Negativ-Beispiele für die Arbeit der USK

Brauchen wir die USK in Deutschland?

  • Ja

    Stimmen: 5 35,7%
  • Nein

    Stimmen: 0 0,0%
  • Nur PEGI

    Stimmen: 9 64,3%
  • USK?

    Stimmen: 0 0,0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    14
  • Umfrage geschlossen .
G

GenX66

Gast
Hallo Community!

Ich habe mir vor kurzem das Spiel Saints Row 2 (PS3) von 2008 gekauft und es hat mir ziemlich viel Spaß gemacht. Durch das lesen von deutschen Spielekritiken war ich jedoch etwas erstaunt, da viele Wertungen sich unter meiner ganz persönlichen Einschätzung befanden. Nach kurzer Recherche war mir klar, woran das lag: Hielt ich doch ein Exemplar der unzensierten Version in meinen Händen (UK-uncut, Pegi 18)!

Wenn ein Spiel durch Schnitte seinen eigentlichen Sinn verliert, trägt einzig und allein die im Auftrag der BPjM (Bundesprüfstelle für jugendgefährdene Medien) handelnden USK (Unterhaltungssofware Selbstkontrolle) die Verantwortung für etwaige Schnitte.
Diese Institution hat auch bei Saints Row 2 mächtig die grpße Schere geschwungen, so daß teilweise sogar paradoxe Spielszenen entstanden, die Schnitte nicht mehr rechtfertigen. Beispiel:
saintsrow2.jpg
Den gesamten Schnittbericht könnt ihr hier finden: Saints Row 2 - Schnittberichte.com (Zensur-News und Schnittberichte zu mehr als 6000 Filmen und Spielen)

Jetzt mal zum SInn dieses Threads:
Fallen euch auch noch so krasse Beispiele von Schnitten oder Beanstandungen durch die USK auf? Warum verflucht ihr ganz persönlich die USK? Kennt ihr ähnliche paradoxe Beispiele wie die teilweise nicht nachvollziehbaren Schniite bei Saints Row 2? Und wie steht ihr ganz allgemein zum Thema Jugendschutz in Deutschland, in Bezug auf Schnitte und Indizierungswut durch die USK? Eure Meinung ist gefragt! Ich bin auf weitere Beispiele gespannt!
 
Ehrlich gesagt fällt es mir schwer da eine Auswahl zu treffen. Eigentlich würde ich nein drücken aber dann hieße das ich will gar keine Prüfbehörde und das stimmt nicht, ja kann ich auch nicht sagen weil die USK so wie sie ist einfach falsch ist. Na ja und PEGI find ich lächerlich, die machen genauso viele falschen Bewertungen.

Jetzt mal zu meinem persönlichen Beispiel für ein Spiel, dass durch die USK einfach nur verstümmelt wurde:
BloodRayne 2

Die Protagonistin Rayne ist eine Vampirin. Wie es sich für Vampirspiele gehört gibt es natürlich eine ganze Menge Blut und weil es sowieso schon im Horrorgenre angesidelt ist, zerhackt Rayne ihre Gegner auch gleich noch. An einigen Stellen des Spiels ist es auch die Aufgabe, sie irgendwo aufzuspielen. Nun zeigt die deutsche Version natürlich keinerlei abgetrennte Gliedmaßen und was noch schlimmer ist nicht einen einzigen Tropfen Blut. Nicht beim Blutsaugen, nicht beim Kämpfen, nicht beim Aufspießen.
Das Spiel ist buchstäblich blutleer.

Englische Version
http://www3.schnittberichte.com/www/SBs/3604/blutspritzer3.jpg
Deutsche Version
http://www3.schnittberichte.com/www/SBs/3604/keinspritzer3.jpg
Brutaler Finisher in der englischen:
http://www3.schnittberichte.com/www/SBs/3604/hinten_emt1_7.jpg
Wie sieht er in der deutschen aus? Genauso, mit dem Unterschied das die Messerchen ganz unspektakulär durchgehen, ohne das etwas sichtbares passiert.
Quelle: BloodRayne 2 - Schnittberichte.com (Zensur-News und Schnittberichte zu mehr als 6000 Filmen und Spielen)

Bin sehr froh, das Spiel von Anfang an in der US Version gekauft zuhaben, denn das Spiel lebt von der Brutalität und das ist auch nichts schlimmes, wieviele Kinder haben denn schließlich Mortal Kombat gespielt? Nichts anderes ist das hier auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja die USK ist für mich so ein zweischeidiges Schwert.
Auf der anderen Seite ist sie für die Händler bindend, aber auf der anderen für die Erziehungberechtigten nur eine gut gemeinte Empfehlung.
Ich meine im Prinzip ist es ja schön und gut dass man diesen die Entscheidungsfreiheit lässt, was diese ihren Kindern zu muten.
Das dumme ist eben nur, dass einige nicht in der Lage sind dies dann auch selber in die Tat umzusetzen, liege es nun an fehlender Medienkompetenz oder reiner Gleichgültigkeit.
Die Leidtragenden sind dann wir volljährigen Zocker, die aufgrund einer Art Vorsorge für diese inkompetenten Eltern, in Form der Zensurschere, für deren Versagen bestraft werden.
Da die USK nur eine Empfehlung ist, gehört diese meiner Meinung nach abgeschafft, die PEGI leistet ähnlich gute Arbeit und kostet die Entwickler weniger Geld.

Desweiteren verstehe ich die Doppelmoral nicht.
Wie kann es sein, dass ein GoW 1 bis 3 indiziert, gewaltverherrlichende Titel wie God of War, dieses neue Shooter Spiel (habe den Namen vergessen), (ein DS)* und Mortal Combat dies eben nicht werden, das ist mir persönlich ein Mysterium.
Leider habe ich GoW nicht gespielt, kann mir aber kaum vorstellen, wie es einem God of War, DS oder Mortal Combat in punto Gewalt noch übertreffen sollte (???).

