Die Beulenzombies Teil 3 (2. Kapitel)

d.night

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Vorwort und Prolog

1. Kapitel

Neue Freunde

Die Schlüssel für den Dodge waren schnell gefunden. Ich packte die Schere, ein großes Küchenmesser und die Pistole des Zombiebullen in meine Handtasche, hing sie mir über die Schulter und verlies mit den Autoschlüssel in der einen Hand und dem Schlagstock in der anderen vorsichtig das Haus. Ich blickte mich und sah keine Menschenseele
Erleichtert überquerte ich die Straße so schon das Auto auf mich wartete. Ich umrundete den Wagen, da sah ich sie im Garten des Hauses gegenüber dem Haus, das ich grade verlassen hatte. Ein kleines Mädchen saß da, mir den Rücken zugedreht und streichelte, zumindest sah es so aus, ihren Hund. Als ich mit der Fernbedienung das Türschloss des Autos öffnete machte es "Blip" was das Mädchen veranlasste sich zu mir zu drehen.
Ihr Mund war Blutverschmiert und in ihrer Hand hielt sie ein Stück Hund. Sie grinste mich an und steckte sich das Fleisch ins Maul um genüsslich darauf herum zu kauen.
Das war?s, irgendwann läuft jedes Fass über und in diesem Fall war das Fass mein Magen, der sich nun entleerte. Auf gut Deutsch, ich hab gekotzt wie noch nie zuvor. Als ich fertig war, stand die kleine auf und rannte auf mich zu. Das alte spiel. Ich riss die Autotür auf, warf mich auf den Fahrersitz und startete den Motor. (In diesem Moment musste ich an die ganzen Film-Barbies denken, die in so einer Situation immer eine halbe Stunde brauchten, um den Schlüssel ins Zündschloss zu kriegen.) Danach prügelte ich den Automatikwählhebel auf Drive und trat aufs Gaspedal. Als Antwort bekam ich ein ohrenbetäubendes Quietschen der Hinterreifen und es roch als hätte diese jemand angezündet.
In diesem Moment knallte die kleine aus vollem Lauf gegen das Auto. Aus dieser Auseinandersetzung ging ganz klar der Dodge als Sieger hervor. Ich ging jetzt etwas vom Gas und das Auto machte einen Satz nach vorne. Ich fuhr endlich und sah im Rückspiegel nichts weiter als weißen Rauch. "Aha" dachte ich mir, "das ist es wohl, was man einen Burnout nennt".

Ich machte mich näher mit meinem fahrbaren Untersatz vertraut. Eigentlich ein ganz normales Auto, nur halt recht groß und sehr stark. Und wenn man bedachte dass ich davor nie mit einem Automatikgetriebe gefahren war, ganz zu schweigen mit einem Auto mit über 400PS stellte ich mich gar nicht so blöd an. Nur das mit dem wegfahren musste ich noch üben dann sonst würde ich bald keine Reifen mehr auf den Felgen haben.
Ich fuhr jetzt langsam auf einer einsamen Straße und fummelte in meiner Handtasche herum. Als erstes ertastete ich die Pistole und legte sie in ein Ablageflach, nicht dass ich mich noch selbst erschieße während ich nach meinem Handy suchte. Als ich es gefunden hatte, probierte ich alle Nummern durch, die ich gespeichert hatte. Naja, nicht alle, den Pizzaservice sparte ich mir.
Leider erreichte ich keinen meiner Freunde. Als ich mir gerade eine Zigarette anzündete, läutete das Handy.

