In meinen Augen ist sowas schlicht und ergreifend zum jetzigen Standpunkt nicht durchzusetzen! Wie hier schon oft erwähnt wurde gibt es sehr viele Gebiete, in denen man am Wochenende ohne Auto aufgeschmießen wäre! Es fängt ja schon mit der Definition an wann so ein autofreihes Wochenende bzw. autofreier Sonntag beginnen würde. Nehmen wir nur mal die Leute die im Schichtdienst arbeiten und Freitags eine Nachtschicht haben und dann erst Samstags morgens um 6 Uhr Feierabend haben? Wie sollen die dann bitteschön nach Hause kommen, wenn sie irgendwo leben, wo keine Busse und Bahnen um diese Uhrzeit fahren bzw. sogar garnicht fahren? Selbst ein Fahrverbot an Sonntagen halte ich für nicht durchsetzbar, da es immer Ausnahmen von der Regel gibt! Was ist bitteschön mit Leuten die Angehörige in Alten/Pflegeheimen oder mit einer akuten Krankheit im Krankenhaus liegen haben? Soll diesen Leuten verboten werden ihre Angehörigen an einem Sonntag zu besuchen, nur weil sie ohne Auto dort nicht hinkommen? Ich glaub bei solchen Sachen ist man schnell bei den Menschenrechten angelangt und man ist auch schnell im Arbeitsrecht. Das Wochenende ist dazu da, sich von der Arbeit zu erholen. Wie soll man sich aber richtig erholen, wenn einem verboten wird, gewisse Aktivitäten an einem Wochenende zu machen? Kein Sport, wenn man kein Fitnesscenter in der Gegend hat oder kein Schwimmbad, keine Kultur wenn man kein Museum/Theater oder Kino in der Gegend hat? Ich finde da ist mal wieder etwas ausgesprochen worden, ohne richtig drüber nachzudenken was für Konsequenzen das alles hätte!
Grundsätzlich ist es natürlich erstrebenswert, wenn man was für die Umwelt tut und natürlich unnütze Fahrten mit dem Auto vermeidet. Aber solche Vorschläge das man autofreihe Tage anschafft, ist meines Erachtens nur durchzusetzen, wenn es bundesweit, egal wo man wohnt, eine gleichwertige Verkehrsanbindung mit der Straßen/U-Bahn hat wie in den deutschen Großstätten. Wie hier schon einige erwähnt haben, in einer richtigen Großstadt kommt man auch ohne Auto dahin wo und wann man will. Ich habe selber einen Bekannten der in Köln lebt und dort bei so einem "Auto-Pool" Mitglied ist, also er einen Monatsbeitrag bezahlt und dafür dann halt Anspruch auf einen Mietwagen bekommt, wenn er ihn mal braucht für einen Tag oder mehr, aber grundsätzlich schafft er es seinen Alltag ohne Auto zu bewältigen. Wäre bei mir unmöglich, da ich auch etwas ländlicher Wohne und alleine die Fahrt zur Arbeit ohne Auto nicht möglich wäre ganz zuschweige von einer aktiven Freizeitgestaltung am Wochenende ohne Auto. Und so geht es natürlich vielen Leuten.
Natürlich müssen wir alle uns im Klaren sein das der Klimawandel und der sinkende Ölvorrat eines der größten Probleme der nächsten Jahrzehnte werden, aber die Regierungen müssen dafür auch die nötigen Grundlagen bzw. Alternativen schaffen. Natürlich gibt es alternative Energien und natürlich gibt es auch die öffentlichen Verkehrsmittel, aber diese werden meiner Meinung nach nicht richtig ausgeschöpft. Gerade wenn man in ländlichen Gegenden Deutschlands lebt, ist man ohne Auto aufgeschmissen und anstatt das es Besser wird, wird es schlimmer. In meinem Wohnort sind in den letzten Jahren die Buslinien gekürzt worden anstatt sie zu erweitern. Und wie soll man dann bitteschön auf öffentliche Verkehrsmittel sich verlassen können? Und ich könnte mir vorstellen das es in etlichen Regionen Deutschlands so ist nur sowas wird nicht berücksichtigt bei solchen Ideen der Regierung. Es wird immer nur vom "Musterbeispiel" ausgegangen und natürlich ist es in Berlin, wie auch in jeder anderen deutschen Großstadt möglich, ohne Auto zu leben, vorrausgesetzt sein ganzes Arbeits- und Privatleben findet in dieser Stadt statt! Nur dieser optimale Fall ist denke ich mal so gering, prozentual gesehen auf die Einwohner in Deutschland, das es noch lange kein autofreies Wochenende oder Sonntag rechtfertigt.