Gesprächs- und Diskussionskultur
Auch von mir gibt's großes Lob an Herrn Dittmeier. Was für mich ausschlaggebend ist, ist welche Schwerpunkte Herr Dittmeier in seiner Argumentation setzt bzw. worum's ihm meineserachtens eigentlich bei der ganzen Debatte geht.
Und zwar geht's nicht um die klare Vernichtung der ganzen einseitigen Kritikerschar, sondern eher darum um Fakten in ihr richtiges Licht zu rücken. Dinge von mehreren Seiten zu beleuchten. Vermeintlich einseitige Probleme nicht mit einseitigen Argumenten abzutun.
Wenn ich mir anschaue, wie öffentlich rechtliche Sender (die ja - zumindest hier in Östereich - einen rechtlich verankerten "Bildungs- und Aufklärungsauftrag gegenüber der Öffentlichkeit" haben) mit solchen Probleme umgehen, wird mir echt schlecht.
Vorbildwirkung, um eine mehrschichtige Diskussionskultur bzw. Streitkultur in der Öffentlichkeit zu fördern? Null.
Selbstkritische, reflektive und möglichst "objektive" Aufklärungsarbeit für die Öffentlichkeit? Wird von den Sendungsverantwortlichen vermeintlich gemacht, aber mit einer penetranten, unnachgiebig einseitigen Art und Weise, dass es wirklich schrecklich ist. Dabei hat die Geschichte ja mehrmals gezeigt, dass auf so eine Diskussionsart die Probleme nur geschürt und auf garkeinen Fall in beidseitigem Interesse aufgelöst werden.
Herr Dittmeier bringt mich da wirklich zum Schmunzeln, stellt er doch die ganzen Sendungen nicht direkt an den Pranger, sondern nur die Fakten. Alleine schon das Antwortschreiben der Redaktion von Frontal 21 lässt doch zwischen den Zeilen erkennen, wie stark die Gefühle hier am Brodeln sind.
So, ich hoffe jedenfalls dass das Nachfolgevideo noch mehr dazu beiträgt, Videospiele und vielmehr Videospieler in ein objektiveres, menschlicheres Licht zu rücken. Dass auch einmal Redakteure "älteren" Baujahres, die vielleicht statt Computerspielen noch mit Mini-Soldaten aus Plastik gespielt haben, ein bißchen menschliches Gespür beweisen und Fehlinformationen selbstkritisch berichtigen und die ganze Diskussion auf ein Niveau bringen, die wirklich konstruktiv ist bzw. einen Rahmen für die ganzen Probleme schaffen, der auch nachhaltig etwas bringt.
Also lieber Herr Dittmeier. Bitte weiterhin so sachlich bleiben, wie gehabt. Und bitte nicht auf die ganzen Zwischentöne der Redaktionen (wie sie auch alle heißen mögen) einsteigen, sondern beim eigentlichen Problem bleiben.
Liebe Grüße noch aus Oberösterreich (Betonung auf lieb - ja, und auch ich spiele bei Gelegenheit gerne Shooter
)
Stefan