Der Progressive-Thread für Proggies

Also die "City" von SYL zum Beispiel könnte ich mir durchaus auch doppelt so lange reinpfeffern. ;) Aber grundsätzlich hast du da schon Recht, es gibt Alben, da reichen gut 30 Minuten, dann ist man eh geplättet. Es ist halt nur, der Proggie in mir möchte gerne so viel wie's geht. Wenn ein Track mehr als 10 Minuten dauert, werde ich schon hellhörig - nur durch die reine Laufzeit...
 
Vince schrieb:
Es ist halt nur, der Proggie in mir möchte gerne so viel wie's geht. Wenn ein Track mehr als 10 Minuten dauert, werde ich schon hellhörig - nur durch die reine Laufzeit...

Geht mir genauso, ich geb's zu. Mit Longtracks kann man mich fast immer ködern...


Weiter geht's:

John Arch - A Twist Of Faith

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Alte Fates Warning-Jünger werden es wissen: John Arch war der Ur-Sänger dieser Kombo und hat beispielsweise das legendäre "Awaken The Guardian"-Album eingesungen, bevor er von Ray Alder abgelöst wurde. Archs eigenständige, sehr hohe Stimme und seine extravaganten, sehr komplexen Melodien besitzen zu Recht Kultstatus, dürften manchem Zeitgenossen aber auch auf den Zeiger gehen. Die zwei Songs dieser 2003 erschienenen E.P. führen dieses Konzept konsequent fort. Mit von der Partie sind die ehemaligen Fates Warning Kollegen Jim Matheos und Joey Vera, hinter den Drums sitzt niemand geringeres als Mike Portnoy von Dream Theater. Die edel aufgemachte Scheibe bringt es auf die stattliche Gesamtlänge von knapp 30 Minuten.

Und wenn wir schon bei Longtracks sind:

Fates Warnings "A Pleasant Shade Of Gray"-Album bietet einen in zwölf Teile gegliederten Longtrack, der insgesamt 53:41 Minuten lang und nicht minder empfehlenswert ist - auch ohne John Arch.

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Vince schrieb:
Wenn ein Track mehr als 10 Minuten dauert, werde ich schon hellhörig - nur durch die reine Laufzeit...

Ich auch. Ist aber eigentlich falsch. Es gibt sehr viele gute, kurze Lieder. Und "kurz" muss nichtmal 6 oder 8 Minuten sein, sondern kann auch wirklich kurz sein.

Oftmals reicht dann halt das Material, das Können der Musiker und die Ideen doch nicht für den Longtrack aus, was dann bei raus kommt ist ein "Pflicht-Longtrack": Ein Longtrack gehört halt dazu, selbst wenn er scheiße ist. Steht in irgend einem Prog-Lehrbuch wohl...

Wo der Thread hier bisher ja eh in die härtere Richtung geht, kennt jemand von euch Therion? Eine Band, die den Versuch, Klassik und Rock/Metal (eigentlich ja inzwischen auch recht ausgelutscht) zu verschmelzen, recht gut umsetzt.

Interessant ist da v.a. das Album Theli, welches noch etwas amateurhaft aufgenommen, aber einfach unglaublich packend und ideenreich ist, Chören ("normalen" Gesang der Bandmitglieder gibts im Gegensatz zu den Death Metal Vorgängeralben, die ich übrigens auch recht witzig finde, kaum) inklusive. Überhaupt macht der Abwechslungsreiche Gesang, Chöre, hin und wieder Solisten, ab und zu ein bisschen sowas wie Growls (aber auch nicht wirklich) einen Großteil der Atmosphäre des Albums aus. Das ganze ist mir grade beim aufräumen wieder in die Hände gefallen, ich habe das Album doch fast schon vergessen gehabt. Und jetzt rotiert es und rotiert...

Die folgenden Alben, v.a. Vovin, wurden dann aber erstmal doch ruhiger und Orchestraler, aber Theli kracht noch schön. Deggial fand ich noch recht interessant, da gab es einige gute Ansätze. Das Doppelalbum Lemuria/Sirius B enttäuschte mich dagegen, klingt doch arg nach Nightwish. Naja... Richtung Mainstream eben.

