balthier9999
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Damit sich die Fussballfans in den jeweiligen Kommentarthreads austoben können, habe ich mal diesen Thread gegründet. Es geht um den Nationalismus während der WM. Hierzu noch ein paar Anregungen.
Seht ihr dieses wunderschöne Gebäude? Das ist ein Teil der Universität Marburg. Dort wurde noch zur Zeit der WM in Deutschland herausgefunden, dass der WM-Patriotismus ebenso zu einer Steigerung des Nationalismus in Deutschland geführt hat. (Quelle) Es gibt ja einen regelrechten Trend, der sehr oft „neuer Patriotismus“ genannt wird. Der Marburger Sozialpsychologe Ulrich Wagner aus derselben Universität sagt zum Thema Lena und Eurovision Song Contest, welches ja ebenso euphorische Reaktionen verursacht hat: „Dieser neue Hype um Lena beinhaltet auf subtile Art und Weise durchaus die Gefahr, als Nation besser sein zu wollen als andere. Damit geht auch die Gefahr einher, das Nationale zu einer gesellschaftlichen Kategorie zu machen, die wieder wichtiger wird.“ (Quelle) Im Prinzip ist der Unterschied zwischen Patriotismus und Nationalismus auch gar nicht so bedeutend. „Menschen mit patriotischen Einstellungen lehnen Nationalismus nicht ab. Vielmehr geht beides oft Hand in Hand.“ (Quelle)
Aus Wikipedia folgt:
„Von Kritikern wird eine patriotische Einstellung oft mit Nationalismus gleichgesetzt, oder als Tarnung für nationalistische Ansichten betrachtet, da auch Nationalisten für sich den Anspruch erheben, Patrioten zu sein. Sozialpsychologische Studien legen nahe, dass die Unterscheidung zwischen gutem Patriotismus und kritikwürdigem Nationalismus oder Chauvinismus keine Grundlage in der Realität hat. Eine Studie Adam Rutlands unter Kindern zeigt, dass die Zustimmung zur eigenen Nation eng mit einer Abwertung anderer Nationen korreliert.“
Ein weiteres Problem – wieder enger zur WM bezogen – ist die Ablenkung. Quasi vier Wochen lang ist das deutsche Volk euphorisch und glücklich. Reale Nachrichten oder Politik werden, wenn man nicht aufpasst, vernachlässigt.
Also, was will ich sagen: Mir persönlich gehen die unfreundlichen, nationalistischen Fanmobs auf die Nerven. Es wird von Toleranz gesprochen, aber ich toleriere auch keine Nazis, um es mal ganz extrem auszudrücken. Gerade, wenn da gerufen wird „Steht auf, wenn ihr Deutsche seid!“ statt „…wenn ihr für Deutschland seid!“ kann sich da die Mimik in kürzester Zeit ändern.^^ Natürlich ist nicht jeder Fan derart nationalistisch, aber es sollte doch (um beim Thema Toleranz zu bleiben) verständlich sein, dass trotz WM der Alltag fortdauert – normale Umgangsformen sind wegen der WM nicht ausgeschaltet.
Die Welt ist eben nicht fröhlich und freundlich, wie es sich hier die Fans machen. Das ist schlichte Verblendung und auch, das wird vielleicht sogar als Argument pro gesehen, Ablenkung.
Wenn ich was fordern müsste, was mir widerstrebt, wäre es einfach ein besseres individuelles Bewusstsein, dass sein Ich nicht auf eine Nation reflektiert. Man sollte den eigenen Ausreden bei solchen Diskussionen auch wirklich Folge leisten: Kein Deutschland, sondern die National-Elf. Keine Nation gegen Nation, sondern Mannschaft gegen Mannschaft. Und auch keine Identifizierung mit irgendwas, selbst bei Lokalspielen nicht.
Joa, damit dürfte genug Futter da sein, wenn es jemanden interessiert.
Seht ihr dieses wunderschöne Gebäude? Das ist ein Teil der Universität Marburg. Dort wurde noch zur Zeit der WM in Deutschland herausgefunden, dass der WM-Patriotismus ebenso zu einer Steigerung des Nationalismus in Deutschland geführt hat. (Quelle) Es gibt ja einen regelrechten Trend, der sehr oft „neuer Patriotismus“ genannt wird. Der Marburger Sozialpsychologe Ulrich Wagner aus derselben Universität sagt zum Thema Lena und Eurovision Song Contest, welches ja ebenso euphorische Reaktionen verursacht hat: „Dieser neue Hype um Lena beinhaltet auf subtile Art und Weise durchaus die Gefahr, als Nation besser sein zu wollen als andere. Damit geht auch die Gefahr einher, das Nationale zu einer gesellschaftlichen Kategorie zu machen, die wieder wichtiger wird.“ (Quelle) Im Prinzip ist der Unterschied zwischen Patriotismus und Nationalismus auch gar nicht so bedeutend. „Menschen mit patriotischen Einstellungen lehnen Nationalismus nicht ab. Vielmehr geht beides oft Hand in Hand.“ (Quelle)
Aus Wikipedia folgt:
„Von Kritikern wird eine patriotische Einstellung oft mit Nationalismus gleichgesetzt, oder als Tarnung für nationalistische Ansichten betrachtet, da auch Nationalisten für sich den Anspruch erheben, Patrioten zu sein. Sozialpsychologische Studien legen nahe, dass die Unterscheidung zwischen gutem Patriotismus und kritikwürdigem Nationalismus oder Chauvinismus keine Grundlage in der Realität hat. Eine Studie Adam Rutlands unter Kindern zeigt, dass die Zustimmung zur eigenen Nation eng mit einer Abwertung anderer Nationen korreliert.“
Ein weiteres Problem – wieder enger zur WM bezogen – ist die Ablenkung. Quasi vier Wochen lang ist das deutsche Volk euphorisch und glücklich. Reale Nachrichten oder Politik werden, wenn man nicht aufpasst, vernachlässigt.
Also, was will ich sagen: Mir persönlich gehen die unfreundlichen, nationalistischen Fanmobs auf die Nerven. Es wird von Toleranz gesprochen, aber ich toleriere auch keine Nazis, um es mal ganz extrem auszudrücken. Gerade, wenn da gerufen wird „Steht auf, wenn ihr Deutsche seid!“ statt „…wenn ihr für Deutschland seid!“ kann sich da die Mimik in kürzester Zeit ändern.^^ Natürlich ist nicht jeder Fan derart nationalistisch, aber es sollte doch (um beim Thema Toleranz zu bleiben) verständlich sein, dass trotz WM der Alltag fortdauert – normale Umgangsformen sind wegen der WM nicht ausgeschaltet.
Die Welt ist eben nicht fröhlich und freundlich, wie es sich hier die Fans machen. Das ist schlichte Verblendung und auch, das wird vielleicht sogar als Argument pro gesehen, Ablenkung.
Wenn ich was fordern müsste, was mir widerstrebt, wäre es einfach ein besseres individuelles Bewusstsein, dass sein Ich nicht auf eine Nation reflektiert. Man sollte den eigenen Ausreden bei solchen Diskussionen auch wirklich Folge leisten: Kein Deutschland, sondern die National-Elf. Keine Nation gegen Nation, sondern Mannschaft gegen Mannschaft. Und auch keine Identifizierung mit irgendwas, selbst bei Lokalspielen nicht.
Joa, damit dürfte genug Futter da sein, wenn es jemanden interessiert.
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