Ja, Gotte sei Dank. Es war die Nummer von Monika, einer sehr guten Freundin, die ich zwar erst ca. 2 Jahre kannte, doch in dieser Zeit war sie mir sehr ans Herz gewachsen. Man kann sagen, sie war der wichtigste Mensch für mich, nach Alex, aber der war ja nun?naja. Ich hob ab und brüllt ins Telefon: "Moni, geht?s dir gut? Oh Gott, ich bin so froh das ich dich erreichte." Die Antwort gab mir eine Männerstimme was mich sehr verwirrte und fast verzweifeln lies. "Ähh, bist du Sandra?" "Ja" "Ich bin Max" "Max?" "Ja?"
Na klar, Max. Ausgerechnet der. Ich mochte Max, versteht mich nicht falsch, aber im Moment schien er mir keine große Hilfe. Dazu müsst ihr wissen dass Max?eigentlich Maximilian, geistig ein bissl, naja, einfach nicht ganz entwickelt ist. Er ist zwar 19 Jahre als und sieht ganz normal aus, aber er denkt und handelt halt wie ein kleines Kind. Natürlich nicht ganz genau wie ein kleines Kind, weil er schon mehr erlebt hat, aber... Kennt ihr den Film Rain Man? So ungefähr ist Max, mal abgesehen von dem Fotographischen Gedächtnis und er ist auch immer sehr nett zu mir. Moni zieht mich immer damit auf, Max sei in mich verknallt. Egal. Ich fragt ihn "ist Moni bei dir?" "Nein" antwortete er. "Ok, vielleicht deine Eltern?" "Nein" "Nein?" "Ähh, ja, ich mein nein." "Bist du allein Max?" Shit, jetzt fing er an zu weinen, auch das noch, aber er brachte ein verheultes "jaaaaa" heraus. Ich versuchte ihn zu beruhigen und sagte ganz sanft: "Wo bist du dann gerade? Wenn du mir sagst wo du bist, hole ich dich ab und dann erzählst du mir alles. Na was meinst du?"
Nach einer kurzen Pause antwortete er "O?o?ok" "Guuut" sagte ich "und wo bist du, Max?" "Zuzuzuhause, allein, in der Blu?Blu"
"Jaja, ich weiß wo du wohnst, ist schon ok. Ich bin in einer viertel Stunde da. Aber wenn ich anläute musst du mir die Tür aufmachen, ok?" unterbrach ich ihn.
Ängstlich antwortete er:" Ich weiß nicht so". "Mach mich jetzt nicht schwach" dachte ich, antwortete aber mit einer Stimme, als wolle ich einen Mann ins Bett kriegen "Maxi, wenn du mir die Tür nicht aufmachst bleiben wir beide allein und ich will nicht allein sein, biiitte mach mir die Tür auf wenn ich läute, ok?" "Ok" antwortete er endlich.
"Guuut" sagte ich "Auch ja, mach nur die Tür auf, wenn du mich durch den Spion sehen kannst, Ok?" "Ok" "Gut, bis gleich, baba" "Ok"

Das hieß ich musste über die Donau, Moni?s Eltern lebten im dreiundzwanzigsten Bezirk, ich war im zweiundzwanzigsten. Also am anderen Ende von Wien, toll. Die Süd-Ost-Tangente wollte ich lieber meiden, da ist schon normal immer ein Stau und im Moment konnte Stillstand tödlich sein, also musste ich quer durch Wien fahren.
Ich kam ganz gut voran und stieg auch ordentlich auf Gas, nach etwas mehr als 10 Minuten war ich schon auf der Laxenburger Straße die vom 10. In den 23. Bezirk geht. Ich war mir sicher einen Rekord für diese Strecke aufgestellt zu haben. Kein Wunder, ich fuhr gerade 110 Meilen die Stunde und wollte garn nicht so genau wissen was das in km/h war. Auf jeden Fall viel zu schnell, hier waren gerade mal 50 km/h erlaubt, aber auf der ganzen Strecke bis hierhin waren mir ganze zwei Autos begegnet, eins davon ein Polizeiauto, das mich überholte und dann vor mir mit Quietschenden Reifen rechts abbog.

Jetzt aber kam mir ein Auto entgegen, das die ganze Breite der zwei Spuren benötige. Noch dazu ein Geisterfahrer, die zwei Spuren gehen in die selbe Richtung?in meine.
"Toll" dachte ich mir "Ein besoffener und/oder Irrer, ausgerechnet hier und jetzt" Er war jetzt schon recht nahe und ich konnte das Auto nun besser erkennen. Es war ein großer, neuer Mercedes. Ich wechselte die Fahrspur was er mir sofort gleichtat. Der Irre wollte mir rein donnern, keine Frage.
"Wenn du dich schon umbringen willst, du blödes Arschloch, dann fahr in eine Wand, aber nicht mir rein" fluchte ich. Im letzten Moment riss ich das Lenkrad herum und bog rechts ab. Dabei überholte mich das Heck des Dodge?s und ich stand quer auf der Straße.

