Spielst Du "Killerspiele"?

Dr. Calcolon

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Mit diesem Statement versuchen wir (Calcolon und Indianerwoman), unsere Gedanken, Gefühle und Meinungen über den Amoklauf Winnenden und die Zeit danach in Worte zufassen. In letzter Zeit haben wir uns zwangsläufig, sehr viel mit diesem Thema beschäftigt und auseinandergesetzt, da wir auch einen 14 jährigen Sohn haben.

Alle sind wir immer noch entsetzt über den Amoklauf und denken viel nach wie konnte dies geschehen und die Frage: WARUM ist dieses geschehen? Auch über die Sensationsgeilheit der Journallisten und Medien wird hier von uns sehr in Frage gestellt.

Unser Empfinden nach stellt sich für uns allgemein die Frage, wie nehmen es die Medien überhaupt mit der Genauigkeit von Fakten. Wir haben hierzu verschiedene Sendungen von N24, Hart aber Fair auf ARD, Domian auf Eins Live und SWR3 Nachtcafé verfolgt.
In allen Sendungen, war zuhören, das man als erstes natürlich wieder "Killerspiele" in den Fokus stellt.
Was uns viel mehr entsetzt, ist nicht die Meinung der Experten, Politiker und Journallisten, sondern die Art wie sie ihre Meinung vertreten oder besser gesagt durchsetzen. Zu den letzteren, zu den Journallisten denken wir, die haben gar keine eigene Meinung und setzen auf das sensationsgeilere Pferd. Jeder kann eine Meinung haben, nur sollte er sie mit Argumenten und klaren Fakten vertreten und nicht mit Lügen und Manipulation.
Herrn Pfeiffer in hart aber fair, fanden wir nach unserer Meinung schon relativ objektiv, da er eben auch sagte man sollte sich das soziale Umfeld des Tim K. und das häusliche Leben mit ansehen. In einem anderen Punkt müssen wir auch Herrn Tom Westerholt Recht geben, als er sagte hier wird doch nur gewartet das auf dem PC von Tim K. CS zu finden ist.
In der Sendung von Domian auf Eins Live, rief ein Sanitäter an, der dabei war als Helfer vor Ort in Winnenden. Hierbei erzählte dieser auch, das die Menschen die nicht da waren sich kein Bild machen könne. Das die betroffenen mehrfach gefragt wurden ob sie ein Interview geben würden.
Auf SWR3 vom 13.März verfolgten wir teilweise mit großem entsetzen die Sendung Nachtcafé, wie sich der Moderator Wieland Backes in der Sendung mit dem Titel "Die heutige Jugend ? faul, cool, gewalttätig?" auseinander gesetzt hat. Herr Backes kündigte hier ein paar Szenen aus CS an, zu sehen war aber nicht nur CS sondern ein Zusammenschnitt aus verschiedenen Shootern wie Doom 3 mit den brutalsten Stellen in schnellen Schnitten zusammengewürfelt, so das es sich für jemanden der sich mit Videospielen nicht auskennt ja befremdlich und brutal aussehen soll. Wenn man schon Szenen von CS ankündigt sollte man in ruhigen Bildern auch nur das Spiel objektiv darstellen und nicht wild diverse Shooter zusammenschneiden. Das war eindeutig Manipulation am Zuschauer. Zudem ist auch zusagen das, dass Publikum was meist ältere Menschen sind, natürlich in ihren Bann gezogen werden. Hierbei wurde nun wahrlich nicht mit Objektivität gekleckert. An Gesichts der Sendung, muss man aber auch Herrn Ulrich Goll rechtgeben, in dem er sagte das man vor zwanzig, dreißig Jahren, natürlich auch lieber die Bücher lesen wollte die auf den Index standen. Leider konnte er dieses, in unseren Augen nicht fertig ausformulieren, da er von Herrn Backes unterbrochen wurden ist.
Desweiteren muss man auch sagen und feststellen, das viel zu schnell irgendwelche Fakten über Tatmotive in die Öffentlichkeit gelangen und nicht mal großartig vorher geprüft wurden sind. Man nehme der angebliche Chat von Tim K. der so nie stattgefunden hat. Wobei wir hier in diesem angeblichen Chat nicht ein tatsächliches Tatmotiv sehen, sondern eine Äußerung. Wir sehen ein Motiv einfach anders an und nicht so was. Weiter geht es mit angeblichen psychiatrischen Klinikaufenthalten, die nun wiederum die Familie dementiert. Für uns ist nun fraglich wer hier nun Recht hat.

Hierzu aber sieht man mal welcher Druck nicht nur auf der Polizei lastet sondern auch auf jeden normalen Bürger.

In aller ersten Linie sehen wir einfach auch die Elternhäuser, die hier gefragt sind. Man kann ein Kind sich nicht selbst überlassen und auch noch nicht mit 17 der ein oder andere mag ja reif sein, der andere eben nicht. Jedes Kind ist unterschiedlich. Nach wie vor sind wir auch der Meinung dass hier die Politik gefragt ist, dass mehr Gelder, mehr Lehrer und vor allem auch mehr Psychologen gefordert sind. Hierbei geht es einfach um mehr als nur im die Killerspiele (klingt widerlich, dieser Begriff für uns) die in den Fokus gestellt werden. Hier geht es auch darum das Schulen (Lehrer) viel mehr mit dem Elternhaus zusammen arbeiten müssen. Aber diese Art von Akt zu bewältigen ist schon sehr schwer für Eltern und Lehrer. Die Eltern haben kaum Zeit, weil sie selber auf dem Arbeitsmarkt nicht unwesentlich gefordert sind. Lehrer die vieles bewältigen müssen, Arbeiten vorbereiten, Beurteilungen schreiben, außerplanmäßige Stundenpläne erstellen um einen Lehrer zu vertreten etc. Diese Gesellschaft steht momentan unter zu hohem Druck und von Kindern wird am meisten abverlangt. Können Kinder hier in Deutschland noch Kind sein? Nein, da einfach zuviel erwartet wird, dies ist nicht dienlich für die Gesellschaft.

