Spectre
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Kurze Vorbemerkung: Diesen Text habe ich schon in einigen anderen Foren gepostet, allerdings hab ich mir so viel Mühe damit gemacht, daß ich ihn immer wieder aus der Kiste hole, wenn ich in ein neues Forum komme. Also wer meine Auslassungen über Ultima schon kennt, kann den Text ja ignorieren. 
Worum es hier geht? Um meine absolute Lieblingsspieleserie: Ultima. Ultima ist eine RPG-Serie, die vom Großmeister Richard Garriott aka Lord British zum Leben erweckt wurde. Ultima ist in meinen Augen auch eine Spieleserie, an der man die Entwicklung der gesamten Branche sehr gut nachvollziehen kann. Angefangen beim 1-Programmierer-Spiel Akalabeth (Ultima 0), das ein armer Student aus Texas im Alleingang (und in Basic) geschrieben hat, bis zum High-End-Produkt Ultima IX, vertrieben und produziert vom Branchenriesen Electronic Arts. Nach landläufiger Meinung hat gerade bei den letzen beiden Spielen der Reihe die Qualität stark nachgelassen, aber dazu später mehr.
Zunächst mal ein paar grundsätzliche Sachen zur Ultima-Reihe. Ultima I-V wurden für die Apple II Familie entwickelt und später auf andere Systeme portiert (Amiga, PC, C64, Atari ST). Ultima VI-IX wurden für den PC entwickelt und ebenfalls portiert. Für den PC gibt es dank der Ultima Collection mittlerweile alle Teile käuflich zu erwerben. Ultima ist von der Erzählweise her in 3 Trilogien eingeteilt: Ultima I-III -The Age of Darkness-, Ultima IV-VI -The Age of Enlightenment- und Ultima VII-IX -The Age of Armageddon- aka -The Guardian Saga-. In diesem Thread werde ich mich lediglich auf die echte Ultima-Serie beschränken. Aber es soll nicht unerwähnt bleiben, daß es Akalabeth als Vorgänger, Ultima Underworld 1+2 (zeitlich zwischen Ultima VII/1 und Ultima VII/2 angesiedelt) als 3D-Ego-RPGs, Ultima Online und einige merkwürdige Spinoffs mit Namen Worlds of Ultima, die ich aber selbst nie gespielt habe.
Ultima (California Pacific Computer, 1980) / Ultima I: The First Age of Darkness (Origin Systems Inc., 1986, Neuauflage)
http://www.rpgclassics.com/shrines/pc/ultima1/images/versions_msdos_screen1.gif
Die Story von Ultima I ist schnell erzählt: Der böse Zauberer Mondain benutzt den Gem of Immortality um die Herrschaft über das Königreich Sossaria zu erlangen. Wir als der Hero from a distand Land müssen das verhindern. In dem Moment in dem Mondain geschlagen wurde, verschwinden 3/4 der Landmasse von Sossaria spurlos. Dazu braucht man aber eine Zeitmaschine, die man sich unter anderem durch einen kleinen Space-Arcade-Shooter Einlage verdienen muß. In meinen Augen etwas deplaziert, aber es war halt eines der ersten CRPGs und da waren die Regeln noch nich so klar definiert. Was auch mitunter recht nervig ist, ist die Tatsache, daß man nicht nur sterben kann, wenn man keine Hitpoints mehr hat, sondern auch, wenn der Food-Level auf 0 ist. Das ist vor allem problematisch so lange man kein Geld hat. Man wird zwar nach jedem Tod wiederbelebt, aber das mit wenig Essen. Alles in allem auch story- und gameplaytechnisch kein Geniestreich, aber der Grundstein war gelegt.
Ultima II: Revenge of the Enchantress (Sierra On-Line, 1982; Origin Systems Inc., 1983)
http://www.rpgclassics.com/shrines/pc/ultima2/images/versions_msdos_screen2.gif
Die Story ist ähnlich simpel wie Ultima I. Die Schülerin und Geliebte von Mondain versucht die Welt zu zerstören und das schafft sie auch fast im Jahr 2112. Man selbst ist 1432 v. Chr. gestrandet und hat Zugriff auf ein System von Zeitreiseprotalen. Also springt man durch die Zeiten und baut sich mit der Zeit (die sehr lang werden kann) einen nahezu unbesiegbaren Helden auf, der die böse Oberhexe letzendlich töten kann. Ansonsten ist das Gameplay größtenteils gleichgeblieben und die Essensproblematik besteht auch noch immer.