Ist aber leider nix für dich, Vince. Der längste Track, Siren of The Woods, dauert nämlich nur 9:56. :P
 
Looger schrieb:
Ich auch. Ist aber eigentlich falsch. Es gibt sehr viele gute, kurze Lieder. Und "kurz" muss nichtmal 6 oder 8 Minuten sein, sondern kann auch wirklich kurz sein.
Logisch. Das ist einfach nur ein Reflex, den ich mir inzwischen angeeignet habe. Wenn ich bei einem mir unbekannten Album auf die Rückseite schaue und da sind nur 7 oder 8 Tracks verzeichnet, da kommt schon das Interesse.
Wenn man die Alben letztendlich dann hört, wird die Länge logischerweise bedeutungslos. Man hat schnell herausgefunden, ob der 10-Minüter seine Zeit wirklich wert ist oder nur aufgeblasenes Nichts ist. Und es gibt genug Alben, auf denen der kürzeste Song der beste ist.

Wo der Thread hier bisher ja eh in die härtere Richtung geht, kennt jemand von euch Therion? Eine Band, die den Versuch, Klassik und Rock/Metal (eigentlich ja inzwischen auch recht ausgelutscht) zu verschmelzen, recht gut umsetzt.
(Noch) nicht, nur vom Namen her.


Ist aber leider nix für dich, Vince. Der längste Track, Siren of The Woods, dauert nämlich nur 9:56. :P
Tja, wäre er bloß 4 Sekunden länger gewesen... aber so einen 9:56-Müll höre ich mir nicht an. :D
 
Looger schrieb:
Wo der Thread hier bisher ja eh in die härtere Richtung geht, kennt jemand von euch Therion? Eine Band, die den Versuch, Klassik und Rock/Metal (eigentlich ja inzwischen auch recht ausgelutscht) zu verschmelzen, recht gut umsetzt.
Interessant ist da v.a. das Album Theli...

Ja, klar - die "Theli" ist eine klasse Scheibe, deswegen bin ich damals auf Therion aufmerksam geworden (ich kann mich auch noch gut daran erinnern, wann und wo ich die gekauft habe, damals kam auch Type O's "October Rust". ;)). Auf dem Album ist fast jeder Song ein potentieller Hit, auch wenn ich inzwischen mit dem opernhaften Damen-Gesang nicht mehr viel anfangen kann.

Ich kenne übrigens kein Album nach 1999 (mann, hoffentlich höre ich mich jetzt nicht an in der Art wie: "früher war alles besser" ;)), die letzte Therion, die ich zu Hause habe, ist die "Crowning of Atlantis". Hast Du/habt Ihr mal neuere Therion-CDs gehört? Ist da was zu empfehlen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, 2000 kam die Deggial. Die ist von der Art her wohl am ehesten mit Vovin zu vergleichen, allerdings wieder deutlich rockiger. Gefällt mir eigentlich ganz gut, zumindest besser als Vovin. :D

2004 dann das Doppelalbum Lemuria/Sirius B. Das wurde mit enormen Aufwand produziert, knapp 170 Musiker waren an dem Album beteiligt. Das Ergebnis war allerdings eher schwach. Lemuria hat ein paar nette Einfälle, etwas "Back to the roots", mehr Metal, auch wieder Gegrunze. Aber hinterlässt kaum einen bleibenden Eindruck. Erwähnenswert v.a. "Dreams of Swedenborg" mit fetten Riffs und "An Arrow from the Sun". Da kann ich nicht mehr sagen wieso, ich fands geil damals, aber lange her, dass ich das Album das letzte Mal gehört habe. Lag glaube ich v.a. an der Gesangsarbeit. Ein Freund von mir meinte, der Song hört sich wie Rammstein an. Aber der Junge hat schlichtweg keine Ahnung. :D

