d.night
Bekanntes Gesicht
- Mitglied seit
- 09.11.2008
- Beiträge
- 11.928
- Reaktionspunkte
- 77
Tja, es ist wieder soweit. Grillsaison. Ihr wisst alle was das heißt, ob ihr jetzt selbst ein Mann seid oder so ein Exemplar zuhause habt, da sind sie alle gleich, ob Manager oder Bauarbeiter, grillen weckt anscheinend irgendwelche Urinstinkte in den Herrn der Schöpfung. Für den unwahrscheinlichen Fall dass ihr dieses faszinierende Ritual noch nie miterleben durftet?so könnte es ablaufen.
Samstagnachmittag in einem Garten in Wien. Zwei junge Paare, also zwei Frauen und zwei Männer, treffen sich zum Grillen. Gutes Essen im Freien bei schönem Wetter, ein bissl was trinken und sich nett unterhalten. Es könnte alles so schön sein, aber spätestens wenn?s darum geht für den netten Grillabend einzukaufen, verwandeln sich die sonst so zivilisierten Männer in Höhlenmenschen.
"Schatzi, was brauch ma denn noch?"
"Fleisch"
"Ähh, Okay, klar und sonst?"
"Fleisch. Bier."
"Jaaa, ist gut?was für einen Salat sollen wir machen?"
"Häh?"
"Salaaat, welchen?"
"Häh?"
"Du weißt schon, Salat, das grüne Zeug das auf der Erde wächst."
Kopfschüttelnd, als hätte man gerade seine Mutter beleidigt grunzt er: "Kartoffelsalat. Was sonst?"
"Okay, also wie immer. Sonst noch was?"
"Fleisch. Bier."
Spätestens hier sollte man als Frau aufgeben und den Dingen ihren Lauf nehmen lassen. Das fällt uns halt immer recht schwer, was die Männer trotz ihres prähistorischen Zustands ganz genau wissen.
Mit skeptischem Blick auf einen gerichtet stolzieren sie dann Richtung Fleisch und wählen mit Bedacht aus. Fünf Kilo Fleischwaren für vier Personen, dann die Frage: "Glaubst das reicht?"
Jetzt sollte man es sich verkneifen, auch wenn es schwer fällt, eine blöde Antwort zu geben, denn in dieser Ausnahmesituation erkennen die Jungs den Sarkasmus leider nicht und füllen den Einkaufswagen bis zum Rand mit Koteletts, Schweinebauch und Würstel aller Art.
"Schatzi, hast auch Hühnerbrust genommen, für die Christl und mich?"
"Häh?"
"Hüüühnerbrust!"
"Bähh, das ist ja kein echtes Fleisch." Sprichts, rümpft die Nase und stampft Richtung Bier.
"Reichen drei Kisten?"
"Ich glaub schon"
"Hmm, naja, ich weiß nicht so"
Mit sechs Kilo Fleisch und vier Kisten Bier verlässt man dann den Supermarkt (wenn man Glück hat) und fährt zu seinen Freunden, das Drama nimmt seinen Lauf. Bei den Freunden angekommen fällt die Begrüßung herzlich aus.
"Hi Dani"
"Hi Christl" Bussi auf die Wange, alles sehr nett und zivilisiert. Bei den Männern läuft?s eher so ab.
"Fleisch?"
"Fleisch" grunzt dein dir Zugemuteter als Antwort, hält seinem Stammesbruder eine Plastiktüte voll mit Fleisch unter die Nase und grinst dabei stolz als würde er ihm selbst gefangenes Wild präsentieren. "Viel Fleisch"
"Viel Fleisch guuut"
Nach diesem äußerst wichtigen Informationsaustausch verlassen die beiden Männer das Haus. Bewaffnet mit Fleisch, Bier und Grillutensilien machen sie sich daran den Grill anzuwerfen, oder wie sie es sagen würden: "Feuer machen"
Während sich die Männer um das Feuer machen kümmern, machen wir Frauen, wie immer, die Drecksarbeit, in diesem Fall heißt das, das Fleisch zu marinieren und den Kartoffelsalat zubereiten. Dazu wäre noch zu sagen dass die Kartoffel sowieso das einzige nicht tierische Nahrungsmittel ist, das (außer Bier natürlich) beim Grillen geduldet wird. In welcher Form spielt eigentlich keine Rolle, ob jetzt als Salat, Pommes oder Bratkartoffel, Hauptsache nix grünes.