Ultima III: Exodus (Origin Systems Inc., 1983)
http://www.rpgclassics.com/shrines/nes/ultima3/images/versions_msdos_screen1.gif
Auch aufgrund des relativ kurzen zeitlichen Abstands zum Vorgänger sieht es ziemlich gleich aus und spielt sich auch ähnlich. Die Story dreht sich um den "Sohn" von Mondain und Minax: Exodus. Der will (wer hätts gedacht) die Welt vernichten und der Held von der Erde taucht wieder in Sossaria auf um der fiesen Ausgeburt der Hölle (Exodus ist eine Mischung aus Riesenmonster und Maschine) den Garaus zu machen. Die einzige echte Neuerung ist, daß wir diesmal auch in einer Party spielen können. 4 Helden sind dieses Mal zu steuern und in den großen Endkampf zu führen, der dann auch das Ende des "Age of Darkness" darstellt. Im Zuge von Exodus Vernichtung wird wieder ein Teil Sossarias zerstört. Die verbleibenden Teile vereinen sich unter dem Herrscher von Britannia: Lord British. Von da an erhält Sossaria auch den Namen Britannia und die ungefähre Form, die bis Ultima VII durchgehalten wurde.
Ultima IV: Quest of the Avatar (Origin Systems Inc., 1985)
http://yach.tri6.net/ultima/pic/ultima4.gif
So jetzt kommen wir zu dem Punkt an dem Ultima zum Kult wurde. Die Story unterscheidet sich hier fundamental von allen anderen RPGs, die ich jemals gespielt habe (auch spätere Ultima Teile). Es gibt keinen megafiesen Obermotz, der besiegt werden muß, keine Prinzessin, die man retten kann. Es geht um Tugendhaftigkeit. Ja wir müssen "gut" sein. Durch die Aktionen des angehenden Avatars wird seine Tugendhaftigkeit beeinflusst, bis hin zum ultimativen Ziel: Der Champion der acht Tugenden von Lord British zu sein. Auch gibt es wieder Mitstreiter, aber die muß man im Gegensatz zu Ultima II erst mal rekrutieren. Jeder einzelne in der Party ist ein Champion seiner eigenen Tugend. Hier treffen wir auch unsere 3 Kumpels, die uns in späteren Abenteuern öfter zur Seite stehen werden: Iolo, Shamino und Dupre. Das Gameplay ist den Vorgängern recht ähnlich, aber es gibt doch einige Interaktionsmöglichkeiten mehr, vor allem mit den NPCs. Ultima IV ist sicher eines der ungewöhnlichsten CRPGs und gilt zurecht als eines der innovativsten Spiele aller Zeiten.
Ultima V: Warriors of Destiny (Origin Systems Inc., 1988)
http://yach.tri6.net/ultima/pic/ultima5.gif
In Ultima V wurde Lord British entführt und statt seiner hat der böse Tyrann Lord Blackthorne den Thron von Britannia bestiegen. Es liegt nun am Avatar den rechtmäßigen Herrscher von Britannia zu finden und den Tyrannen zu entlarven. Mit Ultima V war dann letzendlich auch der Punkt der Serie erreicht, an dem ein Spiel aus der Serie sich den Titel "Meisterwerk" verdient hat. Die Grafik hat sich deutlich verbessert, die NPCs haben einen Tagesablauf, es wurden mitunter witzige Dialoge eingebaut, es gibt Tag und Nachtwechsel und die bissher eingebauten Fuktionen wie zum Beipsiel "Yell" haben auch wirklich eine Funktion. Natürlich gibts auch Kririkpunkte: Zum Beispiel kann man an den Charactermodellen nicht das Geschlecht des gegenübers ausmachen, aber dererlei Dinge fallen hier nicht ins Gewicht. Der Wiederspielwert ist etwas geringer als der von Ultima IV, aber das liegt auch an der relativ einzigartigen Natur des Vorgängers.
Ultima VI: The false Prophet (Origin Systems Inc., 1990)
http://yach.tri6.net/ultima/pic/ultima6.gif
Da Avatar wird zum sechsten Mal nach Britannia gerufen, aber diesmal nicht von seinen Freunden, sondern von seinen (vermeintlichen) Feinden, den Gargoyles. Man fängt also an und soll direkt zur Begrüßung hingerichtet werden, das lassen natürlich unsere alten Freunde nicht zu und somit ist unser Auftrag auch definiert: Den Frieden zwischen den Gargoyles und den Menschen zu bringen. Das Gameplay wurde noch einmal verbessert und die Welt ist nun aus einem Guß. In den vorangegangen Ultimas mußte man eine Stadt betreten und erst dann wurde sie im richtigen Umfang dargestellt, jetzt gibt es nur noch eine Spielkarte, auch für Dungeons. Was dazu führt, daß die Dungeons nicht mehr aus der Ego-Perspektive betrachtet werden, sondern wie der Rest des Spiel aus der Draufsicht. Es wurden auch noch einige Verbesserungen am Kampf- und Inventarsystem gemacht, was das Spiel dann zu einem weitern Meilenstein werden läßt.

