Also...
Gute (Anti-)Kriegsfilme gibt es meiner Meinung nach wenige, die sich überhaupt so nennen können und noch weniger, die wirklich gut sind. Und wer Soldat James Ryan, den größten, unrealistischsten FUCK-YEAH-AMERICA-Patrioten-Ami-Propaganda-Film aller Zeiten tatsächlich als den Krieg anprangernden, tiefgründigen und realistischen "Anti"- Kriegsfilm bezeichnet (Ich glaube, es war Chisum): Sorry, der hat wirklich (entweder keine Ahnung oder) noch nie einen echten und guten Antikriegsfilm gesehen. Genau dasselbe trifft auch noch auf Windtalkers, We Were Soldiers und so gut wie alle (Ich will nicht verallgemeinern, aber es ist meistens so) amerikanischen Kriegsfilme zu, AUSSER: Thin Red Line, Born on the 4th of July, Platoon, Full Metal Jacket, Jarhead, Apocalypse Now (Am besten Redux) und einige wenige andere. In Sachen Band Of Brothers stimme ich meinem Vorredner kelte voll und ganz zu. Unrealistischer Müll.
Imo gibt es aber mehr gute Kriegsfilme aus dem Ausland, was man sich mal so alles zu Gemüte führen sollte:
Brotherhood (Einer der besten Kriegsfilme, die je gemacht wurden)
JSA - Joint Security Area (Ist aber über den Koreakonflikt, vom gleichen Regisseur wie Oldboy -> Park Chan-Wook, sein erster relativ bekannter Film)
Stalingrad
Der Untergang war so lala, aber den kann man sich schonmal antun.
Das Boot (Ich fand den Original Cut besser als den DC)
Im Westen nichts neues (Die GANZ alte Verfilmung, aus den 30ern glaube ich)->1.WK
+viele viele mehr, die auch teilweise schon in diesem Thread genannt wurden
So, und dann noch was zu Black Hawk Down:
Einer der Filme, über die bzw. über dessen Macher ich mich endlos aufregen könnte, da es als eine unheimliche Tragödie dargestellt wird, dass in Somalia rund 70-80 US-Soldaten zu Tode gekommen sind, aber die Toten in Somalia, wie auch Zivilisten, naja, das braucht Hollywood ja dem Zuschauer nicht unbedingt vor Augen zu halten. Amis sind halt die besseren Menschen, vor allem im Krieg und erst ganz speziell in Kriegsfilmen, da werden die anderen Kriegs- oder Schlachtpartizipienten gleich nur als Unmenschen oder was auch immer dargestellt. Ich wage da nur mal in Sachen James Ryan die eine völlig andere Sprache als Deutsch sprechenden deutschen Soldaten (Ich glaube, dass es sogar Russisch war, wenn ich mich recht erinnere... AUA!). zu erwähnen...
Mein Fazit:
Wenn man schon einen Kriegsfilm macht, dann darf er auf keinen Fall unterhaltsam sein, denn Krieg besteht nicht aus blitzeblank-geleckten Helden(taten) und konträt dazu absoluten Unmenschen... Wenn, dann soll man gefälligst (zumindest sollte man es doch versuchen), das Grauen des Krieges unbarmherzig, ungeschönt und realistisch darzustellen, und DAS ist wirklich nur sehr wenigen Filmen gelungen. Wie z.B. Stalingrad.
Man kann niemals verallgemeinern, so wie es in Hollywood gerne und oft praktiziert wird. Es sind und waren selbst im zweiten Weltkrieg nicht alle Deutschen Nazis, wie in Saving Private Ryan dargestellt, aber ein (großer) Teil. Es sind nicht alle Vietnamesen Kommunisten ohne Herz und Seele, wie es in We Were Soldiers gezeigt wird. Genauso wenig wie alle Afrikaner arm oder alle Spanier arrogant sind. In Hollywood wird immer wieder pauschalisiert und klischiert, als ob es der Realität entsprechen würde. Doch die sogenannte "Traumfabrik" lebt in einer kommerzgeilen, egozentrischen und hier wirklich größtenteils herzlosen Realität und glaubt, diese den Zuschauern als eben solche wiederzugeben. Traurig, traurig...
Allerdings hat sich das Bild von Hollywood (wobei auch dies ein vager Begriff ist und bleiben wird) ein wenig gebessert. Man scheint nicht mehr steinzeitlich zu denken. Immerhin!
Regards, Cass3l