Bei Sirius B ist der Einstieg schwach, dann steigert sich das ganze aber. Hört sich teilweise arg nach Nightwish an ("Son of the Sun" würde sogar ganz locker als Nightwish-Song durchgehn :D), später wird es spannender. "The wondrous world of Punt" legt Wert aufs Orchester, zeigt, was mit dem Musikerhaufen alles möglich ist. Im Vergleich zum Rest des Albums, bei dem ich mich teilweise frage, wo die ganzen Leute sind, wenn man sie kaum hört, eine echte Wohltat! Der Titelsong selbst dann hat was wunderbar mystisches und entspannendes. "The Vojage of Gurdijeff" bietet dann auch einen ganz ansprechenden Abschluss, fetzt.

Insgesamt finde ich Sirius B schon etwas besser, beides (gibts ja inzwischen einzeln zu kaufen) aber kein "Must-Have". Die Rockparts sind stellenweise sehr gut gelungen, reichen aber nicht an die aus Theli ran. Das Orchester ist für meinen Geschmack zu verhalten. Insgesamt deutlich mainstreamiger geworden, nicht direkt schlecht, aber umhauen tuts mich bei weitem nicht.

Das war jetzt übrigens bezüglich Lemuria/Sirius B alles aus dem Gedächtnis, habe das Album seit bestimmt einem Jahr nicht mehr gehört (sagt vieles, oder?). Werds mir aber bei der Gelegenheit doch nochmal genauer anschauen.

Gothic Kaballah, die neue, habe ich noch nicht gehört, aber die paar Reviews, die ich gelesen haben, sind z.T. wirklich zerschmetternd.
 
OK, danke für die Info. Ich glaube, es kommen keine neuen Therion-Alben dazu. ;)

Hat schon jemand etwas von dem neuen Projekt vom Ex-Pestilence-Gitarristen (Patrick Mameli) gehört? Es sind neben Mameli zwei Ex-Cynic-Musiker (Sean Reinert und Tony Choy (auch Atheist, Ex-Pestilence)) an Bord. Der Sound ist - außer den gelegentlichen jazzigen Anleihen - nicht unbedingt mit Pestilence zu vergleichen, auch wenn die Band auf Ihrer My-Space-Seite folgende Formel angibt: C-187 = Pestilence + Cynic + Death + B-Thong.

Ich werde mir das Album vermutlich holen, schon angesichts der hochkarätigen Besetzung und da mir die drei Songs ganz gut gefallen, wenn sie mich auch nicht vom Hocker hauen...
 
Nachdem sich die wilden Jungen wieder etwas ausgetobt haben:evil:
jetzt zu den etwas angejahrten Damen der progressiven Künste, die ja wie Frauen allgemein, nicht so viele Vertreterinnen im Rockmusikbereich vorweisen können.

Die Band - Renaissance - schuf beginnend mit ihrem Debutalbum einen eigenen Kosmos aus klassisch beeinflußten Stücken mit einer weiblichen Leadstimme.

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http://www.youtube.com/watch?v=XtSQFewjDD0&mode=related&search=

Mit einer ähnlichen Stimme, aber gänzlich anderer Instrumentierung und einem anderen Stil, konnte die Band - It's A Beautiful Day - mit einem Song die Welt erobern - White bird -. Die Geige war damals auch nicht zu oft im Rockbereich anzutreffen, doch dazu im Folgenden mehr.


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http://www.youtube.com/watch?v=HXy2RxiZFMU&mode=related&search=

It's a beautiful day legten auch die Blaupause für den Song -Child in time- von Deep Purple. Hier hieß er noch Bombay calling.

http://www.youtube.com/watch?v=o-JKlx2dml0&mode=related&search=

Eine weitere Dame mit Geigenbegleitung fand sich in der Band - Curved Air - deren Stil sich wieder in eine völlig andere Richtung bewegte.

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http://www.youtube.com/watch?v=81DTIWSEHVw

Damit sind die Leadvocal-Damen für meine Verhältnisse abgedeckt.
Hier noch zwei Bands, die eine Violine als führendes Instrument eingebaut haben und sich auch vom Stil gewaltig von den restlichen Proggern abgrenzen.

