch die Naturwunder doppelt so hohe Boni auf Kultur, Zufriedenheit und Produktion wie andere Völker. Außerdem bekommen sie einen Goldbonus für das Entdecken von Naturwundern. Entdecken sie als erstes ein Naturwunder ist dieser Bonus etwas größer.

Diese Fähigkeit sehe ich ein wenig mit gemischten Gefühlen. Einerseits ist es sehr stark von der Karte und der Startposition abhängig wie sich diese Fähigkeit auswirkt. Andererseits gibt es auf jeder zufällig generierten Karte mindestens ein Naturwunder (wenn ich mich nicht irre sind es sogar mindestens 3, aber das muss nicht stimmen). Im Laufe einer Partie sollte man also zumindest den Goldbonus erhalten. Durch den aktuellen Patch kamen auch neue Naturwunder dazu. Ob sich dadurch die Zahl der Naturwunder an sich erhöht, kann ich nur vermuten.

In meiner Test-Partie habe ich genau ein Naturwunder entdeckt und konnte sogar daneben siedeln. Die zusätzlichen Punkte an Geld und Kultur waren mir dann auch mehr als willkommen.

Die zwei einzigartigen Einheiten habe ich nicht gebaut. Sie kommen erst recht spät im Spiel vor und meine Test-Partie war recht schnell zu Ende. Der Tercio ersetzt die Musketiere. Sie sind teurer als Basis-Einheit, erhalten dafür aber einen Kampfbonus von 100% gegen berittene Einheiten. Bisher habe ich aber kurz nach der Erfindung des Schießpulvers (Voraussetzung für diese Einheit und die Musketiere) fast keine berittenen Einheiten mehr auf der Karte gesehen. Damit erscheint mir diese Einheit nicht all zu nützlich.

Als zweite Spezialeinheit besitzen die Spanier die Konquistadoren. Diese Einheit ist wirklich vielseitig und ersetzt den Ritter. Er ist in der Lage eine Siedlung zu gründen, wenn er nicht auf dem Heimatkontinent der Spanier steht. Die Idee gefällt mir, da es wirklich anstrengend sein kann einen Siedler auf einen anderen Kontinent zu schiffen ohne dass er versenkt wird oder am Land gleich mal die Bekanntschaft mit dem Rekrutierungsbüro einiger Barbaren macht... Komfortabler weise hat er sogar die Fähigkeit einen Verteidigungsmodus auf See zu nutzen, mit dem er sich effektiv gegen Marineeinheiten verteidigen kann.

Erläuterung für weniger erfahrene CiV-Spieler: Alle Einheiten lassen sich mit der Entdeckung des Fortschritts "Optik" verschiffen. Aber keine Einheit außer den Marineeinheiten und einigen wenigen Ausnahmen sind auf See kampftauglich und sinken im Kampf sehr schnell.

Fazit:
Insgesamt sind die Spanier kein Volk, das ich intensiver spielen werde. Der Konquistador ist zwar wirklich interessant, bleibt aber fast unspielbar auf Karten mit wenigen oder gar keinen anderen Kontinenten. Immerhin kann man sich sicher sein, dass man auf großen Karten viele Naturwunder finden wird und dafür einen ordentlichen Batzen Gold einkassiert.
Inka
Die Einheiten dieses Volkes haben keinen Bewegungsmalus auf Hügeln! Damit ähneln sie stark den Irokesen, die sich in ihren eigenen Wäldern ähnlich schnell bewegen können (Wälder zählen für Irokesen als Straßen). Doch es gibt bei dieser Fähigkeit einige gravierende Vorteile: Bei den Inkas ist sie nicht auf freundliches Gebiet beschränkt und Wälder werden im Laufe des Spiels oft abgeholzt, Hügel dagegen nicht (gibt auch wenig Holz in einem Hügel, wenn man mal darüber nachdenkt). Zusätzlich zahlt man keinen Unterhalt für Modernisierungen auf Hügel-Feldern.
Damit ist die Fähigkeit der Inkas extrem vielseitig und nützlich. Natürlich hängt es auch wieder von der Karte ab, aber gerade die zufällig generierten Karten haben eigentlich immer einige Hügel parat gehabt. Die eigenen Siedlungen setzt man dann natürlich entsprechend günstig. Solltet ihr also nicht gerade auf einer großen Ebene spielen, kommt das Volk wirklich schnell voran, was bei so ziemlich allen Operationen von Erkundung über Modernisierungen oder Gassi gehen mit Kriegselefanten seine Vorteile hat.