Draußen starten dann bald wilde Diskussionen. Zuerst, ob die Grillkohle heiß genug ist. Spätestens hier greift dann auch Frau zum Bier und genießt die Show. Man könnte den Biergenuss natürlich auch als Flucht aus der Realität sehen.
"Feuer gut?"
"Hmm, warten? noch."
"Grunz" (Grunz heißt in diesem Fall, wie auch sonst oft, einfach nur "ja")
5 Minuten später.
"Feuer gut, jetzt?"
"Jetzt Feuer guuut"
Einem kräftigen Zischen folgt freudig erregtes Grunzen und das rituelle Flaschenzusammenstoßen. Danach ein kräftiger Schluck.
"Rülps!!!"
"HAHAHA"
"Grunz"
Nachdem das Fleisch einige Zeit vor sich hin gebrutzelt hat und die Herrn des Feuers sich ein neues Bier haben bringen lassen (ratet mal von wem), geht die Debatte weiter.
"Fleisch drehen um?"
"Warten noch, bis der große dünne Zeiger sich gedreht hat zweimal"
"Warten noch zwei Minuten?"
"Grunz"
Nach zwei Minuten heftigen Gegrunze einigen sie sich, dass man das Fleisch nun umdrehen muss. Im Eifer des Gefechts kann es durchaus passieren dass einer der Männer das mit der Hand tun will. Wenn man glück hat, ist zumindest der Andere noch so weit bei Verstand, um ihm auf die Finger zu klopfen.
"Nein, Feuer heiß"
"Ohh, ja. Du haben recht"
Wenn dann das Fleisch umgedreht wurde und die fertig gegrillte Seite zu sehen ist, wird sich gegenseitig auf die Schulter geklopft. Stoltz grinsend suchen sie jetzt nach ihren Frauen um zu verkünden dass das Essen bald fertig ist. Gezeichnet vom zweiten Bier in der prallen Sonne und einem knurrenden Magen sagt man jetzt am besten sowas wie: "Gut, ich kann?s kaum erwarten".
"Fleisch fertig jetzt?" fragt einer der Beiden.
Der Andere zuckt mit den Schultern, begutachtet die Koteletts und nickt freudig erregt. Sabber rinnt ihnen aus dem Mund während sie das Fleisch auf die Teller befördern und neues, noch rohes Fleisch auf den Grill werfen.
"Fleisch. Feuer. Guuut".
Und dann hat das warten ein Ende, endlich gibt?s Essen und man kann sagen was man will, aber grillen können sie, die Männer. "Fleisch. Feuer. Guuut".
Samstagnachmittag in einem Garten in Wien. Zwei junge Paare, also zwei Frauen und zwei Männer, treffen sich zum Grillen. Gutes Essen im Freien bei schönem Wetter, ein bissl was trinken und sich nett unterhalten. Es könnte alles so schön sein, aber spätestens wenn?s darum geht für den netten Grillabend einzukaufen, verwandeln sich die sonst so zivilisierten Männer in Höhlenmenschen.
"Schatzi, was brauch ma denn noch?"
"Fleisch"
"Ähh, Okay, klar und sonst?"
"Fleisch. Bier."
"Jaaa, ist gut?was für einen Salat sollen wir machen?"
"Häh?"
"Salaaat, welchen?"
"Häh?"
"Du weißt schon, Salat, das grüne Zeug das auf der Erde wächst."
Kopfschüttelnd, als hätte man gerade seine Mutter beleidigt grunzt er: "Kartoffelsalat. Was sonst?"
"Okay, also wie immer. Sonst noch was?"
"Fleisch. Bier."
Spätestens hier sollte man als Frau aufgeben und den Dingen ihren Lauf nehmen lassen. Das fällt uns halt immer recht schwer, was die Männer trotz ihres prähistorischen Zustands ganz genau wissen.
Mit skeptischem Blick auf einen gerichtet stolzieren sie dann Richtung Fleisch und wählen mit Bedacht aus. Fünf Kilo Fleischwaren für vier Personen, dann die Frage: "Glaubst das reicht?"
Jetzt sollte man es sich verkneifen, auch wenn es schwer fällt, eine blöde Antwort zu geben, denn in dieser Ausnahmesituation erkennen die Jungs den Sarkasmus leider nicht und füllen den Einkaufswagen bis zum Rand mit Koteletts, Schweinebauch und Würstel aller Art.
"Schatzi, hast auch Hühnerbrust genommen, für die Christl und mich?"
