Club-Mitglied
Ich bin begeistert! Ich musste sofort zuschlagen, seit Samstagmorgen bin ich jetzt Club-Mitglied...
Nachdem ich das Game gar nicht auf der Liste und höchstens mal durch den mir so viel lieberen Third-Person-Look im Hinterkopf hatte, wurde es mir durch einen der schönsten GEE-Texte überhaupt geradezu auf dem Silbertablett serviert. Man kann kaum bessere Worte für das Game finden, als es dort beschrieben wird...
Wo andere Magazine versuchen, den stylischen Shooter oberflächlich zu erklären, beschreibt die GEE einfach mal wieder das durchweg grandiose Spielgefühl. Ist soweit ja nichts Neues, aber das Bild, was ich mir dadurch vom Spiel machen konnte, hat mich nicht nur zum Kauf bewogen, sondern wurde auch noch zu 100% beim Selberzocken bestätigt. Bizarre Creations (PGR-Reihe, Geometry Wars) liefert mit The Club nämlich "eine Adrenalin fördernde Mischung aus Third-Person-Shooter, Autorennspiel, Beat'em-up und Flipperautomaten" (GEE). Diese trefflich hübsche Beschreibung versuche ich euch mal etwas genauer zu erklären...
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Third-Person-Shooter, weil man logischerweise hinter dem Charakter steht. Man sieht ihm beim Zielen sogar über die rechte Schulter, wie bei Leon in Resident Evil 4. Dabei kommen an den immer wieder gleichen Stellen des jeweiligen Abschnitts Gegnerhorden, die fast wie bei einem Lightgun-Shooter eliminiert werden wollen. Die CPU-Gegner sind zwar ziemlich doof, aber auf "Insane" auch durchaus gefährlich. Mehr als bewegliche Schießbudenfiguren sollen die Gegner aber eh nicht darstellen, da es um den Highscore und nicht ums Überleben geht. "Das ist nur die Voraussetzung" (GEE).
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Autorennspiel, weil man stets Gas geben muss. Schnelligkeit zählt in den meisten Spielmodi. In dem Modus Time Attack muss man sogar mehrere Runden auf einer bestimmten Strecke durch ein Areal absolvieren. Außerdem haben die Level-Abschnitte immer eine gewisse Streckenführung, die man nach der Ideallinie absuchen kann. Für einen weltweit ansehnlichen Highscore braucht man diese auf jeden Fall. Auf mehr als 200 Leaderboards kann man nämlich mit seiner Leistung eingetragen werden. Schnelligkeit und Kill-Skills spiegeln sich dort im Highscore eines jeweiligen Level-Abschnittes wieder.
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Beat'em-up, weil der Auswahlbildschirm der 8 Schwerverbrecher daran erinnert. Dort stehen sie, einer cooler als der Andere, mit breiter Brust und unantastbarem Gesichtsausdruck. Die tiefe Stimme aus dem Off wartet währenddessen auf die Auswahl des Spielers, um den Namen des Charakters oldschool-like auszusprechen. Die daran anschließende kurze Warm-up-Sequenz des Charakters und das auffordernde "Fight!" zum Spielstart versprühen zudem ordentlich Flair, welches auf den Punkt genau pusht. Dann stürzt man sich ins Geschehen. Nur geht's hierbei eben ballernd nach vorne und nicht prügelnd zur Seite.
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Flipperautomaten, weil nichts wichtiger ist als der Highscore am Ende eines jeden Levels. Darin fließen die verronnene Zeit, die verschossenen Kugeln, der gekillten Gegner und vor allem die dabei getroffenen Körperzonen mit ein. Trifft man zum Bleistift aus 30m Entfernung in den Schädel, wird man nicht nur mit einem unheimlich befriedigenden "Headshot!" von der Off-Stimme belohnt, sondern erhält derbe Punkte für die Distanz und den Kopftreffer. Hat man sich vorher noch abgerollt oder eine Tür eingetreten, werden diese Aktionen als Bonus mitverrechnet. So lassen sich multiple Highscores aufbauen, die erst wieder einstürzen, wenn man zu lange keinen Gegner getroffen hat. Letztlich könnte man eigentlich immer mit einem einzigen, gewaltigen Highscore ins Ziel rennen, wäre punktetechnisch auch stets das Beste.
Soweit zu der angesprochenen Genre-Mischung, die The Club so auszeichnet. Es bockt wirklich total! Wie oft ich jetzt schon meinen eigenen Highscore überboten habe, weil ich einfach merke, dass da immer noch etwas nach oben hin geht, ist schon bemerkenswert. Es fordert ohne zu überanstrengen. Drei Schwierigkeitsgrade (Casual, Reckless & Insane) gibt's zu Beginn, einen vierten (Real) kann man freischalten. Die insgesamt 8 weltweiten Locations, die in jeweils 6 unterschiedliche Abschnitte mit verschiedenen Spiel-Modi unterteilt sind, dürfen also je nach Skill angegangen werden. Dabei helfen 17 verschiedene Waffen.
Seine ganze Pracht entfaltet The Club aber erst online. 8 Karten, 8 Charaktere, 8 Multiplayer-Modi und bis zu 8 Spieler pro Lobby. Für Abwechslung ist wirklich gesorgt. Hier hüpfen zudem keine lebensmüden KI-Heinis vor die Flinte. Mal muss man einen markierten Spieler wie bei einer Art Fuchsjagd über die Karte hetzen und killen, nur um dann selbst zum Fuchs zu werden, der sich so lange wie möglich gegen den Rest der Bande behaupten muss. Mal muss man allein oder im Team ein Areal gegen den Gegner oder die andere Mannschaft so lange wie möglich verteidigen, dann wechselt man die Seiten. Natürlich gibt's auch das übliche (Team-)Deathmatch und eine Capture-Variante, bei der man den teaminternen Fuchs, also einen markierten Kollegen, in den Bau des Gegners eskortieren muss. Das gegnerische Team versucht mit dessen Fuchs allerdings genau das Gleiche...
All das macht richtig Spaß! Der Online-Mode läuft flüssig und selbst ich mit meinem halben DSL kann Spiele mit bis zu 4 Gamertags ohne Probleme hosten. Außerdem bietet das Game viele abwechslungsreiche und gut gestaffelte Erfolge, die durch ihre Zielvorgaben zusätzlich nur motivieren. Grafisch ist das Ganze online wie offline auch recht hübsch gestaltet. Ein Sonderlob haben sich aber die 8 stylischen Schwerverbrecher-Charaktere und die gesamte Präsentation verdient! Trotz nur weniger Zwischensequenzen fühlt man sich schon bald als Club-Mitglied.
Welcome to The Club!