Ragnarok
Bekanntes Gesicht
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Leute, ob ihr es glaubt oder nicht - diese Aussage kam von Herrn Professor Christian Pfeiffer, dem bekannten Direktor des kriminologischen Forschungsinstituts Hannover und engagierten "Killerspiel"-Gegner, höchst selbst! Doch was war passiert?
Meine Arbeitskollegen und ich durften in einem Medienprojekt, in Kooperation mit dem hannoverschen Bürgersender "h1", einen eigenen Fernsehbeitrag erstellen. Das Thema dieses Beitrags durften wir selbst auswählen, wir mussten uns allerdings auch um alles andere, wie z.B. Interviewtermine, selbst kümmern.
Einige erinnern sich vielleicht daran, dass ich durch einen Blog Spieler finden wollte, welche im eSport-Bereich professionell aktiv sind oder waren. Dies war natürlich ein Teil des Beitrags, erfahrene Spieler zu finden, die sich mit dem Thema der Killerspiele natürlich auch ausführlich beschäftigt haben und schlagfertige Argumente vorbringen können, welche die These des "Spielers als Amokläufer" widerlegen.
Als Gegenseite, so dachten wir uns jedenfalls, würden wir versuchen eben jenen Professor Christian Pfeiffer vor die Kamera zu bekommen, der so sehr gegen die gewalthaltigen Videospiele wettert. Doch alles kam anders, als wir dachten.
Zuerst erklärte er, dass der Begriff "Killerspiele" so in der Wissenschaft gar nicht existiere, sondern dass der Begriff von den Medien verwendet wird, um Videospiele mit Tötungsinhalt zu beschreiben. So weit, so gut.
Dann kam jedoch die Bombe: Professor Pfeiffer hält ein Herstellungs- oder Verkaufsverbot von Spielen nicht für sinnvoll, da "durch ein Verbot, Dinge doch erst richtig interessant werden". Ferner findet er Killerspiele für nicht unbedingt schädigend, solange sie in Maßen gespielt werden und ein anderer Freizeitausgleich, bspw. Sport, Freunde, und allen voran natürlich die Schule, nicht zu kurz kommen. Darüber hinaus sagt er, dass es natürlich klar ist, dass die Kurzschlussreaktionen der Amokläufer nicht von Killerspielen ausgehen, sondern wirklich im Umfeld zu suchen sind. Prof. Pfeiffer meint lediglich, dass sie ein Katalysator für gewalttätige Gefühle und Gedanken sind, genau wie gewalthaltige Filme oder aggressive Musik.
Außerdem findet er Indizierungsmaßnahmen gut, weil bei einer Indizierung nur ein Werbe- und Ausstellungsverbot vorherrscht. Kinder und Jugendliche können somit nicht mehr an gewalthaltige Medien gelangen, da sie dafür ja z.B. einen Verkäufer fragen müssten. Hierzu sieht er Testkäufer, wie man es vom Alkohol her kennt, für angebracht.
Einer seiner wenigen Kritikpunkte war unter anderem, dass der Millionenerfolg "Grand Theft Auto IV" nicht indiziert wurde, da die Industrie wohl einiges an Geldern bezahlt hat. Das Spiel sollte nicht auf dem Index landen, damit und weil der Titel so einiges an Geldern reinspülen sollte, was er letztendlich ja auch tat.
Ein anderer Kritikpunkt war das Spiel "World of Warcraft", welches, soweit bekannt, riesiges Suchtpotenzial birgt. Seiner Meinung nach sollte das Spiel entweder einen Warnhinweis erhalten oder in der Alterseinstufung auf 18 gesetzt werden.
Wir waren nach dem Interview natürlich genauso baff, wie ihr vielleicht jetzt seid. Ich habe mir darüber natürlich Gedanken gemacht, wie dann solche Meldungen im Umlauf kommen können, dass Professor Pfeiffer die Spiele so schlecht macht. Man kennt ja die Manipulationsversuche bzw. Halbwahrheiten des Boulevardjournalismus. Andererseits frage ich mich, ob Herr Pfeiffer nicht einfach seine Aussagen extra für uns junge Leute relativiert hat. Ich fand ihn und seine Antworten jedoch schon relativ authentisch.
Ihr könnt euch ja selber ein Bild machen und den Fernsehbeitrag schauen. Er wird am
3. Juni um 19:30 Uhr
ausgestrahlt. Da ich natürlich weiß, dass nicht jeder h1 gucken können wird, habe ich ebenfalls den Link für den Live-Stream herausgesucht.
h1 - Live-Stream
Bitte wundert euch nicht über die Qualität. h1 ist, wie gesagt, nur ein Bürgersender und hat dementsprechend kein wirklich professionelles Equipment, wie andere, große Sender. Außerdem sind und waren wir natürlich quasi Laien an Kamera- und Schnitttechnik. Wir haben unser bestmöglichstes versucht, einen guten, objektiven und informativen Beitrag zu erstellen. Bitte wundert euch ebenfalls nicht über etwaige Tonaussetzer und komische Szenen ? nachdem wir mit unserem finalen Schnitt fertig waren, haben sich unsere Produzenten noch mal an unserem Film vergangen. Wir fanden das zwar absolut nicht toll, konnten daran aber nichts mehr ändern, leider.
Ich freue mich über jegliches Feedback und bin gern zu Diskussionen bereit. Bei Fragen stehe ich natürlich auch gern zur Verfügung.