Kurz gesagt:
Ich würde die USK nur mit den logischen Änderungen von diesen Punkten sinnvoll finden.

* DS ist ja nicht direkt gewaltverherrlichend, wobei manche Schnetzelanimationen schon übertrieben sind
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit den inkompetenten Eltern ist doch nun wirklich eine vorgeschobene Annahme, die so in keinster Weise belegt wird. Wo sind denn die Zahlen von Eltern die angeblich ihre Sprößlinge etwas spielen lassen, was ihnen dann nachweislich nicht gut tut und sie zu schlechten Menschen macht? Ohne genau diesen Beleg bleibt es bei einer Behauptung, welcher die Spieler gegeneinander aufhetzt, nämlich die Minderjährigen gegen die Erwachsenen. Die Wahrheit ist, das es überhaupt kein Problem gibt. Auch wir, die Erwachsenen Spieler haben in unserer Jugend Mortal Kombat und Co. gespielt und es hat uns nicht zu schlechten Menschen werden lassen. Eltern sind einfach keine schlechten Menschen, wenn sie ihre Kinder Horrorfilme, Pornos und Videospiele ab 18 spielen lassen. Gerade das versucht man aber ständig einen glauben zu machen.

Der einzige Grund für diese Zensur liegt bei USK und Staat. GoW ist da ein gutes Stichwort. Natürlich ist es nicht gewaltverherrlichender als God of War, ich würde sogar das Gegenteil sagen, ich finde das die Gewalt in God of War sogar wirklich mal so bezeichnet werden kann und doch dürfen es die Menschen hier ohne Probleme erwerben. Ein Gears of War hingegen, in dem die Kreaturen ja nun wirklich nicht mehr sehr menschlich sind, darf hier nicht frei verkauft werden. Ja, mein Spiel wird sogar abgefangen und vernichtet, dankeschön USK.
 
Desweiteren verstehe ich die Doppelmoral nicht.
Wie kann es sein, dass ein GoW 1 bis 3 indiziert, gewaltverherrlichende Titel wie God of War, dieses neue Shooter Spiel (habe den Namen vergessen), (ein DS)* und Mortal Combat dies eben nicht werden, das ist mir persönlich ein Mysterium.
Leider habe ich GoW nicht gespielt, kann mir aber kaum vorstellen, wie es einem God of War, DS oder Mortal Combat in punto Gewalt noch übertreffen sollte (???).
Ein Gears of War hingegen, in dem die Kreaturen ja nun wirklich nicht mehr sehr menschlich sind, darf hier nicht frei verkauft werden. Ja, mein Spiel wird sogar abgefangen und vernichtet, dankeschön USK.
Ich hab es ja schon einmal im Kommentarbereich einer News gesagt und ich wiederhole mich gern:
Es kommt bei der Überprüfung nicht darauf an, ob „Mortal Combat in punto Gewalt“ GoW übertrifft oder ob die Kreaturen nicht menschlich sind. Ich vermute, die Intensität der Gewalt spielt nur bei der Zuordnung der Altersgruppen eine Rolle – bei der Indizierung zählt das moralische Potential: Wie wird Gewalt ausgeübt, wo, wann, an wen und wahrscheinlich am wichtigsten: warum? Da ich Gears of War selbst nicht gespielt habe (aber ich kann mir gut vorstellen, warum es kritischer gesehen wird), kann ich nur den Vergleich zwischen GoW (also God of War^^) und MK versuchen. Bei GoW steht im Mittelpunkt der Handlung ein durch Lügen und Verlust schwer belasteter Kratos, der, das deutet der Name schon an, fast ein Synonym für Hass und Wut ist. Diese Emotionen begründen die Gewalt. (Die Emotionen selbst werden auch ausführlich begründet.) Und zudem werden die Folgen seiner Gewalt in der Story gezeigt, ebenso wird die Gewalt so übermäßig brutal und sinnlos dargestellt, dass fast jedem klar wird, wie widerwärtig dieses Handeln eigentlich ist. Kratos schafft nie Glück, er steigert sich nur von ein Chaos ins nächste. Man braucht für Kratos noch nicht mal ein Happy End oder ein böses Ende.
Mortal Kombat hingegen zeigt die Gewalt ohne nachvollziehbaren Grund. Und honoriert wird sie mit einem völlig kargen Ende: Sub-Zero wiiins. Dann kommt noch ein Fatality. Je brutaler, desto besser. Warum wird gekämpft? Ja, es gibt eine Geschichte, aber seien wir ehrlich: auf die kommt es nicht an. Gekämpft wird einerseits des üblichen Beat-em-Up-Sports wegen, aber andererseits wegen – und das ist ja im Prinzip fast das einzige, was MK auszeichnet – der völlig überspitzt dargestellten Brutalität.
Nun sind wir inzwischen alle solche Brutalität gewöhnt, deswegen kommt MK ja häufig trotzdem durch die Kontrollen. So richtig schlimm wird es erst, wenn die Brutalität nicht einfach nur mit Spaß und schlichter Gewaltgeilheit begründet wird, sondern wenn sie moralisch begründet wird im positiven Sinn.

Oder anders ausgedrückt:
Bei GoW wird Gewalt gezeigt, gleichzeitig begleitet man den Spieler mit einer Story, die dem Spieler indirekt darauf hinweist, dass Gewalt eigentlich nicht wirklich gut ist und die das Handeln des Protagonisten begründet.
Bei MK wird Gewalt gezeigt, begleitet wird der Spieler aber nicht. Nicht geeignet für Kinder.
Beim indizierten Spiel wird Gewalt gezeigt, die begleitet wird, aber in einer Weise, die dem moralischen Kodex widerspricht, weil sie Gewalt z.B. positiv darstellt.