Worum es hier geht? Um meine absolute Lieblingsspieleserie: Ultima. Ultima ist eine RPG-Serie, die vom Großmeister Richard Garriott aka Lord British zum Leben erweckt wurde. Ultima ist in meinen Augen auch eine Spieleserie, an der man die Entwicklung der gesamten Branche sehr gut nachvollziehen kann. Angefangen beim 1-Programmierer-Spiel Akalabeth (Ultima 0), das ein armer Student aus Texas im Alleingang (und in Basic) geschrieben hat, bis zum High-End-Produkt Ultima IX, vertrieben und produziert vom Branchenriesen Electronic Arts. Nach landläufiger Meinung hat gerade bei den letzen beiden Spielen der Reihe die Qualität stark nachgelassen, aber dazu später mehr.
Zunächst mal ein paar grundsätzliche Sachen zur Ultima-Reihe. Ultima I-V wurden für die Apple II Familie entwickelt und später auf andere Systeme portiert (Amiga, PC, C64, Atari ST). Ultima VI-IX wurden für den PC entwickelt und ebenfalls portiert. Für den PC gibt es dank der Ultima Collection mittlerweile alle Teile käuflich zu erwerben. Ultima ist von der Erzählweise her in 3 Trilogien eingeteilt: Ultima I-III -The Age of Darkness-, Ultima IV-VI -The Age of Enlightenment- und Ultima VII-IX -The Age of Armageddon- aka -The Guardian Saga-. In diesem Thread werde ich mich lediglich auf die echte Ultima-Serie beschränken. Aber es soll nicht unerwähnt bleiben, daß es Akalabeth als Vorgänger, Ultima Underworld 1+2 (zeitlich zwischen Ultima VII/1 und Ultima VII/2 angesiedelt) als 3D-Ego-RPGs, Ultima Online und einige merkwürdige Spinoffs mit Namen Worlds of Ultima, die ich aber selbst nie gespielt habe.
Ultima (California Pacific Computer, 1980) / Ultima I: The First Age of Darkness (Origin Systems Inc., 1986, Neuauflage)
http://www.rpgclassics.com/shrines/pc/ultima1/images/versions_msdos_screen1.gif
Die Story von Ultima I ist schnell erzählt: Der böse Zauberer Mondain benutzt den Gem of Immortality um die Herrschaft über das Königreich Sossaria zu erlangen. Wir als der Hero from a distand Land müssen das verhindern. In dem Moment in dem Mondain geschlagen wurde, verschwinden 3/4 der Landmasse von Sossaria spurlos. Dazu braucht man aber eine Zeitmaschine, die man sich unter anderem durch einen kleinen Space-Arcade-Shooter Einlage verdienen muß. In meinen Augen etwas deplaziert, aber es war halt eines der ersten CRPGs und da waren die Regeln noch nich so klar definiert. Was auch mitunter recht nervig ist, ist die Tatsache, daß man nicht nur sterben kann, wenn man keine Hitpoints mehr hat, sondern auch, wenn der Food-Level auf 0 ist. Das ist vor allem problematisch so lange man kein Geld hat. Man wird zwar nach jedem Tod wiederbelebt, aber das mit wenig Essen. Alles in allem auch story- und gameplaytechnisch kein Geniestreich, aber der Grundstein war gelegt.
Ultima II: Revenge of the Enchantress (Sierra On-Line, 1982; Origin Systems Inc., 1983)
http://www.rpgclassics.com/shrines/pc/ultima2/images/versions_msdos_screen2.gif
Die Story ist ähnlich simpel wie Ultima I. Die Schülerin und Geliebte von Mondain versucht die Welt zu zerstören und das schafft sie auch fast im Jahr 2112. Man selbst ist 1432 v. Chr. gestrandet und hat Zugriff auf ein System von Zeitreiseprotalen. Also springt man durch die Zeiten und baut sich mit der Zeit (die sehr lang werden kann) einen nahezu unbesiegbaren Helden auf, der die böse Oberhexe letzendlich töten kann. Ansonsten ist das Gameplay größtenteils gleichgeblieben und die Essensproblematik besteht auch noch immer.
