QuentinTarrantino
Bekanntes Gesicht
- Mitglied seit
- 03.09.2006
- Beiträge
- 718
- Reaktionspunkte
- 0
Der alte Herr scheint auch nicht zu wissen wovon er redet.
Johnleth schrieb:Leutz, ihr dürft nicht mit zweierlei Maß messen.
Wenn ihr schon meint der Papst hätte keine Ahnung und verallgemeinert alles (was aus dem Ausschnitt seiner Rede ja eben nicht hervorgeht), dann solltet ihr gerade nicht in seine imaginären Fußstapfen treten.
Wer sagt, dass man auch heute der Kirche nicht trauen kann, weil es in ihrer Geschichte untragbare Ereignisse wie Hexenverbrennung, Judenverfolgung, Kreuzzüge etc gibt, der ist eigentlich noch nicht einmal einer Antwort würdig, weil er sich mit seiner Aussage selbst disqualifiziert hat.
Es sind doch nicht alle Muslime böse, nur weil ein paar Terroristen unter ihnen sind, die ihren Glauben missbrauchen?
Man muss auch hier differenzieren:
Zwischen den Leuten, die die Kirche für ihre Zwecke nutzten und der Kirche selber. Diese Unterscheidung ist auch dann noch möglich, wenn sich diese Personen im kirchlichen Dienst befinden. Die Kirche duldet keine Verbrechen, manche Menschen in ihrem Dienst vielleicht schon.
Du sagst doch auch nicht: Der deutsche Staat und sein Rechtssystem sind der allerletzte Dreck, nur weil ein paar Deutsche (z.B. Nazis) im Namen anderer (um ihrer Sache den nötigen Ausdruck zu verleihen) sich wie eben solcher aufführen.
SethSteiner schrieb:
Ich glaube du hast da eine Sache vergessen. Im Gegensatz zum nationalsozialistischen Deutschland oder der Soviet Union, ist die katholische Kirche die katholische Kirche, es gibt kein Nachfolgesystem eines vorherigen, es ist ein und dasselbe System seit Jahrhunderten. Deutschland war mal ein Kaiserreich, mal nicht vorhanden, wieder ein Kaisserreich, eine Demokratie, eine nationalsozialistische Diktaktur und wieder eine Demokratie. Die Kirche? Das einzige was es gab war eine Abspaltung, wovon ein Teil blieb wie er war. Das System hat sich nicht verändert und ist damit voll verantwortlich, so wie die BRD für Verbrechen auch noch in 1000 Jahren verantwortlich wären, da es derselbe Staat ist. Wenn das Großdeutsche Reich überlebt hätte und 1990 den Rassismus aufgegeben hätten, wären sie dann etwa weniger verantwortlich für den Holocaust? Hier geht es ja nicht um die Christen, das die böse wären, es geht darum das der Papst das Oberhaupt eines Unrechtsstaates ist (meine Meinung) welcher im Namen einer Religion grauenhafte Verbrechen begang und so seine Stimme nichts wert ist für viele.
Johnleth schrieb:Eben, aber damit musst du mir nicht kommen. Die Geschichte kenne ich recht gut.
Habe nie behauptet, dass die Kirche die Verantwortung für die Taten ablehnt, die in ihrem Namen begangen wurden, oder sie ganz abstreitet (so wie die Türkei (Armenier)). Der Papst hatte dies ausdrücklich hervorgehoben.
Es geht mir darum, dass die Kirche heute wie damals solche Taten nicht gutheißt (die 10 Gebote haben nichts an Gültigkeit verloren (ja, ja ich weiß, alter Hut)), auch wenn sogar ihre Oberhäupter ihre Macht missbrauchten, um an ihre Ziele zu gelangen, kann man nicht die Kirche allgemein dafür verdammen.
Zwar wirft es kein gutes Licht auf eine Organisation, wenn ihr Oberhaupt gegen die "Geschäftidee" verstößt, aber Menschen haben nun mal Fehler und dafür sind Religionen nun mal da; die Suche nach etwas Höheren.
Damit wäre wohl deine These widerlegt, dass der Papst heute Führer eines Unrechtsstaates ist (vielleicht noch gleichzustellen mit Saddam (der ein unmenschliches Ende gefunden hat) ?) !
Außerdem geht es nicht um eine theologische Grundsatzdiskussion, sondern um die Frage: Gewaltverherrlichung in Spielen pervers?
