Objektive Messwerte eines Pc´s?

PARAmedic

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Hi zusammen!
Mal ne frage: Gibt es eigentlich eine Möglichkeit ein PC-System objektiv die Geschwindigkeit eines PC´s zu testen. Ich lese dauernt was von Benchmarks etc. Kann mir das jemand erklären?
Wieso wird denn dann nicht in PC-Zeitungen einfach gesagt
"Ein System ab dem Wert X ist notwendig um das Spiel zu spielen."
Das würde den Technikrahmen ein wenig übersichtlicher machen! ;)
So wie ich mein Glück kenne funktioniert das so nicht. Aber wieso nicht?

MFG

PARA
 
PARAmedic schrieb:
Hi zusammen!
Mal ne frage: Gibt es eigentlich eine Möglichkeit ein PC-System objektiv die Geschwindigkeit eines PC´s zu testen. Ich lese dauernt was von Benchmarks etc. Kann mir das jemand erklären?
Wieso wird denn dann nicht in PC-Zeitungen einfach gesagt
"Ein System ab dem Wert X ist notwendig um das Spiel zu spielen."
Das würde den Technikrahmen ein wenig übersichtlicher machen! ;)
So wie ich mein Glück kenne funktioniert das so nicht. Aber wieso nicht?

MFG

PARA

Benchmarks sind so ein zweischneidiges Ding. Eigentlich sind sie dazu gedacht um die Leistung eines Computers mit der Leistung eines anderen Computers vergleichen zu können. Du lässt auf beiden Rechnern einen bestimmten Test durchlaufen und wer am ende das bessere Ergebnis hat ist halt besser..

So in der Theorie. In der Praxis sieht es leider etwas anders aus. Eine Zeitlang waren z.B. die 3D-Mark Benchmarks sehr beliebt und wurden überall zum Vergleich der Leistung herangezogen.
Dummerweise wissen das die Grafikchiphersteller und optimieren ihre Treiber für genau diese Benchmarks. So haben auf einmal zwei komplett identische Systeme sehr unterschiedliche Punktzahlen weil auf System a) ein aktuellerer Grafiktreiber installiert ist der aber auch NUR bei diesem Benchmark bessere Ergebnisse liefert. Nicht wirklich aussagekräftig.

Also hat man zusätzlich noch beliebte Spiele genommen und immer die gleiche Szene (bei Quake z.b. die beliebte Timedemo) mit unterschiedlichen Rechnern gemessen. Am Ende kamen dann die beliebten Frames per Second heraus (Bilder pro Sekunde), je mehr desto besser.

Aber auch hier das gleiche Problem - einige Spiele sind so populär dass die Hersteller für genau diese Spiele ihre Treiber optimieren. Oder gar ausschliesslich für den Teil des Spieles der gerne gebenchmarkt wird. In der Realität hat das für den Zocker natürlich auch wieder kaum Vorteile, während einige Grafikkarten plötzlich besonders gut in den Ergebnissen wegkommen.

Mittlerweile gehen viele Internetseiten und auch Zeitschriften dazu über ein ganzes Paket an unterschiedlichen Benchmarks zu nutzen und teilweise auch ein Ergebnis aus den Einzelwertungen zu berechnen. Wenn man 10 Benchmarks hat bei denen jeweils der FPS Wert herauskam werden diese halt zusammengezählt und dann durch 10 geteilt um ein gemitteltes Ergebnis zu bekommen. Wenn man dabei noch echte Spiele testet und keine sogenannten synthetischen Tests (3D-Mark z.b., da es sich hier nicht um ein Spiel sondern nur um eine Grafikdemo mit Testfunktion handelt) dann liegt dieses Endergebnis schon wieder recht nah an der Realität.

Dummerweise haben wir noch andere Probleme - ein PC besteht aus mehreren Komponenten. Viele Tests ermitteln nur die Grafikleistung, gehen aber wenig auf die Leistung der CPU ein. Und Tests die die CPU besonders gut testen interessieren sich oft weniger für die Grafikleistung. Es gibt also nicht "den perfekten Benchmark"..

Wenn irgendwo steht "Ein System mit den-und-den Komponenten ist nötig" dann sind es meist Erfahrungswerte (wenn z.B. der 2800+ Athlon mit der Geforce4TI kein flüssiges Spiel ermöglicht während es mit dem 3000+ und der Geforce6600GT gerade so lief). Wenn sie jetzt sagen würden "x Punkte in unserer Benchmarksammlung sind nötig" dann müsste man als Spieler erstmal all diese Spiele die da gebencht werden selbst haben um die Punkte zu errechnen und dann auch noch ewig davorhängen um zu testen. Wie schon erwähnt, DEN perfekten Benchmark gibt es nicht, zu unterschiedlich sind die Anforderungen.

Übrigens war es von den 3D-Mark Leuten mal so gedacht dass eine gewisse Punktezahl im aktuellen Test ungefähr die Spieletauglichkeit im kommenden Jahr aussagen sollte. Ab 5000 Punkten z.b. wird alles laufen. Das klappt natürlich nicht wenn die Grafiktreiberprogrammierer tricksen und nur für diesen Test optimieren.
 
Benchmarks wie 3D Mark kann man vergessen, deren Engine wird nie in einem Spiel zum Einsatz kommen und ist deswegen relativ uninteressant.

Am objektivesten ist noch wie es zum Beispiel PC Games Hardware es handhabt. Dort wird in verschiedenen Spielen die Leistung mittles einer relativ kurzen Sequenz gemessen. Die Benchmarkergebnisse der Spiele werden dann addiert und ein Mittelwert berechnet.
Damit schließt man dann zum Beispiel aus, das der Grafikkarte X das Spiel Y besonders gut liegt, da ja mehrere Spiele verschiedener Genres durchlaufen werden.

In letzter Zeit achten die Zeitschriften auch mehr bei Benchmarks nicht nur die maximalen FPS anzugeben sondern auch die minimalen. So sieht der Anwender auch ob der PC in einem Spiel dauerhaft eine gute Leistung bringt.
Früher konnte man das nicht sehen. Da konnte es sein das in einem Benchmark eine Szene mit 100fps lief, eine andere mit 20 fps. In der mitte ergab das dann ca. 60 FPS und der Anwender freute sich, da er ja nicht wusste dass die Leistung an eienr stelle massiv einbrach.

Lange Rede kurzer Sinn. Benche deinen PC am besten mit einer Spielesequenz, dazu musst du aber das Spiel besitzen.
Benchmarks wie der 3D Mark sind aber gut geeignet um die Stabilität des PCs zu messen, da er ihn stark fordert.
 
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