Ultima III: Exodus (Origin Systems Inc., 1983)
http://www.rpgclassics.com/shrines/nes/ultima3/images/versions_msdos_screen1.gif
Auch aufgrund des relativ kurzen zeitlichen Abstands zum Vorgänger sieht es ziemlich gleich aus und spielt sich auch ähnlich. Die Story dreht sich um den "Sohn" von Mondain und Minax: Exodus. Der will (wer hätts gedacht) die Welt vernichten und der Held von der Erde taucht wieder in Sossaria auf um der fiesen Ausgeburt der Hölle (Exodus ist eine Mischung aus Riesenmonster und Maschine) den Garaus zu machen. Die einzige echte Neuerung ist, daß wir diesmal auch in einer Party spielen können. 4 Helden sind dieses Mal zu steuern und in den großen Endkampf zu führen, der dann auch das Ende des "Age of Darkness" darstellt. Im Zuge von Exodus Vernichtung wird wieder ein Teil Sossarias zerstört. Die verbleibenden Teile vereinen sich unter dem Herrscher von Britannia: Lord British. Von da an erhält Sossaria auch den Namen Britannia und die ungefähre Form, die bis Ultima VII durchgehalten wurde.
Ultima IV: Quest of the Avatar (Origin Systems Inc., 1985)
http://yach.tri6.net/ultima/pic/ultima4.gif
So jetzt kommen wir zu dem Punkt an dem Ultima zum Kult wurde. Die Story unterscheidet sich hier fundamental von allen anderen RPGs, die ich jemals gespielt habe (auch spätere Ultima Teile). Es gibt keinen megafiesen Obermotz, der besiegt werden muß, keine Prinzessin, die man retten kann. Es geht um Tugendhaftigkeit. Ja wir müssen "gut" sein. Durch die Aktionen des angehenden Avatars wird seine Tugendhaftigkeit beeinflusst, bis hin zum ultimativen Ziel: Der Champion der acht Tugenden von Lord British zu sein. Auch gibt es wieder Mitstreiter, aber die muß man im Gegensatz zu Ultima II erst mal rekrutieren. Jeder einzelne in der Party ist ein Champion seiner eigenen Tugend. Hier treffen wir auch unsere 3 Kumpels, die uns in späteren Abenteuern öfter zur Seite stehen werden: Iolo, Shamino und Dupre. Das Gameplay ist den Vorgängern recht ähnlich, aber es gibt doch einige Interaktionsmöglichkeiten mehr, vor allem mit den NPCs. Ultima IV ist sicher eines der ungewöhnlichsten CRPGs und gilt zurecht als eines der innovativsten Spiele aller Zeiten.
Ultima V: Warriors of Destiny (Origin Systems Inc., 1988)
http://yach.tri6.net/ultima/pic/ultima5.gif
In Ultima V wurde Lord British entführt und statt seiner hat der böse Tyrann Lord Blackthorne den Thron von Britannia bestiegen. Es liegt nun am Avatar den rechtmäßigen Herrscher von Britannia zu finden und den Tyrannen zu entlarven. Mit Ultima V war dann letzendlich auch der Punkt der Serie erreicht, an dem ein Spiel aus der Serie sich den Titel "Meisterwerk" verdient hat. Die Grafik hat sich deutlich verbessert, die NPCs haben einen Tagesablauf, es wurden mitunter witzige Dialoge eingebaut, es gibt Tag und Nachtwechsel und die bissher eingebauten Fuktionen wie zum Beipsiel "Yell" haben auch wirklich eine Funktion. Natürlich gibts auch Kririkpunkte: Zum Beispiel kann man an den Charactermodellen nicht das Geschlecht des gegenübers ausmachen, aber dererlei Dinge fallen hier nicht ins Gewicht. Der Wiederspielwert ist etwas geringer als der von Ultima IV, aber das liegt auch an der relativ einzigartigen Natur des Vorgängers.
Ultima VI: The false Prophet (Origin Systems Inc., 1990)
http://yach.tri6.net/ultima/pic/ultima6.gif
Da Avatar wird zum sechsten Mal nach Britannia gerufen, aber diesmal nicht von seinen Freunden, sondern von seinen (vermeintlichen) Feinden, den Gargoyles. Man fängt also an und soll direkt zur Begrüßung hingerichtet werden, das lassen natürlich unsere alten Freunde nicht zu und somit ist unser Auftrag auch definiert: Den Frieden zwischen den Gargoyles und den Menschen zu bringen. Das Gameplay wurde noch einmal verbessert und die Welt ist nun aus einem Guß. In den vorangegangen Ultimas mußte man eine Stadt betreten und erst dann wurde sie im richtigen Umfang dargestellt, jetzt gibt es nur noch eine Spielkarte, auch für Dungeons. Was dazu führt, daß die Dungeons nicht mehr aus der Ego-Perspektive betrachtet werden, sondern wie der Rest des Spiel aus der Draufsicht. Es wurden auch noch einige Verbesserungen am Kampf- und Inventarsystem gemacht, was das Spiel dann zu einem weitern Meilenstein werden läßt.