Da muss man auch differenzieren. GTA zeigt Gewalt auch zum Spaß und wirklich negativ wirkt diese sich nicht auf den Spieler aus. Aber GTA ist Satire und zitiert viel. Die Gewalt ist lächerlich, nicht ernst zu nehmen. (außer beim vierten vllt.^^) Ernste Gewaltspiele können wesentlich schlechter sein, diesbzgl.

Wegen der Elternfrage: Laut GG (Schul- und Aufsichtspflicht) hat der Staat sehr wohl ein Recht auf die Erziehung der Kinder. Und das ist noch nicht mal negativ: In der Schule werden die Kinder sozialisiert, damit sie später im Leben überhaupt mit anderen Leuten klarkommen. Außerdem versucht der Staat so die Demokratie zu schützen.
Wenn die Leerzeichen-Taste nicht so blöd eingehakt wäre und ich nicht so müde, würde ich gern mehr schreiben, aber ich lasse es erstmal so. Der Text ist eh dahingeschleudert ohne Rücksicht auf … alles. Man sieht ich hab kein Bock xD
 
Zuletzt bearbeitet:
Das moralische Potential, ja das ist es. Die USK behauptet von sich, dies beurteilen zu können und ihr einen Wert beimessen zu können. Doch kann sie das? Der Beweis dafür wäre dass umgekehrt eine lockere Handhabe aktiv dazu beitragen würde Minderjährige und Erwachsene gewalttätig zu machen oder geistig anzuschlagen. Da dies aber nicht der Fall ist, muss sich die USK die Kritik gefallen lassen, dass ihre Beurteilung von grundauf falsch ist.

Es gibt keinen wirklichen Unterschied zwischen Mortal Kombat und God of War. Das Kratos so angeschlagen ist, ist nur ein vorgeschobener Grund, eine Schutzbehauptung wenn man so will. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, an Sätze von Spielern erinnern die sagen "der Arme Kratos, ich kann ihn völlig verstehen, das ist wirklich schlimm, diese gebrochene Gestalt". Nein es heisst "Man was für eine coole Sau, jeah und jetzt reiss ich diesem Saftarsch den Kopf ab und benutz ihn als Taschenlampe und danach fick ich die Aphrodite durch". Letztendlich bedienen beide Spiele die niedersten Instinkte und verherrlichen die Gewalt. Warum auch nicht? Es macht vielen Spaß und an das, was in der Filmindustrie schon geboten wurde, kommen sie noch immer nicht heran.

Spätestens wenn man von den Minderjährigen zu den Erwachsenen kommt, verliert die USK jegliche, nachvollziehbare Kompetenz. Ihre Fähigkeit Freigaben einfach zu verweigern ist ein Unrecht, denn damit öffnen sie Tür und Tor für die BPjM. Nicht nur also, dass sie ohnehin bereits Minderjährige diskriminiert, sie bevormundet Erwachsene und das ist eine aktive Zensur. Denn während ich ein Gorefest wie Hostel und Saw ohne weiteres kaufen kann, muss ich ein Spiel entweder unter der Ladentheke kaufen oder aber zwangsläufig importieren. Ein Sinn aber findet sich dahinter nicht, denn ein Jugendschutz findet ja dadurch gar nicht statt.

Keine Frage, der Staat hat auch die Pflicht sich um Minderjährige zu kümmern, nur muss das auch an der richtigen Stelle passieren. Ich habe ja schon gesagt, das ich durchaus für eine Prüfbehörde bin und sie auch wichtig finde aber sie überschreitet ihre Kompetenzen, wenn sie meint sich herausnehmen zu dürfen Erwachsene zu bevormunden, Jugendliche zu diskriminieren, den Markt einzuschränken, Kunst zu schänden und Eltern die Autorität abzusprechen.
 
Ja... schöne Beiträge, aber im Prinzip sagt ihr es ja selber:
Ein GeOW erzählt die Geschichte vom Überlebenskampf der Menschen gegen fremde und feindlich gesinnte Homanuiden und deren Monsterschergen.
Ein Kratos quält Wesen aufgrund seiner persönlichen Abgründe.
Ein Mortal Combat ist brutal, um der Brutaliät Willen.

Also welches Spiel ist denn jetzt nach USK Maßstäben am vertretbarsten?

Außerdem verstehe ich nicht, weshalb hier immer von Minderjährigendiskriminierung gesprochen wird.
Es ist völlig legitim Menschen vor sich selbst zu schützen, wenn sie selber nicht dazu in Lage sind.

Und wo der Beweis ist?
Guck dir doch mal die ganzen fehlgeleiteten Jugendlichen auf unseren Straßen an, geh mal nach Köln und guck es dir verdammt nochmal an.
Solche Leute sind nunmal geistig verstümmelt und bei diesen ist ein GTA wie Spiritus auf auf Feuer.

Klar, ich hatte mit 12 auch bereits Half Life und was weiß ich... ich musste aber auf meine Eltern mit Engelszunge einreden, damit ich es mir kaufen durfte, desweiteren durfte ich es nur eine Stunde am Tag spielen.
In der Realität habe ich es nie gespielt, weil mir die Atmo zu stressig und unheimlich war. Ich wollte diese Spiele also nur haben um "cool" zu sein und mit einem Kumpel mithalten zu können, der eigtl. alles durfte, da es seine Eltern nada interessiert hat, was die Kinder machen, war aber auch selber klever genug, um fest zu stellen, dass diese Spiele in keinem Fall für mich geeignet waren.
Und ein paar Worte zu meinem Kumpel und seinen Bruder.
Beide waren im obersten Maße gewaltbereit (auf Köpfe eintreten etc. hat der Kumpel mal im Streit mit Klassenkameraden praktiziert), wenn man sie leicht reizte, habe sogar schon mit bekommen, dass die sich gegenseitig mit einem Hammern beworfen haben usw. .
Von dem Bruder meines Kumpels habe ich sogar mal gehört, dass er einen Hund an eine Laterne gehangen haben soll.
Und ehrlich gesagt führe ich dieses fehlverhalten zu großen Teilen auf die Videospiele zurück.
Natürlich sind sicherlich auch andere Faktoren mindestens genauso von Bedeutung; ABER die Vorbilder holen sich solche Leute definitiv aus ihren Games.