P.S.
Ich werde natürlich nicht im Beitrag zu sehen sein, weil ich hauptsächlich hinter der Kamera gearbeitet hab. ^^
Meine Arbeitskollegen und ich durften in einem Medienprojekt, in Kooperation mit dem hannoverschen Bürgersender "h1", einen eigenen Fernsehbeitrag erstellen. Das Thema dieses Beitrags durften wir selbst auswählen, wir mussten uns allerdings auch um alles andere, wie z.B. Interviewtermine, selbst kümmern.
Einige erinnern sich vielleicht daran, dass ich durch einen Blog Spieler finden wollte, welche im eSport-Bereich professionell aktiv sind oder waren. Dies war natürlich ein Teil des Beitrags, erfahrene Spieler zu finden, die sich mit dem Thema der Killerspiele natürlich auch ausführlich beschäftigt haben und schlagfertige Argumente vorbringen können, welche die These des "Spielers als Amokläufer" widerlegen.
Als Gegenseite, so dachten wir uns jedenfalls, würden wir versuchen eben jenen Professor Christian Pfeiffer vor die Kamera zu bekommen, der so sehr gegen die gewalthaltigen Videospiele wettert. Doch alles kam anders, als wir dachten.
Zuerst erklärte er, dass der Begriff "Killerspiele" so in der Wissenschaft gar nicht existiere, sondern dass der Begriff von den Medien verwendet wird, um Videospiele mit Tötungsinhalt zu beschreiben. So weit, so gut.
Dann kam jedoch die Bombe: Professor Pfeiffer hält ein Herstellungs- oder Verkaufsverbot von Spielen nicht für sinnvoll, da "durch ein Verbot, Dinge doch erst richtig interessant werden". Ferner findet er Killerspiele für nicht unbedingt schädigend, solange sie in Maßen gespielt werden und ein anderer Freizeitausgleich, bspw. Sport, Freunde, und allen voran natürlich die Schule, nicht zu kurz kommen. Darüber hinaus sagt er, dass es natürlich klar ist, dass die Kurzschlussreaktionen der Amokläufer nicht von Killerspielen ausgehen, sondern wirklich im Umfeld zu suchen sind. Prof. Pfeiffer meint lediglich, dass sie ein Katalysator für gewalttätige Gefühle und Gedanken sind, genau wie gewalthaltige Filme oder aggressive Musik.
Außerdem findet er Indizierungsmaßnahmen gut, weil bei einer Indizierung nur ein Werbe- und Ausstellungsverbot vorherrscht. Kinder und Jugendliche können somit nicht mehr an gewalthaltige Medien gelangen, da sie dafür ja z.B. einen Verkäufer fragen müssten. Hierzu sieht er Testkäufer, wie man es vom Alkohol her kennt, für angebracht.
Einer seiner wenigen Kritikpunkte war unter anderem, dass der Millionenerfolg "Grand Theft Auto IV" nicht indiziert wurde, da die Industrie wohl einiges an Geldern bezahlt hat. Das Spiel sollte nicht auf dem Index landen, damit und weil der Titel so einiges an Geldern reinspülen sollte, was er letztendlich ja auch tat.
Ein anderer Kritikpunkt war das Spiel "World of Warcraft", welches, soweit bekannt, riesiges Suchtpotenzial birgt. Seiner Meinung nach sollte das Spiel entweder einen Warnhinweis erhalten oder in der Alterseinstufung auf 18 gesetzt werden.
Wir waren nach dem Interview natürlich genauso baff, wie ihr vielleicht jetzt seid. Ich habe mir darüber natürlich Gedanken gemacht, wie dann solche Meldungen im Umlauf kommen können, dass Professor Pfeiffer die Spiele so schlecht macht. Man kennt ja die Manipulationsversuche bzw. Halbwahrheiten des Boulevardjournalismus. Andererseits frage ich mich, ob Herr Pfeiffer nicht einfach seine Aussagen extra für uns junge Leute relativiert hat. Ich fand ihn und seine Antworten jedoch schon relativ authentisch.
Ihr könnt euch ja selber ein Bild machen und den Fernsehbeitrag schauen. Er wird am
3. Juni um 19:30 Uhr
ausgestrahlt. Da ich natürlich weiß, dass nicht jeder h1 gucken können wird, habe ich ebenfalls den Link für den Live-Stream herausgesucht.
h1 - Live-Stream
Bitte wundert euch nicht über die Qualität. h1 ist, wie gesagt, nur ein Bürgersender und hat dementsprechend kein wirklich professionelles Equipment, wie andere, große Sender. Außerdem sind und waren wir natürlich quasi Laien an Kamera- und Schnitttechnik. Wir haben unser bestmöglichstes versucht, einen guten, objektiven und informativen Beitrag zu erstellen. Bitte wundert euch ebenfalls nicht über etwaige Tonaussetzer und komische Szenen ? nachdem wir mit unserem finalen Schnitt fertig waren, haben sich unsere Produzenten noch mal an unserem Film vergangen. Wir fanden das zwar absolut nicht toll, konnten daran aber nichts mehr ändern, leider.
Ich freue mich über jegliches Feedback und bin gern zu Diskussionen bereit. Bei Fragen stehe ich natürlich auch gern zur Verfügung.
P.S.
Ich werde natürlich nicht im Beitrag zu sehen sein, weil ich hauptsächlich hinter der Kamera gearbeitet hab. ^^