Ich misch mich mal auch ein^^ Welche Bedeutung hat die Bibel denn heute noch? Wer horcht auf die Bibel, wer liest sie überhaupt? Was ist das für ein Vergleich? Die Bibel stammt aus einer Zeit, in der es normal, Leute zu foltern usw. Die Moral und Ethik hat sich heute geändert, das Buch ist dasselbe geblieben, aber niemand richtet sich nach diesem Buch mehr. Es ist ein Geschichtsbuch.
Genauso wie im Geschichtsunterricht sollte man die Bibel eben nur begleitend lesen, es sei denn man ist erwachsen und imstande, das Buch als Buch der Geschichte zu sehen.
Bei Videospielen sieht es anders aus. Erstens empfinde ich die zitierten Passagen von Kratos gar nicht schlimmer. Es gibt durchaus Vergleiche aus heutigen Medien, Splatter-Filmchen beispielsweise
Zudem geraten Spiele völlig unkontrolliert an Kinder, die sich nicht spielen sollten. Im Vergleich zur Bibel wird die Gewalt viel mehr verherrlicht; das Buch liest man als Betrachter der Geschichte, bei Spielen ist man selbst der Erzähler beziehungsweise wird man viel unmittelbarer vom Erzähler angetrieben.
Last but not least: Der Vergleich ist hirnrissig. Es geht doch nicht darum, was schlimmer ist. Schlimm ist, dass sie schlimm sind.
Und viel schlimmer ist die Diskussion aus Gamer-Seite:
Hätten Hitler, Mao und Stalin noch schrecklicher gewütet, wenn ihnen Counter-Strike bekannt gewesen wäre? Wohl kaum.
Was ist das für eine polemische Scheiße?
Für die Taliban ist der Besitz von PC-Spielen ein schwerer Straftatbestand.
Wie derbe ist das denn? Sorry, aber nach solchen Zitaten habe ich überhaupt keine Lust, die Quelle durchzulesen, weil ich weiß, dass es polemischer Proll-Mist ist auf Bild-Zeitungsniveau. Auf solche Artikel mit solchen Sätzen würde ich mich nicht stützen bei der Debatte.
Meinetwegen können Spiele Gewalt beinhalten. Meinetwegen soll man darin auch vögeln können.
Aber bitte verharmlost doch das Thema doch nicht und hetzt so derb gegen die Gegner. Das bringt nichts.
Vernünftige Ergebnisse erreicht man nur durch einen intelligenten Diskurs, der nicht einseitig wie die bisherigen ist. Ich hab es schon mal gesagt: Wir Spieler fordern von Politikern, dass sie selbst man ein Spiel zocken. DANN, so sage ich aber auch, sollten WIR Spieler uns aber auch im Gegenzug auf die Seite der Politiker stellen und Distanz vom Spielen nehmen. So hat man eine Sicht auf die Spiele und kann *eventuell* deren Ansichten verstehen. Zumindest kann man besser argumentieren.
Ich für meinen Teil sage: Gewalt ist nicht nur in Spielen vorherrschend, sondern in allen Medien. Daher ist es falsch, die Schuld allein auf die Spiele zu schieben. Stattdessen sollte man hinnehmen, dass die
Gesellschaft gewaltgeil ist und entsprechend gesellschaftsweite Maßnahmen zu treffen. Weniger Verbote (aus den
Vaterlangszeiten sind wir raus), mehr Investitionen und Ideen. Das sind Argumente, die man den Politikern geben kann, die man in der Öffentlichkeit zeigen kann. Denn sowas ist weniger polemisch, als diese 08/15-Argumente wie »Ich trag Jeans, der Attentäter auch, bin ich amokgefährdet?«. In gewisser Weise bestätigt sich hier ja der Vorwurf der Gegner. Man erinnere sich an Frau Pfeiffers Auftritt auf Cynamite. Dutzende Hasspostings haben sie erwartet. Was macht das für einen Eindruck? Wie kann sowas zu einem vernünftigen Diskurs führen?
Hm, reicht erstmal
PS: heieiei, was mach ich da? xD