Mehr Rechte für Empfänger von Hartz IV

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Sternitzky

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epd Kassel.
Erwachsene Hartz-IV-Empfänger, die bei ihren Eltern leben, können den vollen Regelsatz beanspruchen. Wie das Bundessozialgericht entschied, betrifft dies alle Kinder ab dem 25. Lebensjahr. Sie bildeten eine eigene Bedarfsgemeinschaft, so das Gericht. Damit gaben die Richter einem 36-jährigen Mann Recht, der sich mit seiner über 65 Jahre alten Mutter eine Wohnung teilt.

Bundessozialgericht, AZ: B zb AS 6/06 R


Mein Fazit:
Endlich werden Eltern für ihre arbeitslosen Kinder nicht mehr bestraft. Es wird zwar immer Familienfreundlichkeit propagiert und zum Kinder kriegen ermuntert, aber kaum sind die Kinder da, merken Eltern, daß sie viel zu oft doof dastehen.
Es wirft kein gutes Licht auf die Bundesregierung, wenn ausgerechnet ein Gericht für etwas sorgen muß, was die BR hätte selbst von Anfang an machen können.
 
Noch besser würd ich es ja finden wenn Kinder ab 18 Jahren Unterstützung erhalten würden, wenn sie versuchen rauszukommen aus dem Elternhaus. So ist eine wirklich große Anzahl bezweungen bis über zwanzig hinnaus wohnen zu bleiben. Nicht gerade Pralle finde ich. Aber das hier ist schon richtig und gut so.
 
SethSteiner schrieb:
So ist eine wirklich große Anzahl bezweungen bis über zwanzig hinnaus wohnen zu bleiben. Nicht gerade Pralle finde ich.

Zumal noch das Problem hinzukommt, das man als U25 praktisch komplett entmündigt wird - die eigenen Rechte können eigentlich nur noch durch den Umweg über die Eltern wahrgenommen werden. Von dem Zwang bei den Eltern wohnen bleiben zu müssen, ganz zu schweigen. Gut, man kann noch versuchen das Amt davon zu überzeugen, dass das Elternhaus/das Verhältnis zu den Eltern zerüttet ist, aber das kann auch nicht die einzige Lösung darstellen...
 
Zudem könnte es ja sein das das Hotel Mama Geld für die Unterkunft und die Dienste verlangt.
Der Staat versuch überall zu sparen. Wiso fängt er dann nicht bei den Politikern an?
 
was ich bei der ganzen sache nicht verstehe ist ,-> wofür gibts eine volljährigkeit? oder ist die mittlerweile auf 25 jahren raufgeschraubt worden?

wieso werden reformen nach gesetzesbrechern genannt?
ich hab einige im bekanntenkreis die kurzfristig mit hartz4 konfrontiert wurden und meiner meinung nach berichten die medien falsch oder aber nicht im richtigen umfang, über die soziale katastrophe die dieser verbrecher entfesselt hat!
man hört nur von hartz4 missbrauch. nie aber was für böcke die beamten schiessen.

was ich mich aber am meisten frage,-- warum die arbeitslosen nicht heftigst protestieren. wobei. selbst die freiheit so zu protestieren wie es die franzosen machen, hat man dem volk auch abgewöhnt. der korrupte karren steckt so tief im dreck, das er allein nicht mehr rauskommt. so phrasenhaft es sich anhört,- aber in der phrase stecken schicksale die mit wenig geld überleben müssen.
und wenn mal jemand aufschreit gibts nen neues sondergesetz....
 
Ich würd ja gern mal wissen was maverik2 bewegt es schlecht zufinden, ich meine es wäre ja schon ganz gut mal die Gegenseite zuhören, obwohl ich es nicht verstehen kann wie man Gerechtigkeit schlecht finden kann.
 
Hm. HartzIV erregt die Gemüter. Ein paar Worte meinerseits, die vielleicht auch zum Nachdenken anregen:

Grundsätzlich sollte erst einmal jedem bewußt sein, dass die Mittel zur sozialen Absicherung (egal ob HartzIV oder andere Systeme) aus den Steuern all jener bezahlt werden, die arbeiten und Geld verdienen.

Dann stellt sich natürlich die Frage, ob z.B. (gewählt auf Grund der Wohnungsthematik im Thread) ein Auszug mit 18 sein muss, nur damit man "eine eigene Bude" hat, oder ob es im Einzelfall nicht doch zumutbar ist, dass man etwas länger daheim wohnt und die Familie einen Teil der Kosten mit trägt, oder man sich mit Freunden eine WG finanziert etc.

Extrembeispiel: Sollte es Ziel der sozialen Absicherung sein, dass jeder mit 18 sagen kann "so lieber Staat: bin arbeitslos, mein Papa verdient im Monat 100.000 € - aber das geht dich nix an. Zahl mir bitte meinen Auszug, meine künftige Miete und meine Lebenshaltungskosten." ? Ich denke nein.

Folglich steht man regelmäßig vor dem Problem eine "gerechte Grenze" zu finden, die dem Bedürftigen gerecht wird und keine "Schmarotzer" mitfinanziert, die sich auf Kosten anderen im sozialen Netz "ausspannen".

Bei aller berechtigen Kritik gegen HartzIV (bald wirds auch auf die Gesundheitsreform gehen) - kann irgendjemand ein perfektes Sozialsystem beschreiben und erklären, wie er es fair finanzieren will, ohne Schulden zu machen, die die nächste Generation tragen muss?
 
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