Mich reizt das Spiel ja auch total, allerdings als Third-Person-Action-Shooter im Weltraum und nicht als Survival-Horror-Game. Btw., da gab's doch Gears of War 3 und jetzt kommt bald Gears of War Judgment - wozu will ich dann noch ein Spiel spielen, das mir fast das gleiche beitet, nur höchstwahrscheinlich qualitativ viel besser ist?
Ach so, Gears gibt's ja nur für die Schrottbox und auf der PS3 muss man eben nach Alternativen suchen. Puh, was für ein dämliches Argument, weiss ich selber. Schon klar, dass man anhand einer Demo nicht auf das vollständige Spiel schließen kann, aber wenn ich als Hersteller eine Demo heraus bringe, möchte ich doch dem Spieler ein Eindruck auf das Endprodukt verschaffen. Wozu sonst eine Demo?
Wenn die Demo nicht das Endergebnis wiederspiegelt, ist das eine Form von Betrug, eine Vorspiegelung falscher Tatsachen.
Da die Dead Space 3 Demo keinerlei Horror-Elemente bietet, andererseits die Entwickler aber eine "Gänsehautgarantie" versprechen, haben sie mich bereits bei der Demo belogen. Von da aus ist es zum Betrug nicht mehr weit.
Kein Wunder, dass Dead Space 3 bereits im Vorfeld auseinander genommen wird, das hat sich EA selbst zu verschulden. Sie werben im Prinzip mit Horror- und Schock-Elementen, obwohl sie nur ein actionlastiges Sequel fabriziert haben. Warum haben sie nicht ein neues Franchise mit einem neuen Protagonisten begründet? Ganz einfach: die Marke Dead Space hat mit seinem Erstling für einigen Wirbel in der Videospielszene und darüber hinaus bewirkt, so dass der Name Dead Space für immer und ewig für Horror und Grusel steht.
Also muss der, mittlerweile mit Promistatus behaftete, Ingenieur Isaac wieder einmal gegen Necromorphs kämpfen und weil es das alles schon einmal gab, kommen jetzt auch menschliche Gegner dazu. dabei wird Isaac zum Superhelden, denn er bekämft jetzt nicht mehr wirklich seine inneren Ängste, sondern er ist aus der Not heraus zu einem abgestumpften Elitesoldaten mutiert. Munition gibt es jetzt sowieso zu Hauf und seine Vorbesteller-Anzüge machen ihn zu einer unverwundbaren Kampfmaschine. Er ist jetzt alles mögliche, aber kein verletzlicher Mensch mehr. Isaac hat in Dead Space 3 seine Persönlichkeit verloren, so viel kann ich jetzt schon orakeln.
Wenn man in der Demo vor lauter Panik vor dem Bohrer flüchtet, dann ist es die Panik selbst, die ein beklemmendes Gefühl verursacht und nicht die von EA immer wieder erwähnten "Horror- und Schockmomente".
Was haben die Leute damals auf Resident Evil 5 geschimpft, als Horden von Negern (verzeiht mir dieses Wort) Chris und Sheva einstürmten. Im Prinzip war es wie mit den Dorfbewohnern in Resident Evil 4, nur diesmal waren es mehr, es wurde actionlastiger und gipfelte in Railshooter-Passagen wie dem El Gigante, auf den man nur noch ohne Nachzudenken im richtigen Moment draufhalten musste. Das alles widerholt sich jetzt bei Dead Space 3 und deshalb auch meine Kritik im Vorfeld.
Die Demo von Dead Space 3 zeigte fast alle Passagen aus dem Vorgänger in leicht veränderter Form. Spielerisch diesmal sogar noch einfacher, aber die gleiche Grafik-Engine, das selbe Schema und keine Neuerungen, außer das Waffen-Crafting, das meiner Meinung nach nur die Spielzeit strecken soll.
Sicher macht das alles Sinn und man hat gewiss Spaß am fertigen Produkt. Aber hätte man nicht mehr aus dem Spiel machen können, als nur ein gewöhnliches Actionspiel? Es hat seit Teil 2 seine Individualität verloren, seine Seele. Ein guter Name macht aus einem gewöhnlichen Spielprinzip aber noch lange kein Gesamtkunstwerk. Letztlich bleibt nur zu hoffen, dass man in Teil 3 am Ende nicht schon wieder vor einem unsterblichen Necromorph flüchten muss, und dass man den Marker endlich durch einen fetten schwarzen Edding als unvergessliches Easteregg ersetzt.
Ich kann das Spiel nicht wirklich beurteilen, weil ich es logischerweise noch nicht gespielt habe. Aber ich weiss so ziemlich genau, was mich erwartet. Nennt mich oldschool, aber diesen actionlastigen Trend zur Zeit, einst ausgelöst durch Call of Duty und co., finde ich einfach scheiße.