Ich möchte nochmal einwerfen, dass ich das Problem nicht wirklich erkenne.
Das Problem ist: Man kann Videospiele objektiv nicht in irgendwelche Kategorien zerteilen, um sie zu bewerten und aus dem Durchschnitt den Wert des Spiels errechnen. Ob man drei oder fünf Waffen hat, ist für das Spielerlebnis nicht nur unbedeutend, sondern auch als Kriterium falsch. Denn wieso sollte ein mit wenig „Features“ ausgestattetes Spiel nicht Spaß machen? Solch ein Journalismus täuscht dies jedoch vor.
Jede Kritik ist subjektiv, objektive Faktoren sind unwichtig. Sicher kann man objektiv herausfinden, wie hoch die Auflösung eines Spiel ist oder welche Techniken angewandt wurden und welche nicht – beim Film kann ich auch herausfinden, ob er in HD oder SD gefilmt wurde, ob er Special Effects nutzt, woher das Licht kommt, wie groß die Brennweite der Kamera bei einer bestimmten Szene war usw. Aber all das ist doch unbedeutend für das Werk an sich!
Deshalb macht es kein Sinn, Spiele bis in Details zu zerlegen, auf die wir gar nicht achten würden, hätten wir nicht diverse Tests gelesen. Der Journalist soll sein Erlebnis schildern, seine subjektive Meinung und er darf sich ruhig an einem ideologischen Anker festhalten, bspw. die Filmkritik o.ä. Und er soll gefälligst kritisch sein! (Manchmal habe ich so die Vermutung, dass Selbstkritik oder Kritik an Dingen, an denen man etwas hat, besonders für Deutsche schwierig ist.^^ Vergleicht mal die Darstellung von Einwanderern in französischen und in deutschen Filmen.) Der Journalismus der GEE war nicht perfekt.
Wie einige ja wissen, bin ich inzwischen schon sowas wie ein Minecraft-Fan. Das Spiel hat keine Story, keine High-End-Grafik, kein wirkliches Spielziel, dafür einige Bugs – und trotzdem macht es Spaß! Ja, es macht Spaß, es ist Unterhaltung! Keine Kunst, technisch bestimmt nicht hochwertiger als andere Spiele, spricht nicht jeden an. Dennoch hat es für mich vieles verändert, für mich hat es „Community“ wirklich erst ins Spielen gebracht, es hat einen grafischen Stil, den ich sympathischer finde, als die deformierten in HD aufgelösten Gesichter in z.B. Deus Ex, obwohl er weniger Polygone benutzt.
Ich bin mir relativ sicher, dass man ähnlich auch bei anderen Spielen argumentieren könnte, ich spiele momentan nun mal nur Indie-Games. Dwarf Fortress wäre ein ähnliches, noch krasseres Beispiel – auf Wiki steht was schönes dazu:
„Das amerikanische Computerspielmagazin Games for Windows beschreibt Dwarf Fortress als ein Spiel, das trotz seiner spartanischen Oberfläche eine der einzigartigsten und ehrgeizigsten Simulationen überhaupt sei. („despite its interface, may be one of the most unique and ambitious simulations ever made“) Telepolis schreibt, dass andere Sandbox-Spiele, wie GTA oder Oblivion im Bereich der komplexen Simulation einer lebendigen Spielwelt kaum mithalten könnten. Dwarf Fortress sei eines „der komplexesten, süchtigmachendsten und interessantesten Spiele unserer Zeit“
Aber wie gesagt: außerhalb von Indie-Spielen könnte man sicher auch ähnlich argumentieren.^^
Hab irgendwie verpeilt, was ich schreiben wollte. Egal. Die Kommentare hier sind interessant:
In defense of Ze GameStar These nerds
@StHubi: „Du machst dumme Sachen.“ – „Du hast du doch vor einiger Zeit auch dumme Sachen gemacht.“ ← Das ist Tu quoque. Ein ungültiges Argument, weil es nicht auf die Sache (dass er dumme Sachen macht) eingeht, sie also ignoriert und stattdessen die Reputation des Gegners ausnutzt. Ist also ein Argument ad hominem, ein leeres Argument, um die Person auf einfache Art und Weise in Misskredit zu bringen, damit man einen vermeintlichen Vorteil in der Diskussion hat.
So wie du es mit mir die ganze Zeit tust.