Lord British befriedet das Weltall

Goemon

Erfahrener Benutzer
Mitglied seit
31.08.2008
Beiträge
227
Reaktionspunkte
0
Er ist auf den Grund des Ozeans getaucht, hat die Antarktis bewandert und flog mit einer MIG bis an die Grenzen unserer Atmosphäre. Unsterblichkeit erlangte er jedoch erst durch die Entwicklung von Ultima, was hoffentlich auch jüngeren Zockern noch ein fester Begriff des RPG-Genre ist.
Gestern startete Richard Garriott zu einem Ausflug im kasachischen Baikonur. An Bord eines Sojus-Raumschiffes TMA-13 fliegt der Chefentwickler von NCsoft Nordamerika seinem bislang größten und kostspieligsten Abenteuer entgegen. Er ist der sechste und vielleicht am besten geeignete Weltraumtourist. Von einer echten Astronauten-Karriere trennte ihn nämlich ausschließlich sein Sehfehler.

Der exzentrische Programmierer hat sich für die kommenden Tage viel vorgenommen. So wird er an Bord der ISS nicht nur einige gewichtige Hände schütteln, sondern auch höchst selbst maßgeblich an mehreren Experimenten mitarbeiten. Im Auftrag seines Vaters, der in den frühen Achtzigern selbst im All unterwegs war, soll er ferner Experimente zur Protein-Kristallisation für dessen Biotech-Firma durchführen. Ganz nebenbei eröffnet Garriott noch eine kleine Kunstausstellung mit Werken seiner Mutter und zeugt möglicherweise in Eigenarbeit weitere Gemälde. Der kommerzielle Erfolg jener Kunstgalerie dürfte sich bei dem momentan sehr geringen Besuchervolumen der Raumstation aber in sehr engen Grenzen halten.

Nicht ganz zufällig handelt es sich bei dem letzten Projekt der Entwicklerlegende um Tabula Rasa, ein MMORPG mit Zukunfts-Szenario. In einer seiner Schlafanzugtaschen fliegt eine Speicherkarte mit den gesicherten Avataren sämtlicher Tabula-Rasa-Spieler mit ins All. Die Spielerdaten werden somit für lange Zeit und für zukünftige außerirdische Generationen auf der Raumstation hinterlegt. Wenn dann in 10.000 Jahren mal wieder eine Zivilisation unsere Erde bevölkert und leistungsfähige Computer herstellen kann, hat sie gleich was zum zocken. Ob Garriott auch für leistungsschwache Aliens vorgesorgt und ein paar Ultima-CDs beigelegt hat, ist momentan nicht bekannt. Fest steht aber, dass sich die übrigen Softwaredesigner schwer tun werden, diese Aktion zu überbieten.
 
Zurück