Das war knapp und aus den Augenwinkeln sah ich das Gesicht des Mercedesfahrers. Das war kein Irrer oder Besoffener sondern einer dieser Zombieärsche. Es war eindeutig, er hatte die grau-grüne Haut, die gelben Augen und die Beule am Kopf
"Mist, gibt?s von denen wirklich schon so viele, oder sind die alle hinter mir her?" ging es mir durch den Kopf. Ich fuhr die Straße entlang und bog die nächste links ab. Auch hier kam ich rüber in den Dreiundzwanzigsten. Ich fuhr an dem Haus vorbei, in dem meine Wohnung war und verlangsamte mein Tempo, denn hier war Leben auf der Straße, wenn man das so bezeichnen konnte.
Zwei Zombies schubsten sich herum, keine Ahnung warum. Als ich langsam an ihnen vorbei fuhr, schrien sie laut auf, machten aber keine Anstalten, sich mir in den Weg zu stellen oder mich zu verfolgen. Zehn Sekunden später änderten sie ihre Meinung genau wie die mindestens hundert Anderen die aus allen Richtungen angestürmt kamen und dem Dodge nachliefen.
Sie liefen verdammt schnell, aber nicht so schnell, als dass es nicht ausgereicht hätte mal ordentlich aufs Gas zu steigen und sie so 20 Sekunden später aus dem Rückspiegel verschwinden zu lassen.

Bei der nächsten Gelegenheit bog ich wieder links ab und danach wieder nach rechts und ich war wieder auf der Laxenburger Straße. Hier konnte ich einfach schneller fahren. Ein paar Zombies sah ich zwar noch, diese schienen sich aber nicht weiter für mich zu interessieren. Ansonsten war alles wie ausgestorben was mich ziemlich beunruhigte.
Warum flüchtet niemand, warum kämpfte niemand gegen diese verdammten Zombies?
"Weil die alle machen was man ihnen gesagt hat und sich zuhause verbarrikadieren" antwortete ich mir selbst und fügte hinzu "Nur ich durchgeknallte Verrückte fahre durch die ganze Stadt auf der Suche nach etwas Gesellschaft." Aber mal ehrlich, möchtet ihr euch in so einer Situation allein zuhause einschließen und auf Rettung hoffen?

Also ich wäre durchgedreht. Endlich, ich war da. Ich stellte den Wagen ab und vergewisserte mich das niemand in der Nähe war, doch es war alles ruhig. Soweit, so gut. Auf meinem Handy sag ich, das ich die versprochene viertel Stunde nicht ganz einhalten konnte aber die tatsächlich gebrauchten zwanzig Minuten stellten wahrscheinlich trotzdem einen Rekord für die Ewigkeit dar. Mit Handtasche, Autoschlüssel und Schlagstock bewaffnet ging ich erst zum Haus und dann über die Treppe bis zur Wohnungstür von Monis Eltern.
Ich läutete. Nichts. Nochmal. Wieder nichts. "Max? Maaaxi, ich bin es, Sandra, las mich doch bitte rein." Nichts. "Nein, bitte nicht" dachte ich mir als ich doch noch hörte, wie der Schlüssel im Schloss gedreht wurde.
Und da stand er, mit großen, verheulten Augen starrte er mich an und stammelte: " Sasasandra?" "Ja" antwortete ich, drängte ihn in die Wohnung und verschloss die Tür.
"Bist du wirklich ganz allein?" fragte ich ihn. Er antwortete mit einem Kopfnicken und begann wieder zu weinen. Ich nahm in die Arme und wir weinten gemeinsam, Haltet mich für verrückt, aber das tat unheimlich gut. Nachdem wir uns ausgeheult hatten, standen wir noch eine Weile so da und Max drückte sich immer fester an mich, bis ich spürte das er hart wurde?ihr wisst was ich meine. Ich streichelte ihm sanft über den Rücken und sagte: "Komm maxi, gehen wir zur Couch und unterhalten uns, Ok?" Er löste die Umarmung, nickte und sah an sich herab und murmelte: "Tut mir leid."
"Das macht doch nix, das kann jedem passieren" antwortete ich. Ich nahm ich bei der Hand und führte ihn zur Couch. Ich wollte unbedingt wissen, wo seine Familie abgeblieben war, vor allem seine Schwester- Als wir saßen fragte er mich plötzlich:
"Willst du was zu trinken oder so?"
Ich musste grinsen, was seinen eh schon roten Kopf vollends zur Tomate werden lies. "Gott, glaubt der etwas, wir haben hier ein Rendezvous oder sowas" fragte ich mich im Stillen, antwortete aber: "Nein, im Moment nicht Max, bitte erzähl mir was seit gestern Nachmittag passiert ist. Wo sind alle und warum hast du Monis Handy?"