Als erstes - The Flock -, eine Formation die sich in keine Schublade stecken läßt mit dem sogenannten Teufelsgeiger:evil: - Jerry Goodman - , der später beim - Mahavishnu Ochestra - auch die erste und einzige Geige spielte.

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http://www.youtube.com/watch?v=YLBPySPPqJw

Und um die Anwesenden noch mehr zu verstören hier meine absolute Vorzeigeband aus meiner frühen Jugend - East of Eden - die mit ihrem Stil doch für einige offene Münder sorgte.

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http://www.youtube.com/watch?v=c08xq7zypTw&mode=related&search=


Soviel aus der Vergangenheit, für diesesmal.
Und ärgert euch nicht, wenn für euch wieder nix dabei war.
Gebe zurück an die jungen Wilden.:nice:
 
Zuletzt bearbeitet:
Sag mal Alexboy, kennst du eigentlich die deutsche Band "Blackwater Park"? Interessiert mich deswegen, weil Opeth ja ein Album nach denen benannt haben.

EDIT:
Zum Thread: Ich habe mir jetzt übrigens mal das Album von Cynic bestellt und außerdem mein erstes King Crimson-Album, wenn halt auch das jüngste von 2003.
 
Hallo Vince.
Blackwater Park - Nie gehört.

Wenn dir die letzte KC gefällt, dann gefallen dir die anderen auch alle.:evil:
 
Alexboy schrieb:
Hallo Vince.
Blackwater Park - Nie gehört.
Schade, aber nicht überraschend, die waren wohl eher unbekannt. Sind irgendwann Ende 60er / 70er mal aktiv gewesen.

Wenn dir die letzte KC gefällt, dann gefallen dir die anderen auch alle.:evil:
Das muss ich dann noch abwarten. Bis "Thrak" habe ich eigentlich keine Bedenken, aber ob mir jetzt unbedingt "In the Court of the Crimson King" auf Anhieb gefallen würde, weiß ich noch nicht... man wird sehen, irgendwann darf es in meine Sammlung rein. ;)
 
Vince schrieb:
Sag mal Alexboy, kennst du eigentlich die deutsche Band "Blackwater Park"? Interessiert mich deswegen, weil Opeth ja ein Album nach denen benannt haben.

Ich konnte nur das hier finden.

Vince schrieb:
EDIT:
Zum Thread: Ich habe mir jetzt übrigens mal das Album von Cynic bestellt

Gute Wahl. Und lass dich nicht vom nach heutigen Massstäben etwas dünnen Sound abschrecken - einfach lauterdrehen! :D
 
Despair schrieb:
Ich konnte nur das hier finden.
Genau, das sind die...

Gute Wahl. Und lass dich nicht vom nach heutigen Massstäben etwas dünnen Sound abschrecken - einfach lauterdrehen! :D
Ja, die schwache Produktion hat mich auch etwas abgeschreckt. Aber ich bin sicher, darüber werde ich irgendwie hinweghören können. ;)
Ist von denen eigentlich neues Material zu erwarten? 2006 erfolgte ja eine Reunion...
 
Vince schrieb:
Ist von denen eigentlich neues Material zu erwarten? 2006 erfolgte ja eine Reunion...

Das hoffe ich doch sehr, ich weiss aber leider nichts Genaues. Mit "Evolutionary Sleeper" haben sie ja schon einen neuen Track geschrieben. Vielleicht hat die Band wieder Blut geleckt und rafft sich nochmal auf.
 
Ha Ha said the clown

http://www.youtube.com/watch?v=I4b2KuB1VsU

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Heute ein Special über einen meiner bevorzugten Keyboarder.

Mitte der 60er hörte ich einige Ohrwürmer, die von der Band - Manfred Mann - gespielt wurden.
Das o.a. wanderte sogar in meinen Single-Besitz.
1969 fiel mir dieser Name wieder auf, diesmal in Verbindung mit der Bezeichnung
- Manfred Mann Chapter Three - , die sich mir damals aber nicht sooo einprägten. Sehr sperrig.