Als Spezialeinheit haben die Inkas den Schleuderschützen, der den Bogenschützen ersetzt. Er ist sogar noch schwächer als dieser im Nahkampf dafür aber ein bisschen stärker im Fernkampf. Zusätzlich hat er die Fähigkeit, dass er bei Nahkampfangriffen auf ein freies, angrenzendes Feld fliehen kann. In meiner Test-Partie gab es immer genügend freie Felder und ich habe nie einen von ihnen im Nahkampf verloren! Allerdings darf man nicht den Fehler machen und zivile Einheiten auf dem gleichen Feld decken. Denn sollte ihr Rückzug funktionieren, sind diese Einheiten sofort gefangen genommen oder zerstört worden.

Anstatt einer weiteren Spezialeinheit oder eines besonderen Gebäudes bringt dieses Volk eine weitere Innovation mit ins Spiel. Mit der Erforschung der Steinmetzkunst erlernen die Bautrupps die Fähigkeit Steinterrassen zu errichten. Das sind quasi Bauernhöfe, die nur auf Hügeln gebaut werden dürfen. Liegen sie dann noch neben Gebirgsfeldern (das sind die unpassierbaren Felder), ist der Nahrungsbonus sogar noch etwas höher. Insgesamt also eine recht praktische Fähigkeit für Karten mit vielen Hügeln.

Fazit:
Mit den Inkas werde ich mich auf jeden Fall noch eingehender beschäftigen. Sie gefallen mir wirklich gut, was vielleicht auch an meinem Faible für das neue Fernkampfsystem liegt. Denn hier haben die Inkas eine wirklich früh einsetzbare und starke Fernkampfeinheit bekommen. Die Rückzugs-Fähigkeit ist nicht zu 100% zuverlässig (zumindest laut Beschreibung, in meinem Test-Spiel hat sie immer funktioniert), aber dennoch eine sehr gute Chance hohe Risiken mit guten Fernkämpfern einzugehen.
Was kommt denn danach?
Die Käufer bei Direct2Drive bekamen damals das Spiel und die Zusicherung, dass sie die ersten zwei DLC-Pakete mit neuen Völkern kostenlos dazu bekommen. Die Inka und Spanier waren das erste Paket davon. Damit sollte wohl noch ein Paket gleicher Machart anstehen.
Ansonsten werde ich mal ein wenig philosophieren und träumen. Als nächstes stehen noch haufenweise Patches an. Der Mehrspielermodus ist immer noch etwas, was stark an eine BETA-Version erinnert. Außerdem sollen ja auch Hotseat, Pitboss und eventuell Play-By-E-Mail nachgerüstet werden (interessanterweise liegen auch bei der Vollversion Ordner mit den passenden Namen in meinem Spielstand-Ordner!). Wenn ich daran denke, dass diese Features für Civilization 3 als eigenes Expansion-Pack veröffentlicht wurden und ich mir die rasche Zahl an DLC für CiV ansehe, schwant mir bereits was als DLC 2011 kommen könnte? Andererseits kocht die Stimmung in der CiV-Gemeinde zu Zeit auf Helium-Xenon-Kryptonit-Flamme mit etwa 50.000 °C und da kann sich 2K Games nur wenige oder besser gar keine PR-Schnitzer erlauben.

CiV kam mit genau so vielen Völkern heraus wie das Basis-Spiel von Civilization 4. Die Erweiterung Warlords brachte damals 6 neue Völker und einige Detail-Verbesserungen mit und dafür wäre jetzt mindestens noch ein DLC Paket notwendig, würde ich sagen, den ich ja aufgrund der Direct2Drive Verkaufsangebote schon voraus sehen kann? Damit hätte man also für die gleiche Anzahl an Zusatzvölkern für CiV insgesamt 13,47 ? bezahlt. Warlords kostete meiner Erinnerung nach ca. 30 ?, als es neu erschienen ist. Oder irre ich mich da? Jedenfalls gefällt es mir, dass die neuen Völker bereits so dicht nach dem Erscheinen des Hauptspiels erscheinen. Wenn natürlich noch ein paar kostenlose wie die Mongolen dabei wären, würde mich das auch freuen. Für zwei Völker und ein Szenario dann 4,99 ? zu bezahlen, halte ich aber für mehr als fair. Manche Zeitschrift für den Preis lese ich in weniger als 2 Stunden durch. CiV mit zwei Völkern zu gewinnen dauert mindestens zwei- bis dreimal so lang.
Wie beim letzten Mal frage ich dann noch (leicht abgewandelt): Wenn dieses zweite Paket erscheint, stehen die Chancen sehr gut, dass ich es mir zulegen werde. Soll ich dann wieder einen ähnlichen Bericht verfassen? Schreibt mir einfach als Kommentar oder PN, ob euch das interessieren würde.
 
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