Tja und wo Eltern versagen, dort muss der Staat nunmal eingreifen zum Schutz derer, die nicht selber in Lage sind sich selbst zu schützen.
Und leider versagen scheinbar zu viele Eltern, wenn du mal nach Köln, Berlin etc. siehst.
Meines Erachtens nach gehören Eltern, deren Kinder gewaltbereit auffallen und solche Videospiele spielen durften bestraft!
 
So, weniger müde als gestern und die Leertaste scheint auch ihren Dienst ordnungsgemäß zu erfüllen.
Das moralische Potential, ja das ist es. Die USK behauptet von sich, dies beurteilen zu können und ihr einen Wert beimessen zu können. Doch kann sie das? Der Beweis dafür wäre dass umgekehrt eine lockere Handhabe aktiv dazu beitragen würde Minderjährige und Erwachsene gewalttätig zu machen oder geistig anzuschlagen. Da dies aber nicht der Fall ist, muss sich die USK die Kritik gefallen lassen, dass ihre Beurteilung von grundauf falsch ist.
Ah! Da hast du einiges von deiner Beweiskontrolle wegfallen lassen. Es geht doch nicht allein nur um Gewalttätigkeit. Wie schon beim Konzept der Schule geht es beim Jugendschutz auch um Sitten und die Gesellschaft, Sozialisation. Der Staat sagt ganz klar: Gewaltverherrlichung hat nichts in der Erziehung der Kinder zu suchen oder zumindest soll den Kindern klar sein, dass sowas nicht gern gesehen wird. Um wissenschaftliche Ergebnisse ging es nur bei der Killerspiel-Debatte und bei C. Pfeiffers Studien, die eine Verschlechterung der schulischen Leistungen bei Gamern aufdeckte.
Damit erklärt sich übrigens auch, ob und wie die USK von sich behaupten kann, sie könne eine Aussage über das „moralische Potential“ :D machen: Sie vertritt den Staat und entscheidet es einfach.
Es gibt keinen wirklichen Unterschied zwischen Mortal Kombat und God of War. Das Kratos so angeschlagen ist, ist nur ein vorgeschobener Grund, eine Schutzbehauptung wenn man so will. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, an Sätze von Spielern erinnern die sagen "der Arme Kratos, ich kann ihn völlig verstehen, das ist wirklich schlimm, diese gebrochene Gestalt". Nein es heisst "Man was für eine coole Sau, jeah und jetzt reiss ich diesem Saftarsch den Kopf ab und benutz ihn als Taschenlampe und danach fick ich die Aphrodite durch". Letztendlich bedienen beide Spiele die niedersten Instinkte und verherrlichen die Gewalt. Warum auch nicht? Es macht vielen Spaß und an das, was in der Filmindustrie schon geboten wurde, kommen sie noch immer nicht heran.
Man sollte den Inhalt nicht an den Kommentaren messen – ich bin mir sicher, die meisten finden GoW auch wegen der Story gut, können oder wollen es nur nicht artikulieren. Schau dir doch den ersten Teil an: Ein sehr großer Teil ist Story. Sie beeinflusst den Spielverlauf und wurde dabei sehr aufwendig dargestellt (von den mehr als aufwendigen Render-Filmsequenzen abgesehen: es ist ja nichts neues, dass gerade die Inszenierung der Handlung das Spiel an 90%-Wertungen bringt). Ohne Story wäre GoW nur halb so gut. Denn gerade der Zorn, der durch den Charakter Kratos entsteht, produziert ja das Adrenalin, das die weniger wortgewandten Spieler dazu verleitet, brutale Sprüche zu klopfen. Selbstverständlich spielt auch Gore eine Rolle, aber der steht nicht im Mittelpunkt.
Lässt man Handlung und Emotionen weg, hat man fast das Niveau MK erreicht (MK ist tatsächlich brutaler). Das ist der Unterschied. Aufgesetzt, das kann man bei jeder Handlung sagen. Bei einem Prügelspiel würde einem Kratos aber einiges verloren gehen – er wäre dann nur noch ein Charakter mit Chaos-Klingen (also Klingen mit Ketten dran), mehr nicht.
Spätestens wenn man von den Minderjährigen zu den Erwachsenen kommt, verliert die USK jegliche, nachvollziehbare Kompetenz. Ihre Fähigkeit Freigaben einfach zu verweigern ist ein Unrecht, denn damit öffnen sie Tür und Tor für die BPjM. Nicht nur also, dass sie ohnehin bereits Minderjährige diskriminiert, sie bevormundet Erwachsene und das ist eine aktive Zensur. Denn während ich ein Gorefest wie Hostel und Saw ohne weiteres kaufen kann, muss ich ein Spiel entweder unter der Ladentheke kaufen oder aber zwangsläufig importieren. Ein Sinn aber findet sich dahinter nicht, denn ein Jugendschutz findet ja dadurch gar nicht statt.
Doch, und zwar im Rahmen der Möglichkeiten.
USK: GoW ist doch ein prima Beispiel was die BPjM betrifft. Die USK hat die Wertung verweigert, die BPjM setzte das Spiel jedoch nicht auf die Liste. Dank BPjM dürfen Spieler Chaosklingen um sich schwingen lassen.

