Der Origiami-Killer verhält sich immer wieder so, wie es der Origami-Killer eigentlich nicht tun würde. Vieles ergibt überhaupt keinen Sinn, wenn man weiß, dass er der Mörder ist. Das Spiel belügt hier also den Spieler und das vorsätzlich und nicht aus Versehen, wie man es von gut geschriebenen Filmen kennt - in solchen Filmen hat man halt das gesehene falsch interpretiert, aber hier ist das nicht möglich. Außerdem gibt es ja immer wieder die Aussetzer von Ethan, nach denen er mit einer Origami Figur in der Hand wieder zu sich kommt. Das sollte ursprünglich eine mentale Verbindung zwischen dem Mörder und ihm darstellen. Wurde aber eben komplett aus der Story getilgt... Nur die Aussetzer + Origami sind geblieben
Das ist einfach nur mies erzählt und nicht richtig aufgeräumt.
Nicht zuletzt waren zwei der vier spielbaren Charaktere ziemlich überflüssig und hätten locker rausgeschrieben werden können ohne großartig den Kern der Geschichte zu verändern. Denn wirkliche Charaktertiefe und Relevanz für die Geschichte besaßen sie nicht wirklich. Das wirkte auf mich auch wieder nur wie ein Stilmittel zum Strecken der Spieldauer, wie so vieles in diesem Spiel. Allein das Tischdecken hat mich WAHNSINNIG genervt. Oder das Pizzaschneiden... Oder das Aufstehen... Das Point & Click Adventure-Genre wurde aufs Abstellgleis verbannt, weil die Puzzle unnötig umständlich geworden waren und gar nicht mehr für die Handlung relevant waren. Genau diese Umständlichkeit lebt HR aber immer wieder unverschämt aus...
Die Tränen kamen mir eigentlich nie bei HR. Allein die ganz wenigen Soundsamples beim Rufen nach Jason wirkten unfreiwillig komisch. Da hätte man locker ein paar mehr aufnehmen können, um vielleicht die Verzweiflung bei jedem Ausruf ein wenig zu steigern. Aber immer die selben Samples rissen mich da komplett raus.