Nun, ich will euch jetzt nicht alles was mir Max erzählt hat wiedergeben, es waren auch etliche, für mich nicht gerade sehr interessante Informationen dabei, wie z.B. dass er fünfmal am Klo war und sich jedesmal danach brav die Hände gewaschen hat, aber ich erfuhr auch das was ich wollte. Er hatte mit seinen Eltern Nachrichten gesehen und irgendetwas Schlimmes musste wohl passiert sein, so seine Schilderung. Seine Eltern wollten nur schnell noch einkaufen gehen und gleich wieder heimkommen. Moni hatte ihr Handy vorgestern hier liegen gelassen und wollte es gestern Abend abholen, ist aber nicht aufgetaucht. Als er mir das erzählte, fing er wieder an zu weinen und ich musste ihn in den Arm nehmen und streicheln damit er einigermaßen ruhig blieb.

Nachdem er sich wieder etwas beruhigt hatte fragt er: "Was machst du jetzt? Bleibst du bei mir bis Mama und Papa wieder da sind?"
"Tja, gute Frage" dachte ich mir. Was tun? Sollten wir hier eine Weile bleiben oder weiterziehen. Seine Eltern waren wahrscheinlich tot, was ich Max natürlich nicht sagen konnte, aber was war mit Moni? Vielleicht hatte sie sich in ihrer Wohnung verschanzt. Also faste ich einen Entschluss und sagte: "Max, ich finde wir sollten zu Moni fahren und schauen ob sie zuhause ist, vielleicht sind ja sogar deine Eltern bei ihr." Er schien darüber nachzudenken und meinte schließlich: "Und wenn sie dann gleich hierherkommen und ich bin nicht da? Dann machen sie sich bestimmt Sorgen oder werden böse. Sie haben gesagt ich soll hier auf sie warten."
Oje, das wurde schwieriger als ich dachte: "Klar, ich kann ihn auch hier zurück lassen und alleine zu Monis Wohnung fahren, wahrscheinlich wäre ich ohne ihn sogar besser dran" dachte ich, aber das brachte ich nicht über mich. Dafür hatte ich Max zu gern, spätestens nach unserer gemeinsamen Heulsession, also erwiderte ich:
"Hmm, ich glaub nicht das sie böse werden, sie haben ja gesagt, dass sie gleich wieder da sind, aber anscheinend ist ihnen was dazwischen gekommen, also suchen wir sie. Und falls sie wirklich vor uns wieder hier sind, schreiben wir ihnen einen Zettel, dass sie sich keine Sorgen machen müssen, Ok?

"Hmm" machte er "Ich glaub so könnte es funktionieren." Dabei grinste er mich schelmisch an, als ob wir gerade einen Streich ausgeheckt hätten. "Na bitte, der gute alte Sandra Berger Charme funktioniert doch noch" dachte ich mir. Ich zwinkerte ihm zu und sagte: "Dann zieh dir doch warme Kleidung an, im Pyjama wird dir sonst kalt." Er lachte, nickte und trottete zu seinem Zimmer. Ich fügte noch hinzu. "Und zieh dir Turnschuhe oder sowas an, damit du zur Not schnell laufen kannst." "Ok" sagte er und verschwand in seinem Zimmer.