Aber was danach folgte, war für eine sehr lange Zeit sehr unterhaltsam.

Der fleissige Künstler schuf ab 1972 mit seiner - Manfred Mann's Earth Band Werke, die ich nur jedem empfehlen kann, der Keyboard- und Gitarrenlastige Stücke mit wunderschönem Gesang bevorzugt.


Die ersten drei Veröffentlichungen -
Manfred Mann's Earth Band 1972
Glorified Magnified 1972
Messin 1973
zeigen zwar schon in welche Richtung das ganze gehen soll, aber wirklich gelungen war dann erst
Sola fire 1973

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http://www.youtube.com/watch?v=nJ0VCr3Y8Pg&mode=related&search=

mit durchgehend ergreifenden Werken in der, sagen wir mal Dream Theater verwandten, ProgRock-Qualität.

Das folgende
The Good Earth 1974

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http://www.youtube.com/watch?v=HRmZSHZsOzk

und danach
Nightingales and Bombers 1975


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http://www.youtube.com/watch?v=Z7wk7n0i1EM

und dann auch noch obwohl mit neuem Sänger und Gitarristen
The Roaring Silence 1976


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http://www.youtube.com/watch?v=sRtAJy2nFVM&mode=related&search=


schlossen nahtlos an.
Die darauf folgenden Alben wurden dann mehr und mehr Mainstream, und können in dieser Preisklasse nicht mithalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Echt gut was los hier, vor allem der Alexboy überrascht doch immer wieder, wie er da so ganz locker flockig die Acts nur so aus dem Ärmel schüttelt.
Find's auch klasse, dass sich doch tatsächlich ein paar Jüngere hierher verirrt haben (Hi Sel, ich wusst gar nicht, dass du auf Prog stehst ;)), das macht doch Hoffnung, in einer Zeit in der z.B. hirnloser Diss-HipHop beim Nachwuchs immer beliebter zu werden scheint, dass noch nicht alles verloren ist.
Zum Thema: Ich schreib hier zwar nicht oft rein, schau aber immer mal wieder vorbei, da ich den Thread hier einfach klasse finde, ihr seid also nicht allein, auch wenn vielleicht nicht so viel Leute etwas posten.
Mir ist übrigens noch eine Prog-Einstiegsdroge eingefallen, die hier glaube ich noch nicht genannt wurde: Coheed and Cambria. Vor allem "In keeping secrets of silent earth: 3" darf man doch zur Prog-Richtung zählen, ist aber dennoch einigermaßen leicht verdaulich. Wer dann etwas tiefer einsteigen will, darf sich gerne mit der Geschichte beschäftigen, welche sich die Band über vier Alben verteilt zusammenspinnt. Sehr herausfordernd.
 
umbrellacorp. schrieb:
Echt gut was los hier, vor allem der Alexboy überrascht doch immer wieder, wie er da so ganz locker flockig die Acts nur so aus dem Ärmel schüttelt.
Find's auch klasse, dass sich doch tatsächlich ein paar Jüngere hierher verirrt haben (Hi Sel, ich wusst gar nicht, dass du auf Prog stehst ;)), das macht doch Hoffnung, in einer Zeit in der z.B. hirnloser Diss-HipHop beim Nachwuchs immer beliebter zu werden scheint, dass noch nicht alles verloren ist.
Zum Thema: Ich schreib hier zwar nicht oft rein, schau aber immer mal wieder vorbei, da ich den Thread hier einfach klasse finde, ihr seid also nicht allein, auch wenn vielleicht nicht so viel Leute etwas posten.
Mir ist übrigens noch eine Prog-Einstiegsdroge eingefallen, die hier glaube ich noch nicht genannt wurde: Coheed and Cambria. Vor allem "In keeping secrets of silent earth: 3" darf man doch zur Prog-Richtung zählen, ist aber dennoch einigermaßen leicht verdaulich. Wer dann etwas tiefer einsteigen will, darf sich gerne mit der Geschichte beschäftigen, welche sich die Band über vier Alben verteilt zusammenspinnt. Sehr herausfordernd.

