Ich stehe Episodenspielen bzw. der Online-Distribution im Grunde offen gegenüber. Natürlich muss es gewisse Grundbedingungen erfüllen, die man als Käufer eigentlich erwarten kann:
- Nicht teurer als im Laden
- Persönliche Backupmöglichkeit auf beliebigen Datenträger (HDD, DVD)
- Beliebig oft aus dem Internet ladbar, z.B. bei Neuinstallation des OS (kann man evtl. drüber diskutieren, wenn oberer Punkt gegeben ist)
- Glaubhafte Sicherheit, dass man das Spiel auch nach dem Ende der Firma bzw. des Distributionssystems spielen können wird
- Bei Episodenspielen realistische Chance, dass die Serie zu Ende gebracht wird
Dies alles ist für mich bei Valve/Steam gegeben, und deswegen finde ich Steam auch die perfekte Distributionsplattform, und habe dort schon oft Sachen gekauft.
Bei anderen Firmen bin ich auch erstmal vorsichtig (und würde z.B. nie was Online von EA kaufen). Siehe auch Telltale, die nach 2 (?) Episoden von Bone die Entwicklung erstmal eingestellt haben. Dies dürfte jedoch bei Sam&Max nicht passieren, da die Marke um einiges bekannter ist.
Ich sage mir im Moment "im Zweifel für das neue System". Würde ich einmal herb enttäuscht oder verarscht, dann könnte sich meine Meinung auch grundsätzlich ändern.
Bei Sam&Max werde ich abwarten, ob die nächsten Episoden genausogut oder besser werden, als die erste. Wenn ja, dann werd ich mal die Kosten anschauen und dann entscheiden, ob sich der Kauf lohnt
Omega schrieb:
auf der anderen Seite verzichten sie damit von vorneherein auf einen Teil des potentiellen Publikums.
Ich glaube eher, dass hier die Wahl zwischen Online-Publikum (+ evtl. Händler-Publikum im Nachhinein) oder gar kein Publikum ist. Dann fällt die Entscheidung nicht so schwer. Z.B. Red Orchestra. Kein Publisher wollte die haben. Sobald es aber bei Steam verfügbar war, hatten sie auch schon ein Offline-Vertriebsangebot. Ob das neue Sam&Max ohne die Möglichkeit einer Online-Distribution entstanden wäre, ist auch nicht so sicher.
Benno schrieb:
Der deutsche Markt ist ja auch so unwichtig für die Branche...
Ich streube mich generell dagegen für Downloads Geld auszugeben. Ich brauche einfach einen Gegenwert den ich anfassen kann.
Auch hier das gleiche: Entweder vorerst nur der amerikanische Markt oder gar kein Markt. Ein kleiner Entwickler hat da gar keine Wahl. Ausserdem ist doch der deutsche Markt jetzt mit der Online-Distribution auch erreichbar, was ohne nicht möglich wäre. Zugegeben ist auf Grund geringeren Verbreitung von Kreditkarten der deutsche Online-Markt für ausländische Unternehmen recht klein, aber besser als gar nichts.
Altmodisch![*]
Der Gegenwert für mein Geld ist der Spielspass. Was aber nicht heisst, dass ich für hochwertige "materielle" Beilagen nicht bereit bin, mehr Geld auszugeben. Wenn ich für etwas weniger Geld aber auf die Amaray-Hülle verzichten muss, finde ich das nicht schlimm. Sollte ein Spiel aber Online und im Laden gleich viel kosten, dann sehe ich auch nicht unbedingt einen Grund, Online für das gleiche Geld weniger zu bekommen. Ausser, der Entwickler kriegt dadurch mehr Geld. Das wäre es mir dann auch wert.
Bzgl. Lokalisierungen (auch wenn das OT ist), bevorzuge ich immer die englische Version (ausser bei deutschsprachigen Produktionen). Leider sind diese oft schlechter erhältlich und/oder teurer, als die lokalisierten. Deswegen sehe ich es als ausgesprochenen Pluspunkt, wenn ein Publisher Multilingual-Versionen oder auch nur englische Versionen offiziell auf den hiesigen Markt bringt. Ein weiterer Vorteil von Steam: ich kann jede Sprache einstellen, die ich will, und die Untertitel bzw. Sprachfiles werden dann heruntergeladen.
[*] Oder Sammler.