Soweit zufrieden mit mir zündete ich mir eine der PallMall Zigaretten an, die am Tisch lagen und steckte die restliche Schachtel in meine Handtasche. Ich konnte einfach nicht daran glauben dass der Besitzer noch lebte. Ich schaltete den Fernseher an und stellte überrascht fest dass nur ein Testbild lief. Also zappte ich weiter und siehe da, ich wurde fündig. ARD funktionierte und brachte natürlich Nachrichten. Ein mir unbekannter Mann berichtete gerade aus Rumänien.

"Hier, wie in anderen Ostländern ist die Lage dramatischer als bei uns, viel mehr Infizierte pro Kopf als im Westen. Das Chaos herrscht hier und die Infizierten scheinen jede Minute mehr zu werden. Zwar gehen Militär und Polizei hier mir äußerster Gewalt gegen die Infizierten vor, aber ein Plan scheint zu fehlen." Danach noch das übliche Blabla der Journalistin im Studio bis weitergeschalten wurde zum Korrespondenten nach Wien. " die Lage ist hier bei weitem schlimmer als in den meisten anderen westlichen Ländern. Erst jetzt wurde der Notstand ausgerufen und dem Bundesheer die nötigen Befugnisse zugestanden um gemeinsam mit der Polizei durchzugreifen. Noch wirkt hier aber alles sehr chaotisch und wie gelähmt. Es sind kaum Polizisten auf den Straßen zu sehen und weit und breit keine Militärkräfte, außer hier beim Parlament das von einem großen Aufgebot bewacht wird und ihn dem ein Krisenstaab tagt. Bis es her neues zu berichten gibt gebe ich zurück ins Studio."

In diesem Moment habe ich mir zum ersten mal gewünscht lieber Deutsche statt Österreicherin zu sein?naja, fast.
Als Max aus seinem Zimmer kam schaltete ich den Fernseher aus und musterte ihn. Sah ja ganz gut aus, bereit im Notfall Zombies zu vernichten. Mein Held. Gott war ich verzweifelt, aber ich musste ihn mitnehmen, also beschwor ich ihn:
"Maxi, du musst mir jetzt ganz genau zuhören, ok?"
"Ok"
"Gut, ich will dass du da draußen genau das machst was ich dir sage, versprochen?"
"Ja"
"Cool, Maxi, es kann vorkommen dass wir auf Leute treffen die uns wehtun wollen. Versprich mir dass du still bist, niemanden auf uns aufmerksam machst und auf niemanden zugehst oder so, selbst wenn es deine Eltern oder Moni sind, erst wenn ich dir sage dass es ok ist, verstanden?"
"Mhm" Meinte er und nickte.
"Gut" sagte ich und küsste ihm auf die Wange um ihm Mut zu machen, denn er sah sehr ängstlich aus, was ich ihm nicht verübeln konnte. Der Kuss auf die Wange zauberte aber wieder ein Lächeln auf sein Gesicht und eine gesunde Röte. Ich streichelte ihm sanft über die Wange. Um das was ich damit erreichen wollte nochmal zu untermauern sagte ich schließlich: "Du brauchst keine Angst zu haben Maxi, wir sind jetzt ein Team, du und ich, und solange wir zusammen sind und du machst was ich sage, dann uns nix passieren, aber vergiss die bösen Menschen die uns wehtun wollen nicht."
"Ok" sagte er und sah mich groß an. "Ein Team" flüsterte er ehrfürchtig und dann strahlte er mich an.
"Ja, ein Team Maxi, wir zwei schaffen das" sagte ich noch und lächelte ihn an. Dann drückte ich ihm den Polizeiknüppel in die Hand und trug ihm auf notfalls damit zuzuschlagen, am besten auf den Kopf. Er sah mich verständnislos an und meinte: "Aber ich kann doch niemandem wehtun." Ich atmete tief durch und sagte. "Nur wenn jemand versucht dir wehzutun?weißt du was Notwehr ist?" Er nickte. "Gut, genau dass ist das wenn einer dieser Typen auf dich zukommt." Ich erklärte ihm jetzt noch woran er sie erkennen konnte und er versprach mir schließlich sich im Notfall zu verteidigen. Ich holte das große Küchenmesser aus meiner Handtasche und verfluchte mich selbst dafür, nicht mit einer Pistole umgehen zu können. In der anderen Hand hielt ich die Autoschlüssel und die Schlüssel für die Wohnung.