Zensur: Das Wort „aktiv“ vor „Zensur“ macht dein Argument auch nicht besser. :D Und auch das Wort Zensur selbst ist überflüssig – im GG bereits wird klar gemacht, dass Medien zensiert werden können, wenn sie Jugend oder Staat gefährden.
Keine Frage, der Staat hat auch die Pflicht sich um Minderjährige zu kümmern, nur muss das auch an der richtigen Stelle passieren. Ich habe ja schon gesagt, das ich durchaus für eine Prüfbehörde bin und sie auch wichtig finde aber sie überschreitet ihre Kompetenzen, wenn sie meint sich herausnehmen zu dürfen Erwachsene zu bevormunden, Jugendliche zu diskriminieren, den Markt einzuschränken, Kunst zu schänden und Eltern die Autorität abzusprechen.
Jugendliche diskriminieren? Jugendliche sind unmündig, ihnen stehen nicht alle Rechte zu, dafür werden sie bis zu einem bestimmten Alter auch nicht bestraft. Schlechtes Beispiel.
Der Staat schändet die Kunst auch nicht, das machen die Spielehersteller immer noch selbst. Würden sie ihr „Kunstwerk“ unbedingt an den Mann bringen wollen, dann wäre ihnen die Indizierung egal.
Die Autorität will der Staat den Eltern einerseits nicht absprechen, andererseits will er auch Kontrolle über die richtige Erziehung. Deswegen gibt es Schulen und die Schulpflicht.
Ja... schöne Beiträge, aber im Prinzip sagt ihr es ja selber:
Ein GeOW erzählt die Geschichte vom Überlebenskampf der Menschen gegen fremde und feindlich gesinnte Homanuiden und deren Monsterschergen.
Ein Kratos quält Wesen aufgrund seiner persönlichen Abgründe.
Ein Mortal Combat ist brutal, um der Brutaliät Willen.

Also welches Spiel ist denn jetzt nach USK Maßstäben am vertretbarsten?
Keines. Alle drei wurden von der USK nicht bewertet (kommt nat. darauf an, von welchem Teil wir reden). Die BPjM fand lediglich GoW nicht schlimm genug, weil (gerüchteweise) die Handlung in einer Fantasiewelt spielt, also unrealistisch ist. Den letzten Nebensatz hab ich übrigens nicht umsonst angefügt. ;):D
Außerdem verstehe ich nicht, weshalb hier immer von Minderjährigendiskriminierung gesprochen wird.
Es ist völlig legitim Menschen vor sich selbst zu schützen, wenn sie selber nicht dazu in Lage sind.
Genau, das kommt noch hinzu.
Und wo der Beweis ist?
Guck dir doch mal die ganzen fehlgeleiteten Jugendlichen auf unseren Straßen an, geh mal nach Köln und guck es dir verdammt nochmal an.
Solche Leute sind nunmal geistig verstümmelt und bei diesen ist ein GTA wie Spiritus auf auf Feuer.
Wobei man differenzieren muss, aber laut Studien Pfeiffers ist es zumindest in der untersuchten Panel-Gruppe so.
Und ehrlich gesagt führe ich dieses fehlverhalten zu großen Teilen auf die Videospiele zurück.
Natürlich sind sicherlich auch andere Faktoren mindestens genauso von Bedeutung; ABER die Vorbilder holen sich solche Leute definitiv aus ihren Games.
Ich würde es eher auf die zurückhaltende Erziehung der Eltern zurückführen.
Und leider versagen scheinbar zu viele Eltern, wenn du mal nach Köln, Berlin etc. siehst.
Meines Erachtens nach gehören Eltern, deren Kinder gewaltbereit auffallen und solche Videospiele spielen durften bestraft!
Ich würde die Schuld in diesem Fall nicht so krass auf die Eltern schieben. Diese Probleme haben ihre Ursache im System, nicht bei den Eltern. Und solange es Kapitalismus gibt, solange gibt es ein Prekariat (oder welche Begriffe man in Zukunft noch für Proletariat oder Unterschicht erfindet). Es wird erst recht bleiben, wenn das Schulsystem bleibt. Es ist nun mal so: Entweder wir haben eine Annäherung an sozialistische Verhältnisse oder wir haben die Sklaventreiber-Ideologie Kapitalismus. Den Eltern kann man die Schuld deswegen nicht geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Cloud-Strife: Sieh dir mal nicht nur die "missratenen" Jugendlichen an sondern auch ihr soziales Umfeld. Wie sie leben und mit wem sie leben. Die holen sich ihre "Vorbilder" nur indirekt aus Videospielen, Gangster Rap und "bösen" Filmen. Die wirklichen Vorbilder, die die den Charakter der Kinder prägen, das sind die Eltern, die Brüder, die Freunde. Der Onkel der im Knast sitzt weil er einen nieder gestochen hat, der coole großer Bruder des besten Freunds der dealt, die Cousine die auf den Strich geht. Es gibt so viele reale schlechte Vorbilder in deren Leben...

Und du glaubst tatsächlich das Videospiele die Vorbilder sind die diese Kinder auf die falsche Spur bringen? Sorry, aber für mich klingt das wie großer Blödsinn.
 
@Cloud-Strife
Ich sehe nicht wo Menschen vor sich selbst geschützt werden, wenn man keine Basis für den Schutz hat. Dafür braucht man einfach ganz klare Belege. Das Spieler schlechter in der Schule sind kann man nicht gelte lassen. Jeder der etwas intensiv tut, wird in einer anderen Sache schlechter. Das es dazu nicht kommt ist eine Sache der Eltern und das es schwer ist, ist nichts neues. Auch in der Prä-Videospiel Ära war es schon schwierig Kinder zu Hausaufgaben und Co. zu bewegen. Wenn Kinder nur Fußballspielen aber kein Buch lesen lassen, ist das genauso schlimm, wie wenn sie nur Videospiele spielen. Aber in diese Richtung kritisiert man natürlich nicht gern.