Ich verstehe den Zusammenhang nicht?ultraburner schrieb:Niemand zwingt jemanden Computerspiele zu spielen. Treuer cs zocker
SethSteiner schrieb:Habe ich ja auch nicht bestritten, das du das nicht hast. Aber die Kirche verbreitet so wie ich das sehe immernoch unmenschliches, Beispiel Homosexualität. Und ein Staat welcher so handelt, ist für mich nunmal ein Unrechtsstaat.
SethSteiner schrieb:Die Kirche hat Taten gutgeheißen die geschahen und die Kirche ist in gewisserweise nunmal die Regierung der Religion und wenn die Regierung mist baut, dann verdammt man sie normalerweise dafür. Ich sage nichts gegen die Religion, nur gegen den Staat.
SethSteiner schrieb:Warum wiederlegt o.O Der Vatikan predigt Sachen die in meinen Augen nichts in einem Nicht-Unrechtsstaat zusuchen haben und so stell ich ihn auch ohne Bedenken mit Saddam gleich.
SethSteiner schrieb:Ja und nein ich meine, solch ein Mensch wie der Herr Papst kann nicht wirklich mitreden und bei dem was seine eigene Regierung so macht und machte lieber still sein, weil das selbst pervers ist. Mit anderen Worten: Vor der eigenen Haustür erstmal kehren. Denn es geht nicht um die Frage, Gewaltverherrlichung in Spielen pervers? Sondern, der Papst sagt Killerspiele pervers! Es geht hier schon um den Papst, siehe Threadtitel.
Johnleth schrieb:Das was damals geschah war Politik wie sie Gang und Gebe war (auch wenn aus heutiger Sicht nicht erstrebenswert). Aber in der Kirche hat sich vieles geändert. Damalige Vorfälle wären heute undenkbar. Ein Unrechtsstaat wäre sie ja nur, wenn sie an ihren damaligen Aktivitäten festhalten würde, oder? Ich habe in letzter Zeit kein Scheiterhaufen gesehen und zur Zeit der Nazischreckensherrschaft hat die Kirche viele Juden vor dem sicheren Tod gerettet (Fluchthilfe (Visa des Vatikanstaates) etc) und viele Geistliche haben ihr Leben nicht geschont um sich für sie einzusetzen. Auch die Kirche wandelt sich im Laufe der Zeit, langsam aber beständig.
Tristan schrieb:Wobei man auch die andere Seite der Medaille sehen muss. Es gab zahlreiche Priester in Wehrmachtsuniform die treu ihren Dienst an der Front abgeleistet haben und ein offizielles Statement gegen NAZI-Deutschland gab es nie.
Im großen und ganzen muss ich aber eher dir wie SethSteiner recht geben, man kann eine Religion nicht für das verurteilen was ihre damaligen Vertreter vor Jahrhunderten verbrochen haben, sondern sollte die heutigen Vertreter nach ihren Taten beurteilen und mir ist nicht bekannt das der Papst den Schweizergarden den Angriffsbefehl gegeben hätte.
Natürlich sind viele aktuelle Positionen der Kirche nicht am Stand der Zeit (wirf das mal deinem Relilehrer an den Kopf ) nur versuch du mal eine Jahrtausende alte Rieseninstitution in der es Kräfte in alle Richtungen gibt innerhalb von ein paar Jahren zu ändern. Gib der Kirche 10 oder 20 Jahre Zeit sowie einen vernünftigen Papst (wofür ich den derzeitigen leider nicht halte) und sie wird sich ändern.
Seine Statements bezüglich perverser Killerspielen sind in etwa mit Stoiber, Beckstein, etc. einzustufen. Die Herren sind in einer anderen Zeit aufgewachsen und haben es versäumt mitzuwachsen.
Der angebliche Unterhaltungswert stehe auch im Kontrast zur Tatsache, dass zahllose junge Menschen unter Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch litten, sagte Benedikt XVI. in einer Botschaft zum Weltmediensonntag.
Zugleich wandte sich der Papst gegen eine Banalisierung von Sexualität. Zudem gerieten Medienschaffende durch den wirtschaftlichen Wettbewerb häufig in ethische Dilemmata, beklagte das Kirchenoberhaupt. Medien müssten dagegen Bildung fördern und ethische Standards wahren. Das werde auch von Eltern, Lehrern und gesellschaftlich Verantwortlichen verlangt.
Größere Anstrengungen fordert Benedikt XVI. im Bereich der Medienerziehung. Viele Menschen hielten das für wirklich, was Medien als Realität ausgeben. Der richtige Umgang mit Medien sie für die Entwicklung von Kindern von zentraler Bedeutung. Dabei komme den Eltern eine herausragende Rolle zu.