Kurz bevor wir aufbrachen hatte ich eine Idee:
"Maxi, haben deine Eltern vielleicht einen Schlüssel für Monis Wohnung?" Er nickte und sagte "ja". Dabei deutete er auf einen der Schlüssel in meiner Hand "der da".
"Ohh, cool, gut, dann las uns aufbrechen."

So leise wie möglich verließen wir die Wohnung und über die Treppe das Haus. Ungehindert kamen wir auf die Straße und auf der anderen Seite wartete schon der Dodge auf uns. Leider war der Dodge nicht der einzig der auf uns wartete, denn genau vor dem Auto lungerten zwei Gestalten, die den Innenraum des Wagens inspizierten.
Wieder verfluchte ich mich, nicht mit der Pistole umgehen zu können. Da das Auto unsere einzig Chance war hier wegzukommen rief ich:
"Hey!"
Die Gestalten drehten sich um und starrten mich an. Zu meiner Überraschung waren es offenbar keine Zombies. Es waren zwei Jungs, ich schätzte sie ungefähr so alt wie Max ein. Der eine sah aus wie einer dieser Möchtegerngangsta, der andere eigentlich recht normal. "Hey Bunny", rief der Gangsta-Azubi "Was geht, ist doch nicht deine Karre oder?"
"Doch" antwortete ich und klimperte mit den Schlüsseln. Die zwei sahen sich an und grinsten. Jetzt kamen sie auf uns zu und Max sah mich ängstlich an. Jetzt sah ich auch die blutverschmierten Baseballschläger die die Beiden trugen. Diese schwenkten sie jetzt bedrohlich, blieben aber ungefähr zwei Meter vor uns stehen und der Normalo sagte.
"Hi, ich bin Markus und der Loser da heißt Kevin. Wir haben uns gedacht, naja, wir könnten vielleicht mit euch kommen. Hey, wir könnten dich beschützen, deine Bodyguards sein, wir haben schon mindestens 20 dieser Typen die Birne eingeschlagen, die sind echt null Problem für uns. Naja, aber wir wollen auch hier weg." Yo" fügte Kevin hinzu.

Ich war erstmal baff. So kann man sich täuschen. Ich dachte die wollten uns fertigmachen und uns den Wagen klauen, dabei schienen sie recht nette Burschen zu sein. Richtig nervös wirkten sie und sahen mich jetzt flehend an. Puhh, das war keine leichte Entscheidung. Klar, zu viert hätten wir sicher bessere Chancen, aber ichkannte die zwei ja gar nicht. Wer konnte wissen was die wirklich vor hatten. Nach Unterstützung suchend sah ich zu Max, der aber nur mit den Schultern zuckte. Sein Blick schien zu sagen: "Hey, was fragst du mich, du bist die Erwachsene." Markus und Kevin wurden immer nervöser und diesmal ergriff Kevin das Wort.
" Ähh, du, wir wollen ja keinen Stress machen, aber nimm uns doch bitte mit. Hier ewig herumstehen könnte auf jeden Fall recht ungesund für uns alle werden, du weißt ja, die Typen tauchen immer einfach so auf."
Da hatte er recht. Ich traf also meine Entscheidung und versuchte so hart wie möglich zu klingen. "Ok Jungs, ihr könnt mitkommen, aber nur unter einer Bedingung. Ich hab hier das Kommando und ich lass mich nicht verarschen, alles klar?"
Die beiden sahen sich an, nuschelten sich was zu, bevor sie sich wieder zu mir wandten und Markus sagte:
"Klar, ist cool, du bist die Chefin, sagst wos lang geht und wir sind deine Beschützer." "Yo" fügte Kevin wieder hinzu. Ich verdrehte die Augen und meinte dann mit leicht resignativen Tonfall: "Gut, dann lasst uns hier abhauen, ihr drei Helden."

