Ach, diese Spiele sind doch viel zu einfallslos, damit man sie als Kunst akzeptieren kann. Sowieso wird daraus zu viel rausgemolken ohne jeglichen Grund. Es ist nunmal Unterhaltung. In dem Vergleich kann ich nur wieder die typischen Affenbilder zitieren. Ach, sind sie Kunst oder sind sie es nicht, hach. So sprechen Leute, die nicht nachdenken. Um überhaupt in die Wahl zu kommen, zu einem Kunstobjekt zu werden, muss doch der Erschaffer überhaupt signalisieren, dass er Kunst macht! Ein Affe sagt nicht, dieses Geschmiere auf der Leinwand wäre Kunst. Und auch kein Entwickler sagt explizit und mit aller Deutlichkeit, dass ihr Spiel Kunst wäre (vielleicht aus Marketingzwecken, das wäre aber keine Aussage des Erschaffers). Wie es so oft schon gesagt wurde: Kunst kann erst Kunst werden, wenn es Kunst ist, wenn es im Museum steht oder auf einer Ausstellung. Natürlich darf man nichts pauschalisieren, z.B. werden Avantgardefilme ja auch nicht in einer Ausstellung präsentiert. Hier spielen dann unzählige weitere Argumente eine Rolle: Kommerz, begabter Künstler, neue Weltansichten, abstrakte Weltansichten etc. Wichtig ist auch das Wort Neu! Kunst hat etwas mit hohem Geist zu tun. Diesen kann man nicht bestätigen, wenn dieser andere Werke imitiert.
Videospiele haben Potential, und es gibt auch richtige Videospielkunst. Dazu zählt aber kein GTA, kein SOTC oder irgendein anderes kommerzielles Spiel. 7killer wäre für mich am ehesten Kunst, aber der Stil ist eben nicht neu. Der Gedanke dahinter auch nicht.
Das Problem ist auch: Emotionalität und Abstraktion, diese Bereiche sind schon sehr stark thematisiert worden. Viel interessaner wäre die Betrachtung virtueller Welten, ihrer Interaktivät und den Bezug zur Realität. Thron beispielsweise!
Geschmackssache Kunst? Sehe ich nicht hundertprozentig so. Wenn wir von unseren Breiten sprechen, dann thematisieren wir ganz explizit die eine Kunst. Und nicht die Buchkunst, die Kunst des Kochens, die Schmiedkunst, die Kunst den Schuh zu binden. Wir reden von Kunst! Nur weil niemand sich traut, eine Definition für alle zu akzeptieren, heißt das noch lange nicht, Kunst wäre ein verschwommener Begriff, den jedermann für alle Zwecke benutzen kann (obwohl dies ja getan wird, wie man ja sieht). Kunst, das ist nunmal etwas elitäres, eine kleine Gemeinde von angeblichen Kennern, echten Kennern und Dilettanten. Genauso wie Medizin etwas für eine kleine Gemeinde elitärer Kenner ist.
Wie ich aber schon einleitend sagte, ist das, was man angeblich so kunstvoll an Videospielen findet, vielleicht einfach nur Ästhetik? Freude, Unterhaltung? Die würden auf jeden Fall zu GTA oder SOTC passen.
Und damit bekommt unser Hobby auch einen gesellschaftlichen Boni, denn Schönes ist nunmal erstrebenswert. Nett anzusehen^^