Ich ziehe nix aus dem Ärmel.
Das Zeug steht in meinen Regalen.:nice:

Bei Coheed und Cambria stimme ich dir jedoch voll zu.
Das Thema mit dem Geschmack kenne ich jetzt seid meiner frühesten Jugend.
Es gab immer nur einen sehr geringen Anteil Mitmenschen, die sich für Musik ( etwas mehr ) und Anspruchsvolles ( etwas weniger ) erwärmen konnten.
Und wen du nicht in einer Großstadt aufwächst, bist du in der Beziehung sehr einsam.
Die Dorfjugend mag Mitgröhlnummern. Da kannst du mit filigranen Musikstücken oder gar anspruchsvollen Texten nicht kommen.
Die Qualität der aktuellen " Volks-Belustigungs-Untermalungs-Geräuschen " unterscheidet sich kaum, von der der vergangenen Jahre. Nichts Neues also im Musikbusiness.
Deshalb zurück zu den Perlen der Vergangenheit, die ich nur allzu gerne mit euch teile.
Diesmal sind die nicht so ganz einfach zu verdauenden Proggies an der Reihe.

Als erstes eine Band die ihre eigene Sprache erfand, um die schon sehr eigenartige Musik zu bereichern. - Magma - eine französische Gruppe bereichert seid 1969 die Prog-Welt. Nur für ganz Harte zu empfehlen, wie die folgenden Bands im allgemeinen.

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http://www.youtube.com/watch?v=g9yaYvrp3B4&mode=related&search=


Eine weiter Gruppe aus Frankreich - Gong - starteten gleichzeitig mit ihrem Space-Rock, der sich im laufe der Jahre und mit Personaländerungen in verschiedenen Soundebenen bewegte.
Sehr vielseitige Band, bei der kein Album dem anderen gleicht.
Vergleichbar mit King Crimson, nicht die Musik wohlgemerkt, sondern die Veränderungen.

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http://www.youtube.com/watch?v=8w22ijBLGn8&mode=related&search=

Zurück nach England, wo die Multiinstrumenten-Familie Shulman mit - Gentle Giant - ihren eigenen musikalischen Stil entwickelte. Eine Gruppe die über viele Jahre mit vielen Mitmusikern viele verschiedenartige Stücke einspielte.

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http://www.youtube.com/watch?v=Fx7m74bY2Nw

Und jetzt zu einer Band die seid 1967 die Welt mit ihren anspruchsvollen und verwirrenden Stücken bereichert mit dem vielsagenden Namen - Van der Graaf Generator -.
Jedes Album, wie auch bei den Vorgenannten, ein Erlebnis der speziellen Art.


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http://www.youtube.com/watch?v=WDmhP6YiN6s


Die kurzen Ausschnitte aus den Werken der aufgeführten Gruppen können nicht annähernd die Vielfalt der Stücke und Kompositionen wiedergeben. Ich hoffe aber euch auf die wunderbare Welt dieser speziellen Bands vorbereitet zu haben.
Und es werden noch einige folgen, wenn ihr wollt.:evil:
 
umbrellacorp. schrieb:
Mir ist übrigens noch eine Prog-Einstiegsdroge eingefallen, die hier glaube ich noch nicht genannt wurde: Coheed and Cambria. Vor allem "In keeping secrets of silent earth: 3" darf man doch zur Prog-Richtung zählen, ist aber dennoch einigermaßen leicht verdaulich. Wer dann etwas tiefer einsteigen will, darf sich gerne mit der Geschichte beschäftigen, welche sich die Band über vier Alben verteilt zusammenspinnt. Sehr herausfordernd.