Kommen wir nun zu den fehlgeleiteten Jugendlichen auf unserer Straße. Wo sind sie? Auf der Straße. Wer zockt ist nicht auf der Straße, der hat nämlich besseres zutun. Wie GTA auf sie einwirken soll weiß ich auch nicht, erstens müssten sie dazu erstmal von der Straße wegkommen, dann müsstest du mir noch zeigen, was GTA bei ihnen auslösen soll. Ich glaube auch die fehlgeleiteten Jugendlichen auf der Straße können recht gut zwischen Realität und Fiktion unterscheiden. Gut bei den Junkies kann man sich da nicht mehr so sicher sein aber die können auch in der Bibel lesen und werden gefährlich.

Bei deiner Kumpelgeschichte machst es dir natürlich auch einfach. Du siehst jemand ist gewaltbereit und spielt Videospiele. Du verbindest es weil beide Gewalt gemein haben, nur wüsste ich nicht wo man in Half Life mit seinem Fuß auf irgendwelche Köpfe eintritt. Um gewalttätig zusein braucht es kein Videospiel. Menschen sind das teilweise von sich aus. Reizbarkeit, Cholerik sind menschliche Eigenschaften. Sowas entsteht nicht durch das spielen, sonst wäre die Welt vor über 40 Jahren ja ein wahrer Traum gewesen und ich glaube besonders die Schwarzen im Süden der USA, werden mir versichern, dass dies nicht der Fall war und sie eine Gewalttätigkeit erlebten, die nicht mit Videospielen begründet werden kann. Auch in meiner Kindheit habe ich sehr gewalttätige Kinder und Jugendliche erlebt, doch es liegt mir fern Videospiele als Schutzschild für ihr Versagen und das ihrer Eltern heranzuziehen, auch weil einige von ihnen überhaupt keine gespielt haben.

Das Minderjährige durchaus in der Lage sind, selber zusehen ob ihnen etwas passt oder nicht beweist du allerdings selbst. Und das ist etwas wichtiges, denn Entwicklung kann nicht ohne Experimente stattfinden. Es ist daher eine Diskriminierung, wenn man ihnen einfach jegliches Urteilsvermögen abspricht. Denn bei Minderjährigen reden wir nicht nur von 6, 8 oder 10 sondern auch von 12, 14 und 16.

Du stellst hier eine Hypothese auf und sie bleibt eine Hypothese weil du einfach nur auf jemanden zeigst und sagst "die haben Videospiele gespielt als sie jung waren, sieh dir an was aus ihnen geworden sind!". Das ist unwissenschaftlich. Du kennst die Leute nicht, du kennst ihren Werdegang nicht, du kennst ihre Geschichte nicht, du kennst die medizinischen Hintergründe nicht.

(...)
Ah! Da hast du einiges von deiner Beweiskontrolle wegfallen lassen. Es geht doch nicht allein nur um Gewalttätigkeit. Wie schon beim Konzept der Schule geht es beim Jugendschutz auch um Sitten und die Gesellschaft, Sozialisation. Der Staat sagt ganz klar: Gewaltverherrlichung hat nichts in der Erziehung der Kinder zu suchen oder zumindest soll den Kindern klar sein, dass sowas nicht gern gesehen wird. Um wissenschaftliche Ergebnisse ging es nur bei der Killerspiel-Debatte und bei C. Pfeiffers Studien, die eine Verschlechterung der schulischen Leistungen bei Gamern aufdeckte.
Damit erklärt sich übrigens auch, ob und wie die USK von sich behaupten kann, sie könne eine Aussage über das „moralische Potential“ :D machen: Sie vertritt den Staat und entscheidet es einfach. (...)

Videospiele haben nicht den Auftrag Kindern Sitte und Gesellschaft beizubringen. Wenn jemand ein nihilistisches Spiel rausbringen will, dann hat er das zu dürfen. Ist es dann eventuell ab 18? Gut aber es muss eine Freigabe erteilen. Genau an dem Punkt krankt die USK aber, denn sie erdreistet es sich, Freigaben einfach mal nicht zu erteilen. Sie entscheidet es einfach, das ist es eben und das sollte sie nicht dürfen und noch viel weniger sollte sie den Staat vertreten. Eine Prüfbehörde muss vom Staat unabhängig sein oder man hat Verhältnisse wie in Diktaturen und die hat man ja bekanntlich auch beim Thema Videospielen. Obszönität, damit haben schon andere argumentiert.

Doch, und zwar im Rahmen der Möglichkeiten.
USK: GoW ist doch ein prima Beispiel was die BPjM betrifft. Die USK hat die Wertung verweigert, die BPjM setzte das Spiel jedoch nicht auf die Liste. Dank BPjM dürfen Spieler Chaosklingen um sich schwingen lassen.

Ich schütze die Jugend nicht, in dem ich Freigaben verweigere. Ich schütze die Jugend auch nicht, in dem ich Werbung verbiete und ich schütze sie noch viel weniger, in dem ich dem Journalismus Ketten anlege und die Berichterstattung verbiete. Schutz definiert sich nicht dadurch, in dem ich Regeln aufstelle. GoW wurde die Freigabe verweigert, dann kam es zur Nachprüfung und bekam sie doch. In beiden Fällen war es dasselbe Spiel. Freigaben zu verweigern, das ist nicht richtig.

Zensur: Das Wort „aktiv“ vor „Zensur“ macht dein Argument auch nicht besser. :D Und auch das Wort Zensur selbst ist überflüssig – im GG bereits wird klar gemacht, dass Medien zensiert werden können, wenn sie Jugend oder Staat gefährden.
Jugendliche diskriminieren? Jugendliche sind unmündig, ihnen stehen nicht alle Rechte zu, dafür werden sie bis zu einem bestimmten Alter auch nicht bestraft. Schlechtes Beispiel.
Der Staat schändet die Kunst auch nicht, das machen die Spielehersteller immer noch selbst. Würden sie ihr „Kunstwerk“ unbedingt an den Mann bringen wollen, dann wäre ihnen die Indizierung egal.
Die Autorität will der Staat den Eltern einerseits nicht absprechen, andererseits will er auch Kontrolle über die richtige Erziehung. Deswegen gibt es Schulen und die Schulpflicht.

