Die Welt im Kleinformat

RoninXM

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In diesem Blog möchte ich euch ein Hobby vorstellen, welches nach meiner Kindheit lange in Vergessenheit geriet und mich erst seit kurzem wieder beschäftigt: der Modellbau.

Alles fing in den frühen 90er-Jahren an, als ich mein erstes Minikit-Modell einer F-14 Tomcat bekam. Bei diesen Minikits handelt es sich im Grunde um bessere Überraschungseimodelle im Maßstab 1:200 und kleiner, die bereits voll bemalt und ganz einfach steckbar sind. Dieser Funke reichte aus, damit daraufhin stetig mein Taschengeld für weitere Kits drauf ging.
Irgendwann wuchs in mir dann der Wunsch, sich an größeren, schwierigeren Modellen zu versuchen. Dabei handelte es sich dann um den Maßstab 1:144. Was ich jedoch dabei nicht bedacht war, dass nun eine gewisse Ausstattung von Nöten war. Zum 20 DM - Modell gesellten sich somit weitere 30 DM für Farben, Kleber, Pinzette und weiteres Zubehör. So bastelte ich also mit meiner kindlichen Unbedarftheit die ersten Klebemodell. Kurz darauf wurde mit dem Maßstab 1:72 ein weiterer Schwierigkeitsgrad hinzugefügt.

Leider vertragen sich solche Modelle mit einer Sache überhaupt nicht: Ungeduld, die man als Kind ja reichlich besitzt. Somit musste das Modell unbedingt schnellstens fertig werden. Der Leim konnte nicht richtig trocknen und fast frische Farbe wurde aus Versehen über das ganze Modell verschmiert.
Außerdem kam noch ein anderes Problem dazu: konnte man die Kleinen noch gut mit dem Pinsel bemalen, sah dies bei 1:75-Flugzeugen (ca. 20cm) nicht mehr unbedingt gut aus. Lackieren war also das Zauberwort. Mein Vater hatte ein Einsehen und so bekam ich ein Airbrushset. Dies funktionierte Anfangs auch sehr gut. Nur war ich leider zu faul, das Equipment auch immer gründlich zu reinigen. Es kam, wie es kommen musste. Irgendwann waren die Kanülen verstopft und nicht funktionierte mehr. Frustriert gab ich dann auch mit 14 den Modellbau auf. Zu dieser Zeit begann man sich ja sowieso, für andere Dinge zu interessieren....

Vor einer Weile entdeckte ich beim Aufräumen des Kellers meine alten Modellfarben und ein ungebautes Modell einer A10-Thunderbolt im Maßstab 1:48 (ca. 1/2m Spannnweite). Diese hatte ich mir früher mal gekauft, aber mich nie ran getraut. Als Skill-Level war ja auch "5" angegeben, der bei Revell höchste Grad.

Mein Ehrgeiz war neu entfacht. Blieb vorher nur eine Frage: wie lackieren? Die Antwort sprang mir kurz darauf im Baumarkt entgegen, als ich 250ml-Autolacke für knapp 4? im Regal vorfand. Jetzt konnte es also los gehen. Noch ein Paar Modellbaufarben (1? pro Töpfchen) und Leim gekauft und frischen Mutes gings ran an Werk.
Nach einigen Wochen unsteten Bastelns hat mich das Ergebnis ziemlich überzeugt. Etwas Neues musste her. Da Flugzeuge allerdings nicht mehr ganz meine Passion sind, entschied ich mich für Modellautos. Ein passender Maßstab war auch schnell gefunden (1:24 bzw. 1:25). Die Wägelchen sind ca. 20cm lang. Auch ist die Teileanzahl mit 100-150 hoch genug, um viele Details zu zeigen.
In den letzten 2 Jahren stieg meine Sammlung immer mehr an, so dass ich mich sogar für eine schicke, beleuchtete Glasvitrine fürs Wohnzimmer entschied. Das Ergebnis meiner Bemühungen könnt ihr in der Galerie betrachten. Auch wenn ich mit einigen Modellen nicht ganz zufrieden bin. Ebenfalls haben sich einige Importmodelle eingefunden, die es in D leider nicht zu kaufen gibt (z.B. der Tumbler oder der Delorean aus Zurück in die Zukunft). Meine neuste Errungenschaft ist Ferraris neues Flaggschiff - der LaFerrari.
Am meisten beeindruckt mich eigentlich die Detailgenauigkeit der Revell-Modelle. Da besteht selbst der Motor aus 30 Teilen und man baut Details wie Radaufhängungen oder Kardanwellen, obwohl man sie bei dem fertigen Modell nicht mal mehr richtig sieht. Anderer Hersteller (z.B. Tamiya bieten aber auch hochwertige Bastelsätze an).

Was ziert derzeit mein Regal?

- A-10 Thunderbolt [bild11]
- Ferrari Califonia
- Ferrari Enzo
- La Ferrari
- Audi R8 V10
- BMW Z3
- BMW M3 DTM
- Mercedes SLS AMG
- Batmobile Tumbler (Nolan)
- Batmobile (Burton)
- Batboat (Schuhmacher)
- Delorean DMC12

Derzeit ist ein Shelby GT500 in der Vorbereitung.

Und nun viel Spaß beim Durchstöbern der Bilder!
 
Schönes Hobby, habe selber zwischen ca. 50 Flugzeuge Bj. 1910-1950 in der Vitrine stehen und auch ein paar einzelne Schiffe. Gerade die Schiffe haben viele Teile die max. 1 mm groß sind und nach dem kleben natürlich auch noch bemalt wurden. Da ist viel Konzentration, Fingerspitzengefühl und Geduld gefragt.
Ich habe großen Respekt vor jedem der so was macht, meistens wissen andere gar nicht was in einem Modell für eine Arbeit drinsteckt.
 
Danke! Ja, das stimmt. Bis man wirklich zufriedenstellende Ergebnisse erhält, ist wirklich etwas Übung nötig. Als Neueinsteiger muss man davon ausgehen, dass man die ersten Modelle an irgendeiner Stelle versaut.

Aber Spaß macht es auf jeden Fall, wenn man die nötige Geduld mitbringt.
 
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