Natürlich, die muss man ganz klar hier reinzählen, obwohl das "Second Stage Turbine Blade" doch sehr alternative-rockig ist und man auf das Progelement gar nicht so einfach stößt. Das entfaltet sich dann eigentlich wirklich erst mit "In Keeping Secrets of Silent Earth".
Das Konzept ist jedenfalls fantastisch und von einem ähnlichen Ausmaß fällt mir jetzt eigentlich nur Ayreon ein. Die C&C-Comics würde ich mir ja auch mal ganz gerne zulegen...

@Alexboy: Was mich beruhigt ist, dass ich in den meisten Fällen zumindest die Namen der Bands kenne. ;)
 
Wenn es denn beim Namen bleibt. Sonst wird es für dich doch noch etwas teuer.:nice:

Ich möchte mich jetzt den nicht ganz so vertrackten Bands aus meiner Vergangenheit widmen, quasi den Vorgängern von Ayreon, wenn ich mir diesen Vergleich erlauben darf.
1973 war die Mutter aller Horrorfilme im Kino - Der Exorcist - und auch wenn nur wenige Sekunden der Filmmusik von einem neuen Musiker am Prog-Himmel zu hören waren, so reichte es aus, um ihn zum Weltstar zu katapultieren. - Tubular bells - hieß das gute Stück und der junge Mann war - Mike Oldfield - der fast das ganze Werk alleine einspielte. Im Laufe der nächsten Jahre war Mr. Oldfield noch sehr fleißig und auch ziemlich kreativ. Hervorheben möchte ich aus seinem Gesamtwerk das Album - Ommadawn - das für mich zu den schönsten Musikstücken dieses Planeten zählt.

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http://www.youtube.com/watch?v=lgnEcEHHzzg

Ähnlich angenehme Töne produzierten die Nordländer ( Schweden ) - Tribut -, die ihr Vorbild zwar nicht leugnen können, aber doch noch einiges an Ideen und Spielvermögen drauflegen.
Infos und Beispiele sind rar im Net. Vielleicht kann von euch jemand etwas beisteuern.
Mir sind nur die beiden Alben - New Views - und - Breaking Barriers - bekannt. Beide sehr empfehlenswert.

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In diese Kerbe schlagen auch die Niederländer - Flairck - die allerdings auf elektronische Instrumente verzichten, das ganze also noch filigraner mit akustischen Instrumenten und mit klassischen Untertönen rüber bringen. Der musikalische Anspruch steigt hierbei auch etwas an.
Alle Scheiben sehr zu empfehlen.

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http://www.youtube.com/watch?v=-iTQFwFIyk0

Etwas lockerer gehen dann - Camel - mit der Klassik um. Sie verwenden zwar bei einigen Aufnahmen auch Orchester, halten sich aber die meiste Zeit an die Rock-Instrumentierung, werden damit aber nicht zu hart. Alle Alben hörenswert, hervorzuheben das Live - Album, eine Art best of.


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http://www.youtube.com/watch?v=ZTVnCyDoQlQ


Zu - Alan Parsons Project - dürfte alles bekannt. Das bevorzugte Album bei mir heißt - I robot - und vereinigt alles was dieses Project ausmacht. Nichts desto trotz sind die anderen Werke fast ausnahmslos gut, obwohl die späteren doch mehr mainstreamig klingen.

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http://www.youtube.com/watch?v=TgJA7lPkb1o

10 CC, ein seltsamer Name für eine gute Band, die auch bis zu einem bestimmten Zeitpunkt sehr angenehme progressive Stücke auf Tonträger bannte, zuletzt aber auch in den Mainstream geriet.

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http://www.youtube.com/watch?v=JJMF59OC64Y


Abschließend für dieses mal eine meiner absoluten Übergruppen im Prog-Bereich mit Pop-Elementen. - Supertramp - begeisterten mich seid dem Album - Crime of the century - bis zu ihrem Ende. Einfach wunderschön.


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http://www.youtube.com/watch?v=pEBeqeLYsKQ

Ich hoffe das die Jungs für die harten Töne diesmal ein- oder zwei Augen zudrücken, und sich nicht zu sehr gelangweilt haben.
Wenn ihr wollt - bis bald.:evil:
 
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