Die Medien oder Produkte gefährden Jugend und Staat aber nicht. Dafür bräuchte es klare beweise, zum Beispiel den Beleg das Jugendliche in Nervenheilanstalten oder auf Polizeirevieren landen, weil sie besonders brutale Videospiele gespielt haben oder das die Gefahr dafür da ist. Da es den nicht gibt und andere Länder ja auch gut mit einer lockeren Gesetzgebung klar kommen, ziehe ich das Fazit: Eine härtere Gesetzgebung ist überflüssig. Daraus ergibt sich natürlich auch, das Jugendliche sehr wohl diskriminiert werden. Sie werden stärker bevormundet als nötig ist. Was hier also passiert ist politische Willkür und die ist Unrecht. Durch die schändet der Staat die Kunst, denn es ist seine Gesetzgebung die Schnitte nötig macht, doch worauf ich mich auch beziehe ist das übertrieben große USK Symbol, welches über dem Cover liegt. Es ist unverhältnismäßig.
Schulen und Schulpflicht sind im übrigen ja auch gut und richtig aber was hat das mit Videospielen zutun? Was die Kinder spielen ist Sache der Eltern, der Staat hat sich nicht einzumischen und wenn er es doch tut, auf besagte unverhältnismäßige Weise und gleichzeitig die Erwachsene Mehrheit auch noch auf eine Weise wie hier in Deutschland einschränkt, dann macht er sich der bereits erwähnten Willkür schuldig.
 
Ich sehe nicht wo Menschen vor sich selbst geschützt werden, wenn man keine Basis für den Schutz hat. Dafür braucht man einfach ganz klare Belege. Das Spieler schlechter in der Schule sind kann man nicht gelte lassen. Jeder der etwas intensiv tut, wird in einer anderen Sache schlechter. Das es dazu nicht kommt ist eine Sache der Eltern und das es schwer ist, ist nichts neues. Auch in der Prä-Videospiel Ära war es schon schwierig Kinder zu Hausaufgaben und Co. zu bewegen. Wenn Kinder nur Fußballspielen aber kein Buch lesen lassen, ist das genauso schlimm, wie wenn sie nur Videospiele spielen. Aber in diese Richtung kritisiert man natürlich nicht gern.
Genau das ist das Problem bei den Studien von Pfeiffer: Selbstverständlich verschlechtern sich Schulleistungen, wenn, in Vergleich zu Kindern, die „nur“ lernen, Kinder mehr Zeit zum Videospielen verwenden. Da braucht man keine Studien, um diese Konklusion aufzustellen. Viel wichtiger wäre eine Analyse, ob Videospiele mehr als andere Medien Menschen anziehen und abhängig machen. Auch hier gab es Studien aus dem KFN, diese sind allerdings noch nicht abgeschlossen.
Ich vermute aber dennoch, dass Videospiele stärker wirken, als Fernseher, Musik, Zeitschriften etc.
Videospiele haben nicht den Auftrag Kindern Sitte und Gesellschaft beizubringen. Wenn jemand ein nihilistisches Spiel rausbringen will, dann hat er das zu dürfen. Ist es dann eventuell ab 18? Gut aber es muss eine Freigabe erteilen. Genau an dem Punkt krankt die USK aber, denn sie erdreistet es sich, Freigaben einfach mal nicht zu erteilen. Sie entscheidet es einfach, das ist es eben und das sollte sie nicht dürfen und noch viel weniger sollte sie den Staat vertreten. Eine Prüfbehörde muss vom Staat unabhängig sein oder man hat Verhältnisse wie in Diktaturen und die hat man ja bekanntlich auch beim Thema Videospielen. Obszönität, damit haben schon andere argumentiert.
Also erst einmal: Selbstverständlich müssen Spiele keine Erziehungsfunktion annehmen, das ändert aber nichts daran, dass sie Teil unserer Gesellschaft sind und somit Werte und Sitten vermitteln. Vielleicht sage ich später noch etwas dazu.
Zur USK. Es geht wie schon erwähnt um die Umsetzung des Grundgesetzes, der Jugendschutz ist deswegen auch Sache des Staates. Die USK verweigert Freigaben übrigens nicht einfach so, sie gibt entweder eine Empfehlung zur Nichtkennzeichnung aus, weil sie Jugendgefährdung vermutet oder sie fordert ein Gutachten der BPjM an, um zu prüfen, ob Jugendgefährdung vorliegt. Der Unterschied zwischen „Keine Jugendfreigabe“ und „Jugendgefährdung“ ist doch klar: Jugendgefährdende Medien sollten unbedingt vor der Jugend ferngehalten werden, in jeder Form. Natürlich gelingt das nicht immer, da kann der Staat nicht viel machen – das ist nun mal Kriminalität.
Ich schütze die Jugend nicht, in dem ich Freigaben verweigere. Ich schütze die Jugend auch nicht, in dem ich Werbung verbiete und ich schütze sie noch viel weniger, in dem ich dem Journalismus Ketten anlege und die Berichterstattung verbiete. Schutz definiert sich nicht dadurch, in dem ich Regeln aufstelle. GoW wurde die Freigabe verweigert, dann kam es zur Nachprüfung und bekam sie doch. In beiden Fällen war es dasselbe Spiel. Freigaben zu verweigern, das ist nicht richtig.
Wie gesagt, es geht nicht einfach nur um eine Weigerung, beim betroffenen Spiel geht es um mehr: Beispielsweise Gewaltverherrlichung, ein Strafbestand, der mit Freiheitsstrafe geahndet werden kann. Oder eben die tatsächliche Jugendgefährdung. Jugendschutz heißt dann, die Jugend daran zu hindern, mit dem betroffenen Werk in Berührung zu bekommen. Also sind die bislang getätigten Schutzmaßnahmen auch Schutzmaßnahmen.
Wie soll der Staat den Schutz denn sonst gestalten, ohne das Recht auf Freiheit der persönlichen Entfaltung zu berühren?
Die Medien oder Produkte gefährden Jugend und Staat aber nicht. Dafür bräuchte es klare beweise, zum Beispiel den Beleg das Jugendliche in Nervenheilanstalten oder auf Polizeirevieren landen, weil sie besonders brutale Videospiele gespielt haben oder das die Gefahr dafür da ist.
Wie schon erwähnt geht es nicht um eine Beweisführung, schon gar nicht um wissenschaftlich nachvollziehbare Folgen: Es geht um die Umsetzung des GG und damit des Sittengesetzes.
Da es den nicht gibt und andere Länder ja auch gut mit einer lockeren Gesetzgebung klar kommen, ziehe ich das Fazit: Eine härtere Gesetzgebung ist überflüssig.
Andere Länder, andere Sitten. Von härterer Gesetzgebung redet keiner.

