Hin und wieder ist es erschreckend, wie ahnungslos Eltern sein können. Da spreche ich aus Erfahrung als Vater, der - zum Leidweisen meines Sohnes - seit frühester Kindheit Computer-Spieler ist. Auf einem Elternabend ging es um die Frage, ob und wenn ja welche Handys mit auf Klassenfahrt genommen werden dürften. Schon begannen die Eltern zu wimmern, dass Handys heute viel mehr als Telefone seien und damit ungeeignet für Klassenfahrten. Meine Frage, wer den Kids denn genau diese Handys gekauft hatte, schauten sie mich mit Augen so groß wie Untertassen an. Es war klar, dass die Eltern selbst diese "untauglichen" Geräte gekauft hatten.
Ich selbst habe als Kind (beschlagnahmtes Spiel in Gedanken einsetzen) gespielt und keinen seelischen Schaden davon getragen (wo ist meine Kettensäge?). Aber ich weiß, dass mein Sohn sensibler ist als ich. Er hatzte vor ein paar Tagen Geburtstag und freute sich, dass er nun 16 ist und GTA spielen darf. Dumm für ihn, dass die USK den Vater nicht verpflichtet, seinen Sohn mit 16 GTA spielen zu lassen, und so bleibt es ihm weiterhin verboten. Was er bei Freunden tut, weiß ich nicht. Aber ich weiß sicher, dass auf seinem PC und auf der PS2 kein GTA läuft sondern nur Spiele, die ich akzeptiere. Mann kann eben nur in seinem Verantwortungsbereich tätig werden. Dennoch hielte ich es für falsch, es ihn spielen zu lassen, "weil er es ja bei Freunden eh spielt". Der Jugendschutz wird nicht obsolet, nur weil er auf diese Weise umgangen wird. So eine Broschüre sollte nicht als PDF vorliegen, sondern als Druckwerk über die Schulen an die Eltern versendet werden. Nicht den Schülern in die Hand gedrückt, sondern als Elternbrief versendet, damit sie jeder hat. Und beim nächsten Elternabend müsste sie thematisiert werden.