Zudem sind wir uns beide auch einig das man mit Verboten nicht weiter kommt. Wir fühlen uns diskriminiert, das wir nicht mehr rauchen sollen, wobei wir Erwachsen sind und dies doch selber für uns entscheiden können. Selbst mein Partner ist Nichtraucher aber sogar er ist gegen ein Rauchverbot weil es einen Unterschied zwischen nicht wollen und nicht dürfen gibt. Wir fühlen uns auch diskriminiert wenn uns gesagt wird, ihr dürft nun keine Ego Shooter mehr spielen. Denn wir sind beide 32 und 27 Jahre alt und unserem empfinden nach können wir sehr wohl unterscheiden. Auch in dem, was unser Sohn, spielen kann und darf. Wobei wir hier aber die USK nicht als unsinnig sehen sondern im Gegenteil. Wir fühlen uns zunehmend überwacht siehe alla DDR oder heute China. Selbst hier gab es Mittel und Wege gewisse Verbote zu hintergehen. Immer wurde schon vom Staat ein Sündenbock als Ablenkung für die eigenen Fehler gesucht und das Volk mit Verboten und Zensuren klein gehalten. Sicherlich werden einige denken hier geht es doch nur um Spiele, aber wenn es erstmal anfängt breitet es sich auf Filme, Kunst und Literatur aus, oder sonstige Freizeitaktivitäten. Die in deren Augen anstößig sind. Aber ist es nicht gerade im Deutschen Grundgesetz so verankert, das jeder sich so Ausleben darf wie er will, solange er niemanden damit schadet (Artikel 2 Absatz 1 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland)? Für einen Volljährigen Rote Farbe auf dem Bildschirm zu verteilen, ist bestimmt kein Grund für soviel Wirbel und ein komplettes Verbot. Übrigens heißt es ja auch schon die haben Pornos und Horrorvideos bei ihm gefunden. Wenn das erstmal anfängt mit den Verboten, dann Willkommen im Mittelalter. Keine Gewalt und kein Sex in irgendeiner Literatur, Film oder Spiel. Dann ist die Welt wieder in Ordnung und alle sind zufrieden. Andere Missstände wie mangelnde Bildung, fehlende Erziehung und wenig Zukunftsperspektiven sind dann nur nebensächlich für einen Jugendlichen. Er lebt trotzdem glücklich und wird ein wertvolles Mitglied unserer Gesellschaft. Da wäre nur noch die Tatsache, dass es ja Amokläufe schon vor Videospielen gab. Was haben die da gespielt? Wahrscheinlich Mensch ärgere Dich nicht oder Monopoly. Also Politiker, auch da ist Handlung angesagt. Immerhin kann man in Mensch ärgere Dich nicht, jemanden unsanft vom Spielbrett befördern um seinen Platz einzunehmen. Das könnte dann jemand ja bei seiner Arbeit handhaben. Oder Schach was man da mit den Bauern macht, da könnte der Landwirtschaftsverband ja auf dumme Ideen kommen. Dart- Sport kommt schon einem Ego-Shooter sehr nahe, da man hier ja die Zielscheibe treffen muss und sollte somit den Index. Und so manche Kostüme an Karneval und Halloween die verkauft werden, bedürfen auch mal einer genaueren Betrachtung. (Vorsicht Ironie)

Zum Abschluss ist unser Fazit folgendes:

Viele werden nun behaupten wie man um Spiele soviel Wind macht, es sind ja nur Spiele. Aber hier geht es um mehr, um die, die das Thema thematisiert haben, die journalistische Berichterstattung. Die Medien und Journalisten sollten mal anfangen objektiver zu Berichten anstatt vieles zu faken und anders alles darzustellen.

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit von Calcolon und Indianerwoman-
 
Früher war es Rockmusik die ide Jugend verkommen lässt, heute sind es so genannte Killerspiele. Wobei ja eigentlich Killerspiele nur die Bezeichnung für Paintball war und nur von den Politikern(die keine Ahnung davon hatten und haben) auf Videospiele bezogen wurden
 
Aber deswegen bin ich noch lange kein Amokläufer.
Die Leute die sowas behaupten,hasse ich.Denn Killerspiele haben absolut nichts mit einem Amoklauf zu tun.Die Täter sind meist psychisch krank und komplett Irre.

LG Gamemaster1883
 
Wir verstehen Dich da vollkommen und uns geht es dabei nicht anders. Uns geht es auch darum, das nämlich hierbei ausser acht gelassen wird, das sehr viele dies spielen, denke mal Millionen. Von den Millionen her kann man ja nicht auf 3 schliessen. Wir fühlen uns selber auch deswegen schon sehr eingeschränkt, was dies betrifft. Ich persönliche sehe uns auch nicht als Amokläufer, aber fühle mich sehr in die Schiene hinein gedrängt.
Was wir aber mit den Blog aber sagen wollten, das die mediale Erscheinung und von gewissen Journalisten schon eher sehr fragwürdig ist. Vor allem das es vielen nur um die Beste Schlagzeile geht und das ist nicht in Ordnung. Hier auch ältere Menschen verkauft werden, dies erleben wir ja selbst in der Familie. Da sie sich mit dem Thema nicht auseinandersetzen, geschweigedem dies mal spielen würden. Sie werden in meinen Augen von der Presse manipuliert das ist sicher.
 
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