Mein Bericht von der SPIEL und Comic Action 2011

S

StHubi

Gast
Vor kurzem habe ich dieses (nur leicht veränderte) Gespräch per ICQ mit einer Freundin von mir geführt:
15:23:38 StHubi: Huhu, Anna! :D
15:23:59 StHubi: Ich war letzten Donnerstag und Freitag auf der Spielemesse. Es wäre genial gewesen, wenn du auch da gewesen wärst...
15:26:45 Anna: Hö - Wieso?
15:26:44 StHubi: Na weil ich jemanden mit starken Armen zum Tragen meiner Einkäufe gebraucht hätte
15:27:04 Anna: :D

Es war wieder mal so weit: Vom 20. bis 23. Oktober 2011 fand in der Grugahalle in Essen die Spielemesse 2011 statt. Mit dabei war auch die Comic Action Messe 2011, die sich mit der Spielmesse ein paar Hallen teilt. Man konnte wieder vor allem Spiele ausprobieren und einkaufen. Comics durfte man zwar nicht ausprobieren, aber dafür immerhin streng limitierte Sammlerausgaben oder einfach nur Sammlerstücke kaufen.
Tag 1
Am ersten Tag habe ich mich von meiner Mutter zur Messe fahren lassen, da die seit einiger Zeit nur 10 Minuten von dort entfernt arbeitet. Gerüchte, dass ich sie dazu ermutigt hätte diese Stelle anzunehmen, damit sie das machen kann, sind stark übertrieben!

Wie jedes Jahr bin ich selbst an den ersten beiden Tagen der Messe dort gewesen. Am ersten Tag habe ich mich hauptsächlich auf die limitierten Comichefte und Bücher diverser Verlage konzentriert. Vor ein paar Jahren war ich erst am zweiten Tag auf der Messe und habe diverse Comics nicht mehr bekommen, da sie schon alle verkauft waren.
Dieses Jahr waren die Comichefte Spider-Man 91, Fear Itself 1 und Spider-Man/Fantastic Four jeweils in streng limitierter Auflage für mich dabei. Wie jedes Jahr bin ich zuerst zum Stand der Panini Comics gegangen, um diese Ausgaben abzugreifen. Es warteten aber bereits wieder extrem lange Schlangen an diesem Stand auf mich. Dort fand am zweiten Tag auch ein Kostümwettbewerb statt, von dem ich immerhin ein Foto schießen konnte (ich war da bereits auf dem Weg nach draußen).

An diesem Tag musste ich auch überrascht feststellen, dass Microsoft ein Kinect-Mobil aufgestellt hat. Ich weiß nicht, wie erfolgreich das Ganze auf dieser Messe war, aber ich hatte eher den Eindruck als wäre das Interesse daran ziemlich gering. Denn genau genommen hat man sich hier das falsche Zielpublikum ausgesucht. Auch Heroes of Might & Magic 6 hatte einen Stand, der eher selten besucht wurde. Genau genommen ist das ein digitales Brettspiel, wie einer der Mitarbeiter erklärte. Vermutlich hat er damit recht, aber trotzdem mutet das ein wenig fehl am Platze an?
Mein nächstes Ziel war der Pegasus Spiele Stand. Dort habe ich mir dann Munchkin Zombies 2, das Shadowrun Quellenbuch Rhein Ruhr Megaplex in der Limited Edition sowie die lang erwartete Shadowrun Box Schattenrüstzeug zugelegt. Das Rhein Ruhr Megaplex sieht so edel aus, dass ich mich kaum traue es aufzuschlagen. Es wurde in Leder gebunden mit silbernem Beschlag an den Ecken sowie einem silbernen Hologramm auf dem Cover. Es sieht gut aus und fühlt sich auch gut an. Die Limited Edition enthält außerdem eine Kurzgeschichte, die der normalen Ausgabe fehlen wird. Die normale Ausgabe folgt in wenigen Wochen nach der Messe.
Den Titel "Spiel des Jahres" trägt dieses Jahr das Spiel Qwirkle, das mich persönlich aber überhaupt nicht angesprochen hat. Es wirkt zumindest beim Zuschauen wirklich sehr simpel und ich habe es daher nicht mal ausprobiert (was sowieso aufgrund des Andrangs eher schwierig war).
Den "Deutschen Spielepreis" hat das Spiel 7 Wonders abgeräumt, das ich aber ebenfalls nicht gespielt habe. Wie auch im letzten Jahr haben Freunde von mir sich die Preisträger bereits zugelegt und auf der Messe Spiele auszuprobieren, die ich in einigen Wochen sowieso spielen muss? äh? will, halte ich für Zeitverschwendung.