"Häh?"
"Hüüühnerbrust!"
"Bähh, das ist ja kein echtes Fleisch." Sprichts, rümpft die Nase und stampft Richtung Bier.
"Reichen drei Kisten?"
"Ich glaub schon"
"Hmm, naja, ich weiß nicht so"
Mit sechs Kilo Fleisch und vier Kisten Bier verlässt man dann den Supermarkt (wenn man Glück hat) und fährt zu seinen Freunden, das Drama nimmt seinen Lauf. Bei den Freunden angekommen fällt die Begrüßung herzlich aus.
"Hi Dani"
"Hi Christl" Bussi auf die Wange, alles sehr nett und zivilisiert. Bei den Männern läuft?s eher so ab.
"Fleisch?"
"Fleisch" grunzt dein dir Zugemuteter als Antwort, hält seinem Stammesbruder eine Plastiktüte voll mit Fleisch unter die Nase und grinst dabei stolz als würde er ihm selbst gefangenes Wild präsentieren. "Viel Fleisch"
"Viel Fleisch guuut"
Nach diesem äußerst wichtigen Informationsaustausch verlassen die beiden Männer das Haus. Bewaffnet mit Fleisch, Bier und Grillutensilien machen sie sich daran den Grill anzuwerfen, oder wie sie es sagen würden: "Feuer machen"
Während sich die Männer um das Feuer machen kümmern, machen wir Frauen, wie immer, die Drecksarbeit, in diesem Fall heißt das, das Fleisch zu marinieren und den Kartoffelsalat zubereiten. Dazu wäre noch zu sagen dass die Kartoffel sowieso das einzige nicht tierische Nahrungsmittel ist, das (außer Bier natürlich) beim Grillen geduldet wird. In welcher Form spielt eigentlich keine Rolle, ob jetzt als Salat, Pommes oder Bratkartoffel, Hauptsache nix grünes.
Draußen starten dann bald wilde Diskussionen. Zuerst, ob die Grillkohle heiß genug ist. Spätestens hier greift dann auch Frau zum Bier und genießt die Show. Man könnte den Biergenuss natürlich auch als Flucht aus der Realität sehen.
"Feuer gut?"
"Hmm, warten? noch."
"Grunz" (Grunz heißt in diesem Fall, wie auch sonst oft, einfach nur "ja")
5 Minuten später.
"Feuer gut, jetzt?"
"Jetzt Feuer guuut"
Einem kräftigen Zischen folgt freudig erregtes Grunzen und das rituelle Flaschenzusammenstoßen. Danach ein kräftiger Schluck.
"Rülps!!!"
"HAHAHA"
"Grunz"
Nachdem das Fleisch einige Zeit vor sich hin gebrutzelt hat und die Herrn des Feuers sich ein neues Bier haben bringen lassen (ratet mal von wem), geht die Debatte weiter.
"Fleisch drehen um?"
"Warten noch, bis der große dünne Zeiger sich gedreht hat zweimal"
"Warten noch zwei Minuten?"
"Grunz"
Nach zwei Minuten heftigen Gegrunze einigen sie sich, dass man das Fleisch nun umdrehen muss. Im Eifer des Gefechts kann es durchaus passieren dass einer der Männer das mit der Hand tun will. Wenn man glück hat, ist zumindest der Andere noch so weit bei Verstand, um ihm auf die Finger zu klopfen.
"Nein, Feuer heiß"
"Ohh, ja. Du haben recht"
Wenn dann das Fleisch umgedreht wurde und die fertig gegrillte Seite zu sehen ist, wird sich gegenseitig auf die Schulter geklopft. Stoltz grinsend suchen sie jetzt nach ihren Frauen um zu verkünden dass das Essen bald fertig ist. Gezeichnet vom zweiten Bier in der prallen Sonne und einem knurrenden Magen sagt man jetzt am besten sowas wie: "Gut, ich kann?s kaum erwarten".
"Fleisch fertig jetzt?" fragt einer der Beiden.
Der Andere zuckt mit den Schultern, begutachtet die Koteletts und nickt freudig erregt. Sabber rinnt ihnen aus dem Mund während sie das Fleisch auf die Teller befördern und neues, noch rohes Fleisch auf den Grill werfen.
"Fleisch. Feuer. Guuut".
Und dann hat das warten ein Ende, endlich gibt?s Essen und man kann sagen was man will, aber grillen können sie, die Männer. "Fleisch. Feuer. Guuut".