So, noch ein paar Kleinzitate^^:
Daraus ergibt sich natürlich auch, das Jugendliche sehr wohl diskriminiert werden. Sie werden stärker bevormundet als nötig ist. Was hier also passiert ist politische Willkür und die ist Unrecht.
Willkür, nö. Aber Tradition oh ja! Ist der freie Sonntag wirtschaftlich sinnvoll? Dennoch möchte man ihn nicht missen.^^ Das ist einfach Moral, es sind Normen, die eine soziale Gruppe zusammenhalten. Beweise hierfür gibt es ja genug in der Soziologie. :D
Durch die schändet der Staat die Kunst, denn es ist seine Gesetzgebung die Schnitte nötig macht, doch worauf ich mich auch beziehe ist das übertrieben große USK Symbol, welches über dem Cover liegt. Es ist unverhältnismäßig.
Das Cover ist doch eh nur zur Werbung da. Man stört sich ja auch nicht an den Strichcodes etc.
Schulen und Schulpflicht sind im übrigen ja auch gut und richtig aber was hat das mit Videospielen zutun? Was die Kinder spielen ist Sache der Eltern, der Staat hat sich nicht einzumischen und wenn er es doch tut, auf besagte unverhältnismäßige Weise und gleichzeitig die Erwachsene Mehrheit auch noch auf eine Weise wie hier in Deutschland einschränkt, dann macht er sich der bereits erwähnten Willkür schuldig.
Wie schon erwähnt, es steht im GG und hat mit den Sitten zu tun. Der Staat hat einfach ein Interesse daran, dass sein Volk möglichst als Gruppe aufwächst, die sich durch möglichst gleiche Normen vertragen können.

Hm, das sind sehr viele Zitate. Vielleicht sammle ich mal die Themengebiete.

  • Tatsächlicher Einfluss auf die Jugend (Wissenschaftliche Studien)
  • Unabhängigkeit der Prüfbehörde
  • „Verweigerung“ USK-Siegel
  • Jugendschutz: Schützen die Gesetze überhaupt?
  • Diskriminierung Jugendliche
  • Kunstfreiheit
  • Vergleich mit Schulpflicht
:D

So, was wollte ich noch schreiben? Achso, die Sache mit der Sitte. Klar, es geht um Obszönität. Wenn ein Kind beispielsweise in einem bestimmten Stadtviertel, wo es aufwächst, nur Hintern sieht, überall wird der Hintern gezeigt und jeder beendet jeden Satz mit „Arsch, Hintern, Gesäß“, dann ist davon auszugehen, dass das Kind in die Hintern-Gesellschaft sozialisiert wird.
Nun wird es älter und zieht ins nächste Viertel. Es wird stets schief angeschaut, weil es ständig den Hintern zeigt und jeden mit „Gesäß!“ anspricht. Es widerspricht der Norm in diesem Viertel. In diesem Viertel zeigt man sich nämlich gegenseitig das primäre Geschlechtsteil. Wieder in einem anderen Viertel sind Rülpslaute sehr beliebt und so weiter.
Der Staat will das nicht. Er will lieber eine Norm, die sich halbwegs durch alle Landen zieht. Wenn dann einer den Deutschen blöd anschaut, weil er jeden den Hintern zeigt, dann geht das in Ordnung, dann ist das Kultur.
Der Staat möchte eine deutsche, nationale Moral bewahren. Man kann freilich fragen, ob dies nötig sei – man könnte doch eine bunte Kultur zulassen. Aber letztlich hat man sich auf die Nation geeinigt und diese mal eben nebenbei los zu werden, dürfte erstens schwierig sein und zweitens lange dauern. Der Aufwand muss sich lohnen und zudem muss er akzeptiert werden. Auch schwierig, wenn alle in dieser Kultur aufwachsen.
 
Sry für mich zu viel Text, ich will lediglich ein weiteres Beispiel in die Runde werfen.

Fallout 3 und Fallout: New Vegas.

Beide Spiele sind im Prinzip gleich nur das letzteres eine weiterentwicklung ist. Typische Schnitte, NUR im 3 konnte man Tiere nicht zerhaxeln, in New Vegas schon. Es geht hier nicht um die Frage ob das moralisch vertretbar ist, sondern einfach um die Willkür. Wieso schneiden dies da aber dort wiederrum nicht?

In manchen Shootern muss das Blut geschnitten werden, in anderen widerrum wie in Bulletstorm gibt es sogar Ragdoll.
 
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