Auch nicht gespielt habe ich das interessante, neue Spiel von Games Workshop namens Warhammer ? Dreadfleeet. Dabei handelt es sich um ein Spiel auf einer riesigen See-Stoffkarte, bei dem man mit Kriegsschiffen und anderen "Wasserfahrzeugen" aus dem Warhammer Universum gegeneinander kämpft. Allerdings wird das Spiel wie auch das ursprüngliche Table-Top-Spiel Warhammer mit einem Zoll Stab gespielt. Solche Spiele sind mir bereits von Grund auf zu umständlich/kompliziert. Das kann aber auch daran liegen, dass ich keinerlei Augenmaß besitze, muss aber nicht!

Arg schockiert wurde ich am Verkaufsstand eines Händlers, der in meinen Augen eines der faschistischen Kinderspiele überhaupt angeboten hat! Schnappt Hubi mag auf den ersten Blick so wirken, als würden kleine Kinder nach Anleitung eines elektronischen Geräts mit Sprachausgabe mit Hasenspielsteinen einen Geist namens Hubi jagen. Doch da steckt viel mehr dahinter! Bereits im jungen Alter werden hier Hubi-Hunter programmiert und durch ein simples Belohnungssystem zur Jagd auf Hubis animiert! Das sagt einem doch bereits der gesunde Menschenverstand! Ob ich das Spiel mal ausprobiert habe? Nein, ich habe nur das Cover gesehen, aber muss ich das bei diesem Titel auch noch machen???
Als alter Sparfuchs musste ich mir natürlich noch die drei Comicbände der klassischen Batman-Saga Knightfall Teil 1 bis 3 in Englisch zulegen. Auf Deutsch sind die bei Carlsen Comics in 10 Bänden zu je 20 DM erschienen, was etwa 1997 für mich unbezahlbar teuer gewesen ist. Für die englischen Bände musste ich dank Rabatt auch gerade mal 44 ? bezahlen.

An einem recht kleinen Stand der Firma 13 Mann habe ich mit einem der Verkäufer über das Spiel Aborea gesprochen. Das Material und Artwork sah wirklich toll aus und der Preis für die Einstiegsbox von 19,95 ? ist unschlagbar günstig. Der Mitarbeiter hat mich auch auf den sehr guten Download-Bereich der Webseite des Spiels hingewiesen. Dort kann man inzwischen Abenteuer und sogar Regeln für die Charakterklasse des Barden herunterladen. Das Spiel machte einen wirklich guten Eindruck auf mich, aber ich bin nun mal durch und durch Shadowrun Spielleiter und habe bereits diverse Versuche ein "Zweit-Spiel" einzuführen hinter mir. Daher kann ich hier nur Rollenspiel-Einsteigern empfehlen sich das Spiel anzusehen. Der Preis sollte die meisten Bedenken nehmen, ob es sich lohnt oder nicht.

Während der Messe hatte ich meinen Nintendo 3DS im Standby im Rucksack dabei. An beiden Tagen habe ich insgesamt über 30 Leute in meiner Mii Lobby per Streetpass getroffen und mit denen dann alle momentan verfügbaren Puzzles vervollständigt. Dank der Mii-Informationen kann ich auch sagen, dass Leute aus den USA, England, Niederlanden, Belgien, Italien und sogar Hessen oder Bayern auch auf der Messe waren. Die Messe ist also wirklich ein internationales Großereignis und wird nicht umsonst als größte Spielemesse der Welt bezeichnet.
Tag 2
Dank der passenden Eintrittskarten aus dem Vorverkauf darf man im kompletten Bereich der VRR die öffentlichen Verkehrsmittel zur An- und Abreise benutzen. Aufgrund der total überfüllten Parkplätze vor der Messe ist das auch eine wirklich praktische Idee. An diesem Tag habe ich mich mit meinen Begleitern Jan, Henning und Inga am Start-Bahnhof getroffen - ob das jetzt der Nord-, Süd-, West- oder Haupt-Bahnhof war, ist ja nicht so wichtig. Im Folgenden habe ich die von uns ausprobierten Spiele aufgelistet und meinen Eindruck zusammengefasst.

In Asura baut jeder Spieler möglichst hohe und viele Türme aus Einzelteilen zusammen. Dafür bekommt man zu Beginn des Spiels einige farblich unterschiedliche Einkäufer als Spielkarten. Jede Aktion wird auf dem Brett durch diese Einkäufer-Karten ausgelöst. Liegt bereits ein Einkäufer in einem Aktionsbereich, muss jeder Spieler dieselbe Farbe für seine Einkäufer benutzen oder er legt zwei beliebige andere Einkäufer. Wenn alle Spieler keine Einkäufer mehr haben, beginnt die nächste Runde und jeder bekommt neue Einkäufer. Das Spielsystem bietet viele strategische Möglichkeiten und macht wirklich Spaß. Generell haben Aufbauspiele eh einen "Stein im Brett" bei mir, da ich es mag, wenn ein gewisser Fortschritt im Verlauf des Spiels sichtbar wird und das ist bei diesem Spiel definitiv der Fall.

