Nur zur Ergänzung:
Handelsketten in Frankreich, England, Spanien und Australien werden den Handheld ebenfalls nicht verkaufen.
In Deutschland nehmen zahlreiche Fachhändler Abstand von dem Verkauf des Geräts. Die Metro Gruppe (Saturn, Media Markt) hat ebenfalls die Empfehlung an die einzelnen Märkte ausgesprochen, die Go nicht zu verkaufen. Allerdings darf jeder Markt-, bzw Einkaufsleiter selbst entscheiden.
Und nun zu meiner persönlichen Erfahrung:
Die zwei Media Märkte in Aschaffenburg werden die PSPgo nicht anbieten, ebenso die Fachhändler. Einen Thread dazu gibt es bereits seit gestern im Sony-Forum oder etwas umfangreicher (sorry für die Fremdwerbung) im Maniac-Forum.
Meine Sicht der Dinge:
Gut so. Ich bin Gegner des Download only-Vertriebsweges und stehe dazu.
Während der Hersteller viele Kosten spart (Erstellung der physischen Medien, Inlays und Verpackungen, Vertriebskosten...) und zusätzliche Einnahmen hat, bleibt der Handel auf der Strecke. So werden mal eben Arbeitsplätze aufs Spiel gesetzt, nur damit sich die Publisher und Hersteller noch mehr die Taschen vollschaufeln.
Die Hersteller würden immer gewinnen: Der Gebrauchtmarkt würde wegfallen, der Handel würde keine Einnahmen mehr wegfressen und man hätte unter Umständen eine Art Vertriebsmonopol. Der Kunde könnte im Extremfall also nicht mehr selbst wählen wo er kauft, sondern müsste bei Sony, Activision usw. direkt herunterladen. Diese könnten die Preise frei bestimmen.
Doch da hört der Spaß nicht auf: Letzten Endes bleibt der gekaufte Inhalt auf den Servern des Anbieters. Diese können abgeschaltet werden - entsprechendes Kleingedrucktes ist in vielen Geschäftsbedingungen nachzulesen - und gewisse Dinge können im Nachhinein manipuliert werden. Amazon hat vor einiger Zeit bspw. die Daten eines bestimmten Buches von den Kindle-Geräten der Kunden gelöscht, weil das Buch nicht hätte verkauft werden dürfen. Sony hat zeitweise versucht Werbung in Wipeout HD hineinzupatchen.
Mit Verlaub: Da kann Sony (stellvertretend für die ganzen Wahnwitzigen) nicht erwarten, dass sich der Handel sein eigenes Grab aushebt. Laut Aussagen eines befreundeten Händlers (die von Aussagen anderer Händler im Maniac-Forum bestätigt werden), verdient der Handel an der Hardware sowieso kaum etwas, während die PSN-Cards quasi durchgereicht werden und nur ein paar Cent übrigbleiben. Der Fachhändler würde also die PSPgo verkaufen, nur damit er unter Umständen den Kunden nie wieder sieht.
Die Händler leben vom Softwareverkauf, Gamestop überwiegend vom Gebrauchtmarkt. Zieht man diesen Markt unter den Füßen der Händler weg, hätten wir eine Katastrophe.
Ich befürworte diese Aktion, die PSPgo scheint mir persönlich sowieso nur ein Testballon zu sein um festzustellen, ob man in Zukunft komplett auf Medien verzichten kann.