Wir kurvten durch die Gegend, unsere neuen Freunde saßen auf der Rückbank und Max neben mir am Beifahrersitz. Die zwei löcherten mich mit Fragen über das Auto, die ich aber nur zum Teil beantworten konnte. Max war die ganze Zeit still gewesen, bis er schließlich sagte. "Ichh bin auch dein Bodyguard." "ja, ist gut" antwortete ich und lächelte in an. Kevin lehnte sich zu mir vor und fragte: "Hey, süße, ist dein Kumpel hier ein bissl blemblem oder so?"
Ich stieß ihn an, so dass er wieder auf seinem Platz saß und schrie ihn an.
"Nein, ist er nicht du Arschloch und wenn du noch mal sowas sagst, oder mich Süße nennst, kannst du wieder zu Fuß gehen!" Sein Freund Markus kriegte sich nicht mehr ein vor lachen und meinte zu Kevin. "Alter, voll abgeblitzt" und an mich gewandt:
"Jetzt weißt du, warum ich ihn einen Loser genannt hab, mein Kumpel hier hat keine Ahnung wie man mit einer Lady zu reden hat." Dann rammte er Kevin den Ellbogen in die Seite, worauf dieser nuschelte:
"Yo, sorry, ok?"
"Jaja, ist gut" gab ich zurück.
Gott, was hatte ich mir da eingefangen. Eine moderne Version von Beavis and Butt-Head?

Nach wunderbaren zwei Minuten des Schweigens durchbrach Markus das schweigen und fragte: "Wie heißt ihr zwei eigentlich?" Ohh, das hatte ich ganz vergessen. So gesehen war es wohl gar nicht so schlimm dass Kevin mich vorher Süße nannte.
"Ich bin Sandra und mein Freund hier ist Max." Nach dem jetzt das kam was kommen musste, nämlich Sätze wie: "Hey, Sandra, cool" oder "Yo Max, alles klar?" kehrte wieder etwas Ruhe ein und ich zündete mir eine an. Kevin schnorrte sich ein, Markus war wohl Nichtraucher oder er traute sich nicht zu fragen. Mir war es recht, mehr für mich.
Draußen gab es auch einiges zu sehen, aber nirgends Menschen. Dafür aber einen Haufen dieser Zombies. Zwei sahen wir auch Autofahren. Offenbar waren sie noch am üben. Der eine fuhr immer wieder an und blieb sofort wieder stehen. Der andere führ gegen eine Hauswand, setzte zurück und fuhr wieder gegen die Wand. Irre. Einige liefen uns auch kurz nach und es waren mittlerweile viel mehr, als noch vor circa einer Stunde. Aber immer in großen Gruppen, in der einen Straße waren hunderte, die nächste Straße konnte wieder absolut leer sein.

Was ich echt nicht fassen konnte. Keine Polizei, kein Bundesheer. Nix. Wo waren die Penner alle? Und wo waren die ganzen Möchtegernrambos und Waffennarren? Ich wollte nicht weiter darüber nachdenken, außerdem waren wir fast bei Monis Wohnung angekommen. Ich hoffte dass ihr Straße zu denen gehörte, wo keine Zombiemassen herumliefen. Als ich in die Straße einbog sah ich zwei dieser Zombies, direkt in ihrer Straße allerdings war niemand zu sehen. Ich hielt vor dem Haus in dem Monis Wohnung war an und sah im Rückspiegel die zwei Zombietypen wie sie anscheinend planlos über die Straße torkelten.
Zu meinen drei Mitstreitern sagte ich: Lasst uns hier im Wagen fünf Minuten warten, wenn dann keine Zombies kommen, lasst uns reingehen." Alle drei nickten, doch Markus und Kevin wollten wissen was wir hier drin überhaupt suchen, also erzählte ich es ihnen. Als Antwort bekam ich ein Doppeltes "ist cool". Vielleicht waren die Zwei doch ganz ok, jedenfalls hatten sie bis jetzt nicht widersprochen.

4. Teil (3. Kapitel)
 
Ich finde den Teil sehr interessat-----wie gewöhnlich^^
Das geilste war eh:"In ihrem Mund ein Stück Hund", oder wie auch immer du das ausgedrückt hast XD.....Naja der ein oder andere Rechtschreibfehler mindert das Lesevergnügen meinerseits aber nicht! Grüße Kili
 
Pizzaservice spare ich mir. Wieso Stärkung muss sein.xDD
 
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