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Mr.Socrates

Claas van der Hoden

Bekanntes Gesicht
Mitglied seit
23.08.2006
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STORY
Dong-huk Koo (Rae-won Kim) ist ein Schläger und Herumhänger. Sein Vater sitzt im Knast, sein kleiner Bruder will in seine Fussstapfen treten und Kleinganove werden. Da wird Dong-huk unsanft vom "Teacher" (Shin-il Kang) und seiner Truppe rekrutiert - und in eine eigens eingerichtete Schule gesteckt. Da muss Dong-huk unter Gewaltandrohung lernen, üben und studieren. Erst als er die Abschlussprüfung gemeistert hat, erfährt er warum: Er soll Polizist werden. Dies, damit der Gangsterboss Tae-chun Jang (Tae-young Yoon) einen Mann im Corps hat. Nicht lange, und Dong-huk steigt dank seiner Insider-Kenntnisse vom Streifenpolizist zum Detective unter Captain Shin (Jong-hyeok Lee) auf.


REVIEW
None of Your Cheek-Autor Jin-won Choi gibt mit "Mr. Socrates" sein Regiedebüt. Ein grosses Wagnis ging er nicht ein und griff auf bekannte und beleibte Elemente zurück, darunter Gangster, Cops, etwas Humor, viele Schlägereien. Im schlimmsten Fall also alles Routine. Und doch: "Mr. Socrates" ist zweifellos unterhaltsam. Zwei Stunden lang grundsolides koreanisches Kino getreu dem Motto: Prügeln, Schiessen, Fluchen - auf hohem Niveau.
Im Zentrum steht der 24-jährige Rae-won Kim, bekannt aus weniger hartem Stoff wie My Little Bride, ...ing und Plum Blossom. Er liefert ein sympathisches Porträt des notorischen und gebeutelten Verlierers ab, der lernt, Konfuzius und Sokrates zu zitieren und seine "Strurm und Drang"-Phase hinter sich zu lassen. Wie alle guten koreanischen Jung-Actionhelden sieht er auch mit Platzwunden und Pflastern im Gesicht noch sexy aus. Wichtiger jedoch: Er packt die Sache mit dem nötigen Humor an. "Mr. Socrates" verkommt nie zur Gangsterkomödie, doch den meisten Aktionen hängt Sarkasmus an.
Shin-il Kang (Another Public Enemy) als emotionsloser Lehrer, Never to Lose-Fiesling Tae-young Yoon als Gangster und der dieses Jahr vielbeschäftigte Kwang-rok Oh vervollständigen die überzeugende Besetzung. Frauen gibts dagegen keine, selbst die in dem Genre sonst immer anzutreffenden Prostituierten sucht man vergebens. Die Jungs leben in einer Frauen-losen Welt. Da hat wohl jemand Tyler Durden zu ernst genommen - "We're a generation of men raised by women. I'm wondering if another woman is really the answer we need."
Doch zurück zum Film: Die Action macht Laune und ist von der ruppigen "ich prügle, bis ich blute"-Art, die Dialoge sind knackig und oft sarkastisch, die Akteure zeigen Spiellaune. Die Handlung vereint Elemente des klassischen Gangsterfilms mit jenen des Cop-Thrillers und entwickelt nebenbei eine (etwas allzu deutlich gemachte) Moral: Bub, mach was Gscheits im Leb'n. Aus den Socken dürfte dies niemand hauen, doch gegen solide gemachtes und schnörkelloses Kino ist ja schliesslich auch nichts einzuwenden.
 
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