Das Kartenspiel mit unterstützendem Brett Discworld Ankh Morpork war eine echte Enttäuschung für mich. Das Spielbrett ist eine wirklich gut gezeichnete Karte von Ankh Morpork von der Scheibenwelt. Jede Karte repräsentiert eine Person aus der Romanwelt der Scheibenwelt. Leider empfand ich die Karten als absolut nicht ausbalanciert. Inga hatte zum Beispiel etwa 15 Karten, die es ihr erlaubten pro Zug eine zweite Karte zu spielen. Ich hatte davon eine und habe verloren, was nun wirklich nicht überraschend war. Da die Karten die Aktionen in jedem Zug darstellen, ist man ständig limitiert in seiner Handlungsfreiheit außer man hat diese Bonuskarten, was mich während des gesamten Spiels absolut genervt hat.
Das Geschicklichkeitsspiel Le Pave-Treppe (der Name ist eventuell falsch geschrieben, meine Notizen waren leider zu undeutlich) ist eigentlich gar nicht meine Art von Spiel. Mit Hilfe eines Gummibands schleudert man durch ein schmales Tor runde Holzscheiben durch ein Tor auf die Spielfeldseite des Gegners. Derjenige Spieler, auf dessen Seite zuerst keine Scheiben mehr sind, hat gewonnen. Das Spiel macht aber wirklich Spaß, auch wenn ich die Geschicklichkeit eines schielenden Esels an den Tag gelegt habe?

Als nächstes haben wir uns etwas mehr Zeit für das Spiel Kingdom Builder genommen. Wie so oft wird das Spielfeld aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt. Dadurch soll die Wiederspielbarkeit hoch gehalten werden. Des Weiteren zieht man 3 von 10 Siegpunkte-Karten, die Regeln vorgeben, wie man Siegpunkte sammelt. Auch damit wird sichergestellt, dass jede neue Partie sich anders spielt. Im Spiel selbst baut man in jedem Zug immer 3 Siedlungen auf die Hex-Felder des Spielplans. Wo man bauen darf, gibt eine Terrainkarte vor. Die 3 Siedlungen müssen immer nebeneinander liegen, wenn es möglich ist. Ansonsten darf man auch mal in anderen Bereichen anfangen zu bauen. Durch das Erreichen bestimmter Felder auf der Karte erhält man dann noch Bonus-Aktionen, wie eine vierte Siedlung zu bauen oder neben drei Siedlungen in einer Reihe noch eine Siedlung dazu zu legen, auch wenn die Terrainkarte nicht passt. Die Spielmechanik gefiel mir ganz gut, aber absolut umgehauen hat mich das Spiel auch irgendwie nicht, da es sich meist wie eine Sammlung von Regeln anfühlte und nicht wie ein "flüssiges" Spiel.

Das kleine aber feine Caminos haben wir auch noch ausprobiert. Es wird mit mehreren, verschiedenen Spielbrettern ausgeliefert. Jeder Spieler setzt abwechselnd Tetris-ähnliche Steine auf das Spielbrett. Jeder Spielstein muss mit einem Teil den Boden berühren und darf nicht "frei" in der Luft stehen. Ziel des Spiels ist es eine von oben zu sehende Linie mit der eigenen Farbe von einer Seite des Bretts zur gegenüberliegenden Seite zu bauen. Man versucht also den Gegner zu blockieren und gleichzeitig die eigene Linie weiter zu führen. Das Spielprinzip ist einfach aber dennoch genial. Nur leider war der Preis des Spiels ziemlich gesalzen, was vermutlich an den Holzteilen liegt.
Ein weiteres stark auf Holz basierendes Spiel war Kippit. Jeder Spieler startet mit einem Vorrat an unterschiedlich großen und gefärbten Steinen. Abwechselnd setzt jeder Spieler auf eine Waage diese Steine. Man muss auf die hoch stehende Seite setzen und wenn die Waage umkippt, dann bekommt der andere Spieler alle Steine, die dabei herunter fallen. Fallen bereits Steine beim Draufsetzen, erhält man die als Strafe und der andere Spieler ist dran. Wer zuerst keine Steine mehr hat, ist der Sieger. Auch diese Art von Spielen spiele ich eher selten, aber trotzdem hat mir dieses Spiel echt gut gefallen.
[bild10]Als letztes haben wir das Spiel Die Burgen von Burgund ausprobiert. Das Spiel ist eine Ausgeburt an Komplexität! Jede Runde würfeln die Spieler mit zwei Würfeln. Jeder der Würfel kann für eine Aktion verwendet werden und von diesen Aktionen gibt es haufenweise! Würde man versuchen die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Aktionen und ihrer jeweiligen Wirkung aufzuführen, könnte man vermutlich eine Doktor-Arbeit darüber schreiben! Aber was soll ich sagen: Das Spiel ist genial und nach 30 Minuten Einführung in die Regeln spielt es sich auch ganz gut und bietet fast endlose Möglichkeiten. Selbst der Glücksfaktor der Würfel wird durch "Arbeiter" gering gehalten. Jeder Arbeiter erlaubt es das Würfelergebnis um 1 zu senken oder zu heben. Arbeiter bekommt man zwei Stück, wenn man einen Würfel dafür einsetzt. Durch Wissenskarten kann man sogar mit jedem Arbeiter die Würfelergebnisse um 2 senken oder heben. Wie erwähnt, sind die Möglichkeiten endlos. Ich kann es jedenfalls jedem empfehlen, der komplexe Spiele mag.
Insgesamt hat mir die Spielemesse wieder sehr gut gefallen. Dieses Jahr bin ich allerdings etwas billiger davon gekommen, da es von Shadowrun "nur" zwei neue Artikel für mich gab. Dennoch gab es genug Möglichkeiten seine Zeit und sein Geld auf der Messe auszugeben?
Das eigentliche Highlight waren dann die Shadowrun-Sitzungen an den beiden folgenden Tagen, bei denen ich mit meiner seit etwa 15 Jahre bestehenden Shadowrun Runde insgesamt etwas über 15 Stunden Shadowrun gespielt habe.
 
Ein sehr guter Bericht, du hast sogar einige Preise verraten aber was hat das Bauklötzchen gekostet?. Diesmal bist du wohl etwas davon gekommen, nicht so viel auszugeben. Aber wie ich sehe haben einige echt zuviel Geld, gleich mit einer Wagenladung weg das haut aber ein Loch in die Portokasse. Und diesmal war ja auch was für mich dabei, mal sehen ob ich noch Kohle dafür habe.

Was Kosten die Karten eigentlich im Vorverkauf, ich will wohl nächstes Jahr auch mal hin gehen.
 
Mit dem Bauklötzchen Spiel meinst du Camino? Das hat 25 ? gekostet. Oder meintest du Kippit? Da habe ich leider gar nicht nach dem Preis gefragt... Auf der Messe gibt es übrigens oft Rabatte und Sonderangebote.

Im Vorverkauf + VRR-Aufschlag kostet eine Tageskarte für einen Erwachsenen 14,50 ?. Ohne VRR-Aufschlag sind es 11,50 ?, wenn ich mich nicht irre. Wenn du nächstes Jahr dabei bist, sag' mir mal Bescheid. Vielleicht ist dann wenigstens Zeit für ein kurzes Händeschütteln oder so auf der Messe ;)
 
Ja ich meinte Caminos 25 gehen ja noch, gegen das was ich immer Kaufe.

Rabatte sind immer schön, reich bin ich ja nicht.
Wenn es nächstes Jahr wieder losgeht, kannst mich ja noch anschreiben. So das ich mich auf alles vorbereiten kann, ein treffen wäre auch gut. Aber noch ist ja etwas Zeit, die Preise gehen ja auch.
 
Vorausgesetzt, du bist hier noch aktiv, werde ich mich ca. 1 Monat vorher melden :)
 
Ich bin schon 3 Jahre auf der Seite aber nur im Hintergrund, ich glaube schon das ich noch da bin bis es wieder los geht. Aber man weiß nie was kommt, oder was noch vor ein liegt.

gut der Blog hält es ja Fest.
 
So wie du, war ich auch mal auf dieser Seite passiv... Hat sich aber geändert dank einiger aktiver User hier. Ich hoffe, du bleibst am Ball!

Zurück zum Thema: Die Karten kaufe ich immer im Vorverkauf über Webseiten oder Reisebüros. Daher schon 1 Monat vorher die Benachrichtigung.
 
Ich bleibe solange es geht, Aktive sein macht mehr Spaß.

oder bin ich hier schon seid 2007, ich kann es einfach nicht genau sagen.
So ist es ja auch besser, so kann man alles einplanen.
 
Ja ansonsten wie immer gut geschrieben, aber für mich wäre diese Messe wohl nix. ^^
 
Danke für das Lob an alle!

@d.night: Auch nicht, wenn DU dich verkleiden würdest? Da kann man Preise gewinnen... Glaube ich... ;)

@Dragon1532: Dafür hat sich die Messe auf jeden Fall gelohnt. Da gab es einiges zu holen.
 
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